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[threefourths_columns ] „Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst“ heißt die Sonderausstellung, die noch bis zum 1. Juni im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist. Ausschnitte aus den Filmen Rainer Werner Fassbinders verdeutlichen seine Themen und ästhetischen Verfahren; ihnen gegenübergestellt sind die Arbeiten zeitgenössischer Videokünstler, die an Fassbinders Werk anschließen. Sie greifen einzelne Motive heraus, stellen Szenen aus seinen Filmen nach und übertragen seine Themen in die Gegenwart.
Die Arbeiten der Künstler/innen zeigen, was Fassbinders Zeit mit der Gegenwart verbindet, was beide aber auch unterscheidet. Übergeordnet geht es darum, wie das Kino aktuelle künstlerische Medien prägt. Die Ausstellung gewährt darüber hinaus Einblick in Fassbinders Schaffen und seine Persönlichkeit, sie gibt Aufschluss über seine künstlerische Haltung und Arbeitsweise: Ausschnitte aus Fernseh-Interviews sind zu sehen, Fotos von den Dreharbeiten sowie zahlreiche Originaldokumente aus dem Archiv der Rainer Werner Fassbinder Foundation Berlin, dem Kooperationspartner der Ausstellung.
Eine Filmreihe im Kino lädt begleitend zur Ausstellung dazu ein, sich mit dem filmischen Werk Fassbinders ebenso zu befassen wie mit Regisseuren, die sich auf Fassbinder beziehen. Zum Abschluss der begleitenden Werkschau zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Mai neben Volker Schlöndorffs Brecht-Verfilmung BAAL (BRD 1970), in der Rainer Werner Fassbinder eine seiner ersten Hauptrollen spielt, das 939-minütige Fernsehepos BERLIN ALEXANDERPLATZ (BRD 1979/1980) an einem Wochenende. [/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button] Den Katalog zur
Ausstellung gibt es im
Shop des Deutschen
Filmmuseums für
25 Euro. [/onefourth_columns_last]
DAS BERLIN-ALEXANDERPLATZ-WOCHENENDE
im Kino des Deutschen Filmmuseums
Fassbinder verfilmte Alfred Döblins Großstadtroman BERLIN ALEXANDERPLATZ aus dem Jahr 1929 Ende der 1970er Jahre als Fernsehproduktion für die ARD. Mit 100 Haupt- und Nebendarstellern, 3000 Komparsen, neun Monaten Drehzeit und Kosten von 13 Millionen Mark stieß die Produktion in neue Dimensionen vor. Die Rainer Werner Fassbinder Foundation und Bavaria Media restaurierten das 14-teilige Fernsehepos 2007 anlässlich des 25. Todestages Fassbinders auf 35-Millimeter-Material fürs Kino. Bei seiner Präsentation auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin wurde das aufwändige Projekt als „Filmereignis des Jahres“ gefeiert.
Erzählt wird die Geschichte des Franz Biberkopf, der ohne Perspektive, ohne Arbeit und Ziele durch das Berlin der Jahre 1928/29 taumelt. Der ebenso gutmütige und weiche wie jähzornige und brutale Mensch vertraut darauf, dass die Welt vielleicht schlecht sein möge, aber die Menschen doch gut. „Verflucht ist der Mensch, der sich auf Menschen verlässt“ – dem Leitmotiv des Romans zum Trotz rappelt sich Franz Biberkopf immer wieder hoch und erholt sich von allen Schlägen – bis ihm das Liebste auf der Welt genommen wird.
Ticketpreise:
Tageskarte für Freitag und Samstag: jeweils 17 Euro (12 Euro ermäßigt)
Dauerkarte für Freitag, Samstag und Sonntag: 35 Euro (25 Euro ermäßigt)
BERLIN ALEXANDERPLATZ
BRD 1980. R: Rainer Werner Fassbinder
D: Günter Lamprecht, Gottfried John, Barbara Sukowa, Hanna Schygulla, Franz Buchrieser, Harry Baer, Annemarie Düringer, Ivan Desny, Hark Bohm, Roger Fritz, Brigitte Mira, Karin Baal, Elisabeth Trissenaar, Irm Hermann, Gerhard Zwerenz. 35mm
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FREITAG, 16. MAI
18:00 Uhr
Teil 1: DIE STRAFE BEGINNT, 81 Min.
20:30 Uhr
Teil 2: WIE SOLL MAN LEBEN, WENN MAN NICHT STERBEN WILL, 59 Min.
