LATEINAMERIKA IM AUFBRUCH

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[threefourths_columns ]In der Ausstellung „A Tale of Two Worlds“ präsentiert das MMK Museum für Moderne Kunst bis April 2018 seine Sammlung im Dialog mit experimenteller Kunst Lateinamerikas, um neue Perspektiven zu eröffnen. Dazu zeigt das Kino im Deutschen Filmmuseum bahnbrechende Filme der 1950er bis 1980er Jahre, die lateinamerikanische Regisseure in ihrer Heimat oder im Exil gedreht haben. Charakteristisch ist eine zunehmend neo-realistische Ästhetik, aber auch ein experimenteller Ansatz, mit dem die Filme immer wieder aktuelle und historische Ereignisse thematisieren. Der starke sozio-politische Bezug führte zu einer Auflösung strenger Gattungsgrenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich eine politische und experimentelle Kunstpraxis in Lateinamerika, wie sie auch in der Ausstellung im MMK zu sehen ist.

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LOS INUNDADOS  Die Überfluteten

Argentinien 1961. R: Fernando Birri
D: Pirucho Gómez, Lola Palombo. 87 Min. 35mm. OmU

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inudados

Fernando Birri war neben Nelson Pereira dos Santos der wichtigste Pionier des neuen lateinamerikanischen Kinos. TIRE DIÉ drehte er mit geringen Mitteln über zwei Jahre in einem Armenviertel am Río Salado. Auf dieser Grundlage entstand dann sein erster Spielfi lm LOS INUNDADOS. Spitzbübisch erzählt der Film die Geschichte mehrerer Bewohner des Viertels, die nach einer Überschwemmung obdachlos geworden sind und sich mit der Bürokratie auseinandersetzen müssen.

Vorfilm TIRE DIÉ  Einen Groschen (Argentinien 1958/60. R: Fernando Birri Dokumentarfilm 33 Min 35mm. OmU)

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Donnerstag, 01.03.2018
18:00 Uhr

Dienstag, 06.03.2018
20:30 Uhr

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ARAYA

Venezuela/Frankreich 1959. R: Margot Benacerraf
Dokumentarfilm. 82 Min. Blu-ray (Formatänderung!). OmeU

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araya

ARAYA zeigt einen Tag im Leben dreier Familien von Salzarbeitern aus drei verschiedenen Dörfern in Araya, einer kargen Halbinsel im Norden Venezuelas. Das Salz wird in mühsamer Arbeit von Hand in den dortigen Marschen abgebaut. Ohne Exotik, aber mit filmischen Mitteln, die die Würde der porträtierten Menschen unterstreichen, zeigt die Regisseurin Margot Benacerraf die zähe Ausdauer, die für diese Arbeit nötig ist. Obwohl der Film bei seiner Erstaufführung hoch gelobt und mit dem Werk Robert J. Flahertys verglichen wurde, blieb er eher unbekannt – bis zur Aufführung der restaurierten Fassung im Jahre 2009.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 07.03.2018
18:00 Uhr

Freitag, 09.03.2018
20:30 Uhr

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RIO, ZONA NORTE

Brasilien 1957. R: Nelson Pereira dos Santos.
D: Grande Otelo, Jece Valadão. 90 Min. 35mm. OF mit engl. und frz. UT

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rio

Mit RIO, 40 GRAUS (1956) und RIO, ZONA NORTE wurde Nelson Pereira dos Santos zum Wegbereiter des Cinema Novo, eines Kinos abseits der kommerziellen Filmindustrie, das sich der Realität des Landes zuwandte und dabei neuer stilistischer Mittel bediente. Zeigte der erste einen Querschnitt durch das Leben der Stadt, konzentriert sich RIO, ZONA NORTE auf seine Hauptfigur, einen Komponisten. In Rückblenden zeigt er Schlüsselereignisse aus dessen Leben. Als Vorfilm läuft der allererste Film Glauber Rochas, welcher bei den Dreharbeiten zu RIO, ZONA NORTE anwesend war.

