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Vom 2. bis 12. Dezember geht das traditionsreiche italienische Filmfestival Verso Sud zum 17. Mal über die Bühne – nach einem zweijährigen Gastspiel im CineStar Metropolis endlich wieder im jetzt rundum erneuerten Deutschen Filmmuseum. Bereits 1977 hatte das Kommunale Kino in Frankfurt den Dezember als Monat des italienischen Films ausgerufen; seit 1994 läuft die Reihe unter dem Titel Verso Sud im Kino des Deutschen Filmmuseums am Schaumainkai.
Zu sehen sind aktuelle Kinoproduktionen in der Originalfassung, die in deutschen Kinos sonst nicht zu sehen sind. Bei der Eröffnung am Freitag, 2. Dezember, wird Regisseur Andrea Molaioli zu Gast sein und seinen neuen Film IL GIOIELLINO vorstellen, mit dem gefragten Charakterdarsteller Toni Servillo in der Hauptrolle.
Die Hommage ist einer der großen Frauen des italienischen Films gewidmet: Liliana Cavani. Leider musste die Regisseurin ihren angekündigten Besuch am Samstag, 3. Dezember, aus gesundheitlichen Gründen absagen. Stattdessen stellt nun Italo Moscati, mit dem sie die Drehbücher zu vielen ihrer Werke erarbeitet hat, ihren Skandalfilm IL PORTIERE DI NOTTE vor. Die beiden übrigen Teile ihrer „Deutschland- Trilogie“, INTERNO BERLINESE und AL DI LÀ DEL BENE E DEL MALE, sind neben weiteren Filmen Cavanis ebenfalls in der Retrospektive zu sehen.
Die Bewegung Risorgimento führte vor 150 Jahren zur Einheit Italiens. Das Kino des Deutschen Filmmuseums präsentiert aus diesem Anlass zwei Filme, die sich dem Thema widmen: NOI CREDEVAMO von Mario Martone, sowie die erste Regiearbeit Sergio Colabonas, PASSANNANTE.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Katalog Verso Sud 2011
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LA PRIMA COSA BELLA
Italien 2010. R: Paolo Virzì
D: Micaela Ramazzotti, Stefania Sandrelli, Valerio Mastandrea: 116 Min. 35mm. OmU
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Der Film von Paolo Virzì, einem Meister der Commedia all’italiana und Verso-Sud-Gast im Jahre 2009, wurde unter anderem mit drei David di Donatellos, der wichtigsten italienischen Filmauszeichnung, sowie einem Golden Globe prämiert. Er beginnt im Livorno des Jahres 1971: Der achtjährige Bruno ist es leid, dass man seiner wunderschönen Mutter überall hinterherpfeift. Nachdem sie bei einem Strandwettbewerb auch noch zur schönsten Mutter Italiens gekürt wird, kommt es zum Familiendrama. Knapp 40 Jahre später erfährt Bruno, der sich inzwischen fernab Livornos eine Existenz aufgebaut hat, dass seine Mutter an Krebs erkrankt ist.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag 02.12.2011
17:30 Uhr
Samstag, 03.12.2011
16:00 Uhr
IL GIOIELLINO Das kleine Juwel
Italien/Frankreich 2011. R: Andrea Molaioli
D: Toni Servillo, Remo Girone, Sarah Felberbaum. 110 Min. 35mm. OmeU
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Andrea Molaioli beschäftigt sich in seiner zweiten Regiearbeit mit den Hintergründen des Wirtschaftsskandals um die Firma Parmalat im Jahre 2003: Als öffentlich wurde, dass Milliarden in der Bilanz fehlten, brach das Traditionsunternehmen zusammen. Aus Parmalat wird im Film Leda, ein Unternehmen, das von dem Geschäftsmann Rastelli in jahrzehntelanger (Bestechungs-)Arbeit zu einem multinational tätigen Konzern aufgebaut wird. Gemeinsam mit seinem gewieften Finanzchef Botta wagt er den Gang an die Börse. Während mit jedem Tag das Vermögen des Unternehmens zusammenschrumpft, erhalten die beiden mit gigantischen Bilanzfälschungen die Illusion eines gesunden Großkonzerns aufrecht.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag 02.12.2011
20:00 Uhr
In Anwesenheit von Andrea Molaioli
Sonntag 11.12.2011
20:30 Uhr
[/onefourth_columns_last] HAPPY FAMILY
Italien 2010. R: Gabriele Salvatores
