[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“victoria“ url=“/wp-content/uploads/2016/04/Jigoku-Das-Tor-zur-Hölle-2.jpg“]
[threefourths_columns ]
Das japanische Filmfestival Nippon Connection bringt in diesem Jahr zum 16. Mal den Filmkosmos Japans nach Frankfurt. Rund 100 aktuelle Kurz- und Langfilme aus dem Land der aufgehenden Sonne werden zu sehen sein, ergänzt durch die Retrospektive des Festivals, die im Kino des Deutschen Filmmuseums gezeigt wird und sich in diesem Jahr historischen Geistergeschichten widmet.
Ein hässlich-verzerrtes Gesicht mit langen, schwarzen Haaren, eine Gestalt im verrutschten Kimono – die tragische Geisterheldin Oiwa aus dem Kabuki-Stück Tōkaido Yotsuya Kaidan (1825) gilt in Japan noch heute als archetypische Geistergestalt. Der Begriff „Kaidan“ bezeichnet Geistergeschichten, welche bereits vom 12. Jahrhundert an in der japanischen Literatur präsent sind. In der Edo-Zeit (1603-1868) genossen sie große Popularität und wurden in verschiedenen Kunstgattungen wie Kabuki (Theater) und Ukiyoe (Malerei und Druckgrafik) als beliebtes Genre aufgenommen. Die Geschichten, welche zumeist von Liebe und Begierde handeln, inspirierten auch zahlreiche Filmemacher zu Neuinterpretationen. Somit entstanden viele Meisterwerke, die mit der Verschärfung der Thematik und einer ausgefeilten Ästhetik das Genre des Horrorfilms erweiterten. Was zum Vorschein kommt, sind nicht nur böse Geister, sondern die Abgründe der menschlichen Natur.
Ergänzend zu den Filmeinführungen wird die Japanologin Dr. Elisabeth Scherer (Universität Düsseldorf) im Künstlerhaus Mousonturm den Vortrag „Haunting Female Otherness: Ghost Narratives in Japanese Cinema“ halten, und zwar am Freitag, 27. Mai, um 16 Uhr.
Leider standen zu einigen Farbfilmen nur Filmstills in schwarzweiß zur Verfügung. Die entsprechenden Filme sind jeweils im Foto markiert.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
Weitere Informationen unter
nipponconnection.com
In Kooperation mit
CURE
Japan 1997. R: Kiyoshi Kurosawa
D: Kōji Yakushō, Masato Hagiwara, Tsuyoshi Ujiki. 111 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns]
Tokio wird von einer Reihe brutaler Morde erschüttert. Alles deutet zunächst auf einen Serientäter hin. Und doch werden jedes Mal unterschiedliche Verdächtige gefasst, die zwar immer gestehen, sich aber nicht an ihr Motiv erinnern können. Die Ermittlungen führen bald zu dem Studenten Mamiya, der ein bemerkenswertes Talent für Hypnose zu besitzen scheint. CURE schafft eine düstere Atmosphäre und entfaltet einen alptraumhaften Sog. Der Horror-Thriller verschaffte Kiyoshi Kurosawa, der in diesem Jahr mit dem Nippon Honor Award geehrt wird, den internationalen Durchbruch.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Donnerstag, 26.05.2016
20:30 Uhr
Zu Gast: Regisseur Kiyoshi Kurosawa
UGETSU MONOGATARI The Ugetsu Story
Japan 1953. R: Kenji Mizoguchi
D: Machiko Kyo, Masayuki Mori, Kinuyo Tanaka. 97 Min. 16mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Japan wird am Ende des 16. Jahrhunderts durch Kriege erschüttert. Ohne Rücksicht auf die mahnenden Worte ihrer Frauen jagen die beiden Bauern Genjuro und Tobei in dieser Zeit voller Wirren ihren Träumen von Ruhm und Reichtum nach. Erst spät erkennen sie ihre Verblendung und den Preis, den sie dafür bezahlen müssen. Durch seine Vorführung bei den Filmfestspielen von Venedig 1953, wo er mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde, lenkte dieser Klassiker der Filmgeschichte die internationale Aufmerksamkeit auf das japanische Kino.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 27.05.2016
