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Spätestens nach den beiden Oscars® für TODO SOBRE MI MADRE (ES/FR 1999) und HABLE CON ELLA (ES 2002) zählt Pedro Almodóvar zu den bedeutendsten Autorenfilmern Europas. Seine Filme sind künstlerisch und kommerziell erfolgreich. Und sie haben einen unverwechselbaren Stil. Eine Schlüsselrolle spielt die Bildgestaltung. Möbel, Tapeten, Skulpturen, Gemälde, Vorhänge und ausgefallene Kostüme – entworfen von Modeschöpfern wie Jean-Paul Gaultier – laden das Auge der Kinobesucher/innen zum Flanieren ein. Die Bilder sind, in visueller Entsprechung zu seinen schrillen Charakteren, häufig grell und bunt. Der typische Almodóvar- Look kontrastiert Eigelb mit Himmelblau und Giftgrün mit Blutrot.
Seine Lieblingsfarbe ist, ganz klar, Rot. Kein anderer Regisseur setzt die Signalfarbe so exzessiv ein. Häufig kontrastiert er sie mit Schwarz, etwa in LA FLOR DE MI SECRETO, wo eine Flamenco-Tänzerin mit ihrem Sohn auf der Bühne einen leidenschaftlichen Verführungstanz aufführt. Oft kombiniert Almodóvar Blau und Rot miteinander, was etwa in TODO SOBRE MI MADRE eine ganz eigene Wirkung entfaltet. In einer ikonischen Szene ist vom Mantel der Hauptfigur Manuela bis hin zur stilisierten Werbetafel für ein Theaterstück alles in Rottönen gestaltet. In MUJERES AL BORDE DE UN ATAQUE DE NERVIOS unterstreicht jedes rote Detail das angespannte Seelenleben der Protagonistin Pepa.
Zu einem radikalen Mittel greift Almodóvar in seinem Frühwerk MATADOR: Passend zum Stierkampf der Liebe, von dem der Film erzählt, verwendet Almodóvar hier einmal eine Rotblende: das komplette Bild scheint mit Blut getränkt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
MATADOR
Spanien 1986. R: Pedro Almodóvar
D: Assumpta Serna Antonio Banderas, Nacho Martínez. 110 Min. 35mm. OmU
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Kontrolliert von seiner religiösen Mutter, wurde aus Ángel ein verschüchterter, sexuell unerfahrener Mann. Um sich zu beweisen, versucht er die Freundin seines Stierkampflehrers zu vergewaltigen. Doch nicht einmal dies gelingt. Überraschend bezichtigt er sich des Mordes in gleich vier ungeklärten Fällen – obwohl er dank seiner übersinnlichen Gabe den wahren Täter kennt. Sex, Stierkampf, Mord und Gewaltdarstellung – in diesem provokanten Frühwerk mit dem jungen Antonio Banderas in der Titelrolle entfaltete Almodóvar erstmals seine unverwechselbare Ästhetik. Thematisch und visuell umkreist der Film die Farbe Rot.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Sonntag, 02.04.2017
20:30 Uhr
Freitag, 07.04.2017
18:00 Uhr
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MUJERES AL BORDE DE UN ATAQUE DE NERVIOS Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs
Spanien 1988. R: P. Almodóvar
D: Carmen Maura, Antonio Banderas. 89 Min. 35mm. OmU
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Der abgehalfterte Frauenheld Ivan hat seine Freundin Pepa wegen einer anderen verlassen. Ihre verzweifelten Bemühungen, dem Ex mitzuteilen, dass sie von ihm schwanger ist, scheitern. Während Pepa Selbstmordgedanken hegt, verwandeln unangekündigte Gäste ihr Penthouse in ein Tollhaus. In diesem Chaos vergisst die Verlassene ihre düsteren Gedanken und findet heraus, dass sie den treulosen Freund gar nicht zurückhaben will. Mit dieser furiosen Kultkomödie begründete Almodóvar sein Image als Frauenregisseur. Der strategische Einsatz der Farbe Rot verdeutlicht, dass die Nerven blank liegen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Mittwoch, 05.04.2017
20:30 Uhr
Samstag, 08.04.2017
20:30 Uhr
Mit Einführung am 05.04.:
Manfred Riepe (Deutsches Filminstitut)
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¡ÁTAME! Fessle mich!
