KLASSIKER & RARITÄTEN: KINO, KIRCHE UND SKANDALE

Unsere beliebte Programmschiene präsentiert in Kooperation mit dem Haus am Dom und dem Institut für Stadtgeschichte STREIFLICHTER AUS DER ADENAUERZEIT. Werfen Sie einen Blick zurück in eine Zeit des Aufbaus mit all seinen Schattenseiten. Das Programm startet am 7. Februar im Haus am Dom mit dem einstigen Skandalfilm DIE SÜNDERIN (Willi Forst, BRD 1951). Die weiteren Filme sind im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen.


DAS MÄDCHEN ROSEMARIE

BRD 1958. R: Rolf Thiele
D: Nadja Tiller, Carl Raddatz, Gert Fröbe. 95 Min. 35mm

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Weniger als ein Jahr nach dem Tod Rosemarie Nitribitts begann mit dem „Skandalfilm der Wirtschaftswunderzeit“ die Legendenbildung um ihre Person. Dass nicht nur die Kirche gegen den Film protestierte und das Auswärtige Amt darauf drang, eine internationale Aufführung zu verhindern, liegt hauptsächlich an dem satirischen und ungeschönten Bild der BRD jener Zeit, das der Film zeichnet. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rosemarie Nitribitt kommt nach Frankfurt, um das große Geld zu verdienen. Sie wird die Geliebte des Geschäftsmannes Konrad Hartog und lernt bald viele große Wirtschaftsbosse kennen. Als ihr Wissen und ihr Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung zu groß werden, wird sie in ihrer Wohnung ermordet.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Dienstag, 14.02.2012
18:00 Uhr

Zu Gast:
Dr. Werner Schneider-
Quindeau, Pfarrer und
Filmexperte

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ANSICHTEN EINES CLOWNS

BRD 1975. R: Vojtech Jasny
D: Helmut Griem, Eva Maria Meineke, Hanna Schygulla. 105 Min. 35mm.

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Hans Schnier hätte es seiner großbürgerlichen Familie nachmachen und ein ehrbares Leben an der Seite der katholisch erzogenen Marie führen können und wäre so den Erwartungen gerecht geworden. Stattdessen entscheidet er sich für eine „Karriere“ als Clown, sieht diese jedoch bald als ebenso gescheitert an wie den gesellschaftlichen Neubeginn nach dem Nationalsozialismus. Der Alkohol beschleunigt seinen Abstieg, an dessen tiefstem Punkt er einen Rückblick auf sein Leben wagt. Durch die polemische Zeichnung katholisch geprägter Kreise und der NS-belasteten Gesellschaft der Adenauer-Zeit löste Heinrich Bölls Werk heftige Reaktionen aus. Die ausgezeichnet besetzte Verfilmung wahrt dessen Aufrichtigkeit.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 28.02.2012
18:00 Uhr

Zu Gast:
Markus Schäfer, Heinrich-Böll-Stiftung

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