MARTIN SCORSESE

Martin Scorsese,

So charakterisiert Martin Scorsese, einer der bedeutendsten Regisseure des amerikanischen Kinos, sich selbst. Mit seinen Werken TAXI DRIVER (zu sehen in der Reihe der neu restaurierten Klassiker), RAGING BULL und GOODFELLAS schrieb er Filmgeschichte und beeinflusste Generationen von jungen Nachwuchsregisseuren. Aufgewachsen im New Yorker Stadtteil „Little Italy“ in den vierziger Jahren, haben ihn seine Umgebung und deren gesellschaftliche und religiöse Strukturen stark geprägt. Das Viertel selbst, die Mafia, die Geschichte Amerikas und die nächtlichen Straßen New Yorks sind immer wieder in seine Filme eingeflossen. Obwohl er zunächst Priester werden wollte, hat seine Leidenschaft zum Kino überwogen. Sie spiegelt sich nicht nur in seinen eigenen Werken wider, sondern auch in einem besonderen Verhältnis zur Filmgeschichte, deren großer Kenner und Wertschätzer er ist. Mit seinen Dokumentarfi lmen zur amerikanischen Filmgeschichte und zum italienischen Neorealismus hat er ihr ein Denkmal gesetzt – und sich für ihren Erhalt mit den beiden Stiftungen, Film Foundation und World Cinema Foundation, in besonderem Maße eingesetzt. Wir zeigen in unserer Reihe „Neu aufgelegt: restaurierte Filmklassiker“ besondere Beispiele. Von Scorsese selber werden hauptsächlich die Filme seit 1999 zu sehen sein.

 

August/September 2011

THE BLUES – FEEL LIKE GOING HOME

USA 2003. R: Martin Scorsese
Musikdokumentation. 83 Min. 35mm. OmU. [threefourths_columns ]

THE BLUES – FEEL LIKE GOING HOME

Neben anderen namhaften Regisseuren drehte auch Martin Scorsese eine Folge der Filmreihe „The Blues”, die in essayistisch-dokumentarischer Form den Ursprung der Blues-Musik beleuchtet. Scorseses THE BLUES – FEEL LIKE GOING HOME (2003) folgt dem Reiseweg des Blues-Musikers Corey Harris. Dieser besucht zunächst das Mississippi-Delta, um dort Musiker wie Sam Carr und Taj Mahal zu treffen. Später bereist er auch Westafrika, das als eigentliche Wiege des Blues gilt. Dort begegnet er den malischen Musiklegenden Salif Keita und Ali Farka Touré. Letzterer wird mitunter ehrfurchtsvoll „Bluesman of Africa“ genannt. In ihren von stimmungsvollen Klängen umrahmten Gesprächen wird unter anderem die Frage erörtert, ob der Blues farbigen Musikern vorbehalten sein sollte.

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Freitag, 02.09.
18:00 Uhr

Samstag, 03.09.
20:30 Uhr

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BRINGING OUT THE DEAD Nächte der Erinnerung

USA 1999. R: Martin Scorsese.
D: Nicolas Cage, Patricia Arquette. 121 Min. 35mm. OF.[threefourths_columns ]

BRINGING OUT THE DEAD Nächte der Erinnerung

Der Film BRINGING OUT THE DEAD (1999), der an den Kinokassen ein Misserfolg war, wirkt in Teilaspekten wie eine Wiederaufnahme von Themen, die Martin Scorsese und Drehbuchautor Paul Schrader bereits in TAXI DRIVER aufgegriffen hatten: Der Schauplatz Manhattan wird als verdorbener, hoffnungsloser Distrikt inszeniert: Frank Pierce, ein Rettungssanitäter, ist durch den täglichen Kontakt mit dem Tod halb zerbrochen. Erst durch Mary, die Tochter eines seiner Koma-Patienten, die voller Hass auf ihren Vater ist, findet er neuen Lebensmut und gelangt zu der Überzeugung, dass die Seelen der Koma-Patienten nicht wieder in ihre Körper zurückkehren wollen.

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Sonntag, 04.09.
20:30 Uhr

Samstag, 17.09.
20:30 Uhr

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THE AVIATOR

USA 2004. R: Martin Scorsese.
D: Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Jude Law. 170 Min. 35mm. OmU.[threefourths_columns ]

THE AVIATOR

Ein Filmprojekt über den exzentrischen Milliardär, Piloten und Filmemacher Howard Hughes war in Hollywood lange Zeit im Gespräch. Anfangs war Michael Mann als Regisseur vorgesehen, doch nach Unstimmigkeiten kam durch eine Empfehlung des Hauptdarstellers Leonardo DiCaprio die Zusammenarbeit mit Scorsese zustande. Er gestaltete das Biopic als farbdramaturgisch und inszenatorisch unvergleichliche Hommage an das Hollywood der dreißiger bis fünfziger Jahre, als eine ebenso tragische wie epische Gesellschafts- und Heldensaga. THE AVIATOR (2004) zeichnet das Portrait eines tollkühnen Abenteurers und Verrückten, der seine Träume verwirklicht und Frauen wie Flugzeuge sammelt. Mit anhaltendem Erfolg stellen sich bei Hughes aber zunehmend psychische Probleme ein, die zu seiner vollständigen Isolation in den letzten Lebensjahren führen.