D: Fabio De Luigi, Fabrizio Bentivoglio, Margherita Buy. 90 Min. 35mm OmU
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Der aufstrebende Drehbuchautor Enzo hat den Auftrag, über zwei Mailänder Familien zu schreiben, die sich anlässlich der anstehenden Heirat ihrer 16-jährigen Kinder begegnen. Doch seine Figuren verselbständigen sich und beginnen mit ihrem Erfinder über bessere Rollen zu verhandeln. Enzo versetzt sich schließlich selbst in seine Geschichte: Er platzt mitten in die Vorbereitungen zum Hochzeitsfest und verliebt sich nach langer Zeit endlich wieder. Mit HAPPY FAMILY inszenierte Salvatores eine Neuinterpretation des Theaterstückes Sechs Personen suchen einen Autor von Luigi Pirandello. Immer wieder wird die Illusion der Inszenierung aufgebrochen, wenn die Figuren direkt zum Publikum sprechen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag 02.12.2011
23:00 Uhr
Samstag 03.12.2011
18:00 Uhr
Hommage an Liliana Cavani
IL PORTIERE DI NOTTE Der Nachtportier
Italien/USA 1974. R: Liliana Cavani
D: Charlotte Rampling, Dirk Bogarde, Philippe Leroy. 122 Min. 35 mm. ital. OmeU
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Laut Liliana Cavani war IL PORTIERE DI NOTTE ihr erstes Werk, bei dem sie von Beginn an eine klare künstlerische Vorstellung davon hatte, wie der Film später aussehen sollte. Das spiegelt sich in einer äußerst subtilen und mit den Gesetzen der Kameraführung und Lichtsetzung brechenden Inszenierung. Der international berühmt gewordene Film erzählt von der Wiederbegegnung des ehemaligen SS-Sturmbannführers Max Aldorfer mit seinem früheren KZ-Opfer Lucia Atherton in einem Wiener Hotel im Jahre 1957. Es entwickelt sich eine sadomasochistische Beziehung, deren Entfaltung Cavani mit virtuos eingesetzten Rückblenden verwebt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Samstag, 03.12.2011
20:00 Uhr
In Anwesenheit von Liliana Cavani und dem Drehbuchautor Italo Moscati
Die Kopie wurde uns freundlicherweise von der Cineteca Nazionale zur Verfügung gestellt
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IMMATURI Zurück auf Los
Italien 2010. R: Paolo Genovese
D: Ambra Angiolini, Luca Bizzarri, Barbora Bobulova. 108 Min. 35mm. OmeU
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Der wiederkehrende Alptraum des Regisseurs Paolo Genovese, seine Abiturprüfung wiederholen zu müssen, führte zu diesem Film, der in Italien ein großer Kinoerfolg war. Sechs ehemalige Klassenkameraden erfahren mit Ende 30, dass ihre Abiturzeugnisse wegen eines Formfehlers ungültig sind und sie daher ihre Prüfungen erneut ablegen müssen. Seit 20 Jahren sind sie sich nicht mehr begegnet und haben vollkommen unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen. Nun treffen sie sich wieder, um zusammen Mathematik und Latein zu pauken. Schnell entsteht der Wunsch, die alten Zeiten auch abseits des Lernens wiederauferstehen zu lassen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag 03.12.2011
23:00 Uhr
Mittwoch, 07.12.2011
18:00 Uhr
L’UOMO CHE VERRÀ Ein Mensch kommt in die Welt
Italien 2010. R: Giorgio Diritti
D: Greta Zuccheri Montanari, Alba Rohrwacher, Maya Sansa. 117 Min. 35mm. OmU
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Beim Massaker von Marzabotto Ende September 1944 verübten SS-Truppen ein ungeheures Kriegsverbrechen und töteten Hunderte unschuldiger Landbewohner, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. In Giorgio Dirittis zweitem Spielfilm, der 2010 als bester italienischer Film ausgezeichnet wurde, werden die Monate davor aus Sicht der achtjährigen Martina erzählt. Sie wächst als Kind einer hart arbeitenden Bauernfamilie in den Bergen unweit Bolognas auf. Nachdem Tod ihres kleinen Bruders hatte sie aufgehört zu sprechen, freut sich nun aber auf die bevorstehende Geburt eines Geschwisterchens. Währenddessen liefern sich Partisanen ganz in der Nähe erbitterte Gefechte mit den deutschen Besatzungstruppen. Am Tag der Geburt des neuen Babys beginnt deren Vergeltungsschlag.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Dienstag 06.12.2011
