[threefourths_columns ]
Persönlichkeiten des deutschen Films sind eingeladen, dem Publikum zur Eröffnung unseres Hauses einen Film ihrer Wahl vorzustellen. Hören Sie, warum Michael Bully Herbig Hitchcocks PSYCHO ausgewählt hat, erfahren Sie, was Caroline Link mit Claude Sautet verbindet oder warum Luis Buñuel jahrelang Edgar Reitz‘ Vorbild war.
In der Vielfalt der ausgewählten Filme spiegelt sich spielerisch der kulturelle Auftrag unseres Kinos. Auch in Zukunft wird der persönliche Zugang zu Filmen einen wichtigen Stellenwert im Programm einnehmen. Vor oder nach jedem Film sprechen unsere Gäste über die Gründe, die sie zur Auswahl ihrer Wunschfilme bewogen haben. Die Gespräche werden moderiert von Direktorin Claudia Dillmann, Prof. Dr. Norbert Grob, Universität Mainz und Rudolf Worschech, epd-Film.
Karten für unser Wunschfilmprogramm sind von Montag, dem 1. August an für zehn Euro erhältlich über Ticket RheinMain (www.frankfurtticket.de, Tel.: 069 / 13 40 400). Am Sonntag gibt es Restkarten darüber hinaus auch an der Museumskasse.
Das neue Kino, Herzstück des Hauses, empfängt die Besucher in warmen Rottönen, mit 131 bequemen Sitzen, modernster analoger und digitaler Technik sowie einem großzügigen neuen Foyer. Gemeinsam mit Maximilian Schell eröffnet Direktorin Claudia Dillmann das neue Kino:
Fr 12.08. 20 Uhr
Maximilian Schell präsentiert MARLENE
DE 1983/84, R: Maximilian Schell, 94 min
Ein 17-stündiges Tonbandgespräch mit Marlene Dietrich bildet den Ausgangspunkt für diesen Film, in dem Maximilian Schell Spielszenen, dokumentarisches Material und Interviewpassagen zu einem intimen Porträt der legendären Künstlerin verdichtet. Mal ironisch, mal sentimental erzählt „La Dietrich“ aus ihrem bewegten Leben. Ein einfühlsamer, beeindruckend intensiver Blick hinter die Fassade des „Mythos Marlene“.
Maximilian Schell begann seine Karriere am Theater, wo er u.a. unter Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg spielte. Ab 1955 war er in deutschen und internationalen Kinoproduktionen zu sehen. Für seine Darstellung des Verteidigers in der Produktion Judgement at Nuremberg (Das Urteil von Nürnberg), in der auch Marlene Dietrich mitspielte, erhielt er 1962 einen Oscar. Nach First Love (1970) und Der FuSSgänger (1973) beeindruckte er 1984 als Regisseur auch mit seinem Marlene-Dietrich-Porträt Marlene. Maximilian Schell erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Ehrungen, darunter den Golden Globe und den Deutschen Filmpreis.
Fr 12.08. 22.30 Uhr
Til Schweiger präsentiert MIDNIGHT RUN Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht
USA 1988, R: Martin Brest, Da: Robert De Niro, Charles Grodin, 122 min OF
Ein leichter Job, denkt Ex-Polizist und Kopfgeldjäger Jack Walsh: Er soll den flüchtigen Mardukas, der als Buchhalter bei einem Mafia-Boss eine Menge Geld unterschlug, in New York aufspüren und nach Los Angeles bringen, damit er der Justiz übergeben werden kann. Mit dem Aufspüren läuft noch alles glatt, aber als sich neben dem FBI auch die Mafia an die Fersen des Duos heftet, gerät der Auftrag zu einer wahnwitzigen Odyssee quer durch das ganze Land. Robert De Niro spielt mit Genuss den desillusionierten Kopfgeldjäger, Charles Grodin gibt den gerissenen Gauner. Die temporeiche Action-Komödie kann sich voll auf das hervorragende Zusammenspiel ihrer beiden gegensätzlichen Hauptfiguren verlassen.
