[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“plages d agnes“ url=“/wp-content/uploads/2015/10/plages_d_agnes_769.jpg“]
[threefourths_columns ]„Es ist, als würde ich dein Selbst-Porträt filmen“, sagt Agnès Varda zu Jane Birkin in JANE B. PAR AGNÈS V. aus dem Jahr 1988. Varda, geboren 1928 in Brüssel, Spielfilmregisseurin, Dokumentaristin, Installationskünstlerin und Filmtheoretikerin, ist eine der großen Künstlerpersönlichkeiten der Filmgeschichte. Ihr Werk umspannt mittlerweile sechs Jahrzehnte. Varda bildete – zusammen mit Godard, und im Dialog und Widerstreit mit diesem – das intellektuelle Gravitationszentrum der Nouvelle Vague. Die entscheidende Frage ist für sie nicht, was Kino ist, sondern was es bedeutet, Kino zu machen – für sie selbst, für andere, und im Zusammenspiel mit anderen. Vardas Kino ist entsprechend offen und erfinderisch, oft autobiografisch und zugleich universell, vielgestaltig und stets changierend zwischen Formen, Formaten und Gattungen.
In der Reihe Lecture & Film entwerfen namhafte internationale Experten bis Juli 2016 eine Kartographie des vielschichtigen Werks von Varda. Die Vorträge werden ergänzt durch eine begleitende Filmreihe, die Werke präsentiert, die in Verbindung mit der Arbeit Vardas stehen. Im November sind dies Frühwerke von Claude Chabrol und Chris Marker, die die Nouvelle Vague (wie auch Agnès Varda) maßgeblich beeinflusst haben.
Weitere Informationen: agnes-varda.de
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
Lecture von Kelley Conway:
LES PLAGES D’AGNÈS: Selbstporträt einer Filmemacherin
Vortrag in englischer Sprache
In ihrer langen Karriere als Regisseurin, Fotografin und bildende Künstlerin stellte Agnès Varda immer Figuren ins Zentrum, die sich nur schwer ergründen ließen. Von der verschlossenen Landstreicherin in SANS TOIT NI LOI (FR 1985) zu den schweigsamen Ladeninhabern in DAGUERRÉOTYPES (FR 1978) hat Varda ihren Protagonisten und Orten gegenüber immer eine Haltung des Respekts und der Neugier eingenommen. Das wirft die Frage auf, wie Varda sich selbst als Figur konstruiert, wenn sie sich der Herausforderung stellt, ihre eigene Lebensgeschichte zu erzählen. Am Leitfaden dieser Frage erkundet der Vortrag die erzählerischen und stilistischen Techniken in Vardas autobiographischem Dokumentarfilm LES PLAGES D’AGNÈS (FR 2008).
Kelley Conway ist Professorin für Filmwissenschaft an der University of Wisconsin-Madison. Zu ihren Publikationen zählen die Monographien Chanteuse in the City (2004) und Agnès Varda (2015).
LES PLAGES D’AGNÈS Die Strände von Agnès
Frankreich 2008. R: Agnès Varda
D: Agnès Varda, André Lubrano, Blaise Fournier. 110 Min. DCP. OmeU
[threefourths_columns ]
„Könnte man in die Menschen hineinblicken, fände man Landschaften. Würde man in mich hineinsehen, wären es Strände.“ Agnès Vardas poetische Selbstbeschreibung spiegelt sich wider in diesem autobiografischen Dokumentarfilm, der ihr vom César bis zum Preis der amerikanischen Filmkritik zahlreiche Auszeichnungen einbrachte. Varda, geboren 1938 in Brüssel, kehrt zurück an die Strände, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielten. Dabei streift sie ihren persönlichen Werdegang von den Anfängen als Theaterfotografin über die bewegten Zeiten der Nouvelle Vague bis zu ihrem Leben mit Jacques Demy und ihren Begegnungen mit „The Doors“-Sänger Jim Morrisson.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Donnerstag, 05.11.2015
20:15 Uhr
Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr
Zusätzlicher Film-Termin ohne Vortrag:
Mittwoch, 11.11.2015
18:00 Uhr
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Lecture von Delphine Bénézet:
Küstensehnsüchte: Das Meer, die Lieder und die Sonne
in Vardas DU CÔTÉ DE LA CÔTE (1958) und DOCUMENTEUR (1980-81)
Vortrag in englischer Sprache
Der Reichtum und die Vielgestaltigkeit des Werks von Agnès Varda stellt für Kritiker und Filmwissenschaftler eine Herausforderung dar. Dieser Vortrag zeigt Verlaufslinien in Vardas Werk auf, indem er zwei Filme miteinander kontrastiert, die in ihrer Entstehung mehr als 20 Jahre auseinander liegen: DU CÔTÉ DE LA CÔTE aus dem Jahr 1958, ein überschäumender Reisebericht, der an der französischen Riviera gedreht wurde, und DOCUMENTEUR (1981), der fiktionale und eher melancholische Teil von Vardas kalifornischem Dyptichon. Besondere Beachtung findet hierbei Vardas innovativer Umgang mit Montage, Musik und Stimme. Das poetische Motiv der Küstenlandschaft verfolgt der Vortrag schließlich weiter zu neueren künstlerischen Arbeiten wie LES VEUVES DE NOIRMOUTIER (2005), PING PONG TONG ET CAMPING (2006) und LES PLAGES D’AGNÈS (2008).