18:00 Uhr
LO SPA ZIO BIANCO Der weiße Raum
Italien 2009. R: Francesca Comencini
D: Margherita Buy, Gaetano Bruno, Giovanni Ludeno. 98 Min. 35mm. OmU
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Margherita Buy, eine der großen Charakterdarstellerinnen Italiens, verkörpert Maria, eine Frau Anfang 40, die an einer Abendschule in Neapel unterrichtet. Sie führt ein einsames, unerfülltes Leben, ohne sich dessen so ganz bewusst zu sein. Infolge einer flüchtigen Affäre wird sie unerwartet schwanger. Nachdem sie im sechsten Monat eine Fehlgeburt erleidet und das Kind in einem Brutkasten mühsam am Leben gehalten wird, sieht sie ihr Leben mit anderen Augen. Comencini verfilmte den auch in Deutschland erfolgreichen Roman Zeit des Wartens von Valeria Parrella. Margherita Buy wurde für ihre Rolle mit einem Darstellerpreis beim Filmfestival in Venedig 2009 ausgezeichnet.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag 06.12.2011
20:30 Uhr
INTO PARADISO Ins Paradies
Italien 2011. R: Paola Randi
D: Gianfelice Imparato, Saman Anthony, Peppe Servillo. 104 Min. 35mm. OmU
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Drei Männer sind auf der Flucht vor der neapolitanischen Camorra und verstecken sich in einer illegal errichteten Hütte auf einem Hausdach im Migrantenviertel: der arbeitslose Wissenschaftler Alfonso, der in unsaubere Machenschaften verstrickte Politiker Vincenzo und Gayaan, ein ehemaliger Kricket-Profi aus Sri Lanka. Der Film behandelt mit leisem Augenzwinkern die knallharten Themen Migration, soziale Verwahrlosung sowie die Verbrechen der Mafia. Paola Randi nannte ihren mit geringem Budget realisierten, vielbeachteten Debütfilm ein „optimistisches Märchen“.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Mittwoch 07.12.2011
20:30 Uhr
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Hommage an Liliana Cavani
MILAREPA
Italien 1973. R: Liliana Cavani
D: Lajos Balászovits, Paolo Bonacelli, Marisa Fabbri. 108 Min. 35 mm. ital. OmeU
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Der Student Lumley führt ein abgeschottetes Leben, seine ganze Konzentration gilt dem Streben nach Wahrheit und Erkenntnis. Als Leitfaden dient ihm ein altes, von seinem Professor empfohlenes tibetisches Buch über das Leben des bedeutenden Yogis Milarepa. Als der Professor bei einem Autounfall schwer verletzt wird, sucht Lumley Zufl ucht in dieser Schrift, die von Milarepas Suche nach einem Lehrer und von seinen Reisen und Erlebnissen handelt. Für Cavani lag der zentrale Aspekt des Films in der Auseinandersetzung mit dem „Prozess des Wissens“.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Donnerstag 08.12.2011
18:00 Uhr
L’AMORE BUIO Düstere Liebe
Italien 2010. R: Antonio Capuano
D: Irene de Angelis, Gabriele Agrio, Valerina Golino. 109 Min. 35mm. OmeU
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Die junge Irene wird von drei Jugendlichen brutal vergewaltigt. Allein Ciro begreift das Ausmaß seiner Schuld und stellt sich daraufhin der Polizei. Im Jugendgefängnis beginnt er, seinem Opfer Briefe zu schreiben. Währenddessen bemüht sich Irene, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Zaghaft nimmt sie ihr Studium wieder auf und ringt um Normalität in der Beziehung zu ihrem Freund und ihrer Familie. Doch Ciros Briefe zwingen sie, sich mit ihrem Trauma auseinanderzusetzen. In Neapel angesiedelt, behandelt Antonio Capuanos 2010 in Venedig vielfach ausgezeichneter Film schmerzvolle und existenzielle Fragen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Donnerstag 08.12.2011