Til Schweiger gehört zu den beliebtesten Schauspielern des deutschen Gegenwartskinos und ist auch als Produzent und Regisseur erfolgreich. Bekannt wurde er durch seine Rolle in Sönke Wortmanns Erfolgskomödie Der bewegte Mann (1994), seinen endgültigen Durchbruch feierte er 1997 mit Knockin’ On Heave n’s Door, den er auch produzierte. Es folgten Rollen in zahlreichen nationalen und internationalen Kinofilmen, darunter Quentin Tarantinos Inglourious Basterds (2009). Als Hauptdarsteller, Regisseur, Autor und Produzent feierte er zuletzt mit Keinohrhasen (2007), Zweiohrküken (2009) und Kokow ääh (2011) große Publikumserfolge.
Sa 13.08. 10 Uhr
Burghart Klaußner präsentiert KINDERSPIELE
D 1991/92, R: Wolfgang Becker, Da: Jonas Kipp, Oliver Bröcker, Burghart Klaußner,
111 min
Die Sommererlebnisse eines Kindes in einem deutschen Vorort der 1960er Jahre: Obwohl Micha ein gutes Zeugnis nach Hause gebracht hat, ist sein Leben in der Familie alles andere als glücklich. Zwischen dem aufbrausenden Vater, der als Maurer arbeitet, und der Mutter, die aus ihrer größeren Zuneigung zu Michas kleinem Bruder keinen Hehl macht, scheint kein Platz für ihn. Als die Mutter mit Michas Bruder die Familie verlässt, entwickeln sich die Ereignisse dramatisch. Vergeblich versucht Micha, durch gefälschte Briefe die Familie wieder zusammenzubringen, und sein Scheitern führt schließlich zu einer Katastrophe.
Burghart Klaußner studierte Schauspiel an der Max-Reinhardt-Schule Berlin und stand unter der Regie von Hans Lietzau, Peter Stein und Peter Palitzsch auf den Bühnen der großen deutschen Theater. In den 1990er Jahren wandte er sich verstärkt dem Kino zu, wo er in prägnanten Rollen etwa in DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI (2004), REQUIEM (2006) und YELLA (2007) zu sehen war. 2008 spielte Klaußner neben Kate Winslet in DER VORLESER. Überwältigende Resonanz bei Kritik und Publikum brachte ihm 2009 die Rolle des Dorfpfarrers in Michael Hanekes Gesellschaftsparabel DAS WEIßE BAND ein. Burghart Klaußner wurde u.a. mit dem Deutschen Filmpreis, dem Preis der deutschen Filmkritik und dem Leoparden von Locarno ausgezeichnet.
Sa 13.08. 12.30 Uhr
Jost Vacano präsentiert À BOUT DE SOUFFLE Außer Atem
Frankreich 1960, R: Jean-Luc Godard, Da: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, 90 min OmU
Nachdem er einen Polizisten erschossen hat, taucht der Kleinganove Michel in Paris bei der amerikanischen Studentin Patricia unter. Zu zweit durchstreifen sie die Stadt, rauchen oder liegen einfach im Bett. Während er versucht, das nötige Geld für eine gemeinsame Fortsetzung der Flucht aufzutreiben, will sie sich nicht so recht auf Michel festlegen. Das Fahndungsnetz der Polizei zieht sich derweil immer weiter zu. AUßER ATEM, mit dem Jean-Luc Godard erstmals die Seiten vom Filmkritiker zum Filmemacher wechselte, hat mit seinen narrativen und inszenatorischen Brüchen das Kino verändert. Ein Klassiker der Nouvelle Vague.