Vorfilm PÁTIO (Brasilien 1959 R: Glauber Rocha Experimentalfilm 13 Min. 16mm. OF ohne Dialog)

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Donnerstag, 08.03.2018
18:00 Uhr

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AVENTURAS DE JUAN QUIN QUIN  Die Abenteuer des Juan Quin Quin

Kuba 1967. R: Julio G. Espinosa
D: Julio Martínez, Erdwin Fernández. 110 Min. 35mm. OmU

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quin

In der Art eines Schelmenromans erzählt Julio García Espinosa in seinem dritten Spielfi lm von den Erlebnissen seines Helden im vorrevolutionären Kuba. Juan Quin Quin stammt aus armen Verhältnissen und verdingt sich nacheinander als Kirchendiener, Zirkusartist, Kleinbauer und Darsteller bei einem Straßentheater. García Espinosa inszeniert keinen heroischen Revolutionsfilm, und doch zeigt er ungeschönt die bedrückenden sozialen Verhältnisse. Stattdessen zitiert der Regisseur gekonnt US-amerikanische Western, Comics und Slapstickfilme, baut surreale Wendungen ein und liefert so ein amüsantes Lehrstück über die Notwendigkeit der Revolte.

Vorfilm HASTA LA VICTORIA SIEMPRE  Bis zum endgültigen Sieg (Kuba 1967. R: Santiago Álvarez. Dokumentarfilm über Che Guevara. 20 Min. 35mm. OmU)

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 11.03.2018
18:00 Uhr

Dienstag, 13.03.2018
20:30 Uhr

Dank an Cuba im Film

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KURZFILMPROGRAMM

 

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OLLAS POPULARES*  Volksküchen
Argentinien 1968. R: Gerardo Vallejo. Dokumentarfilm. 6 Min. 16mm. OF

Zur argentinischen Nationalhymne auf der Tonspur zeigt dieser kurze Agitationsfilm aus dem Untergrund Bilder von den Ärmsten der Armen in Tucumán. Ein Film wie ein Aufschrei.

COLOMBIA 70*  Kolumbien 70
Kolumbien 1970. R: Carlos Álvarez. Dokumentarfilm. 5 Min. 16mm. OF (ohne Text)

Eine Art „Flugblattfilm“, ein Zufallsfund: Eine arme alte Frau sitzt an einer Straße vor einer Mauer, hinter ihr eine Kodak-Reklame. Der brutale Gegensatz von Arm und Reich wird hier auf den Punkt gebracht.

LA BANDERA QUE LEVANTAMOS  Die Fahne, die wir erheben
Uruguay 1971. R: M. Jacob, E. Terra. Dokumentarfilm. 14 Min. 16mm. OF

Eine Analyse der politischen Verhältnisse in Uruguay im Wahljahr 1971.

CHIRCALES*  Ziegeleiarbeiter
Kolumbien 1972. R: Martha Rodríguez, Jorge Silva. Dokumentarfilm. 42 Min. 16mm. DF

Das Porträt einer Familie von Ziegeleiarbeitern im Gebiet der Chircales am Rande von Bogotá.

LA ZONA INTERTIDAL*  Die Zwischenzone
El Salvador/Mexiko 1980. R: Grupo „Los Vagos“. 13 Min. 16mm. OF

Ein experimenteller politischer Film über die von der herrschenden Militärdiktatur begangenen Morde an Zivilisten in El Salvador am Beispiel eines Lehrers.

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[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 15.03.2018
18:00 Uhr

* aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

 

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YAWAR MALLKU  Das Blut des Condors

Bolivien 1969. R: Jorge Sanjinés
D: Marcelino Yanahuaya, Benedicta Mendoza Huanca. 78 Min. 16mm. OmU

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In Bolivien haben Mitglieder des nordamerikanischen Peace Corps ein Dorfhospital errichtet. Durch einen rätselhaften Rückgang der Geburtenrate bei der indigenen Bevölkerung kommt heraus, dass Frauen im Hospital heimlich sterilisiert wurden, und ein Aufstand bricht los. Jorge Sanjinés zeigt sich auch in seinem zweiten Spielfilm mit minutiös kalkulierten Einstellungen als geduldiger Beobachter der Lebensverhältnisse seiner Protagonist/innen. Der Film beruht auf einem realen Ereignis und ist konsequent dreisprachig – Quechua, Spanisch und Englisch – gehalten.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Freitag, 16.03.2018
20:30 Uhr

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CABRA MARCADO PARA MORRER  Ein Mann, zum Sterben bestimmt