Spanien 1989. R: Pedro Almodóvar
D: Victoria Abril, Antonio Banderas, Loles León. 101 Min. 35mm. OmU
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Der labile Ricky wird aus der Psychiatrie als geheilt entlassen, offenbar zu früh. Als er sich in die Schauspielerin Marina verliebt, die leider kein Interesse an ihm hat, überfällt er sie kurzerhand in ihrer Wohnung. Sein irrer Plan: Er will Marina so lange ans Bett fesseln, bis sie seine Gefühle erwidert. Pedro Almodóvars doppelbödige Komödie über einen eigenwilligen Entführer machte Antonio Banderas zum Weltstar. Rot ist in dieser stylischen Amour Fou beinahe alles. Sogar das Seil, mit dem der fürsorgliche Kidnapper sein Opfer schmerzfrei fesselt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Sonntag, 09.04.2017
20:30 Uhr
Mittwoch, 12.04.2017
20:30 Uhr
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TACONES LEJANOS High Heels – Die Waffen einer Frau
Spanien/Frankreich 1991. R: Pedro Almodóvar
D: Victoria Abril, Marisa Paredes, Miguel Bosé. 112 Min. 35mm. OmU
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Emotionslos verliest die Sprecherin Rebecca die Nachrichten. Inklusive der Meldung vom Tode eines Mannes – ihres Ehemannes, des Fernsehbosses Manuel. Im nächsten Satz gesteht sie sogar, die Mörderin zu sein. Verdächtig sind aber auch ihre Mutter und die Geliebte des Ermordeten. Mit dieser Hommage an Ingmar Bergmans Mutter-Tochter-Drama HÖSTSONATEN (SE/ BRD1978) verquickt Almodóvar auf seine unnachahmliche Weise Kitsch, Romantik und Erotik zu einem absurden Krimi. Die Farbe Rot steht dabei für die geheuchelten Gefühle einer selbstsüchtigen Rabenmutter, die der Tochter erst durch ihren Tod einen Liebesdienst erweist.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 13.04.2017
20:30 Uhr
Sonntag, 16.04.2017
20:30 Uhr
Mit Einführung am 13.04.:
Manfred Riepe (Deutsches Filminstitut)
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LA FLOR DE MI SECRETO Mein blühendes Geheimnis
Spanien/Frankreich 1995. R: Pedro Almodóvar
D: Marisa Paredes Juan Echanove, Rossy de Palma. 103 Min. 35mm. OmU
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Die Schriftstellerin Leo publiziert unter dem Pseudonym Amanda Gris kommerziell erfolgreiche Liebesromane. Doch als ihre Ehe mit dem Soldaten Paco in die Brüche geht, bringt sie nur noch schwermütige Tragödien zu Papier – die von ihren geldgierigen Lektoren prompt abgelehnt werden. Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt Leo das Jobangebot einer Tageszeitung an. Fortan schreibt sie unter ihrem richtigen Namen Verrisse über die Bücher ihres Alter Egos Amanda Gris. Almodóvars akzentuierte Verwendung der Farbe Rot unterstreicht die Leidenschaft und Stärke seiner Protagonistin.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 14.04.2017
18:00 Uhr
Samstag, 15.04.2017
20:30 Uhr
Mit Einführung am 14.04.:
Daria Berten (Deutsches Filminstitut, Co-Kuratorin ROT)
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TODO SOBRE MI MADRE Alles über meine Mutter
Spanien/Frankreich 1999. R: Pedro Almodóvar
D: Cecilia Roth, Marisa Paredes, Penélope Cruz. 101 Min. 35mm. OmU
[threefourths_columns ]
Die Krankenschwester Manuela begibt sich nach dem Unfalltod ihres Sohnes auf die Suche nach dessen verschollenem Vater, den sie in Barcelona vermutet. Hier trifft sie eine Prostituierte, eine schwangere mit Aids infizierte Nonne sowie jene berühmte Schauspielerin, die ungewollt den Tod ihres Sohnes verursachte. Die Ersatzfamilie hält Manuela so sehr in Atem, dass für Trauer kaum mehr Zeit bleibt. Für diesen warmherzig- exzentrischen Frauenfilm erhielt Almodóvar den ersten Oscar®. Seine Lieblingsfarbe wird diesmal sogar sprachlich eingesetzt: Marisa Paredes verkörpert eine Schauspiel-Diva namens Huma Rojo.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Montag, 17.04.2017
20:30 Uhr
Freitag, 21.04.2017
18:00 Uhr
[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=hcVEvcP1iAc“]
LA MALA EDUCACIÓN La Mala Educación – Schlechte Erziehung
Spanien 2004. R: Pedro Almodóvar
D: Gael García Bernal, Fele Martínez. 106 Min. 35mm. OmU
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Nachwuchsregisseur Enrique Goded erhält Besuch von seinem Jugendfreund Ignacio, der ihm einen Filmstoff über ihre gemeinsame Vergangenheit im Klosterinternat anbietet. Damals waren beide ein Paar – bis der pädophile Rektor Enrique aus Eifersucht der Schule verwies. Seither haben die Freunde sich nicht wieder gesehen. Mit diesem artifiziellen, mehrere Zeitebenen umspannenden Film Noir thematisiert Pedro Almodóvar pädophile Übergriffe im katholischen Spanien der Franco-Ära, die er aus eigener Erfahrung kennt. Die Farbe Rot setzt er dabei subtiler ein als in seinen eher schrillen Frauenfilmen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 22.04.2017
20:30 Uhr
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VOLVER Volver – Zurückkehren
Spanien 2006. R: Pedro Almodóvar
D: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas. 121 Min. 35mm. OmU
[threefourths_columns ]
Chaos programmiert: Während vorne in Raimundas Restaurant ein lebhaftes Filmteam lautstark feiert, liegt hinten im Kühlraum ihr toter Gatte. Die Tochter musste ihn in Notwehr erstechen. Aber wohin nun mit dem Toten? Während Mutter und Tochter gemeinsam mit einer Prostituierten die Leiche entsorgen, scheint Raimundas verstorbene Mutter von den Toten aufzuerstehen. Auf seine ureigene Weise verbindet Almodóvar ein Missbrauchs-Drama mit einer spanischen Geistergeschichte. Passend dazu gibt es ein Wiedersehen mit Almodóvars früher Muse Carmen Maura, die nach 18 Jahren erstmals wieder vor seine Kamera tritt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 23.04.2017
20:30 Uhr
Donnerstag, 27.04.2017
20:30 Uhr
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