LECTURE & FILM: ANDY WARHOL

[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“exit through the gift shop“ url=“/wp-content/uploads/2014/05/Banksy-Exit-Through-the-Gift-Shop-01.jpg“ ]

[threefourths_columns ]Andy Warhol zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Zu seinem Œuvre gehören zahlreiche Filme, die der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren sukzessive in restaurierten Kopien zugänglich gemacht wurden. Die Vorlesungsreihe geht der These nach, dass Warhols lange verborgen gebliebene Filme möglicherweise der wichtigste Teil seines Werkes sind, da seine ästhetische Konzeption generell auf den Film ausgerichtet scheint.

[reveal title = „Mehr“]

Schon in seiner Malerei und seinen Siebdruck-Arbeiten hat Warhol immer wieder den Starkult zum Thema gemacht. Serialität und Reproduzierbarkeit der technischen Bildmedien sind von Anfang an Gegenstand seiner Kunst. Es scheint somit nur konsequent, dass Warhol 1963 anfing, Filme zu machen, und sich diesem Medium über längere Zeit hinweg fast ausschließlich widmete. Die Bandbreite seines filmischen Schaffens reicht von fast 500 „Screen Tests“ berühmter Persönlichkeiten über die frühen experimentellen Filme bis zu den von ihm produzierten Kinofilmen aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. Die Ringvorlesung und Filmreihe „Easier than painting. Die Filme von Andy Warhol“ ist eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe, die aus Filmvorführungen und Vorträgen international renommierter Wissenschaftler besteht. [/reveal]

Begleitend zu den Lectures zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums jeden Mittwoch und Samstag Werke, die Elemente des Pop im Film aufgreifen und so exemplarisch die Bandbreite des „Popkinos“ in der Filmgeschichte abbilden.

Die Veranstaltungsreihe wird von der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Deutschen Filmmuseum und in Kooperation mit der HFG Offenbach und der Städelschule unter dem Dach der hessischen Film- und Medienakademie organisiert.

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„Ich glaube nicht, dass Handlung wichtig ist.“
Zur Narration von THE CHELSEA GIRLS

Lecture von Michael Lüthy, Berlin

[threefourths_columns ]THE CHELSEA GIRLS gehört zu Warhols herausfordernderen Filmen. Die Ästhetik ist von Doppelungen geprägt, das beginnt schon mit der gleichzeitigen Projektion zweier Filmrollen. Zudem changiert der Film zwischen Fabulierlust und der Exposition nackter Filmstruktur, zwischen Schwarzweiß und Farbe, zwischen Ton- und Stummfilm. Zweierlei Narration überlagert sich: diejenige des filmischen Mediums selbst und diejenige der Szenen in New Yorks berühmtem Künstlerhotel. Welche Effekte diese Doppelung produziert, ist Gegenstand des Vortrags.

luethy1Michael Lüthy ist Professor für Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

THE CHELSEA GIRLS

USA 1966. R: Andy Warhol, Paul Morrissey
D: Brigid Berlin, Randy Borscheidt, Ari Boulogne. 210 Min. 16mm. Doppelprojektion. OF

Chelsea Girls

Andy Warhol folgt in THE CHELSEA GIRLS den Bewohnern des Chelsea Hotels in New York City im Sommer 1966. Der Film wird in einer Doppelprojektion gezeigt, dabei werden zwei 16mm-Filmrollen simultan nebeneinander auf die Leinwand projiziert. THE CHELSEA GIRLS avancierte zum Publikumserfolg und wurde regulär in einem Programmkino auf der 57th Street gezeigt. Filmkritiker Toby Mussman sah in ihm einen filmhistorischen Meilenstein: Er zieht einen Vergleich zur „Sprengkraft von Buñuels monumentalem L’ÂGE D‘OR oder der offenkundigeren Gewalt amerikanischer Gangsterstreifen von Hawks’ SCARFACE bis zu Sam Fullers THE NAKED KISS“.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Donnerstag, 05.06.2014
Lecture 18:00 Uhr

Filmbeginn: ca. 19:00 Uhr

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„Apothesis into Tragedy: Andy Warhol’s LUPE“

