HOMMAGE: TILDA SWINTON

Tilda Swinton ist es in ihrer seit 25 Jahren währenden Filmkarriere stets gelungen, unabhängiges, anspruchsvolles und kommerzielles Kino erfolgreich zu kombinieren. Den bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens erreichte sie 2007, als sie einen „Oscar“ als beste Nebendarstellerin für MICHAEL CLAYTON bekam. Das Kino des Deutschen Filmmuseums ehrt die bedeutende, britische Charakterdarstellerin mit einer Hommage und zeigt die Vielfalt ihrer Rollenwahl.

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Die 1960 als Katherine Mathilda Swinton in London geborene Schauspielerin entstammt einer der traditionsreichsten, schottischen Familien. Sie absolvierte ein Studium der politischen und sozialen Wissenschaften sowie der englischen Literatur in Cambridge und sammelte bei Theatergruppen wie der Royal Shakespeare Company erste Bühnenerfahrung. Durch die Bekanntschaft mit dem britischen Avantgardefilmemacher Derek Jarman kam Swinton zu ihrer ersten Filmrolle in CARAVAGGIO (1986) und wirkte bis zu seinem Tod im Jahre 1994 in allen seinen weiteren Werken. Als sie ORLANDO (1992) in Sally Potters gleichnamigem Film spielte, wurde erstmals ein größeres Publikum auf Swinton aufmerksam, doch gelang ihr der internationale Durchbruch erst in Danny Boyles THE BEACH (2000). Seitdem spielt sie regelmäßig in US-amerikanischen Produktionen – darunter mit Regisseuren wie den Coen-Brüdern, David Fincher sowie Wes Anderson und Jim Jarmusch. Aufgrund ihres markanten Äußeren und der natürlichen Eleganz und Würde ihres Auftretens gehört sie zu einer der herausragenden Erscheinungen im gegenwärtigen Weltkino. Wiederholt bekannte sie sich zu ihrem höchsten Ziel, nämlich in ihrem Spiel an die Unschuld des geschundenen Esels Balthazar aus Robert Bressons AU HAZARD BALTHAZAR (1966) heranzureichen.

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WAR REQUIEM

Großbritannien 1988. R: Derek Jarman.
D: Nathaniel Parker, Tilda Swinton, Laurence Olivier. 93 Min. 35mm. OF

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Die 1962 uraufgeführte Komposition War Requiem von Benjamin Britten gedenkt in leisen Tönen der Toten aller Kriege. Regisseur Jarman verfilmte den Stoff als experimentell-elegisches Filmgedicht, wobei die 1963 eingespielte Originalaufnahme als einzige Tonquelle dient. Aus der Sicht des im Ersten Weltkrieg gefallenen Dichters Wilfred Owen (Nathaniel Parker) und einer Krankenschwester (Tilda Swinton) erlebt der Zuschauer einen Bilderrausch aus Spielfilmszenen, historischen Bildern und meisterhaften Tableaus, der die Schrecken des Krieges und das Leid seiner Opfer sichtbar macht.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 02.03.2012
18:00 Uhr

Sonntag, 04.03.2012
18:00 Uhr

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ADAPTATION Der Orchideen-Dieb

USA 2002. R: Spike Jonze
D: Nicolas Cage, Meryl Streep, Chris Cooper, Tilda Swinton. 115 Min. 35mm. OF

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Während der Dreharbeiten zu BEING JOHN MALKOVICH versucht sich der Drehbuchautor Charlie Kaufman an der Filmadaption eines Sachbuchs über einen Orchideen- Züchter. Die Einsicht, dass der Stoff mangels Handlung unverfilmbar ist, löst bei ihm eine Depression und eine Schreibblockade aus. Indessen hat sich sein einfach gestrickter Zwillingsbruder Donald erstmals an einem Drehbuch versucht und das Krimiskript bereits an Produzenten verkauft. Charlie beschließt, sich von ihm helfen zu lassen. „Ein von absurden Wendungen überbordendes Vexierspiel, das die Mechanismen Hollywoods (…) konterkariert“, heißt es dazu im Lexikon des Internationalen Films

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Sonntag, 04.03.2012
20:30 Uhr

Mittwoch, 07.03.2012
20:30 Uhr

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CONCEIVING ADA Leidenschaftliche Berechnung

USA/Deutschland/Frankreich 1997. R: Lynn Hershman Leeson
D: Tilda Swinton, Timothy Leary, Karen Black. 85 Min. 35mm. OmU

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Die Computerspezialistin Emma Coer widmet sich der Erforschung „unsterblicher Informationswellen“, um mit deren Hilfe mit Verstorbenen aus der Geschichte in Kontakt zu treten. Sie ist besessen vom Lebenswerk der Gräfin Ada Lovelace. Die 1815 geborene und nur 36 Jahre alt gewordene, mathematisch begabte Tochter des Dichters Lord Byron erfand die erste Computersprache und gilt als Pionierin der Computertechnik. Mit Hilfe eines neuartigen Codes gelingt es Emma, virtuell mit Ada zu kommunizieren und sich mit ihr anzufreunden. Swinton verkörpert Ada als moderne Frau, die sich gegen die Vorurteile ihrer Zeit durchsetzt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 09.03.2012
18:00 Uhr


