Marlene Dietrich in Josef von Sternbergs Hollywood-Traumfabrik – Oktober 2017

[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=““ url=“https://deutsches-filminstitut.de/wp-content/uploads/2017/09/Dietrich_Titel.jpg“]

[threefourths_columns ]

Sieben gemeinsame Filme drehte eines der berühmtesten Film-Gespanne, dessen Beziehung vor allem über die Kamera funktionierte: Noch in Deutschland war DER BLAUE ENGEL (DE 1930) die erste Zusammenarbeit des bereits renommierten Regisseurs Josef von Sternberg und der auf den großen Durchbruch hoffenden Darstellerin Marlene Dietrich. Aus ihrer bis dahin eher unauffälligen Erscheinung in Theater und Kino blitzte nun in einigen markanten Großaufnahmen bereits die perfekte Leinwand-Ikone Marlene Dietrich hervor, an deren Inszenierung Josef von Sternberg kurze Zeit später, angefangen mit MOROCCO (US 1930), geradezu mit Besessenheit arbeitete.

Zwischen 1930 und 1935 entstanden auf diese Weise sechs gemeinsame Hollywood-Filme, die im Oktober allesamt im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen sind und von der singulären Vision einer bildästhetisch durchkomponierten und ebenso prächtigen wie dekadenten Kino-Poesie zeugen. Produkte einer Traumfabrik, in denen sich das Versprechen eines stets schmerzlich uneinlösbaren Glamours formulierte. Sie sind Zeugnis eines von schönem Schein zehrenden mythischen Starkults um eine zur Göttin der Leinwand erhobene Kunstfigur.

Dietrich pries von Sternberg bis ins hohe Alter stets als ihren Schöpfer, dem sie von ihrer Entdeckung bis zur einmaligen Weltkarriere alles verdanke. Ihre Legende beruht zu erheblichen Teilen auf einem grandiosen Zusammenspiel von Licht und Zelluloid. Eine Idee von Kino als Kunst der Blicke, des hypnotischen Sehens, der Fetischisierung von Formen, Oberflächen und Objekten verdichtet sich in diesen Filmen – und von Sternberg versteht es, seine Hauptdarstellerin meisterlich zu stilisieren und auszuleuchten; so setzt er in ihrem Gesicht die entscheidenden Akzente. Indem er sie durch Netze, Schleier oder Vorhänge filmt, schafft er um seine Kunstfigur stets eine Aura des Verführerischen und Geheimnisvollen.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]

[/onefourth_columns_last]

MOROCCO Marokko

USA 1930. R: Josef von Sternberg. D: Gary Cooper, Marlene Dietrich, Adolphe Menjou.
92 Min. 35mm. OF

[threefourths_columns]

Eine Nachtclubsängerin in Marokko schlägt die Avancen eines betuchten Gentleman aus, um einem Fremdenlegionär in die Wüste zu folgen. Der erste gemeinsame Hollywood-Film von Josef von Sternberg und Marlene Dietrich nutzt wie die nachfolgenden die Freiheiten der zensurfreien Pre-Code-Ära, und entwirft zwischen Spannung und Witz, atemberaubender Lichtsetzung und dem effektvollen Einsatz schimmernder Seidenstoffe ein suggestives Panorama von Erotik und Glamour. Marokko ist dabei reine Projektionsfläche für den um Verführungsrituale kreisenden Abenteuerfilm, in dem alle Blicke, Dialoge und Gesten mit Begehren aufgeladen sind.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Sonntag, 01.10.2017
20:30 Uhr

Samstag, 07.10.2017
20:30 Uhr

[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=CZqaWX0obaA“]

[/onefourth_columns_last]

DISHONORED Entehrt

USA 1931. R: Josef von Sternberg
D: Marlene Dietrich, Victor McLaglen, Gustav von Seyffertitz. 91 Min. 35mm. OF

[threefourths_columns ]

Marlene Dietrich in der Rolle einer sich prostituierenden Offizierswitwe, die über einen Kunden mit dem Geheimdienst in Kontakt kommt und zur Agentin wird. Den wilden Ritt durch das alte Europa nutzt Josef von Sternberg, um seine Stilisierung der Dietrich als verführerischen Vamp konsequent fortzuschreiben und in weitere Höhen zu treiben. Die Agentenrolle führt sie in phantastischen, abstrakt funkelnden Garderoben auf einen ins Verderben führenden Weg von der einstigen Patriotin über die mondäne Dame und die russische Bäuerin zur verurteilten Hochverräterin.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 04.10.2017
21:00 Uhr

