[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“orpheé“ url=“/wp-content/uploads/2012/12/Orphee-header.jpg“ ]
[threefourths_columns ] Mehr als jeder andere Regisseur ist Jean-Luc Godard Philosoph, genauer: ein Geschichtsphilosoph des Kinos. Mit seinen frühen Werken beginnt eine Film-Epoche, in der Regisseure über die Geschichte ihrer Kunst reflektieren und sie mit ihren Werken bewusst fortschreiben. Mehr als jeder andere hat Godard überdies die Geschichte des Kinos im Medium des Films selbst geschrieben, etwa in seinem großen Filmessay HISTOIRE(S) DU CINÉMA (1988-1998). Immer wieder hat Godard die Frage gestellt, was nach dem Kino kommt. Die Lecture-Reihe nimmt das Werk Godards zum Anstoß und Ausgangspunkt für eine vielstimmige Reflexion über die Geschichte und die Zukunft des Kinos. Von Oktober 2012 bis Juli 2013 kommen Regisseure, Filmwissenschaftler, Kunsthistoriker, Philosophen und Schriftsteller zu Wort, die jeweils einen Faden aus einem Film Godards aufgreifen und weiterentwickeln.
[reveal title = „Mehr“]
Vorgesehen sind Beiträge von Tanja Michalsky (Berlin), Philipp Ursprung (Zürich), Lorenz Engell (Weimar), Harun Farocki (Berlin), Nicole Brenez (Paris), Jacques Rancière (Paris), Volker Pantenburg (Weimar), Martin Seel (Frankfurt), Raymond Bellour (Paris), Michael Witt (London), Adrian Martin (Melbourne), Rembert Hüser (Minneapolis) und Georges Didi-Huberman (Paris). Die Veranstaltungen finden jeweils an Donnerstagen um 20 Uhr statt. Auf den Vortrag folgt die Vorführung eines Films und eine Publikumsdiskussion. Ergänzt wird die Reihe durch weitere Filme Godards und Werke, über die der Regisseur und Autor Kritiken in den Cahiers du Cinéma verfasst hat. Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt (Lehrstuhl für neuere und neueste Kunstgeschichte, Prof. Regine Prange & Lehrstuhl für Filmwissenschaft, Prof. Vinzenz Hediger).
[/reveal]
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button] [/onefourth_columns_last]
[threefourths_columns ]
JEAN-LUC GODARD, DYNAMIKEN DER SKIZZE
Lecture von Nicole Brenez
Jean-Luc Godards Film REPORTAGE AMATEUR (MAQUETTE EXPO) entstand im Jahr 2006 im Zuge der Vorbereitung dessen, was schließlich zur Ausstellung „Voyage(s) en utopie“ im Centre Pompidou werden sollte. Nicole Brenez geht auf Basis des Films der Frage nach der spezifischen Dynamik der Skizze und des filmischen Entwurfs bei Jean-Luc Godard nach, untersucht ihre besonderen theoretischen Quellen, ihre Formwirkungen und ihre symbolischen Erträge.
Nicole Brenez ist Professorin für Filmwissenschaft an der Universität Paris-III/Sorbonne Nouvelle und Kuratorin für Experimentalfilm an der Cinémathèque française.
REPORTAGE AMATEUR (MAQUETTE EXPO)
Frankreich 2006. R: Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville.