Jost Vacano arbeitete seit 1961 als Director of Photography u.a. mit Peter Schamoni, Roland Klick, Rolf Hädrich, Peter Beauvais, Peter Zadek, Volker Schlöndorff und Paul Verhoeven zusammen. 1980/81 drehte er DAS BOOT mit Wolfgang Petersen und trug mit seinen eindringlich klaustrophobischen Bildern wesentlich zum immensen internationalen Erfolg des Films bei. Er erhielt dafür eine Oscar-Nominierung, den Bayerischen Filmpreis und die Goldene Kamera. Es folgten 15 Jahre in den USA mit Filmen wie ROBO COP (1987), TOTAL RECALL (1990), STARSHIP TROOPERS (1997) und HOLLOW MAN (2000). Für sein Lebenswerk erhielt er u.a. den Deutschen Kamerapreis (2001), den Marburger Kamerapreis (2010) und 2011 einen „Stern“ auf dem „Boulevard der Stars“ in Berlin.
Sa 13.08. 15 Uhr
Katja Eichinger präsentiert THE GODFATHER Der Pate
USA 1972, R: Francis Ford Coppola, Da: Marlon Brando, Al Pacino, Diane Keaton, 175 min OF
Im Amerika der Nachkriegszeit ringt Marlon Brando als Don Vito Corleone darum, das Geschäft der Mafia nach dem alten Ehrenkodex aufrechtzuerhalten und gegen die Methoden der neuen Zeit zu verteidigen. Es entfaltet sich ein opulentes und gewaltsames Drama um den (Ver-)Fall der Familie, an dessen Ende Al Pacino als Michael Corleone seinen Vater als Familienoberhaupt und Pate ablösen wird. Coppola hat auf Grundlage des Romans von Mario Puzo ein starbesetztes Gangster- und Familienepos geschaffen, das zugleich sein persönlicher Blick auf ein Amerika ist, in dem Gangstertum, Politik und Wirtschaft symbiotisch ineinander greifen.
Katja Eichinger, Filmjournalistin, stellt einen Wunschfilm für ihren Ehemann Bernd Eichinger vor, der im Januar 2011 verstarb. Bernd Eichinger studierte an der Münchner Filmhochschule und gründete 1974 mit 25 Jahren seine erste Produktionsfirma. Im Alter von 29 übernahm er die Constantin Film, die er zum größten unabhängigen Filmverleih Deutschlands aufbaute. Als Produzent bleibt er u.a. in Erinnerung für Filme wie CHRISTIANE F. – WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO (1981), DER NAME DER ROSE (1986), LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN (1989), DAS GEISTERHAUS (1993) und DAS PARFUM (2006). Für die oscarnominierten Filme DER UNTERGANG (2004) und DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (2008) schrieb Eichinger auch das Drehbuch. 2010 erhielt er den Deutschen Filmpreis für sein Lebenswerk.
Sa 13.08. 19 Uhr
Edgar Reitz präsentiert LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE Der diskrete Charme der Bourgeoisie
Frankreich/Spanien 1972, R: Luis Buñuel, Da: Fernando Rey, Delphine Seyrig, 102 min OmU
Sechs Personen und eine Vielzahl grotesk scheiternder Verabredungen zum Essen: Mal irrt man sich im Datum, mal wird das Restaurant zum Aufbahren des frisch verstorbenen Eigentümers benötigt. Auf allerhand Traum- und Bewusstseinsebenen spielt Buñuel, der Meister des surrealistischen Films, die hohle Existenz des Großbürgertums durch. Die humoristischen, häufig unvermittelt ins Absurde kippenden Episoden kreisen um das Sujet des Essens, das Buñuel als eine weitere Obsession der Bourgeoisie ausstellt, nachdem in seinen früheren Arbeiten oft Sexualität und Fetisch im Fokus standen.
Edgar Reitz gehört zu den Wegbereitern des „Oberhausener Manifests“ und des Neuen Deutschen Films. Er arbeitete als Publizist, Hochschuldozent und Regisseur; bei Alexander Kluges ABSCHIED VON GESTERN (1966) führte er die Kamera. Sein erster Spielfilm Mahlzeiten wurde auf dem Filmfestival von Venedig 1967 als „Bestes Erstlingswerk“ ausgezeichnet. 1978 war er mit einer Episode an dem Omnibusfilm DEUTSCHLAND IM HERBST beteiligt. In die deutsche Film- und Fernsehgeschichte hat er sich durch den HEIMAT-ZYKLUS (ab 1984) eingeschrieben: ein Langzeitprojekt, das in 30 Episoden die deutsche Chronik des 20. Jahrhunderts erzählt.