Lecture von David James, Los Angeles
Vortrag in englischer Sprache

[threefourths_columns ]Entgegen der gängigen romantischen Annahme, dass die Avantgarde der Populärkultur vorausgeht und von dieser imitiert wird, leiten sich viele Avantgarde-Filme von der kommerziellen Filmindustrie ab oder kommentieren deren Praktiken. Einige solcher Arbeiten bestehen aus mit einfachen Mitteln realisierten Filmen über Hollywood-Schauspielerinnen. Andy Warhol produzierte eine Reihe solcher Filme, darunter LUPE. Der Film befasst sich zwar mit Lupe Vélez (1908-1944), die auch als „the Mexican Spitfire” – das mexikanische Temperamentbündel – bekannt war. Jedoch steht nicht die Starpersona im Vordergrund, sondern die Geschichte ihres tragischen Todes, wie sie Kenneth Anger in seiner Skandalchronik Hollywood Babylon (1959) erzählt.

DavidJamesDavid E. James ist Professor für Filmwissenschaft an der School of Cinematic Arts der University of Southern California (Los Angeles).

 

 

 

 

 

 

LUPE

USA 1965. R: Andy Warhol.
D: Billy Name, Edie Sedgwick. 73 Min. 16mm. OF

Lupe

Andy Warhols Muse Edie Sedgwick spielt Lupe Vélez, einen Star des frühen Hollywood, der auch durch seine Liebschaften abseits des Sets für Schlagzeilen sorgte: Affären mit Gary Cooper, Charles Chaplin, John Gilbert und Victor Fleming wurden ihr nachgesagt. Die Ehe mit Tarzan-Darsteller Johnny Weissmuller wurde geschieden. 1944 beging die schwangere Vélez Selbstmord in ihrem Apartment in Beverly Hills. In LUPE gibt Sedgwick einen Einblick in den Alltag vor dem Tod der Schauspielerin. Sie hört Musik, tanzt, spielt mit einem Kätzchen, schluckt Pillen, schminkt sich und erhält einen neuen Haarschnitt von Billy Name.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Donnerstag, 12.06.2014
Lecture 20:15 Uhr

Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

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Andy Warhols MY HUSTLER

Lecture von Roy Grundmann, Boston

[threefourths_columns ]In Warhols Sex-Farce MY HUSTLER aus dem Jahre 1965 konkurrieren die Besucher eines Strandhauses auf Fire Island mit ihrem Gastgeber um die Gunst eines fürs Wochenende angeheuerten Prostituierten. Die für Warhols Kino typische Mischung aus Komik und Brutalität, Planung und Improvisation, sowie Faktizität und Spekulation macht MY HUSTLER zum faszinierenden Spiegelbild der amerikanischen Kultur dieser Zeit. Indem er das gesellschaftliche Interesse an männlicher Sexualität satirisch entblößt und zugleich spielerisch anheizt, liefert Warhol einen meisterhaften Beitrag zum Kanon der experimentellen Ethnografie.

grundmann_royRoy Grundmann ist Associate Professor of Film Studies am Department of Film and Television der Boston University.

 

 

 

 

 

 

 

 

MY HUSTLER

USA 1965. R: Andy Warhol
D: Paul America, Joseph Campbell, Genevieve Charbon. 67 Min. 16mm. OF

My Hustler

Trotz der im Titel implizierten Anrüchigkeit besteht der Film überwiegend aus Gesprächen über einen jungen, blonden Prostituierten, der am Strand von Fire Island ein Sonnenbad nimmt. Der Schönling wird gespielt von Paul America, der durch den Film zu einer Ikone der Schwulenbewegung wurde. Warhol entdeckte seinen Star kurz zuvor in einer Diskothek und lud ihn in die Factory ein. Während der gesamten Dreharbeiten zu MY HUSTLER stand Paul America unter LSD-Einfluss, wie er später bekannte. Die New York Times verurteilte den Film als typischen Sexploitation-Film, während Schriftsteller Parker Tyler ihn als „erstrebenswerte Zukunft der Avantgarde“ ansah.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Donnerstag, 26.06.2014
Lecture 20:15 Uhr

Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

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RIVERS AND TIDES

Deutschland 2001. R: Thomas Riedelsheimer
Dokumentarfilm mit Andy Goldsworthy. 94Min. 35mm. OmU

