Doris Dörrie ist eine der Porträtierten in unserer Sonderausstellung „Jim Rakete – Stand der Dinge“. Die Regisseurin, Produzentin und Schriftstellerin drehte bereits Mitte der siebziger Jahre Filme und feierte 1985 mit der Komödie MÄNNER ihren ersten großen Kinoerfolg. In unserer Reihe Carte blanche haben wir Doris Dörrie gebeten, eine Auswahl an Filmen zu treffen, die für sie eine besondere Bedeutung haben. Die Reihe besticht durch Vielseitigkeit und zeigt Dörries Faible für Japan. Am Freitag, 14. Oktober, wird die Regisseurin in unserem Haus zu Gast sein und ihren Film KIRSCHBLÜTEN – HANAMI (2008) vorstellen.
MITTEN INS HERZ
BRD 1983. R: Doris Dörrie
D: Beate Jensen, Josef Bierbichler, Gabriele Litty. 91 Min. 35 mm
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Doris Dörries für das Fernsehen gedrehter Film handelt von der jungen Anna Blume. Sie arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und führt ein einsames Leben, bis sie bei einer Haushaltsauflösung dem viel älteren Zahnarzt Armin Thal begegnet. Von ihm erhält sie ein sonderbares Angebot: Er will ihr 2.000 Mark im Monat bezahlen und bietet eine freie Unterkunft in seinem Haus, will aber sonst keine weiteren Verpflichtungen eingehen. In die luxuriöse, aber unpersönliche Wohnung eingezogen, verliebt sie sich in den Hausherren. Der laut Frankfurter Rundschau „enge, parabelhafte Stoff über zwei Generationen, zwei Geschlechter (…)“ war ihr Beitrag bei den Filmfestspielen von Venedig.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 04.10.2011
20:30 Uhr
HIROSHIMA MON AMOUR
FR/JP 1959. R: Alain Resnais
D: Emmanuelle Riva, Eiji Okada, Stella Dassas. 90 Min. 35 mm. DF
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Schon bei seinem Erscheinen wurde das Werk, etwa von Regiekollegen wie Jean-Luc Godard oder Éric Rohmer, als Meilenstein des modernen Films bezeichnet, nicht zuletzt aufgrund seiner innovativen Montagetechnik. Es war der erste Spielfilm des zuvor durch seine Dokumentationen berühmt gewordenen Alain Resnais und entstand nach einem Drehbuch von Marguerite Duras. Eine verheiratete französische Schauspielerin reist zu einem Filmdreh nach Hiroshima, knapp fünfzehn Jahre nach dem US-amerikanischen Atombombenabwurf. Sie beginnt dort eine Affäre mit einem japanischen Architekten und erzählt ihm kurz vor ihrer Abreise von ihren traumatischen Erlebnissen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 06.10.2011
18:00 Uhr
PARADIES
BRD 1986. R: Doris Dörrie
D: Heiner Lauterbach, Katharina Thalbach, Sunnyi Melles. 107 Min. 35 mm
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Die Ehe zwischen Viktor und Lotte dümpelt zwischen Leidenschaftslosigkeit und Langeweile vor sich hin. Da beschließt die ansonsten verwöhnte Gattin, eine Jugendfreundin ins Haus zu holen und so für mehr Dynamik im Zusammenleben zu sorgen. Dies hat zunächst komische, dann aber immer tragischere Folgen. Regisseurin Dörrie sagte in einem Interview mit dem SPIEGEL anlässlich des Kinostarts: „Mich hat das Komische im Tragischen immer schon am meisten interessiert. Ich halte es für die einzige mögliche Form des Überlebens, wenn man seinen Sinn für Komik so weit entwickelt, dass man das, was in der Welt vorgeht, überhaupt ertragen kann.“
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 07.10.2011
20:30 Uhr
Dienstag, 11.10.2011
20:30 Uhr
SUNA NO ONNAÂ Die Frau in den Dünen
JP 1964. R: Teshigahara Hiroshi
D: Okada Eiji, Kishida Kyoko. 123 Min. 35 mm. OmU
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Das Werk des japanischen Filmkünstlers Teshigahara Hiroshi gilt als ein atmosphärisch dichter Film und machte den Regisseur international bekannt. Wie auch bei drei weiteren Spielfilmen lieferte der Schriftsteller Kobo Abe die absurdexistenzialistische Vorlage: Der Insektenforscher Niki Jumpei begibt sich zur Erforschung einiger seltener Arten in eine entlegene Küstengegend. Er verpasst den letzten Bus zurück und übernachtet auf Empfehlung der Dorfbewohner bei einer allein lebenden Frau, die unterhalb einer Klippe wohnt. Am nächsten Morgen erkennt er, dass das Haus von unentrinnbaren Dünen umgeben ist.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 13.10.2011
18:00 Uhr
Dienstag 18.10.2011
20:30 Uhr
KIRSCHBLÜTEN – HANAMI
DE 2008. R: Doris Dörrie
D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Aya Irizuki. 121 Min. 35 mm
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Doris Dörries bislang vorletzte Spielfilmproduktion war im Jahre 2008 mit mehr als einer Million Zuschauern einer der meistbesuchtesten deutschen Kinofilme und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Deutlich wie nie zuvor kommt hier ihre stets angedeutete große Zuneigung zur japanischen Kultur zum Ausdruck: Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Trudi reist der todkranke Rudi nach Japan. Damit verwirklicht er den unerfüllten Lebenstraum Trudis, deren heimliche Leidenschaft dem traditionellen Butoh- Tanz galt. In Japan begegnet er Yu, die ihm die Geheimnisse und Schönheiten ihres Heimatlandes zeigt und ihn auf seiner letzten Reise begleitet. Doris Dörrie stellt ihren Film in der Reihe Carte Blanche persönlich vor, und zwar am Freitag, 14. Oktober, um 20 Uhr.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 14.10.2011