Sa 13.08. 21.30 Uhr
Hannelore Elsner präsentiert DIE ENDLOSE NACHT
Deutschland 1962/63, R: Will Tremper, Da: Karin Hübner, Harald Leipnitz, Louise Martini, Hannelore Elsner, 85 min
Was passiert, wenn nichts passiert? Zahlreiche Reisende sitzen eine Nacht lang am Berliner Flughafen Tempelhof fest, als wegen eines Sturms sämtliche Flüge ausfallen. Die Wartehalle wird zum Schauplatz für eine Reihe höchst amüsanter Episoden, in denen sich die Schicksale unterschiedlichster Charaktere kreuzen und sich so manches Leben nachhaltig verändert. Mit beinahe dokumentarischem Gestus begleitet Tremper seine Figuren durch die Nacht und nimmt fast nebenbei eine „bundesdeutsche Bestandsaufnahme“ (Enno Patalas) vor. Neben Karin Hübner, Paul Esser und Mario Adorf ist Hannelore Elsner in ihrer ersten Filmrolle zu sehen.
Hannelore Elsner spielte Theater, bevor sie Anfang der 1960er Jahre erste Kinoauftritte hatte. Schnell fiel sie den deutschen Autorenfilmern auf und wurde etwa von Edgar Reitz in DIE REISE NACH WIEN (1973) und von Alf Brustellin in BERLINGER (1975) besetzt. Im Fernsehen war sie in so populären Serien wie „Tatort“ oder als Titelfigur in „Die Kommissarin“ zu sehen. Sie erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter zweimal den Deutschen Filmpreis für ihre Hauptrollen in Oskar Roehlers DIE UNBERÜHRBARE (2000) und Oliver Hirschbiegels MEIN LETZTER FILM (2002). Zu ihrem umfangreichen oeuvre der letzten Jahre gehören ALLES AUF ZUCKER (2004), DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE (2007), VIVERE (2007), KIRSCHBLÜTEN-HANAMI (2008) sowie DAS BLAUE VOM HIMMEL (2011). Demnächst wird Hannelore Elsner in JESUS LIEBT MICH von Florian David Fitz zu sehen sein.
So 14.08. 12.30 Uhr
PINA – TANZT, TANZT SONST SIND WIR VERLOREN
Deutschland 2009-2011, R: Wim Wenders, 106 min 3D
Lange hatte Wim Wenders ein Filmprojekt über Pina Bauschs Tanztheater erwogen. Als Pina Bausch im Sommer 2009 plötzlich starb, gab er das Projekt nicht auf, sondern machte sich in enger Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Tanzensemble an die Arbeit. Fokussiert auf vier ihrer Bühnenwerke, die Bauschs Tänzer in verschiedene Natur- und Stadträume verlagern, gelingt Wenders eine intensive und sehr persönliche Hommage an die legendäre Choreografin. Wenders‘ vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilm wird die 3D-Premiere für unser neues Kino sein.
Die Schauspielerin Julia Jentsch, die sich den Film PINA gewünscht hat, kannn bei der Vorführung leider nicht anwesend sein.
Julia Jentsch sorgte schon in Theaterrollen für Aufsehen, bevor sie 1997 ihr Schauspielstudium an der Hochschule Ernst Busch in Berlin aufnahm. Fünf Jahre später wurde sie von der Zeitschrift „Theater heute“ als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ausgezeichnet. Im Kino gelang ihr der Durchbruch mit ihrer Hauptrolle in DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI (2004). Besondere Aufmerksamkeit erregte ihre eindringliche Verkörperung der Widerstandskämpferin Sophie Scholl in SOPHIE SCHOLL – DIE LETZTEN TAGE (2005), die unter anderem mit dem Silbernen Bären der Berlinale, dem Deutschen Filmpreis sowie zwei Europäischen Filmpreisen gewürdigt wurde.