20:30 Uhr
Montag, 12.12.2011
20:30 Uhr
Thema: Die Bewegung Risorgimento
PASSANNANTE
Italien 2011. R: Sergio Colabona
D: Fabio Troiano, Antonino Bruschetta, Ulderico Pesce. 81 Min. 35mm. OmeU
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Der gelernte Koch Giovanni Passannante verübte während einer Parade im Jahr 1878 ein Attentat auf den italienischen König Umberto I. Er wurde zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt und vegetierte unter unmenschlichen Bedingungen in einem Turm auf Elba dahin; nach seinem Tod stellte man seinen Kopf im römischen Kriminalmuseum aus. 150 Jahre später beschließen der Dramatiker Ulderico Pesce, der Sänger Andrea Satta und der Journalist Marchitelli während einer Bootsfahrt nach Elba, Giovanni Passannante zu rehabilitieren. Regisseur Sergio Colabona zeigt parallel Szenen aus Passannantes Leben, die das Elend seiner Heimatregion Basilikata thematisieren und seine Aufl ehnung begründen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Freitag 09.12.2011
18:00 Uhr
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GORBACIÒF
Italien/Frankreich 2010. R: Stefano Incerti
D: Toni Servillo, Mi Yang, Salvatore Ruocco. 85 Min. 35mm. OmeU
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Marino Pacileo, der seinen Spitznamen GORBACIÒF einem Feuermal auf seiner Stirn verdankt, arbeitet als Buchhalter in einem neapolitanischen Gefängnis. Der schüchterne Mann hat eine große Leidenschaft: das Glücksspiel. Seine Nächte verbringt er im Hinterzimmer eines chinesischen Restaurants, wo um Tausende von Euro gespielt wird. Eines Tages erfährt er, dass der Eigentümer hoch verschuldet ist und dessen schöne Tochter Lila kurz davorsteht, sich zu prostituieren. Mit dem Geld aus dem Gefängnissafe als Spieleinsatz will er sie retten, aber ausgerechnet dann ereilt ihn eine Unglückssträhne: der Anfang seiner Karriere als Krimineller.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag 09.12.2011
20:30 Uhr
Sonntag, 11.12.2011
11:00 Uhr
Hommage an Liliana Cavani
DOVE SIETE? IO SONO QUI Einmal dein Lachen hören
Italien 1993. R: Liliana Cavani
D: Chiara Caselli, Gaetano Carotenuto, Anna Buonaiuto. 108 min. 35mm. OmeU
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Liliana Cavanis bislang letzter Film erzählt die Liebesgeschichte zweier gehörloser Jugendlicher: Während Fausto einer wohlhabenden Familie entstammt und eine gute Schulbildung erfährt, muss das Arbeiterkind Elena die Schule verlassen. Fausto unterstützt sie bei dem Vorhaben, ihren Abschluss nachzumachen, worunter seine eigene Arbeit als Bankangestellter leidet. Leitmotiv des Films ist der Tanz als Mittel der sprachlosen Kommunikation, in Szene gesetzt durch den Butohtänzer Akira.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Freitag 09.12.2011
22:30 Uhr
Hommage an Liliana Cavani
FRANCESCO D’ASSISI
Italien 1968. R: Liliana Cavani
D: Lou Castel, Marco Bellocchio, Kenneth Belton. 134 Min. 35 mm. ital. OmeU
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Liliana Cavanis Spielfilmdebüt FRANCESCO D’ASSISI entstand im Auftrag der RAI und löste bei seiner Fernsehausstrahlung heftige Debatten aus. Die mit großer stilistischer Klarheit inszenierte Beschreibung des Heiligenlebens ist eine persönliche Auseinandersetzung mit der Religion. Der Einsatz der Handkamera unterstreicht die von Cavani angestrebte Perspektive und Methode eines Reporters. Erzählerisch orientiert sich die Regisseurin am Stil mittelalterlicher Chroniken, geht aber in der dialektischen Auseinandersetzung mit Assisis Lehren über sie hinaus.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Samstag 10.12.2011
15:30 Uhr
Preview
SEI VENEZIA 6 x Venedig
Italien/USA 2010. R: Carlo Mazzacurati
Dokumentarfilm. 95 Min. DCP. OmU.