18:00 Uhr
Einführung:
Sebastian Lauritz
BŌREI KAIBYŌ YASHIKI The Mansion of the Ghost Cat
Japan 1958. Regie: Nobuo Nakagawa
D: Toshio Hosokawa, Yuriko Ejima, Ryuzaburo Nakamura. 69 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Ein Arzt zieht mit seiner kranken Frau des besseren Klimas wegen in ihr Heimatdorf. Doch statt ländlicher Idylle erwartet sie ein jahrhundertealter Fluch: In ihrem Haus scheint ein rachsüchtiger Geist noch eine Rechnung begleichen zu wollen. In voller Farbenpracht werden die historischen Ursprünge dieses Fluchs bebildert, während die Rahmenhandlung in expressionistischem Schwarzweiß gehalten ist. Beide Farbgebungen weiß Regisseur Nobuo Nakagawa, der mit THE GHOST STORY OF YOTSUYA (JP 1959) und JIGOKU (JP 1960) zwei weitere Meilensteine des japanischen Horrorkinos schuf, mit großer Kunstfertigkeit zu nutzen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 27.05.2016
20:00 Uhr
Einführung:
Sebastian Lauritz
SHINSHAKU YOTSUYA KAIDAN (ZENPEN/KOHEN)
The Yotsuya Ghost Story (Part I & Part II) Japan 1949. R: Keisuke Kinoshita
D: Ken Uehara, Kinuyo Tanaka. 159 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Der verwahrloste Samurai Iemon tötet seine gehorsame Frau Oiwa und heiratet Oume, die schöne Tochter eines reichen Händlers. Er erhofft sich sozialen Aufstieg, doch sein schlechtes Gewissen macht ihm einen Strich durch die Rechnung. In der lyrisch-stilvollen Inszenierung von Keisuke Kinoshita entpuppt sich die gruselige Geistergeschichte als menschliche Tragödie. Statt von Groll und Hass getriebene Menschen zeigt er schwache Seelen, die ihr tragisches Schicksal selbst besiegeln.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Freitag, 27.05.2016
21:30 Uhr
From the collection of the National Film Center Tokyo, Musuem of Modern Art
TŌKAIDO YOTSUYA KAIDAN The Ghost Story of Yotsuya
Japan 1959. R: Nobuo Nakagawa
D: Shigeru Amachi, Katsuko Wakasugi, Shuntaro Emi. 74 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Unter den zahlreichen Verfilmungen der wohl bekanntesten japanischen Geistergeschichte Tokaido Yotsuya Kaidan ist THE GHOST STORY OF YOTSUYA von Nobuo Nakagawa als herausragend einzuordnen. Die Adaption konzentriert sich überwiegend auf die psychologischen Komponenten der Geschichte, bevor im schockierenden Finale alle Register gezogen werden. Emotionales Schauspiel und eine virtuose Bildsprache, kombiniert mit der für Nakagawa typischen kraftvollen Farbdramaturgie, machen diesen Film zu einem Klassiker des japanischen Horrorkinos, der großen Einfluss auf spätere Genrevertreter hatte.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 28.05.2016
16:00 Uhr
Einführung:
Dimitri Ianni
YOTSUYA KAIDAN Yotsuya kwaidan
Japan 1959. R: Kenji Misumi