So 14.08. 15 Uhr
Rudolf Thome präsentiert BOOK CHON BANG HYANG The Day He Arrives
Südkorea 2011, R: Hong Sang-soo, Da: Yu Jun-sang, Kim Sang-jung, 79 min OmeU
Yoo Seong-joon kommt nach Seoul, um einen Freund zu besuchen und ein paar Tage in der Stadt zu verbringen. Eigentlich ist er Regisseur, unterrichtet aber seit längerem bloß noch in der südkoreanischen Provinz. Er streift durch die winterlichen Straßen der Metropole, begegnet alten Freunden und macht neue Bekanntschaften. Zwischen der Wohnung seiner Ex-Freundin und einigen Bars und Restaurants lässt Seong-joon sich treiben, trinkt, plaudert und liebt. Ob wir Seong-joon über mehrere Tage in Seoul begleiten oder sich der Tag seiner Ankunft einfach variierend wiederholt, lässt Regisseur Hong Sang-soo offen. Durchzogen von narrativen Schleifen und desorientierenden Wiederholungen reflektiert sein Film die rätselhafte Macht des Zufalls.
Rudolf Thome arbeitete zunächst als Filmkritiker u.a. für die „Süddeutsche Zeitung“ und die Zeitschrift „Filmkritik“, bevor er nach mehreren Kurzfilmen 1968 mit Detektive sein Langfilmdebüt gab. Ein Jahr später folgte Rote Sonne mit Marquard Bohm und Uschi Obermaier, der zu einem Schlüsselwerk der späten 1960er Jahre avancierte. Weitere Filme aus seinem umfangreichen Werk sind BERLIN CHAMISSOPLATZ (1980), 7 FRAUEN (1989) und DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE (2007). Ein zentrales Thema in Thomes Filmen ist bis heute die Liebe in all ihren Spielarten, so auch in seinem aktuellsten Film DAS ROTE ZIMMER (2010).
So 14.08. 17.30 Uhr
Caroline Link präsentiert LES CHOSES DE LA VIE Die Dinge des Lebens
Frankreich 1970, R: Claude Sautet, Da: Michel Piccoli, Romy Schneider, 89 min OmU
Im Affekt hat Pierre den Brief geschrieben, nach einem Streit: dass er sich trennen will von Hélène. Er hat ihn dann nicht abgeschickt, weil die Wut schnell verflogen war und ihm klar wurde, dass er ohne Hélène nicht leben will. Aber er hat den Brief noch bei sich. Als Pierre dann im nächsten Moment mit dem Auto verunglückt, muss er ahnen: Man wird den Brief finden, und Hélène wird ihn lesen. Und er, der ins Koma abgleitet, wird sich ihr nicht mitteilen können. Sautet zeichnet die eindringliche Studie eines Mannes, der sich selbst nie gefunden hat und sich auf der Schwelle zum Tod erinnert: an die Geliebte, die geschiedene Frau, den Sohn – an die Dinge des Lebens.
Caroline Link studierte Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Schon für ihr Kinodebüt JENSEITS DER STILLE (1996) wurde sie für den Oscar nominiert und vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Nach dem Publikumserfolg PÜNKTCHEN UND ANTON (1999) gelang ihr mit NIRGENDWO IN AFRIKA (2001) ihr bis dato größter Erfolg: Das Drama erhielt fünf Deutsche Filmpreise und – als erster deutscher Film seit Volker Schlöndorffs Blechtrommel – einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“. Die Oscar-Statue ist als Leihgabe in der Sonderausstellung mit Fotos von Jim Rakete zu sehen.