Dokumentarfilm. 47 Min. Digital. OmU
[threefourths_columns ]
Im Mai 2006 eröffnete im Centre Pompidou in Paris die Ausstellung „Voyage(s) en utopie. Jean-Luc Godard 1946-2006“. Godard selbst war an den Planungen zur Ausstellung beteiligt, bis er sich mit dem Team des Centre Pompidou überwarf, was dazu führte, dass – ein halbes Jahr vor der Eröffnung – das ursprüngliche Konzept auf Eis gelegt und eine neue Ausstellung konzipiert wurde. Godard untersagte sämtliche Pressemitteilungen zur Ausstellung und erschien selbst nicht zur Eröffnung. Während der Vorbereitungen zum Projekt entstand unter der Regie von Godard und Anne-Marie Miéville die Dokumentation REPORTAGE AMATEUR (MAQUETTE EXPO). Ein Video-Projekt zu einer Ausstellung, die die verschlungenen Pfade ihrer eigenen Entstehung thematisiert.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Donnerstag, 10.01.2013
Vortrag: 20:15 Uhr
Film: ca. 21:15 Uhr
Vortrag in französischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung
[threefourths_columns ]
ZWISCHEN WAHRHEIT UND GESCHICHTE: DIE ERFINDUNG DES FERNSEHENS
Lecture von Jacques Aumont
Wie soll man sich ein Fernsehen mit Bürgersinn vorstellen, das das Volk nicht vergisst und zur Reflexion einlädt, anstatt nur abzulenken? Am Ende der siebziger Jahre gibt Godard auf diese Frage eine praktische Antwort, deren tieferliegende Logik die miteinander verknüpften Begriffe der Wahrheit und der Geschichte (im doppelten Sinne des Worts) in Frage stellt.
Jacques Aumont ist emeritierter Professor für Filmwissenschaft an der Universität Paris-III/Sorbonne Nouvelle und Autor zahlreicher Bücher
FRANCE/TOUR/DÉTOUR/DEUX/ENFANTS
Frankreich 1977/78. R: Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville D: Betty Berr, Albert Dray, Evane Hanska. ca. 90 Min. Digital. OmeU Zu sehen sind 4 Episoden der 312-minütigen TV-Mini-Serie.
[threefourths_columns ]
Jean-Luc Godard und seine Frau Anne-Marie Miéville porträtieren in ihren zwölf Beiträgen über und für das Fernsehen zwei Kinder. Godard führt Interviews mit Camille und Arnaud, überfordert sie bewusst mit philosophischen und politischen Fragen und kombiniert diese Gespräche mit Szenen aus dem Alltag der Kinder und Ausschnitten aus Fernsehsendungen, Filmen und Werbeanzeigen. Godard und Miéville setzen Kindheit, Familie und Gesellschaft mit dem Fernsehen in Beziehung und reflektieren durch ihre Arbeitsweise bewusst die Konventionen des Mediums.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Donnerstag, 24.01.2013
Vortrag: 20:15 Uhr
Film: ca. 21:15 Uhr
Vortrag in deutscher Sprache
WEITERE FILME DER REIHE
ORPHEÉ Orpheus
Frankreich 1950. R: Jean Cocteau. D: Jean Marais, François Périer, Juliette Gréco. 96 Min. DCP. OmU
[threefourths_columns ]
Im Paris der fünfziger Jahre ist der Dichter Orphée ein anerkannter und erfolgreicher Schriftsteller. Eines Tages muss er den Tod eines jungen Poeten miterleben. Obwohl er glücklich mit Eurydike verheiratet ist, folgt Orphée daraufhin einer geheimnisvollen Prinzessin hinab ins Totenreich und verliebt sich in sie – nicht wissend, dass es sich um einen Engel des Todes handelt. Orphée ist fasziniert von der Unterwelt und entfernt sich immer weiter von der Realität. Jean-Luc Godard beschrieb ORPHÉE als „magischen Film“, in dem jedes einzelne Bild uns Menschen den Spiegel vorhalte.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Mittwoch, 02.01.2013
18:00 Uhr
Samstag, 05.01.2013
18:00 Uhr
[/onefourth_columns_last]
LA BÊTE HUMAINE Bestie Mensch
Frankreich 1938. R: Jean Renoir. D: Jean Gabin, Simone Simon, Fernand Ledoux.
