KLASSIKER & RARITÄTEN: Hommage an Heinrich George

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[threefourths_columns ] Im Juli ehren wir einen der facettenreichsten deutschen Schauspieler des 20. Jahrhunderts mit einer Hommage: Heinrich George (1893-1946). In der Weimarer Republik verehrt, einer Zeit, in der er offen mit den Linken sympathisierte, wurde er später als „Vorzeigestar“ von den Nazis vereinnahmt und starb schließlich im sowjetischen Straflager Sachsenhausen – sein Leben war geprägt von schicksalhaften Wendungen. Trotz seiner großen darstellerischen Qualitäten war er wegen seines Wirkens zwischen 1933 und 1945 lange umstritten. Erst 1998 wurde er auf Betreiben seiner Söhne und einiger Schauspielerkollegen öffentlich rehabilitiert. Er reüssierte in der Stummfilmära ebenso wie zu Zeiten des Tonfilms und trat auch in zwei deutschsprachigen Filmen des US-Studios Metro-Goldwyn-Mayer auf.

Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt fünf Filme, die einen Querschnitt durch Heinrich Georges Schaffen darstellen: Den Anfang macht seine einzige Regiearbeit SCHLEPPZUG M 17 (DE 1933), in der er selbst auch die Hauptrolle spielte, gefolgt von einem Klassiker (Phil Jutzis BERLIN – ALEXANDERPLATZ, DE 1931) und einer Rarität (Richard Oswalds „1914“. DIE LETZTEN TAGE VOR DEM WELTBRAND, DE 1931) aus der Zeit der Weimarer Republik. Exemplarisch für die NS-Propagandafilme Georges ist HITLERJUNGE QUEX. EIN FILM VOM OPFERGEIST DER DEUTSCHEN JUGEND (DE 1933) zu sehen, verbunden mit einer filmwissenschaftlichen Einführung. Die Reihe endet mit Georges Paraderolle als gutmütiger russischer Postmeister im Ufa-Melodram DER POSTMEISTER (DE 1940) von Gustav Ucicky.

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SCHLEPPZUG M 17

Deutschland 1933. R: Heinrich George
D: Heinrich George, Berta Drews, Betty Amann. 78 Min. 35mm

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Schleppzug M 17

SCHLEPPZUG M 17 ist Heinrich Georges einzige Regiearbeit. Bei dem Sittendrama im Hafenmilieu spielt er an der Seite seiner Ehefrau Berta Drews zugleich die Hauptrolle: Der Schiffer Henner Classen lebt und arbeitet mit seiner Familie auf einem Schleppkahn. Bei einem Landgang rettet Classens Frau Marie den jungen Jakob vor dessen betrunkenem Vater und nimmt ihn mit an Bord. Für Jakob werden die Classens zur Ersatzfamilie, in der er Geborgenheit findet. Doch als Henner die junge Kriminelle Gescha aus dem Hafenbecken rettet und ebenfalls auf das Schiff bringt, gerät das Idyll in Gefahr.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Dienstag, 01.07.2014
18:00 Uhr

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„1914“. DIE LETZTEN TAGE VOR DEM WELTBRAND

Deutschland 1931. R: Richard Oswald
D: Heinrich George, Albert Bassermann, Reinhold Schünzel. 112 Min. 35mm

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1914

Gestützt auf historische Dokumente, schildert der Film die Ereignisse an den europäischen Höfen. Zwischen dem Attentat von Sarajewo, bei dem am 28. Juni 1914 der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand und seine Gattin Sophie ums Leben kamen, und dem Kriegsausbruch Anfang August wird der Ausbruch des „Weltenbrands“ erklärt – dessen Ende lag bei den Dreharbeiten erst eine Dekade zurück. Heinrich George spielt den französischen Humanisten und Pazifisten Jean Jaurès, der sich am Vorabend des Krieges bis zu seiner Ermordung leidenschaftlich für den Frieden und die politische Verständigung mit dem deutschen Kaiserreich einsetzte.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Dienstag, 08.07.2014
18:00 Uhr

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BERLIN – ALEXANDERPLATZ, DIE GESCHICHTE FRANZ BIBERKOPFS

Deutschland 1931. R: Phil Jutzi
D: Heinrich George, Maria Bard, Margarete Schlegel. 88 Min. 35mm

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Berlin Alexanderplatz

Der Film erzählt die Geschichte des Franz Biberkopf (unnachahmlich gespielt von Heinrich George), der vier Jahre im Gefängnis gesessen hat, dem aber auch nach seiner Entlassung eine Rückkehr in ein geordnetes Alltagsleben nicht gelingen will: Ein Ganove versucht, ihn für seine Bande zu gewinnen, und schließlich verliert Franz einen Arm. Alfred Döblin selbst war als einer der Drehbuchautoren an dieser ersten Adaption seines Romans beteiligt. Für Heinrich George war der Film einer der größten Erfolge bei den Kritikern, die von seiner Präsenz und seiner „wuchtigen Erscheinung“ fasziniert waren.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Dienstag, 15.07.2014
18:00 Uhr

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HITLERJUNGE QUEX. EIN FILM VON OPFERGEIST DER DEUTSCHEN JUGEND

Deutschland 1933. R: Phil Jutzi
D: Heinrich George, Berta Drews, Claus Clausen. 92 Min. 35mm.

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Hitlerjunge Quex

Berüchtigter NS-Propagandafilm, in dessen Mittelpunkt der ideologische Gesinnungswandel einer Arbeiterfamilie steht: Kommunistische Jugendverbände und die Hitlerjugend stehen sich im Berlin der beginnenden dreißiger Jahre als verfeindete Organisationen gegenüber. Heini Völker, Druckerlehrling und Sohn eines Kommunisten, lässt sich auf die Seite der Hitlerjugend ziehen und verrät einen geplanten kommunistischen Anschlag auf das Hitlerjugendheim. Heini wird als „Quex“ in die Hitlerjugend aufgenommen. Bei einer Propaganda-Aktion im heimatlichen Arbeiterviertel kommt es zur Konfrontation mit den Kommunisten.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Dienstag, 22.07.2014
18:00 Uhr

Mit Einführung

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DER POSTMEISTER

Deutschland 1940. R: Gustav Ucicky
D: Heinrich George, Hilde Krahl, Siegfried Breuer. 88 Min. 35mm.

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Der Postmeister

Heinrich George in seiner Paraderolle als Urbild des gutmütigen Russen: Die schöne Dunja lebt zusammen mit ihrem Vater, dem alten Postmeister, in einer abgelegenen Poststation in den Weiten Russlands. Der durchreisende Rittmeister Graf Minskij überredet sie, mit ihm nach St. Petersburg zu gehen. Doch statt den Rittmeister zu heiraten, wird Dunja in der vornehmen Petersburger Gesellschaft als Mätresse hin- und hergereicht. Als der Postmeister davon erfährt, reist er ihr nach und droht, Minskij und Dunja zu töten. Das Ufa-Melodram orientiert sich an Puschkins gleichnamiger Novelle und verschwand nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion aus den Kinos, weil es die Russen „zu menschlich“ darstellte.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Dienstag, 29.07.2014
18:00 Uhr

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