Aus: Sammlung Mike und Jeanne Glad SNOW WHITE AND THE SEVEN DWARFS (USA 1937)
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Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences und der US-amerikanische Sammler Mike Glad sind langjährige Kooperationspartner des Deutschen Filmmuseums. Regelmäßig stellen sie Exponate für die Dauerausstellung zur Verfügung, die schon aus konservatorischen Gründen öfter ausgetauscht werden müssen. Ganz aktuell wurden in vier Vitrinen der Dauerausstellung die Originale ausgetauscht.
Aus der Sammlung von Mike Glad, vermutlich der größten Privatsammlung weltweit zum Animationsfilm, stammen die Figurenstudien zu den sieben Zwergen aus SNOW WHITE AND THE SEVEN DWARFS (USA 1937), dem ersten abendfüllenden Animationsfilm von Disney. Faszinierend ist hier, wie sich durch die dem Animationsfilm eigene Möglichkeit zur Übertreibung von Gestik, Mimik und Körpersprache dem Betrachter unmittelbar erschließt, welchen Charakter die einzelnen Zwerge verkörpern: vom Motzzwerg Grumpy über den phlegmatischen Sleepy bis zum lustigen Zwerg Happy. Drei weitere Zeichnungen zeigen Szenen aus dem späteren Film.
Ein neues Highlight-Exponat in der Abteilung „Bildgestaltung“ stammt ebenfalls aus Mike Glads Bestand. Es zeigt einen Konzeptentwurf von David Hall für den Disney- Film ALICE IN WONDERLAND, für den sich Walt Disney schon in den 1930er Jahren die Verfilmungsrechte gesichert hatte. Bemerkenswert an dem Entwurf ist das düstere Setting: Alice bewegt sich in einer bedrohlich-feindlichen Umgebung mit finsteren Gestalten. Der Film, der erst viele Jahre nach David Halls 1938/39 entstandenem Entwurf, nämlich 1951, realisiert wurde, hat alle Düsternis eliminiert. Zwar sind wesentliche Elemente David Halls übernommen, und auch Alice sieht beinahe genau so aus, wie Hall sie AUSSTELLUNGEN sich vorgestellt hatte, doch der Film zeigt Alice in einer farbenfrohen süß-bunten Welt, in der das Böse auf die Figur der Herzkönigin reduziert wurde.
Superheldenfreunde werden sich über den Kostümentwurf für Batman aus Tim Burtons Film von 1989 ebenso freuen, wie die Liebhaber von Klassikern aus Hollywood über den Kostümentwurf für Bette Davis’ Rolle der Margo in ALL ABOUT EVE (USA 1950). Ein Entwurf, für den die Frau mit den meisten Oscars® verantwortlich zeichnet: die legendäre Edith Head, die acht Academy Awards® für ihre Arbeit bekam. Beide Exponate stammen aus den Archiven der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles.
Ein Masken- und Frisurenentwurf für Paul Newman in dem heute weniger bekannten Boxerfilm SOMEBODY UP THERE LIKES ME (USA 1956) macht klar, wie aufwändig die Arbeit von Maskenbildnern ist. Noch bevor die Dreharbeiten beginnen, durchdenken diese genau, wie die Darsteller in jeder einzelnen Szene des Films aussehen sollen und halten dies zeichnerisch fest. Im konkreten Beispiel, das ebenfalls aus den Beständen der Academy stammt, sind das die verschiedenen Stadien der Verwüstung des Gesichts von Paul Newman, der als Rocky Graziano mit diesem Film seinen Durchbruch schaffte. Der berühmte Chef der Maske bei MGM, William Tuttle, hat mit dafür gesorgt, dass Newman als Boxer so überzeugend rüberkam.
Die neuen Originale machen zusammen mit den übrigen Exponaten der Dauerausstellung deutlich, mit welchen Mitteln Filme Bedeutung schaffen: „Schon die Entwürfe erzählen Geschichten, charakterisieren Figuren oder erzeugen Atmosphäre – das illustrieren die neuen Exponate gut“, so Jessica Niebel vom Filmmuseum.
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Öffnungszeiten:
Mo geschlossen
Di 10 – 18 Uhr
Mi 10 – 20 Uhr
Do – So 10 – 18 Uhr
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Kostümentwurf zu ALL ABOUT EVE (US 1950) AMPAS® Margaret Herrick Library, Edith Head Papers, Beverly Hills, USA
Kostümentwurf Bob Ringwood für Michael Keaton in BATMAN (US 1989, R: Burton) AMPAS®
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