D: Kazuo Hasegawa, Yasuko Nakata, Yōko Uraji. 84 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Kenji Misumis Geisterfilm YOTSUYA KWAIDAN ist die erste Farbverfilmung des gleichnamigen Theaterstücks aus dem Jahr 1825. Stark vom Original abweichend entwirft Drehbuchautor Fuji Yahiro den kaltblütigen Protagonisten Iemon (gespielt von Kabuki-Star Kazuo Hasegawa) als tragischen Helden. Iemons „gerechte Rache“ für seine ermordete Frau Oiwa führt zur Erlösung ihres bösen Geistes. Das unterschätzte Meisterwerk YOTSUYA KWAIDAN endet mit einem visionär inszenierten Finale.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 28.05.2016
18:00 Uhr
Einführung:
Dimitri Ianni
JIGOKU
Japan 1960. R: Nobuo Nakagawa
D: Shigeru Amachi, Yōichi Numata, Torahiko Nakamura. 101 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Der Student Shiro und sein rätselhafter Kommilitone Tamura verursachen durch einen Autounfall den Tod eines Menschen. Shiro wird daraufhin von Gewissensbissen geplagt und gerät in einen Strudel von Ereignissen, die ihn bis in die Hölle führen. JIGOKU bietet surreale Bilder, kombiniert mit einem Soundtrack, der auch auf jazzige Klänge setzt. Nobuo Nakagawa erschuf eine atmosphärisch einzigartige sünden- und leiderfüllte Welt (und Unterwelt), die kaum Platz für Hoffnung hat.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 28.05.2016
20:00 Uhr
Einführung:
Dimitri Ianni
ONIBABA
Japan 1964. R: Kaneto Shindō. D: Nobuko Otowa,
Jitsuko Yoshimura, Kei Sato. 103 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Mitte des 14. Jahrhunderts wütet ein Bürgerkrieg in Japan. Um ihr Überleben zu sichern, ermorden eine alte Frau und ihre Schwiegertochter in einem Sumpf verirrte Krieger und verkaufen deren Ausrüstung. Als das Mädchen eine Affäre beginnt, zerbricht die Beziehung zu ihrer Schwiegermutter. ONIBABA ist eine atmosphärische Parabel über die Schrecken des Krieges, in der das eigentliche Kampfgeschehen nur als Randerscheinung auftritt.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 28.05.2016
22:00 Uhr
Einführung:
Dr. Alexander Zahlten
BOTAN DORO The Bride from Hades
Japan 1968. R: Satsuo Yamamoto
D: Kojiro Hongo, Miyoko Akaza, Michiko Otsuka. 89 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Shinzaburō verlässt seine arrogante Samurai-Familie, um armen Kindern Schulunterricht zu geben. Als er sich während des Obon-Festes in eine Geisterfrau verliebt, setzt er damit sein Leben aufs Spiel. In Satsuo Yamamotos Verfilmung der beliebten Geistergeschichte Botan doro stehen die Auswirkungen von Shinzaburōs Liebesaffäre auf sein Umfeld im Vordergrund. Shinzaburōs Engagement für die Armen und seine Abscheu gegen die eigene wohlhabende Familie spiegeln dabei Yamamotos sozialistische Überzeugungen wider.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Sonntag, 29.05.2016
18:00 Uhr
KAIDAN Kwaidan
Japan 1964. R: Masaki Kobayashi. D: Tatsuya Nakadai,
Rentarō Mikuni, Keiko Kishi. 182 Min. 35mm. OmeU
[threefourths_columns ]
Basierend auf den Erzählungen von Lafcadio Hearn schildert der Oscar®-nominierte Film KWAIDAN vier traditionelle japanische Geistergeschichten. Die oft alltäglich beginnenden Episoden werden von Masaki Kobayashis meisterhafter Regie behutsam aufgebaut, um ihre Wucht am Ende umso eindrucksvoller zu entfalten. Die surreal anmutenden Studiosets und die atmosphärische Ausleuchtung schaffen einen expressionistischen Bilderrausch, der in Verbindung mit Tōru Takemitsus subtiler, aber eindringlicher Musikuntermalung eine unvergleichliche Sogwirkung entfaltet.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Sonntag, 29.05.2016
20:00 Uhr
[/onefourth_columns_last]