So 14.08. 20 Uhr
Michael Bully Herbig präsentiert PSYCHO
USA 1960, R: Alfred Hitchcock, Da: Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles, 109 min OmU
Die Flucht einer jungen Angestellten, die ihrem Chef Geld entwendet hat, endet abrupt im Badezimmer eines Motels, wo sie unter der Dusche erstochen wird. Norman Bates, der das Motel zusammen mit seiner Mutter führt, entdeckt die Tat, beseitigt alle Spuren und versenkt die Leiche in einem See. Schwester und Freund der Ermordeten machen sich auf die Suche nach der Vermissten und schöpfen angesichts des überspannten Bates bald Verdacht. Was verbirgt der Junggeselle, der seine alte Mutter mit aller Macht von den Besuchern abschotten will? Psycho ist der Thriller schlechthin: Viele der Stilmittel, die für Hitchcock noch Experiment sind, werden durch Psycho zur Konvention. Berühmt geworden ist die Duschszene, die Bernard Herrmanns Musik kongenial unterstreicht. Anthony Perkins hat mit seiner Darstellung des psychopathischen Serienmörders einen Prototyp geschaffen.
Michael Bully Herbig war Autor, Produzent, Regisseur und Darsteller der Comedy-Show „bullyparade“, die ab 1997 im deutschen Fernsehen für Furore sorgte. Im Jahr 2000 begann er, in gleicher Personalunion, seine Fernsehfiguren ins Kino zu übertragen – mit enormem Erfolg. Die ausgefeilten Genre-Parodien DER SCHUH DES MANITU (2001) und (T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1 (2004) zogen insgesamt mehr als 20 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos. 2009 begeisterte seine Realverfilmung von WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER nach Runer Jonsson Kinder und Erwachsene. Demnächst wird Michael Bully Herbig in Leander Haußmanns Tragikomödie HOTEL LUX und Helmut Dietls Satire ZETTL in Hauptrollen zu sehen sein.
18.00 Uhr, 3.OG
Autogrammstunde mit Michael Bully Herbig
in der Ausstellung „Jim Rakete – Stand der Dinge. 100 Porträts für das Deutsche Filmmuseum“
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Termine:
[styledbox type=“general“ ]Fr 12.08. 20 Uhr
Maximilian Schell präsentiert MARLENE[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]Fr 12.08. 22.30 Uhr
Til Schweiger präsentiert MIDNIGHT RUN Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]Sa 13.08. 10 Uhr
Burghart Klaußner präsentiert KINDERSPIELE[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]Sa 13.08. 12.30 Uhr
Jost Vacano präsentiert À BOUT DE SOUFFLE Außer Atem[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]Sa 13.08. 15 Uhr
Katja Eichinger präsentiert THE GODFATHER Der Pate[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]Sa 13.08. 19 Uhr
Edgar Reitz präsentiert LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE Der diskrete Charme der Bourgeoisie[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]Sa 13.08. 21.30 Uhr
Hannelore Elsner präsentiert DIE ENDLOSE NACHT[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]So 14.08. 12.30 Uhr
PINA – TANZT, TANZT SONST SIND WIR VERLOREN[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]So 14.08. 15 Uhr
Rudolf Thome präsentiert BOOK CHON BANG HYANG The Day He Arrives[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]So 14.08. 17.30 Uhr
Caroline Link präsentiert LES CHOSES DE LA VIE Die Dinge des Lebens[/styledbox]
[styledbox type=“general“ ]So 14.08. 20.00 Uhr
Michael Bully Herbig präsentiert PSYCHO[/styledbox]
[/onefourth_columns_last]
Kommentare
2 Antworten zu „Filmschaffende präsentieren ihr Wunschfilmprogramm“
[…] Infos und Link zum Kartenverkauf gibts hier beim Filmmuseum. […]
[…] Der Umbau ist zu Ende – nach fast zwei Jahren öffnet das Filmmuseum Frankfurt in zwei Wochen am 14. August in neuem Glanz seine gänzlich neuen Türen. Ein Wunschfilmprogramm am 12. und 13. August bereitet auf die Eröffnung vor. Dabei präsentieren u.a. Edgar Reitz, Rudolf Thome, Burghart Klaußner, Caroline Link, Michael Bully Herbig und Julia Jentsch dem Publikum einen Film ihrer Wahl (z.B. A bout de souffle, The Godfather, Die endlose Nacht, Pina oder Psycho). Die genauen Uhrzeiten und Termine findet ihr hier. […]