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JULIA

Frankreich/Belgien/USA/Mexiko 2008. R: Erick Zonca
D: Tilda Swinton, Saul Rubinek, Aidan Gould. 143 Min. 35mm. OmU

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Die alkoholkranke Julia (Swinton) verbringt ihre Nächte in Bars und Männerbetten, was sie letztlich ihren Arbeitsplatz kostet. Bei einem Treffen Anonymer Alkoholiker begegnet sie der alleinerziehenden Mutter Elena. Diese findet Julia eines abends besinnungslos auf der Straße und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Elena schlägt Julia vor, die Entführung von Elenas Sohn vorzutäuschen, um so dessen reichen Großvater zu erpressen. Julia lässt sich durch die Aussicht auf eine Beteiligung am Lösegeld schnell überzeugen. Ihr Weg führt sie nach Mexiko, wo sie, verfolgt von der Polizei, zahlreiche Herausforderungen zu bestehen hat.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 10.03.2012
20:30 Uhr

Sonntag, 11.03.2012
20:30 Uhr

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BURN AFTER READING

USA 2008. R: Joel Coen, Ethan Coen.
D: George Clooney, Frances McDormand, Brad Pitt, Tilda Swinton. 95 Min. 35mm. OmU

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Der CIA-Agent Cox kündigt seinen Job, um sich fortan dem Verfassen seiner Memoiren zu widmen. Da seine Frau (Swinton) ihre Affären auch weiterhin ungestört fortführen will, beschließt sie, die Kündigung als Vorwand für eine Scheidung zu nutzen. Auf Anraten ihres Anwalts kopiert sie die Computerdaten ihres Mannes auf eine CD, die ein Angestellter der Anwaltskanzlei jedoch in einem Fitnesscenter vergisst. Als die dort angestellten Trainer Chad und Linda die CD finden, versuchen sie, Cox zu erpressen, um Linda eine Schönheitsoperation zu finanzieren. Wie bei Filmen der Coen-Brüder üblich, nimmt die Handlung eine absurd-groteske, aber auch höchst komische Wendung.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 15.03.2012
20:30 Uhr

Samstag, 17.03.2012
20:30 Uhr

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THE MAN FROM LONDON

Ungarn/Frankreich/Deutschland/Schweiz 2007. R: Béla Tarr
D: Miroslav Krobot, Tilda Swinton. 139 Min. 35mm. OmU

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Der Gleisrangierer Maloin beobachtet eines Abends einen Mord, bei dem ein Mann mitsamt Aktenkoffer ins Wasser fällt. Als der Täter flieht, fischt Maloin den Koffer aus dem Wasser. Er ist der einzige Zeuge und nimmt die Tasche voll Geld mit nach Hause, verschweigt Frau und Tochter aber den kostbaren Fund. Doch dann heftet sich ein Inspektor aus London an seine Fersen, und die Familie droht sukzessive an seinem Geheimnis zu zerbrechen. Regisseur Tarr gelingt es eindrucksvoll, den gleichnamigen Roman von Georges Simenon in langen, fotografisch meisterhaften Szenen umzusetzen.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 16.03.2012
18:00 Uhr

Sonntag, 18.03.2012
20:30 Uhr

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IO SONO L’AMORE I am Love

Italien 2009. R: Luca Guadagnino D: Tilda Swinton, Flavio Parenti. 119 Min. 35mm. OmU

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Die aus Russland stammende Emma (Swinton) heiratet den Sprössling einer vermögenden Mailänder Familiendynastie und führt ein reiches und sorgenfreies Leben. Sie bewegt sich von Dinnerparty zu Dinnerparty und schwebt fast schlafwandlerisch durch ihren kalten Ehealltag. Dann verliebt sich Emma in den charmanten Koch Antonio, der sie mittels seiner aphrodisierenden Speisen verführt und mit seiner Leidenschaft in den Bann zieht. Ihr Sohn entdeckt die Affäre, und Emma muss sich entscheiden. In Ausstattung und Inszenierung erschuf Guadagnino ein an Visconti erinnerndes opulentes Melodram.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 21.03.2012
20:30 Uhr

Freitag, 23.03.2012
18:00 Uhr

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THE INVISIBLE FRAME

Deutschland 2009. R: Cynthia Beatt. Dokumentation D: Tilda Swinton. 60 Min. HDCam. OmU

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Die Filmemacherin Cynthia Beatt brach 1988 mit Tilda Swinton zu einer Fahrradtour entlang der Berliner Mauer auf. CYCLING THE FRAME war der Titel ihrer filmischen Dokumentation. 21 Jahre später fahren Beatt und Swinton im wiedervereinigten Deutschland noch einmal die gleiche Strecke ab und dokumentieren ihre Fahrt entlang der einstigen Mauer in Form eines filmischen Essays. Wechselweise sind die Kamerafahrten mit einer Klangcollage und den persönlichen Reflexionen Tilda Swintons als beobachtende Grenzgängerin unterlegt, wobei deutlich wird, wie sehr die städtebauliche Entwicklung die Spuren der ehemaligen Teilung zu überdecken beginnt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 24.03.2012
20.30 Uhr

Sonntag, 25.03.2012
20:30 Uhr

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