Brasilien 1964/84 R: Eduardo Coutinho. Dokumentarfilm. 119 Min. 35mm. OmU

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1964 begann Eduardo Coutinho einen Spielfilm über die Landarbeiter im Nordosten Brasiliens und einen ihrer Anführer, der von der Armee ermordet worden war. Wegen des Militärputsches mussten die Dreharbeiten abgebrochen werden. Anfang der 1980er Jahre sichtete Coutinho das erhaltene Material und forschte dem Schicksal der Familie des ermordeten João Teixeira nach. Die neu gedrehten Interviews und Dokumentaraufnahmen verknüpfte er mit den Spielszenen zu einem Essay über die politische Verfolgung in Brasilien und die Schwierigkeiten, dort politische Filme zu machen.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 18.03.2018
18:00 Uhr

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REED. MÉXICO INSURGENTE  Reed – Mexico in Aufruhr

Mexiko 1972. R: Paul Leduc
D: Claudio Obregón, Eduardo López Rojas. 110 Min. 16mm. OmeU

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reed

Ende 1913 kommt John Reed, der Mitbegründer der Communist Labor Party, als US-amerikanischer Journalist nach Mexiko. Der spätere Autor von Zehn Tage, die die Welt erschütterten soll vor Ort über die Revolution berichten. In den unübersichtlichen Verhältnissen bleibt er lange passiver Beobachter, bis er schließlich eine Tat begeht: Er schlägt eine Schaufensterscheibe ein, weil er dringend eine Kamera benötigt. Diesen Bewusstseinsprozess schildert Paul Leducs erster Spielfilm, ein Hauptwerk des neuen mexikanischen Kinos. Die Ästhetik des Films prägen lange Einstellungen, gedreht auf 16 mm in Schwarzweiß und sepia eingefärbt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 22.03.2018
18:00 Uhr

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LOS TRAIDORES  Die Verräter

Argentinien 1973. R: Raymundo Gleyzer 120 Min. 16mm. OmU

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LOS TRAIDORES entstand als Kollektivarbeit der Gruppe „Cine de la Base“ und behandelt Fehlentwicklungen innerhalb der rechtsperonistischen Gewerkschaftsbürokratie. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Werdegang eines korrupten Funktionärs, der vorgibt, für die Arbeiterklasse einzustehen, in Wahrheit aber immer mehr mit der Bourgeoisie paktiert. Daneben werden die Möglichkeiten linken Widerstands thematisiert. Nach dem Militärputsch von 1976 verfertigte dieselbe Gruppe im Exil LAS A.A.A. SON LAS TRES ARMAS, eine Bestandsaufnahme des ersten Jahres der Schreckensherrschaft der Militärjunta.

Vorfilm LAS A.A.A. SON LAS TRES ARMAS (Mexiko 1978 16 Min. 16mm. DF Aus dem Archiv der internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 25.03.2018
20:00 Uhr

 

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ORG

Italien 1979. R: Fernando Birri
D: Terence Hill, Lidija Juracik. 177 Min. DCP. OmU

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org

Mit Fernando Birris eigenen Worten ist ORG sein „dunkles opus magnum“, ein „Alptraum mit geschlossenen Augen“. Zugrunde liegt eine antike indische Legende, die zuvor schon Thomas Mann in Die vertauschten Köpfe aufgegriffen hat. „Vor allem aber ist der Film ein Wahrnehmungsexperiment mit über 26.000 Schnitten und knapp 700 Tonspuren“ (Volker Pantenburg).

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 27.03.2018
20:15 Uhr

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ORINOKO – NUEVO MUNDO  Orinoko – Neue Welt

Venezuela 1984. R: Diego Rísquez
D: Kosiregüe, Rolando Peña. 100 Min. 35mm. OF (ohne Dialog)

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orinoko

Ein filmisches Poem über einen der größten Flüsse Südamerikas. Als mythische Reise den Orinoco entlang entspinnt der Film die Geschichte der Menschen, die dort lebten, und erzählt dabei die über dreihundertjährige Geschichte Venezuelas von der präkolumbianischen Zeit bis zur Unabhängigkeit des Landes 1810.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 29.03.2018
18:00 Uhr

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LA TIERRA PROMETIDA  Das gelobte Land

Chile/Kuba 1973. R: Miguel Littin
D: Nelson Villagra, Marcelo Gaete. 112 Min. 35mm. OmU

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Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise kam es auch in Chile Anfang der 1930er Jahre zu Aufständen. Diese mündeten in einer kurzzeitigen sozialistischen Republik. Miguel Littin schildert vor diesem historischen Hintergrund den langwierigen Weg zu einem sozialistischen Bewusstsein auf episch-lyrische Weise im Stil einer Volkslegende.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 30.03.2018
20:30 Uhr

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