Delphine Bénézet ist Filmwissenschaftlerin und Literaturwissenschaftlerin und arbeitet derzeit an der London School of Economics. Sie veröffentlichte das Buch The Cinema of Agnès Varda: Resistance and Eclecticism (2014).
DOCUMENTEUR Menschengesichter
Frankreich 1981. R: Agnès Varda
D: Sabine Mamou, Mathieu Demy, Lisa Blok-Linson. 65 Min. DCP. OmeU
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„Ein falscher Dokumentarfilm über Dokumentarfilm dokumentiert den Dokumentarfilm“, schreibt Medienwissenschaftlerin Wenke Wegner über DOCUMENTEUR. Agnès Varda filmt Passanten wie in einem Dokumentarfilm und lässt die Bilder in eine fiktive Geschichte einfließen. Eine Frau lebt und leidet im Exil unter Identitätsverlust. Ihr Sohn kann nicht einschlafen. Gemeinsam versuchen die beiden, sich zu erholen und die Schatten der Vergangenheit loszuwerden. Dabei sind es die Alltagsaufnahmen der Fischer, geheimnisvollen Nachbarn und wartenden Frauen, durch die sich die Gefühle der Protagonistin vermitteln.
Vorfilm: DU CÔTÉ DE LA CÔTE Frankreich 1958. R: Agnès Varda. Dokumentarfilm. 25 Min. OmeU
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 19.11.2015
Lecture: 20:15 Uhr
Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr
LE BEAU SERGE Die Enttäuschten
Frankreich 1958. R: Claude Chabrol
D: Gérard Blain, Jean-Claude Brialy, Michèle Mérit. 98 Min. Blu-ray. OmeU
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Claude Chabrols Debütfilm gilt als erster Film der Nouvelle Vague, die das Weltkino nachhaltig verändert hat. Der Student François ist an Tuberkulose erkrankt und soll sich in seinem Heimatdorf von seinem Leiden erholen. Dort angekommen erkennt er schnell, dass sich vieles verändert hat: Sein alter Freund Serge ist dem Alkohol verfallen, dessen Frau Yvonne hat eine Fehlgeburt erlitten. François will den beiden helfen, kommt dabei jedoch seinem persönlichen Abgrund immer näher. LE BEAU SERGE wurde beim Filmfestival in Locarno 1958 für die beste Regieleistung ausgezeichnet.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 14.11.2015
18:00 Uhr
Mittwoch, 18.11.2015
18:00 Uhr
LETTRE DE SIBÉRIE Ein Brief aus Sibirien
Frankreich 1957. R: Chris Marker
Dokumentarfilm. 62 Min. Blu-ray. OmeU
[threefourths_columns ]
Sibirien sei für die meisten nur das größte Ödland der Welt, kritisiert Chris Marker. Mit seinem ethnografischen Essayfilm LETTRE DE SIBÈRIE widerlegt der Regisseur diese Annahme. Er lässt eine sibirische Welt entstehen, die bis heute frisch und aktuell daherkommt. Es ist eine Kombination aus fantastischen Animationen von Mammuts und fotografisch-dokumentarischen Elementen, die den Film prägt und richtungsweisend für die Ästhetik der Nouvelle Vague machte. Auch eine Frühform des Videospiels lässt sich finden: Zu einer Filmsequenz werden ähnlich einem Quiz drei unterschiedliche Kommentare vorgeschlagen. Was ist wahr? Was ist Traum, was Realität?
Vorfilm: DIMANCHE À PEKIN Frühstück in Peking Frankreich 1956. R: Chris Marker. Dokumentarfilm. 22 Min. OmeU
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 25.11.2015
18:00 Uhr
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