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Regisseur Carlo Mazzacurati realisierte ein ungewöhnliches Porträt der Stadt Venedig, indem er sechs Personen vom Herbst bis zum Sommer mit der Kamera begleitete. Die Protagonisten, eine Hotelreinigungskraft, ein Archäologe, ein Rentner aus Mestre, ein Maler, ein Dieb und ein Junge, geben Einblicke in ihren Alltag und sprechen über ihre Hoffnungen und Niederlagen. Liebevoll und facettenreich widmet Mazzacurati auch den Plätzen und Gassen der Stadt mit ihren jahreszeitlichen Wandlungen große Aufmerksamkeit. Der Regisseur sagte über seinen Film: „Meine Hoffnung: einen Schlüssel zu finden und die geheimen und unsichtbaren Türen der Stadt zu öffnen.“ Der Film startet im März 2012 in den deutschen Kinos.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Samstag 10.12.2011
18:00 Uhr
Thema: Die Bewegung Risorgimento
NOI CREDEVAMO Wir glaubten
Italien/Frankreich 2010. R: Mario Martone
D: Luigi Lo Cascio, Valerio Binasco, Toni Servillo. 187 Min. 35mm. OmeU
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1967 erschien Noi Credevamo, Anna Bantis Roman über die italienischen Unabhängigkeitskriege. Knapp 150 Jahre nach dem Ende der Kriege hat Mario Martone eines der ersten italienischen Kinoepen des 21. Jahrhunderts verwirklicht. Mittelpunkt des Films sind drei fiktive Aktivisten der Giovine Italia, einer politischen Bewegung, die für die Unabhängigkeit kämpfte. In vier Episoden berichten die drei von Kämpfen, Ängsten und Opfern und lassen so die Geschichte Italiens auf dem Weg zur Einheit lebendig werden. Der hervorragend fotografierte Film (Kamera: Renato Berta) wurde 2010 in Venedig mit vier Preisen ausgezeichnet.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Samstag 10.12.2011
20:00 Uhr
Hommage an Liliana Cavani
AL DI LÀ DEL BENE E DEL MALE Jenseits von Gut und Böse
Italien/Frankreich/BRD 1977. R: Liliana Cavani
D: Dominique Sanda, Erland Josephson, Virna Lisi. 127 Min. 35 mm. engl. OmU
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Der zweite Teil der Deutschland-Trilogie Cavanis, in brillanten Tableaus fotografiert und formal von hoher Komplexität, befasst sich mit der Dreiecksbeziehung zwischen dem Philosophen Friedrich Nietzsche, seinem Autorenfreund Paul Rée und der russischen Schriftstellerin und Intellektuellen Lou Andreas- Salomé. Schon der Filmtitel mit seinem direkten Bezug zur Ethik Nietzsches verweist auf die vorgezeichneten Konflikte zwischen den drei Individualisten. Dem komplexen Macht- und Abhängigkeitsverhältnis entkommt schließlich nur Andreas-Salomé, während Nietzsche an seiner Krankheit und Rée an seiner Sexualität zugrunde geht.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Sonntag 11.12.2011
18:00 Uhr
Hommage an Liliana Cavani
INTERNO BERLINESE Leidenschaften
Italien/BRD 1985. R: Liliana Cavani
D: Gudrun Landgrebe, Mio Takaki, Kevin McNally. 120 Min. 35 mm. engl. OmU
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Nach einer Vorlage des japanischen Autors Junichiro Tanizaki drehte Cavani den dritten Teil ihrer Trilogie über deutsche Geschichte als „inneren Diskurs“ – abermals thematisch brisant und direkt in der psychologischen Analyse. Im Berlin des Jahres 1938 verliebt sich die wunderschöne Luise von Hollendorf, Frau eines hohen Nazi-Diplomaten, während ihrer Zeichenstunden in die junge Mitsuko, Tochter des japanischen Botschafters. Luise gesteht ihrem Gatten die intensive Affäre erst, als sie an Mitsukos Untreue zu zerbrechen droht. Monate später beginnt ein Dreiecksverhältnis, in dessen Verlauf die junge Frau das Ehepaar gegeneinander ausspielt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Montag 12.12.2011
18:00 Uhr
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