[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“das erste evangelium – matthaeus“ url=“/wp-content/uploads/2014/11/erste_evangelium_769.jpg“ ]
[threefourths_columns ]In nur vierzehn Jahren, zwischen 1961 und 1975, schuf der Dichter, Romancier und Regisseur Pier Paolo Pasolini 22 Filme, von denen nicht wenige zu den Schlüsselwerken des Weltkinos zählen. Höchstens bei Rainer Werner Fassbinder gibt es in der Filmgeschichte einen vergleichbaren künstlerischen Schaffensdrang, und ähnlich wie bei diesem ist jeder Film Pasolinis eine Herausforderung der gesellschaftlichen Ordnung und meist auch Anlass für einen Skandal.
Von seinem Erstling ACCATTONE (IT 1961), einem schonungslosen Lebensbericht über die Armen der Vorstädte Roms, über seine Version der Passionsgeschichte, IL VANGELO SECONDO MATTEO (IT/FR 1964) bis zu seinem letzten Film SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA (IT 1975), eine Adaption von de Sades Die 120 Tage von Sodom oder die Schule der Libertinage über die letzten Stunden des faschistische Regimes in Italien – Pasolinis Filme fragen auf immer wieder neue Weise nach dem Zusammenhang von Sexualität, Spiritualität und Macht und machen das Kino zum Ort einer luziden Erkundung der Abgründe herrschender gesellschaftlicher Verhältnisse. Die Umstände des Mordes an Pasolini im Alter von 53 Jahren wurden niemals vollständig aufgeklärt. Die revolutionäre Energie, mit der er sein Unbehagen an der Nachkriegskultur formulierte, hat von ihrer Kraft bis heute nichts verloren. In der Vortragsreihe setzen sich internationale Experten mit Filmen Pasolinis auseinander. Werke, die sich mit den Themen Pasolinis beschäftigen und den Fokus auf sein Schaffen erweitern sollen, begleiten die Vorträge. Im Dezember läuft mit IL CRISTO PROIBITO (IT 1951) ein zu den Anfängen der filmischen Religionskritik in Italien zählendes Werk.
Die Reihe organisieren das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, das Institut für Kunstgeschichte und das Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Kino des Deutschen Filmmuseums im Rahmen des Netzwerks Hessische Film- und Medienakademie.
Website: www.pier-paolo-pasolini.de
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
[button url=“http://www.pier-paolo-pasolini.de/“ target=“_blank“ color=“red“ ]Die gesamte Vortragsreihe auf einen Blick[/button]
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„LA SEQUENZA DEL FIORE DI CARTA:
Das Subjekt in der Plansequenz und die Allegorie politischer Unschuld“
Lecture von Toni Hildebrandt
LA SEQUENZA DEL FIORE DI CARTA entstand für die Anthologie VANGELO ’70, die später unter dem Titel AMORE E RABBIA mit Filmen von Bellocchio, Bertolucci, Godard und Lizzani erschien. Pasolinis zwölfminütiger Beitrag basiert auf einer einzigen, langen Kamerafahrt in der Via Nazionale in Rom und wenigen späteren Schnitten, die Bilder aus dem Vietnam- und dem Kalten Krieg über diese Plansequenz blenden. In den Alltag des römischen Straßenlebens verlegt, profaniert Pasolini ein Gleichnis aus dem Neuen Testament. Aus der biblischen Verfluchung des Feigenbaums extrahiert er die entscheidende Allegorie der Unschuld und bezieht sie auf die Zeit um 1968. Aus der kinematographischen Plansequenz geht ein politisches Subjekt hervor, das Pasolini aber aus einer „freien indirekten subjektiven Perspektive“ darzustellen versucht.
Toni Hildebrandt ist wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern.
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IL VANGELO SECONDO MATTEO Das erste Evangelium – Matthäus
Italien/Frankreich 1964. R: Pier Paolo Pasolini. D: Enrique Irazoqui,
Margherita Caruso, Susanna Pasolini. 137 Min. 35mm. OmeU
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Pasolini hält sich bei diesem Film eng an den Text des biblischen „Matthäus-Evangeliums“. Dies verwunderte viele Kritiker, die ihn zuvor wegen Diffamierung der Religion verurteilt hatten. Der Film stellt die Figur und Lehren Jesu ins Zentrum, der hier als leidenschaftlicher Kämpfer gegen das Unrecht, das die Menschheit sich gegenseitig zufügt, dargestellt wird. Filmkritiker Peter W. Jansen urteilte 1965: „Es ist der Film eines Besessenen – nicht eines Gläubigen –, eines von seiner ästhetischen Vision Beherrschten.“
Vorfilm: LA SEQUENZA DEL FIORE DI CARTA Die Geschichte einer Papierblume
Italien 1969. R: Pier Paolo Pasolini.12 Min.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Donnerstag, 18.12.2014
Vorfilm: 20:30
Lecture: 20:45 Uhr
Filmbeginn: ca. 21:45 Uhr
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IL CRISTO PROIBITO Der verbotene Christus
Italien 1951. R: Curzio Malaparte
D: Raf Vallone, Alain Cuny, Gino Cervi. 99 Min. 35mm. DF
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Bruno Baldi kehrt aus zehnjähriger russischer Kriegsgefangenschaft in sein italienisches Heimatdorf zurück. Sein einziges Ziel sind Rache und Vergeltung für den Verrat an seinem Bruder, der als Partisan gegen die faschistischen Deutschen kämpfte und daraufhin erschossen wurde. Auf der Suche nach dem Täter stößt Bruno auf ein Meer aus Schweigen, nur seine Verlobte Nella hält zu ihm – bis die Last der Schuld für die Dorfbewohner unerträglich wird. IL CRISTO PROIBITO lief bei den Filmfestspielen in Cannes und Berlin und wurde 1951 mit dem Sonderpreis der Stadt Berlin ausgezeichnet.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 17.12.2014
18:00 Uhr
Samstag, 27.12.2014
18:00 Uhr
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