Sonntag, 08.10.2017
20:30 Uhr

[/onefourth_columns_last]

SHANGHAI EXPRESS Schanghai-Express

USA 1932. R: Josef von Sternberg. D: Marlene Dietrich, Clive Brook, Anna May Wong.
82 Min. 35mm. OF

[threefourths_columns ]

In einem Zug von Peking nach Shanghai gerät eine Gruppe zufällig zusammengewürfelter Passagiere in die Gewalt von Bürgerkriegsrebellen. Als liebende „Shanghai Lily“ rettet Marlene Dietrich selbstlos das Leben eines englischen Offiziers. Das romantische Abenteuer- Melodram gleicht einer Fahrt durch das revolutionsgebeutelte China als exotisches Labyrinth. Noch mehr als zuvor ist die Kameraarbeit ganz auf die fetischisierend anbetende Inszenierung von Marlene Dietrich zugeschnitten, die auf unerreichte Weise in atemberaubende Licht- und Schattenspiele, Gewänder-Extravaganzen und Zigarettenhauch gehüllt wird.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 11.10.2017
20:30 Uhr

Freitag, 13.10.2017
18:00 Uhr

[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=kiNCo0rHA_w“]

[/onefourth_columns_last]

BLONDE VENUS Die blonde Venus

USA 1932. R: Josef von Sternberg
D: Marlene Dietrich, Herbert Marshall, Cary Grant. 97 Min. 35mm. OF

[threefourths_columns ]

Eine Frau lässt sich ihrem kranken Mann zuliebe von einem reichen Lebemann aushalten. Nach seiner Genesung verstößt sie der Mann. Um ihr Kind versorgen zu können, wird sie zur Prostituierten, bevor sie schließlich in ihrem früheren Beruf als Varieté-Tänzerin Karriere macht. Die leidenschaftlich erzählte Geschichte eines Frauenschicksals ist eine Paraderolle für Dietrich, die von der Mutter über den Vamp bis zur Prostituierten unterschiedliche Metamorphosen durchläuft, während ihr von Sternbergs Gestaltungswille und die aufwendige Ausstattung eine dankbare Bühne bereiten.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 12.10.2017
18:00 Uhr

Samstag, 14.10.2017
20:30 Uhr

[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=UVoZcVgYUoM“]

[/onefourth_columns_last]

THE SCARLET EMPRESS Die scharlachrote Kaiserin

USA 1934. R: Josef von Sternberg
D: Marlene Dietrich, John Lodge, Sam Jaffe. 104 Min. 35mm. OF

[threefourths_columns ]

Die junge deutsche Prinzessin, die als Katharina II. Kaiserin des Zarenreiches wird, gerät in allerlei Machtkämpfe am russischen Hof, bei denen sie durch Ausnutzung ihrer erotischen Anziehungskraft die Oberhand behält. Der Film schildert Intrigen und Machenschaften mit bösem Humor und feiert dabei das Kino als ungebändigte visuelle Poesie. Einer der Höhepunkte in von Sternbergs Schaffen, das in der Verwendung raffinierter Bildeffekte, seiner Montage, Massenregie, Lichtgestaltung und verschwenderischen Pracht seinesgleichen sucht.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 20.10.2017
18:00 Uhr

Samstag, 21.10.2017
20:30 Uhr

[/onefourth_columns_last]

THE DEVIL IS A WOMAN Der Teufel ist eine Frau

USA 1935. R: Josef von Sternberg.
D: Marlene Dietrich, Lionel Atwill, Edward Everett Horton, Joel McCrea. 82 Min. 35mm. OF

[threefourths_columns ]

In einem imaginären Spanien erliegen zwei befreundete Männer der faszinierenden Ausstrahlung einer betörenden Frau, werden zu Rivalen und verstricken sich in eine von Liebe und Eifersucht, Rivalität und Tod geprägte Tragödie. Mehr als 40 Jahre vor Buñuels CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR (FR/ES 1977) inszenierte von Sternberg nach gleicher Vorlage ein exzentrisches und überbordendes Melodram, das er noch einmal ganz auf Marlene Dietrich zuschnitt. Die letzte Zusammenarbeit fand weder bei Kritik noch Publikum allzu viel Anklang und wurde erst später als grandios artifizielles, barockes Spiel mit dem schönen Schein, mit Abgründen und Rollenbildern gewürdigt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 26.10.2017
18:00 Uhr

Sonntag, 29.10.2017
20:30 Uhr

[/onefourth_columns_last]