20:00 Uhr
Zu Gast: Doris Dörrie
Samstag, 16.10.2011
18:00 Uhr
LES AVENTURIERSÂ Die Abenteurer
FR/IT 1967. R: Robert Enrico
D: Alain Delon, Lino Ventura, Joanna Shimkus. 113 Min. 35 mm. DF
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Regisseur Robert Enrico porträtiert in seinem Werk moderne und doch geradezu anachronistische Abenteurer: Der Sportpilot Manu macht spektakuläre Kunstflüge und sein Freund Roland, ein Mechaniker, arbeitet an einem Dragster, mit dem er Geschwindigkeitsrekorde einstellen will. Eines Tages erscheint die Künstlerin Laetitia in Rolands Werkstatt, um ihm Schrottteile für ihre Kunstwerke abzukaufen. Zwischen den drei unterschiedlichen und diffizilen Persönlichkeiten entwickelt sich eine enge Freundschaft, die sie auf der Suche nach einem Schatz an die Küste Afrikas führt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 20.10.2011
18:00 Uhr
BADLANDS
US 1973. R: Terrence Malick
D: Martin Sheen, Sissy Spacek, Warren Oates. 90 Min. 35 mm. OF
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Der 25-jährige Kit begegnet der zehn Jahre jüngeren Holly, die aus dem Off dem Zuschauer ihre Liebes- und Lebensgeschichte erzählt: Weil ihr Vater ihre Beziehung zu Kit nicht gutheißt, erschießt der junge Mann ihn während einer Auseinandersetzung. Daraufhin flieht das Paar quer durch die USA vor der Polizei. Auf ihrem Weg töten die beiden mehrere Menschen und erlangen einen Ruf, der sich im gesamten Land verbreitet. Ähnlich wie Arthur Penn in BONNIE AND CLYDE oder Jean-Luc Godard in AUSSER ATEM betont Terrence Malick in seinem Debütfilm von Beginn an die Ausweglosigkeit des Ausbruchsversuchs, den er mit traumhaften und berühmt gewordenen Bildern der unendlichen Landschaften des Mittleren Westens unterlegt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 21.10.2011
20:30 Uhr
Sonntag, 23.10.2011
18:00 Uhr
THE DEER HUNTER Die durch die Hölle gehen
US 1978. R: Michael Cimino
D: Robert De Niro, Christopher Walken, Meryl Streep. 183 Min. 35 mm. OF
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Michael Cimino drehte nur drei Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs und fünf Jahre nach dem Abzug der US-Truppen eine der bittersten Analysen über die Auswirkungen des Krieges auf die Beteiligten. Der Film stellt anhand des Schicksals dreier russischs stämmiger US-Soldaten mit epischer Kraft die Sinnlosigkeit und zerstörerische Wirkung jeder kriegerischen Auseinandersetzung dar. Nach einer traumatischen Gefangenschaft bei den Vietcong gibt es für die drei keine Rückkehr in das frühere bürgerliche und behütete Leben.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 25.10.2011
20:00 Uhr
LADRI DI BICICLETTE Fahrraddiebe
IT 1948. R: Vittorio De Sica
D: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell. 89 Min. 16 mm. OmeU
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Ausschließlich von Laiendarstellern verkörpert, an Originalschauplätzen und unter einfachsten Bedingungen in klaren Schwarzweiß-Bildern gedreht, sozialkritisch und aufrichtig wirkte LADRI DI BICICLETTE stilbildend für ganze Generationen von Filmemachern. Vittorio De Sicas Klassiker des Neorealismus erzählt von dem Tagelöhner Antonio Ricci, der nach langer beschäftigungsloser Zeit eine Arbeit als Plakatankleber erhält. Da er dafür ein Fahrrad benötigt, löst seine Frau sein altes bei einem Pfandleiher ein. Schon kurz darauf wird das Rad gestohlen, und Antonio macht sich mit seinem Sohn quer durch Rom auf die Suche nach dem Dieb.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 27.10.2011
18:00 Uhr
KEINER LIEBT MICH
DE 1994. R: Doris Dörrie
D: Maria Schrader, Pierre Sanoussi-Bliss, Elisabeth Trissenaar. 104 Min. 35 mm
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Dieser tragikomische Film war Doris Dörries letzte Zusammenarbeit mit ihrem 1996 verstorbenen Lebensgefährten und Stammkameramann Helge Weindler. Maria Schrader bekam für ihre Verkörperung der Hauptfigur Fanny Fink den Bundesfilmpreis sowie den Bayerischen Filmpreis. Fanny gehört in die Reihe der typischen Dörrie-Figuren: Single, einsam, verzweifelt auf der Suche nach einem Partner sowie dem Sinn in ihrem Leben, entmutigt und sich morbiden Stimmungen hingebend. Eines Tages lernt sie in ihrem heruntergekommenen Hochhaus den exzentrischen Orfeo kennen, der zu ihrem besten Freund wird. Seine positive und spirituell angehauchte Lebenseinstellung öffnet ihren Blick für die schönen Seiten des Daseins.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 28.10.
20:30 Uhr
Sonntag, 30.10.
18:00 Uhr
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