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Sonntag, 11.09.
20:30 Uhr

Donnerstag, 15.09.
20:30 Uhr

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PUBLIC SPEAKING

USA 2010. R: Martin Scorsese.
Dokumentarfilm. 85 Min. HDCam. OF. [threefourths_columns ]

PUBLIC SPEAKING

Martin Scorseses Dokumentarfilm PUBLIC SPEAKING ist der New Yorker Schriftstellerin Fran Lebowitz gewidmet. Fran Lebowitz betrat die New Yorker Literatenbühne in den 1970er Jahren, als sie, damals noch gänzlich unbekannt, von Andy Warhol für seine Zeitschrift Interview angeheuert wurde. Heute ist sie eine berühmte und unverkennbare Stimme des Zeitgeistes, die sich mit Gender- und Rassenkonflikten und Homosexuellenrechten beschäftigt und sich mit bissiger Komik über ihre Weltanschauungen äußert. Martin Scorsese setzt sie gekonnt in Szene und verwebt Archivaufnahmen mit Interviews und Bühnenmonologen, um ein gewinnendes Porträt einer überlebensgroßen Schriftstellerin abzuliefern.

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Freitag, 16.09.
18:00 Uhr

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THE DEPARTED Departed: Unter Feinden

USA 2006. R: Martin Scorsese.
D: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson. 151 Min. 35mm. OF. [threefourths_columns ]

THE DEPARTED Departed: Unter Feinden

Mit THE DEPARTED (2006) übertrug Martin Scorsese die Handlung des Hongkong-Thrillers INFERNAL AFFAIRS ins amerikanische Boston der Gegenwart. Der Chef der dortigen irischen Mafia, Frank Costello, hat einige seiner Komplizen in die Reihen der Massachusetts State Police eingeschleust, unter anderem den jungen Colin Sullivan. Von der Gegenseite wird der Polizeikadett William Costigan damit beauftragt, nach einem vorgetäuschten Gefängnisaufenthalt von Costellos Gang aufgenommen zu werden. Dieser Plan geht zunächst auf, bis sich sowohl bei der Polizei als auch bei der irischen Mafia Gerüchte über einen Maulwurf verdichten. Martin Scorsese gewann für THE DEPARTED nach fünf vorangegangenen Nominierungen seinen ersten Regie-Oscar.

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Sonntag, 18.09.
20:30 Uhr

Mittwoch, 21.09.
20:30 Uhr

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SHINE A LIGHT

USA 2008. R: Martin Scorsese
Musikdokumentation. 122 Min. 35mm. OmU.[threefourths_columns ]

SHINE A LIGHT

Martin Scorsese ist nicht zuletzt für seine stimmungsvollen und visuell beeindruckenden Musikdokumentationen und Konzertfilme berühmt. SHINE A LIGHT war der erste Konzertfilm nach dem legendären The LAST WALTZ von 1978. Der Film dokumentiert zwei Auftritte der Rolling Stones im New Yorker Beacon Theater im Rahmen ihrer „A Bigger Bang“-Tour. Die gealterten, aber nach wie vor mitreißenden Rocklegenden spielen insgesamt 20 Songs, gespickt mit Gastauftritten von Musikern wie Jack White, Buddy Guy oder Christina Aguilera. Dem eigentlichen Konzert stellt Scorsese eine humorvolle und selbstironische Einleitung voran, die auf die nicht immer einfache Zusammenarbeit mit „den Stones“ anspielt und zugleich Archivmaterial der Band präsentiert. Mit SHINE A LIGHT setzte Scorsese erstmals in einem Kinofilm digitale Technik ein.

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Freitag, 23.09.
18:00 Uhr

Samstag, 24.09.
20:30 Uhr

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GANGS OF NEW YORK

USA/IT 2002. R: Martin Scorsese.
D: Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz. 168 Min. 35mm. OF.[threefourths_columns ]

GANGS OF NEW YORK

GANGS OF NEW YORK (2002) war ein großer Publikumserfolg und wurde mit zehn Oscar-Nominierungen bedacht. Bei der Preisverleihung ging der Film jedoch leer aus. Martin Scorsese erzählt, einer kriminalhistorischen Vorlage folgend, von einem mörderisch geführten Bandenkrieg im 19. Jahrhundert. In den Five Points, einem Viertel im Süden Manhattans, treffen die „Natives“ auf die irischstämmigen „Dead Rabbits“. Als der Anführer der „Natives“, William Cutting, das Oberhaupt der Rabbits tötet, schwört dessen kleiner Sohn Amsterdam tödliche Rache. Sechzehn Jahre später kehrt er nach New York zurück und erschleicht sich das Vertrauen Cuttings.

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Sonntag, 25.09.
20:30 Uhr

Donnerstag, 29.09.
20:30 Uhr

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SHUTTER ISLAND

USA 2010. R: Martin Scorsese.
D: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley. 138 Min. 35mm. OmU. [threefourths_columns ]

SHUTTER ISLAND

Nach der Romanvorlage von Dennis Lehane drehte Scorsese mit SHUTTER ISLAND (2010) sein bislang letztes Werk und einen seiner verstörendsten Filme. Der Marshall Edward Daniels und sein Partner Aule werden damit beauftragt, das Verschwinden einer Patientin aus der Nervenheilanstalt auf Shutter Island zu untersuchen, aus der es eigentlich kein Entkommen gibt. Bei seinen Untersuchungen keimt in Daniels der Verdacht auf, dass der Chefarzt Dr. Cawley medizinische Experimente an den Patienten durchführen lässt und es neben den offiziellen 66 noch einen weiteren Patienten gibt. Während des Aufenthalts auf der Insel bekommt er Alpträume und sieht traumatische Bilder: ein brennendes Haus und die Leichenberge im KZ Dachau, bei dessen Befreiung er zugegen war.

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Mittwoch, 28.09.
20:30 Uhr

Freitag, 30.09.
18:00 Uhr

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