[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“das erste evangelium – matthaeus“ url=“/wp-content/uploads/2015/01/teorema_groß.jpg“ ]
[threefourths_columns ]Sexualität, Spiritualität, Macht: Pier Paolo Pasolini hielt sich nicht mit oberflächlichem Geplänkel auf, sondern stach mit seinen Filmen, Büchern, Gedichten und Essays mitten hinein ins Wespennest der politischen und gesellschaftlichen Missstände im Italien der 1960erund 70er-Jahre. Sein Unmut richtete sich insbesondere gegen die fehlende Aufarbeitung des Faschismus, die sozialen Verwerfungen im Subproletariat und die Arroganz des Bürgertums. Viele seiner Werke lösten Skandale aus, und immer wieder musste Pasolini seine Kunst vor Gericht verteidigen.
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Pasolini wurde 1922 geboren und wuchs in Norditalien auf. Nachdem er seine Stelle als Volksschullehrer verloren hatte, zog er 1950 mit seiner Mutter nach Rom. Er knüpfte Kontakte zur Kunstszene in der Hauptstadt, erkundete die Vorstädte und identifizierte sich stark mit den dort lebenden Menschen. Nach anfänglicher Erwerbslosigkeit schrieb er Romane, bevor er 1961 mit ACCATTONE seinen ersten Film drehte. In den folgenden vierzehn Jahren schuf Pasolini 22 Filme, von denen nicht wenige zu den Schlüsselwerken des Weltkinos zählen, unter ihnen IL VANGELO SECONDO MATTEO (IT/FR 1964) und sein letzter Film SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA (IT 1975). Pier Paolo Pasolini wurde am 2. November 1975 ermordet.
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Werke, die sich mit den Themen des Regisseurs beschäftigen, begleiten die Vorträge internationaler Experten. Im Februar geht es um die Gewalt im Italien der 1960er und 70er – mit Klassikern von Damiano Damiani, Lina Wertmüller und dem im Januar verstorbenen Francesco Rosi.
Die Reihe organisieren das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, das Institut für Kunstgeschichte und das Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Kino des Deutschen Filmmuseums im Netzwerk der Hessischen Film- und Medienakademie.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
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Queer Pasolini?
Lecture von Thomas Waugh (in englischer Sprache)
Pasolinis Film TEOREMA wird in der Regel mit der Mai-Revolte der Arbeiter und Intellektuellen in Europa 1968 in Verbindung gebracht, dem Jahr, in dem der Film produziert, veröffentlicht und zum Gegenstand großer Kontroversen gemacht wurde. Weniger oft wird ein Zusammenhang mit der „gay liberation“ in den USA im darauffolgenden Jahr hergestellt. Gleichwohl erscheint Pasolinis Geschichte eines pansexuellen Racheengels, der vielfältigen gesellschaftlichen und seelischen Aufruhr stiftet, rückblickend in fast schon unheimlicher Weise prophetisch. Nicht so sehr mit Blick auf den geschlechterpolitischen Essentialismus der 1970er, dem Pasolini abhold war, sondern mit Blick auf die queeren Umwälzungen, von denen die Welt Jahrzehnte nach Pasolinis Tod erfasst wurde. Die Analyse dieses Films, der Pasolinis zeitlosester ist und zugleich derjenige, der am stärksten in seinem spezifischen Entstehungszusammenhang verankert bleibt, befasst sich mit den Diskursen, die er ins Spiel bringt, und mit der Darstellung von Begehren, Geschlecht und Körper, onscreen und offscreen.
Thomas Waugh ist Professor für Filmwissenschaft und Inhaber des Research Chair in Documentary Film and in Sexual Representation an der Concordia University, Montreal. 2015 erscheint sein Buch The Conscience of Cinema: The Films of Joris Ivens 1912–1989 (Amsterdam University Press).