Teil 3: EIN HAMMER AUF DEM KOPF KANN DIE SEELE VERLETZEN, 59 Min.
22:45 Uhr
Teil 4: EINE HANDVOLL MENSCHEN IN DER TIEFE DER STILLE, 59 Min.
Teil 5: EIN SCHNITTER MIT DER GEWALT VOM LIEBEN GOTT, 59 Min.
SAMSTAG, 17. MAI
18:00 Uhr
Teil 6: EINE LIEBE, DAS KOSTET IMMER VIEL, 58 Min.
Teil 7: MERKE – EINEN SCHWUR KANN MAN AMPUTIEREN, 58 Min.
20:30 Uhr
Teil 8: DIE SONNE WÄRMT DIE HAUT, DIE SIE MANCHMAL VERBRENNT, 58 Min.
Teil 9: VON DEN EWIGKEITEN ZWISCHEN DEN VIELEN UND DEN WENIGEN, 58 Min.
22:45 Uhr
Teil 10: EINSAMKEIT REISST AUCH IN MAUERN RISSE DES IRRSINNS, 59 Min.
Teil 11: WISSEN IST MACHT UND MORGENSTUND HAT GOLD IM MUND, 59 Min.
SONNTAG, 18. MAI
18:00 Uhr
Teil 12: DIE SCHLANGE IN DER SEELE DER SCHLANGE, 59 Min.
Teil 13: DAS ÄUSSERE UND DAS INNERE UND DAS GEHEIMNIS DER ANGST VOR DER ANGST, 58 Min.
20:30 Uhr
Epilog: RAINER WERNER FASSBINDER: MEIN TRAUM VOM TRAUM DES FRANZ BIBERKOPF, 111 Min.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] „[…] mein Leben, gewiß nicht im ganzen, aber doch in einigem, manchem, […] wäre anders verlaufen, als es mit Döblins ‚Berlin Alexanderplatz‘ im Kopf, im Fleisch, im Körper als Ganzes und in der Seele, lächeln Sie meinetwegen, verlaufen ist.“
— Rainer Werner Fassbinder in DIE ZEIT, 14. März 1980
BAAL
BRD 1970. R: Volker Schlöndorff
D: Rainer Werner Fassbinder, Sigi Graue, Margarethe v. Trotta, Günther Neutze, Irm Hermann. 87 Min. DCP
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Ein düsterer Film über jugendliches Ungestüm und Hass auf erdrückende Umstände, in der Hauptrolle Rainer Werner Fassbinder. Bertolt Brechts spätexpressionistisches Werk aus dem Jahr 1922 interpretiert Volker Schlöndorff auf ganz eigene Weise. Fassbinder spielte Baal und zugleich sich selbst – mit Hanna Schygulla, Margarethe von Trotta und Irm Hermann in weiteren Rollen. Er streunt durch Straßen und Wälder, raucht und trinkt Schnaps und schreibt Gedichte. Ungestüm und respektlos begegnet Baal der Gesellschaft und dem Leben, ist gierig nach Frauen und Männern, die von ihm geliebt werden möchten und ihm alsbald lästig sind. Am Ende stirbt Baal allein.
Nach der Erstausstrahlung 1970 löste der Film einen Sturm der Empörung auf der einen, Begeisterung und Lobgesänge auf der anderen Seite aus. Weil sie die gesellschaftlichen Umstände als schlecht herausgearbeitet empfand, bewirkte Brechts Witwe Helene Weigel ein Aufführungsverbot. Nach mehr als 40 Jahren ermöglichten nun Weigels Erben die Wiederaufführung von BAAL am 7. Februar 2014 im Berlinale Special. Zur Veröffentlichung der restaurierten Fassung auf DVD durch den Zweitausendeins Verlag steuerte das Archiv des Deutschen Filminstituts das Bonusmaterial bei: Ein Drehbuchauszug, das Vorwort zur Fernsehsendung, die ARD-Tagesanalyse vom 21. April 1970 und ein Presseheft von 1969. Sie sind Bestandteil der Sammlung Volker Schlöndorff, die anlässlich dessen 75. Geburtstags am 31. März 2014 unter schloendorff.deutsches-filminstitut. de öffentlich zugänglich gemacht wird.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Sonntag, 11.05.2014
20:15 Uhr
Zu Gast: Volker Schlöndorff
[button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
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