[threefourths_columns ]

Rivers and Tides

Durch alle vier Jahreszeiten begleitet Regisseur Thomas Riedelsheimer den Künstler Andy Goldsworthy, der vor allem durch seine Arbeiten mit Naturmaterialien und seine Fotobände berühmt wurde. Eis, Steine, Blätter, Zweige oder Wasser – Goldsworthy sammelt sein Material vor Ort und schafft rasch vergängliche Kunstwerke. Seine Bildbände zählen zu den erfolgreichsten Kunstbüchern der vergangenen Jahre. RIVERS AND TIDES besticht durch seine malerischen Naturbilder und außergewöhnliche Perspektiven auf Goldsworthys Arbeiten, wofür der Film sowohl mit dem Deutschen Filmpreis als auch mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet wurde.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Mittwoch, 04.06.2014
18:00 Uhr

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[/onefourth_columns_last]

EXIT THROUGH THE GIFT SHOP

USA 2010. R: Banksy
D: Banksy, Mr. Brainwash, Space Invader. 87 Min. 35mm. OmU

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Banksy - Exit Through the Gift Shop

Banksy ist der vielleicht berühmteste Street-Art-Künstler unserer Zeit. Seine Graffiti sind eindrucksvoll und entstehen immer in einer juristischen Grauzone, weswegen Banksy anonym bleiben möchte. Der französische Amateurfilmer Thierry Guetta heftet sich an die Fersen von Banksy und versucht, eine Street-Art-Dokumentation über ihn zu drehen, doch er scheitert. Banksy ermutigt ihn, sich selbst künstlerisch zu betätigen. Die beiden tauschen die Rollen: Banksy wird zum Regisseur und Guetta
über Nacht zum Popstar. Filmkritiker Carsten Baumgardt urteilte über die Mockumentary: „Das ist wüst, das ist kühn, das ist absurd, aber irgendwie großartig.“

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Samstag, 07.06.2014
18:00 Uhr

Mittwoch, 11.06.2014
18:00 Uhr

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[/onefourth_columns_last]

AFTER WARHOL (15 MOST BEAUTIFUL PEOPLE)

USA 2012. R: James Benning
Dokumentarfilm. 64 Min. Digital. stumm

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After Warhol

Regisseur James Benning drehte AFTER WARHOL gemeinsam mit seiner „Acting Bad“-Klasse. Zu sehen sind 15 Gesichter in Großaufnahme, jedes entstammt einer anderen Kultur. Die Aufgabenstellung lautete, einige von Warhols Screen-Tests nachzuahmen. Benning wollte seine Filmschüler dabei über die Rekontextualisierung manipulieren: Wird das Schauspiel vor der statischen Kamera wirklich so abgebildet, wie es sich der Spielende vorstellt? Für den Experimentalfilmer Benning ist AFTER
WARHOL eine Kritik an der Green-Screen-Technik Hollywoods, durch die Schauspieler und Zuschauer auf einer zusätzlichen Ebene manipuliert werden.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Mittwoch, 18.06.2014
18:00 Uhr

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MARINA ABRAMOVIĆ: THE ARTIST IS PRESENT

USA 2012. R: Matthew Akers, Jeff Dupre
Dokumentarfilm mit Marina Abarmović. 106 Min. DCP. OmU

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© 2010 Scott Rudd www.scottruddphotography.com scott.rudd@gmail.com

Faszinierend, furchtlos und schockierend: Die Performance-Kunst von Marina Abramović geht buchstäblich unter die Haut. Regisseur Matthew Akers begleitet die Künstlerin bei den Vorbereitungen zu einer umfangreichen Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art, die mehr als eine halbe Millionen Besucher anzog. Während der dreimonatigen Ausstellung saß Abramović jeden Tag sieben Stunden in der Mitte eines großen Raumes bewegungslos auf einem Stuhl. Besucher konnten einzeln ihr gegenüber Platz nehmen und in einen „geistigen Dialog“ mit der Künstlerin treten. Der Film zeichnet das intime Porträt einer der wichtigsten Künstlerinnen unserer Gegenwart.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Samstag, 21.06.2014
18:00 Uhr

Mittwoch, 25.06.2014
18:00 Uhr

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