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Er ist wieder da! Das zumindest verheißt die aktuelle Berichterstattung in den einschlägigen Medien.
Nachdem Nicholas Kim Coppola, der Neffe von Regie-Legende Francis Ford Coppola, in den 1990ern noch als Castor Troy (FACE/OFF (US 1997)) oder Ben Sanderson (LEAVING LAS VEGAS (US 1996)) quasi Garant für gute Abendunterhaltung war, trieb er in jüngerer Vergangenheit als GHOST RIDER (US 2007) oder Archäologe Ben Gates (NATIONAL TREASURE (US 2004)) sein Unwesen auf der Leinwand. Die Rede ist natürlich von Nicolas Cage.
Längst sind die Video-Mash-ups des „Mannes mit dem irren Blick“ auf Youtube Kult. Unter dem Suchbegriff „Nicolas Cage overacting“ finden sich zahlreiche Zusammenschnitte von Szenen, in denen der Schauspieler zeigt, was er „kann“.
Dabei kann sich Cages Karriere wirklich sehen lassen: Lange Zeit galt der Schauspieler als coolste Sau auf der Leinwand. Mit markigen Worten wie: “Where do you think I’m going now? I’m going to save the fucking day”, als Cameron Poe in CON AIR (US 1997, R: Simon West) oder “What do you say we cut the chit chat a-hole?”, in THE ROCK (US 1996, R: Michael Bay) brannte sich Cage in das kollektive Filmgedächtnis ein und gewann 1996 den Oscar® als Bester Hauptdarsteller. Auch in den 2000ern hatte er noch durchaus beachtenswerte Leinwandauftritte, etwa als Waffenhändler Yuri Orlov in LORD OF WAR (US 2006, R: Andrew Niccol) oder in Werner Herzogs BAD LIEUTENANT (US 2009).
Doch in den letzten Jahren ist Crazy Cage – das Pseudonym, unter dem er im Netz mittlerweile häufig zu finden ist – zunehmend in der Bedeutungslosigkeit von B-Movies versunken. Weder als Zauberer Balthazar Blake noch als Tempelritter Behmen von Bleibruck konnte er überzeugen – fairerweise muss man aber sagen, dass die Filme (THE SORCERER’S APPRENTICE (US 2010) und SEASON OF THE WITCH(US 2011)) auch ohne Cage nicht besser gewesen wären.
2018 ist es aber soweit. In Panos Cosmatos MANDY (CA/US 2018) spielt Cage den Holzfäller Red, der nach dem grausamen Mord an seiner Lebensgefährtin einen ebenso blutrünstigen Rachefeldzug startet. In psychedelischen Bildern, untermalt von der träumerischen Musik des jüngst verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson, spielt Cage zwischen Wahnsinn und Ernsthaftigkeit – wie man ihn kennt – mit dem Unterschied, dass er in einigen Szenen wie eine Persiflage seiner eigenen Rollen wirkt, so dass der Zuschauer ratlos bleibt, welche Reaktion gerade angebracht ist: Lachen, Weinen, Schreien?
Die Presse jedenfalls feiert die Schauspielleistung bereits als eine der besten seiner Karriere. Ist Nicolas Cage also wieder auf dem aufsteigenden Ast? Kann er an die ruhmreichen Zeiten seiner Oscar®-prämierten Rolle in LEAVING LAS VEGAS (US 1996, R: Mike Figgis) anknüpfen? Seine Filmliste auf imdb.com für die kommenden zwei Jahre ist jedenfalls gut gefüllt.
MANDY kann man derzeit in ausgewählten Kinos in Deutschland sehen. Bereits Ende November erscheint die Heimkinofassung.
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