[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“lecture“ url=“https://deutsches-filminstitut.de/wp-content/uploads/2018/10/Chantal-Akerman-Too-Far-Too-Close769x328.jpg“]

[threefourths_columns ]Bis Juli 2019 widmet sich die Lecture & Film-Reihe dem Œuvre von Chantal Akerman.
Mit Godard wird das Kino historisch, mit Akerman fängt es neu an: Das Werk der belgischen Regisseurin, Installationskünstlerin und Schriftstellerin Chantal Akerman (1950 – 2015) ist eine ausführliche und vielgestaltige Antwort auf die Frage, was im Kino noch möglich ist – jenseits der fast ausschließlich männlichen Heldengeschichte von Griffith bis Hitchcock, als deren Erben die Nouvelle Vague sich verstand. Akermans Filme sind im Kino ohne Vorbild und prägen mit ihren bahnbrechen- den feministischen Sichtweisen seit ihrem Erscheinen die Ausdrucksmöglichkeiten des Films. Akermans Ästhetik der Alltagserfahrung, ihr Überschreiten der Genregrenzen zwischen Spielfilm, Dokumentarfilm und Experimentalfilm, ihr Sinn für Dauer und Zeiterfahrung jenseits der Stechuhr-Dramaturgie des herkömmlichen Spielfilms, machen sie zu einer Neuerfinderin der Formen des Kinos.
Zugleich ist Akerman seit den 1970er Jahren eine Pionierin der filmischen Installation – mehr als zwei Jahrzehnte, bevor diese Form im Kunstbetrieb dominant wird. Als Tochter von Holocaust-Überlebenden ist Chantal Akerman zudem eine singuläre Zeitzeugin der historischen Brüche und Verwerfungen des 20. Jahrhunderts; die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben durchzieht ihre Filme auf vielfältige und subtil reflektierende Weise. Immer wieder umkreist Akermans Schaffen besonders die Beziehung zu ihrer Mutter und die Frage der Familienzugehörigkeit. Wie kaum einer Regisseurin vor ihr gelingt es ihr, autobiographisches Material zum Stoff des Kinos zu machen.

Vergangene Vorträge sind auf unserem YouTube-Kanal zu finden: www.youtube.com/deutschesfilmmuseum

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Das vollständige Programm unter chantal-akerman.de
Eine Veranstaltungsreihe des Kinos des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums und des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dem DFG-Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“, in Kooperation mit der hessischen Film- und Medienakademie.

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Filme schneiden mit Chantal Akerman
Lecture von Claire Atherton
in englischer Sprache

1986 schnitt Claire Atherton Chantal Akermans Film LETTERS HOME, eine Adaption nach den Briefen von Sylvia Plath. Dieser Film markierte den Beginn einer dreißigjährigen Zusammenarbeit, die sich bis zu Akermans letztem Film NO HOME MOVIE und ihrer letzten Installation NOW erstreckte. In ihrem Vortrag erzählt Atherton über diese Zusammenarbeit im Allgemeinen und die Arbeit an D‘EST im Speziellen. „Ich erinnere mich daran, wie ich zusammen mit Chantal Akerman den Film D’EST geschnitten habe. Es war wie eine Komposition, sowohl im musikalischen wie im visuellen Sinne des Begriffs. Wir arbeiteten an einer Skulptur aus Raum und Zeit und suchten nach dem richtigen Rhythmus. Wir schnitten den Film so, wie Chantal ihn gefilmt hatte: unserer Intuition folgend, ohne den Vorgang verstehen zu wollen.“

Claire AthertonClaire Atherton ist Schnittmeisterin. Geboren in San Francisco, USA, studierte sie zunächst Philosophie und Sinologie, bevor sie sich dem Kino zuwandte. Neben Akerman hat Atherton mit einer Vielzahl weiterer Regisseur/innen zusammengearbeitet, wie Luc Decaster, Andreas Bolm, Emmanuelle Demoris, Elsa Quinette, Christine Seghezzi und Eric Baudelaire.

Mitschnitt der Lecture

D’EST Aus dem Osten

Frankreich/Belgien 1993. R: Chantal Akerman
Dokumentarfilm. 115 Min. DCP. Ohne Dialoge

d'est

Die Regisseurin, deren Eltern aus Polen stammen, reist mit einer Kamera nach Osteuropa kurz nach dem Mauerfall. Sie fängt die Leute, die Straßen, die Spuren einer Gesellschaft im Wandel in Bildern und Ton ein. Es handelt sich weniger um einen Dokumentarfilm als vielmehr um einen poetischen Beobachtungsfilm. D‘EST hatte seine Erstaufführung im August 1993 beim Locarno Film Festival. Die Auseinandersetzung mit dem gedrehten Material war für Akerman noch nicht zu Ende, denn sie zeigte 1995 die Multimedia-Installation „Bordering on Fiction: Chantal Akerman’s D’EST“ in verschiedenen Museen in den USA und später in Europa.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 13.12.2018
20:15 Uhr

Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
Mittwoch, 19.12.2018
18:00 Uhr
(Nur Film)

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