100 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Jacques Lantier ist Lokomotivführer aus Leidenschaft. Er fährt auf der Strecke Paris – Le Havre, und seiner Lok gibt er zärtliche Kosenamen. Doch eines Tages wird der unter Depressionen und Anfällen leidende Lantier Zeuge eines Mordes. Lantier schweigt, um seine heimliche Geliebte zu schützen – bis sie ihn anstiftet, ihren eifersüchtigen Gatten zu ermorden. Beide ahnen nicht, welches Unheil sie damit heraufbeschwören. LA BÊTE HUMAINE gilt als einer der wichtigsten Einflüsse für den US-amerikanischen Film noir der vierziger Jahre. Godard bezeichnet Jean Renoir als einen seiner Lieblings-Regisseure.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Mittwoch, 09.01.2013
18:00 Uhr
Samstag, 12.01.2013
18:00 Uhr
In Kooperation mit
[/onefourth_columns_last]
CASQUE D‘OR Goldhelm
Frankreich 1952. R: Jacques Becker.
D: Simone Signoret, Serge Reggiani, Claude Dauphin. 98 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Eine poetische Gaunerballade zur Zeit der Pariser Belle Epoque: An einem Herbsttag vergnügen sich die Mitglieder einer Ganovenbande mit ihren Mädchen. Rolands Freundin Marie, die wegen ihres goldblonden Haares „Goldhelm“ genannt wird, ist die schönste der jungen Frauen. Sie verliebt sich in den jungen Tischler George, und die beiden beginnen eine Affäre – sehr zum Missfallen des eitlen Roland. Jean-Luc Godard schrieb 1960 anlässlich des überraschenden Todes von Jacques Becker: „Es gibt viele Arten, gute französische Filme zu machen. Italienisch wie Renoir. Wienerisch wie Ophüls. Aber nur Becker ist französisch wie Frankreich.“
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Mittwoch, 16.01.2013
18 Uhr
Samstag, 19.01.2013
18 Uhr
In Kooperation mit
TOUCHEZ PAS AU GRISBI Wenn es Nacht wird in Paris
Frankreich 1954. R: Jacques Becker. D: Jean Gabin, René Dary, Dora Doll. 95 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Es sollte ihr letzter Coup vor dem Ruhestand werden: Die Gangster Max und Riton erbeuten bei einem spektakulären Raubüberfall Goldbarren im Wert von 50 Millionen Francs. Ihr Traum von einem geruhsamen bürgerlichen Leben zerschlägt sich jedoch rasch, als ihnen der Drogenhändler Angelo die Beute mit einem perfiden Plan streitig macht. Medienkritiker John C. Pohl urteilte: „Wenn CASQUE D’OR mit seinen impressionistischen Bildern der schönste Film von Jacques Becker ist, so ist sicherlich […] sein Film TOUCHEZ PAS AU GRISBI das erste große Meisterwerk des Kriminalfilms nach 1945.“
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Mittwoch, 23.01.2013
18:00 Uhr
Samstag, 26.01.2013
18:00 Uhr
In Kooperation mit
LE SIGNE DU LION Im Zeichen des Löwen
Frankreich 1959. R: Eric Rohmer.
D: Jess Hahn, Michèle Girardon, Van Doude. 103 Min. 35mm. OmU
[threefourths_columns ]
Ein Amerikaner in Paris: Pierre Wesserlin genießt sein unbekümmertes Leben als Bohèmien. Obwohl er als Musiker erfolglos ist, hat er keine Zukunftsängste, da er fest mit einer großen Erbschaft rechnet. Als diese zu Pierres Überraschung jedoch seinem Cousin zufällt, scheint sein gesellschaftlicher Abstieg zum Clochard und Gelegenheitsdieb unaufhaltsam. Das Regiedebüt von Eric Rohmer war vom italienischen Neorealismus inspiriert. Es avancierte zum Klassiker des französischen Films und gilt als Schlüsselwerk der Nouvelle Vague. Für Godard zählte LE SIGNE DU LION zu den zehn besten Filmen des Jahres 1962.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Mittwoch, 30.01.2013
18:00 Uhr