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TEOREMA Teorema – Geometrie der Liebe
Italien 1968. R: Pier Paolo Pasolini
D: Silvana Mangano, Terence Stamp, Massimo Girotti. 98 Min. 35mm. OmeU
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TEOREMA erzählt die Geschichte einer wohlhabenden Mailänder Familie. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als ein mysteriöser Fremder die Familie besucht. Jedes einzelne Familienmitglied verfällt dem geheimnisvollen Gast, alle gehen mit ihm eine sexuelle Beziehung ein. Als der Verführer wenige Tage später wieder verschwindet, hat sich das Leben seiner Gastgeber grundlegend verändert. Laura Betti, die das Dienstmädchen spielt, wurde bei den Filmfestspielen in Venedig als beste Darstellerin ausgezeichnet. Filmkritiker Roger Ebert bezeichnete TEOREMA seinerzeit als „das vielleicht brillanteste Werk“ Pier Paolo Pasolinis.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Donnerstag, 05.02.2015
20:15 Uhr
Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
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CONFESSIONE DI UN COMMISSARIO DI POLIZIA AL PROCURATORE
DELLA REPUBBLICA Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert
Italien 1971. R: Damiano Damiani
D: Franco Nero, Martin Balsam, Marilù Tolo. 106 Min. 35mm. OmeU
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Hoher Besuch in einer sizilianischen Irrenanstalt: Commissario Bonavia beauftragt die Entlassung eines Patienten, da er hofft, mit dessen Hilfe einem Mafiaboss auf die Spur zu kommen – einem nach außen untadeligen Bauunternehmer, der die Insel mit Mord, Terror und Korruption in Angst und Schrecken hält. Bonavia will den Gangster mit einem Anschlag zur Strecke bringen. Doch der Plan droht zu scheitern, als der junge, idealistische Staatsanwalt Traini mit dem Fall beauftragt wird. Es beginnt ein Wettstreit um Moral, Recht und Gerechtigkeit.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 07.02.2015
18:00 Uhr
Mittwoch, 11.02.2015
18:00 Uhr
[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=gEDUMtCsXJ0″]
SALVATORE GIULIANO Wer erschoß Salvatore G.?
Italien 1962. R: Francesco Rosi
D: Frank Wolff, Salvo Randone, Pietro Cammarata. 135 Min. Blu-ray. OmeU
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„Die Gewalt dieses Filmes lässt sich nur mit jener von Eisensteins PANZERKREUZER POTEMKIN vergleichen“, urteilte die Süddeutsche Zeitung 1963 zur Verleihung des Silbernen Bären für die Beste Regie an Francesco Rosi. Der Regisseur rekonstruiert in SALVATORE GIULIANO mittels dokumentarisch wirkender Elemente den Mord an einem als Volkshelden verehrten sizilianischen Banditenkönig am 5. Juli 1950 und macht sich zwölf Jahre nach dem Verbrechen auf die Suche nach den Tätern. Als Darsteller wirkten fast ausschließlich Laien aus den Drehorten mit, ehemalige Ganoven spielten sich selbst. Während der Dreharbeiten erhielt Regisseur Rosi mehrfach Morddrohungen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 14.02.2015
18:00 Uhr
Mittwoch, 18.02.2015
17:45 Uhr
[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=nVZbipz5zLo“]
LE MANI SULLA CITTÀ Hände über der Stadt
Italien/Frankreich 1963. R: Francesco Rosi
D: Rod Steiger, Salvo Randone, Guido Alberti. 100 Min. Blu-ray. OmeU
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Baulöwe Nottola plant den großen Coup: Billiges Ackerland am Rande von Neapel soll durch einen Beschluss des Bürgermeisters zu teurem Bauland werden. Doch als ein maroder Altbau neben der Baustelle einstürzt und mehrere Bewohner unter sich begräbt, gerät das skandalöse Geflecht aus Korruption und Vetternwirtschaft ins Wanken. Die ZEIT schrieb anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenbären der Berlinale für Francesco Rosis Lebenswerk: „LE MANI SULLA CITTÀ ist das epische Gemälde einer Stadt im Würgegriff einer zerstrittenen politischen Klasse und alteingesessener krimineller Clans.“
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 25.02.2015
18:00 Uhr
MIMÌ METALLURGICO FERITO NELL’ONORE Mimi – in seiner Ehre gekränkt
Italien 1972. R: Lina Wertmüller
D: Giancarlo Giannini, Mariangela Melato, Turi Ferro. 115 Min. 35mm. DF
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In Lina Wertmüllers gewitzter satirischer Komödie begeht der sizilianische Stahlarbeiter Mimì einen großen Fehler: Bei der Wahl zum Bürgermeister wählt er den Kommunisten – woraufhin er seinen Job verliert und die Mafia am Hals hat. Mimì verlässt Frau und Kind in Richtung Turin, wo er sich als Bauarbeiter durchschlägt und sich auf eine Beziehung mit Fiore einlässt, aus der ein gemeinsamer Sohn hervorgeht. Doch die Mafia spürt ihn auf und kontrolliert fortan sein Leben. Als er eines Tages zurück nach Sizilien geschickt wird, erfährt er, dass seine Frau ihn betrogen hat. In seiner Ehre gekränkt sinnt Mimì auf Rache.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 28.02.2015
18:00 Uhr
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