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„Das wurde aber auch Zeit!“, sagte die Dame, im Begriff, sich eiligst aus der Sitzreihe zu manövrieren und den Kinosaal zu verlassen. Aber der Herr stellte sich der Dame in den Weg: „Was wurde Zeit?“ Die Dame, verdutzt: „Dass Sie aufstehen!“ Das verärgerte den Herrn, er hatte der Dame doch aus Höflichkeit Platz gemacht, obwohl der Abspann des Films noch lief und sie ihn nicht einmal darum gebeten hatte. Er hätte jetzt irgendetwas ganz Fieses sagen können. Stattdessen bat er die Dame, schnell zu gehen, damit er sich wieder setzen und weitergucken könne.
Der Dame aber, während sie sich am Herrn vorbeiquetschte, war es wichtig, das letzte Wort zu haben: „Sie gehören wohl zur Sorte unverschämter Frankfurter!“ Die Konversation war nun laut genug, dass die Kinogäste auf den umliegenden Plätzen davon mitbekommen hatten. Ratlosigkeit in allen Gesichtern: Ein unverschämter Frankfurter im Publikum? „Und Sie wohl zur Sorte unmögliche Frankfurterin!“, konterte der Herr, aber da hatte die Dame, bereits auf dem Weg zur Ausgangstür, noch etwas richtigzustellen: „Nein, ich komme aus Koblenz!“
Es war der erste Tag im Jahr und die Dame war Gast in der Filmreihe „Kinohighlights 2018“ im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum zu Christian Petzolds TRANSIT. Genau wie der Herr – der mein Vater ist und aus Hanau kommt.
Die Reihe bietet noch bis Ende Februar Gelegenheit, verpasste Filmhighlights aus dem Jahr 2018 im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum auf der großen Leinwand zu sehen, hier geht es zum Programm. Aber Augen auf bei der Platzwahl: Nicht, dass Sie neben unverschämten Frankfurter/innen oder einer anderen berüchtigten Sorte Mensch landen!
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