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An zwei Abenden präsentieren Experten der Filmrestauration Beispiele für die Entwicklung des Farbfilms und erläutern die Besonderheiten im Umgang mit dem empfindlichen Material.
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Leuchtendes Schweigen, historische Stummfilmfarben
Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Rüdel
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So wie das stumme Kino nie stumm war, sondern nur schweigend, so waren auch die Bilder des frühen Kinos selten schwarzweiß. Bei der häufigsten Methode der Färbung, der Farbstoffvirage, tauchte man im übertragenen wie auch Wortsinne das schwarzweiße Silberkorn-Filmbild in Farbe; Nächte wurden blau, Feuer tiefrot, Innenszenen strahlten rotorange oder bernsteinfarben: Farbstoffe und Farben, die die Filmrestaurator/innen seit den 1980er Jahren in den verschiedensten Verfahren haben wiederauferstehen lassen. Das orange viragierte, halbminütige Stummfilmfragment DAS RÄTSEL VON BANGALOR – die einzigen überlieferten bewegten Bilder der Schauspielerin Gilda Langer – wurde 2010 in verschiedenen Methoden, darunter auch mit historischen Färberezepten, restauriert. Ein Vergleich der verschiedenen Versionen bietet einen aufschlussreichen Blick auf Farbe und ihre Restaurierung im Film. Anschließend ist ein Science-Fiction-Film von 1950 mit viragierter Sequenz zu sehen.
Prof. Dr. Ulrich Rüdel ist Chemiker und Professor für Konservierung und Restaurierung mit dem Schwerpunkt moderne Medien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Er forscht und arbeitet auf den Gebieten Filmrestaurierung, analytische Chemie und Farbwissenschaft.
ROCKETSHIP X-M Rakete Mond startet
USA 1950. R: Kurt Neumann
D: Lloyd Bridges , Osa Massen, John Emery. 77 Min. 35mm. DF
Eine Rakete mit fünf Astronauten startet zum Mond, doch schon kurz nach dem Start kommt es zu Problemen. Die Besatzung ist gezwungen, auf dem Mars zu landen, wo sie die Überreste einer untergegangenen Zivilisation vorfindet und von menschenähnlichen Wesen angegriffen wird. Mit einem bemerkenswerten Gespür für eine unheimliche, fremdartige Atmosphäre fotografierte der Kameramann Karl Struss diesen Science- Fiction-Film mit winzigem Budget. Um die Stimmung zu intensivieren, wurden die Mars-Szenen des Schwarzweißfilms in rot-orange viragiert.
Vorfilm in versch. Versionen DAS RÄTSEL VON BANGALOR (Deutschland 1918. R: Alexander von Antalffy, Paul Leni D: Gilda Langer, Harry Liedtke, Conrad Veidt. 1 Min. 35mm & Digital)
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 14.07.2017
20:30 Uhr
Rot aber tot. Obsolete Farben im Film
Vortrag von Anke Mebold
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In den ersten drei Jahrzehnten der Filmgeschichte wurden Farbfilme produziert, indem man schwarzweißen Bildaufzeichnungen nachträglich Farbe auftrug. Tausende Einzelbilder der 35mm-Filme wurden durch Hand- und Schablonenkolorierung, Tinting und Toning polychrom. Die Farbenpracht der kolorierten Bilder ermöglichte Reiseerlebnisse, tiefe Eindrücke und magische Momente im Kinodunkel. Eine Auswahl früher Farbfilme aus dem Filmarchiv des Deutschen Filminstituts, überwiegend in 2016 digitalisiert mit Fördermitteln der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien, macht die Farbenvielfalt im Kino vor 1930 deutlich.
Anke Mebold studierte Media Arts und ist Filmrestauratorin am Deutschen Filminstitut. Seit 2012 arbeitet sie maßgeblich an Digitalisierungsprojekten des Filmarchivs mit.
AN ATLANT IC VOYAGE Von Hamburg Zu Den Niagarafällen mit
Schnelldampfer Kaiser Wilhelm II (DE 1920er Jahre / GB 1903 / FR ca.1907, 18 Min.)
WIEDERBEBLEBUNG VON SCHEINTOTEN DE ca. 1921, 11 Min.
DAS LEBEN DER PFLANZE VON DER BLÜTE ZUR FRUCHT (Kompilationsfilm, DE ca. 1925, 9 Min.)
LIEBE IM TIERREICH (Kompilationsfilm, DE ca. 1925, 9 Min.)
KOLKO, DIE GESCHICHTE EINES RÜBENPROTESTS (DE 1926, 10 Min.)
FARBFILMVERSUCHE: Demo-Film für das Sirius-Farbverfahren (DE ca. 1930, 6 Min.)
Unterschiedliche Einfärbeverfahren bedeuteten zusätzliche Arbeitsschritte und spürbaren Finanzaufwand, waren aber publikumswirksam und lockten mit der Aussicht auf erhöhte Einnahmen. Die gezeigten Bespiele reichen von einer rot eingefärbten Feuersbrunst, einem lyrisch gestalteten Sonnenuntergang, der blauen Nacht einer Atlantiküberquerung und Aufnahmen der Niagarafälle in eisenblauem Toning bis zu schablonenkolorierten Bildern über das Leben von Pflanzen und Tieren aus den 1920ern. In dem 1926 produzierten Kali-Dünger- Werbefilm Kolko , Die Geschichte eines Rübenprotests , erkämpfen Rüben in nächtlicher Revolution den ersehnten Kunstdünger, während den Bauern eine rot-blaue Düngerfee erscheint. Den Abschluss macht eine Demonstrationsrolle des Sirius-Farbverfahrens.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 21.07.2017
20:30 Uhr
Mit Musikbegleitung
Gesamtdauer der Filme: ca. 64 Min.
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