[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“soul boy“ url=“/wp-content/uploads/2013/06/Kaufmann-von-Venedig-Der-2004-3.jpg“ ]
[threefourths_columns ]Die Filmreihe begleitet die aktuelle Ausstellung Juden. Geld. Eine Vorstellung im Jüdischen Museum Frankfurt (bis 6. Oktober 2013). Während in der historisch angelegten Ausstellung die scheinbar selbstverständliche Verbindung von Juden und Geld in Frage gestellt wird, soll hier der Beitrag des Kinos zu diesem Bild gezeigt werden: unter anderem mit dem Schauspieler Werner Krauß, der sich auf äußerst umstrittene Darstellungen jüdischer Figuren einließ. An fünf Abenden stehen berühmte jüdische Theaterfiguren im Zentrum der gezeigten Filme: der Shylock aus Shakespeares Der Kaufmann von Venedig und der weise Nathan aus Lessings dramatischem Gedicht.
Vor jeder Vorstellung gibt der Historiker Alfons Maria Arns eine filmgeschichtliche Einführung.
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NATHAN DER WEISE
Deutschland 1923. R: Manfred Noa. D: Werner Krauß, Carl de Vogt. 123 Min. DCP. Musikfassung
NATHAN DER WEISE – das für den Weltmarkt konzipierte Großprojekt des Münchener Emelka-Konzerns fiel in eine Zeit des wachsenden Antisemitismus. Mit seinem Plädoyer für Humanität und Toleranz stieß der Film vor allem in völkisch-nationalsozialistischen Kreisen auf heftigen Widerstand – was etwa in München dazu führte, dass kein Kinobesitzer sich traute, ihn zu zeigen. Bereits die von den christlichen Kirchen dominierte Filmzensur hatte dem Film vorgeworfen, ein Bild des Juden als besseren Menschen zu entwerfen und gerade dadurch dem Antisemitismus Vorschub zu leisten. Werner Krauß spielt mit großer Inbrunst seine erste jüdische Rolle im Kino.
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Dienstag, 02.07.2013
17:30 Uhr
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DER KAUFMANN VON VENEDIG
Deutschland 1923. R. Peter Paul Felner. D: Werner Krauß, Henny
Porten, Hans Brausewetter. 85 Min. 35mm. Engl. Zwischentitel
Im KAUFMANN VON VENEDIG bekam Werner Krauß nicht zuletzt wegen seiner überzeugenden Interpretation des Nathan (im Film von Manfred Noa) die Rolle des Shylock. In Erweiterung der Shakespeare-Handlung (Shylock wird unter anderem eine alte Mutter zugedichtet, die Opfer antisemitischer Angriffe wird) bemühen sich der Regisseur und der Hauptdarsteller um eine psychologische Motivation von Shylocks Verhalten, und so sieht man ihn mit Mut und Würde ausgestattet. Im Vorfilm glänzt Ermete Novelli als Shylock. Dieser war Ende des 19. Jahrhunderts ein weltweit gefeierter Schauspieler, zu dessen wichtigsten Rollen der Shylock gehörte.
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Vorfilm
IL MERCANTE DI VENEZIA
Italien 1910
R: Gerolamo Lo Savio
10 Min.
Dienstag, 09.07.2013
18:00 Uhr
Mit Klavierbegleitung von Ulrich Rügner
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JUD SÜSS
Deutschland 1940. R: Veit Harlan. D: Ferdinand Marian, Heinrich George, Werner Krauß. 90 Min. 35mm
1940 übernimmt Werner Krauß in Veit Harlans perfidem antisemitischen Hetzfilm JUD SÜSS gleich fünf abstoßend, clownesk-komisch gespielte Judenchargen, unter anderen den Sekretär Levy und den Rabbi Loew. Im Hinblick auf die antisemitische Gleichung von Jude = Geld ist dies sicherlich einer der wichtigsten Filme überhaupt, wird doch die Goebbels‘sche Vorstellung des Hofjuden als „Finanzhyäne“ mit allen filmischen Mitteln durchgespielt. Die Kopie wurde von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung zur Verfügung gestellt.
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Dienstag, 03.09.2013
18:00 Uhr
Mit Einführung
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THE MERCHANT OF VENICE
USA/Italien/Großbritannien/Luxemburg 2004. R: Michael Radford
D: Al Pacino, Jeremy Irons. 126 Min. Blu-ray. OF
Shakespeares Theaterstück um den jüdischen Geldverleiher Shylock ist ein Klassiker der Bühnengeschichte, das bislang vergleichsweise selten auf das Medium Film übertragen wurde – wohl auch wegen seiner antisemitischen Grundierung. Dabei erlauben es gerade die Mittel des Kinos, den Zuschauer in eine andere Zeit zu versetzen, wie etwa in Michael Radfords opulentem Kostümdrama mit hochkarätiger Besetzung. Der britische Regisseur kommt seinen Figuren sehr nahe, und Al Pacino als Shylock gelingt es, die Figur dem Klischee des dämonischen Juden zu entwinden und auf das von der christlichen Gesellschaft erst erzeugte Schicksal und Bild der Juden zu verweisen.
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Dienstag, 23.07.2013
18:00 Uhr
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DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH
BRD 1971. R: Volker Schlöndorff
D: Georg Lehn, Reinhard Hauff. 102 Min. 16mm
Der Film erzählt eine wahre Geschichte aus dem 19. Jahrhundert. Der Strumpfhändler David Briel von Dexbach stiftet arme Bauern und Soldaten aus Kombach zum Überfall auf einen Geldtransport an. Wenig später werden die Räuber verhaftet und brutal hingerichtet. Nur David Briel – bei Schlöndorff als Jude gezeichnet – kann unbehelligt nach Amerika entkommen. Für einen Teil der Filmkritik galt dieser Anti-Heimatfilm als Beispiel für eine linke Kapitalismuskritik, die mit antisemitischen Klischees operierte. Als eines der hervorragendsten Werke des „Neuen Deutschen Films“ erhielt es 1971 das Filmband in Gold für die beste Regie.
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Dienstag, 30.07.2013
18:00Uhr
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