Olivier Assayas ist einer der profiliertesten Filmemacher des jungen französischen Kinos. Als Sohn des Drehbuchautors Jacques Rémy kam Assayas (*1955) schon früh mit der Welt des Films in Berührung. Er arbeitete als Kritiker bei der Zeitschrift Cahiers du Cinéma und setzte sich dort auch mit dem asiatischen Kino auseinander. 1986 realisierte er sein Regiedebüt DÉSORDRE (Lebenswut), das einen Zyklus von fünf Filmen über die junge Generation einleitete. Deren Lebensgefühl, ihre innere Auflehnung sowie die Suche nach einem Platz in der Gesellschaft sind die bestimmenden Themen dieser Filme, die ästhetisch von der Popkultur getragen sind. Mittlerweile spielen seine Filme an verschiedenen Schauplätzen und behandeln häufig die Auswirkungen und Widersprüche internationaler Beziehungen. Wie stark die Globalisierung sein Filmschaffen beeinflusst, zeigt sein Mammutwerk CARLOS (FR/DE 2010), das er in 92 Tagen in zehn Ländern und mit 120 Schauspielern drehte.


L´EAU FROIDE Cold Water

Frankreich 1994. R: Olivier Assayas
D: Virginie Ledoyen, Cyprien Fouquet. 94 Min. 35 mm. OmeU

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Anfang der 70er Jahre: Die Jugendlichen Gilles und Christine leiden unter ihren Familienverhältnissen. Nachdem sie gemeinsam beim Diebstahl von Schallplatten erwischt werden, wird Christine in die Psychiatrie eingewiesen. Doch es gelingt ihr zu fliehen, und sie trifft sich mit Gilles in einem verlassenen Landhaus, wo eine große Party gefeiert wird. Unterstützt von einer agilen Kamera und dem gezielten Einsatz von Musik, unter anderem von Nico, Roxy Music, Leonard Cohen und Bob Dylan, vermittelt der Film das Lebensgefühl der Jugendlichen: zwischen Aufbegehren und Orientierungslosigkeit. Assayas Beitrag zur ARTE-Reihe Tous les garçons et les fi lles de leur âge greift auf autobiografische Erfahrungen zurück.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 13.12.2011
20:30 Uhr

Donnerstag, 15.12.2011
18:00 Uhr

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IRMA VEP

Frankreich 1996. R: Olivier Assayas
D: Maggie Cheung, Jean-Pierre Léaud. 92 Min. 35 mm. OmU

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In Assayas IRMA VEP spielt Maggie Cheung, gefeierter Filmstar aus Hongkong, sich selbst: Sie kommt nach Paris, um in der Neuverfilmung des Stummfilmklassikers LES VAMPIRES die Hauptrolle der Irma Vep zu übernehmen. Doch dem einst erfolgreichen Nouvelle-Vague-Regisseur René Vidal (Jean-Pierre Léaud) entgleitet das Projekt immer mehr, bis die Dreharbeiten vollends ins Chaos stürzen. Auf sich selbst gestellt und ohne die französische Sprache zu beherrschen, bricht Maggie in ihrem Latexkostüm auf und erforscht die Stadt. Mit viel Witz, Spannung und branchenbezogener Selbstironie erzählt der Film von ihren bizarren Abenteuern.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 16.12.2011
20:30 Uhr

Sonntag, 18.12.2011
18:00 Uhr

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LES DESTINÉES SENTIMENTALES Sentimental Destiniés

Frankreich/Schweiz 2000. R: Olivier Assayas
D: Emmanuelle Béart, Charles Berling, Isabelle Huppert. 180 Min. 35 mm OmeU

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Der epische Historienfilm, gedreht in Cinemascope, ist in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts angesiedelt – vor dem Hintergrund der Wirren des Ersten Weltkrieges und in einer Zeit des Aufruhrs und Wandels. Die Verfilmung des Romans von Jacques Chardonne erzählt die Geschichte von Jean, einem verheirateten Familienvater und Pastor, dessen Ehe gerade zerbricht. Als dieser auf die 20-jährige Pauline trifft, erkennt er in ihr seine große Liebe. Unbeirrt von den Repressalien einer konservativen, protestantischen Gesellschaft leben die beiden ihre Liebe, die immer wieder durch familiäre Widrigkeiten und die Wirren der Epoche auf die Probe gestellt wird.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 20.12.2011
20:30 Uhr

Sonntag, 25.12.2011
17:00 Uhr

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CLEAN

Frankreich/Kanada 2003. R: Olivier Assayas
D: Maggie Cheung, Nick Nolte, Béatrice Dalle. 110 Min. 35 mm. OmeU

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Die chinesische Schauspielerin Maggie Cheung verkörpert die drogensüchtige Pop-Sängerin Emily, deren Mann an einer Überdosis Heroin gestorben ist und die versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nach einem Gefängnisaufenthalt hat sie nur ein Ziel: das Sorgerecht für ihren Sohn zurückzubekommen, der bei ihren Schwiegereltern lebt. Sie schlägt sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten in Paris durch, bis der Schwiegervater ihr eine Chance gibt. Was als Abgesang auf die Rockmusik der 80er Jahre und Roadmovie beginnt, entwickelt sich zu einer Familiengeschichte voller Emotionalität und Menschlichkeit.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 22.12.2011
18:00 Uhr

Dienstag, 27.12.2011
20:30 Uhr

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DEMONLOVER

Frankreich 2002. R: Olivier Assayas
D: Connie Nielsen, Charles Berling, Chloe Sevigny. 129 Min. OmeU

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Ein hochartifizieller Thriller in coolem Design: Die eiskalte Geschäftsfrau Diane arbeitet für den multinationalen Konzern Volf, der vor der Übernahme von TokyoAnime steht – einer Firma, die pornographische 3D-Mangas produziert. Die Internetunternehmen Mangatronics und Demonlover möchten beide von Volf die Vertriebsrechte für die lukrativen Bilder erhalten. Es entwickelt sich ein Machtkampf voller Intrigen, Manipulation und Erpressung, in dem Diane ein gefährliches Doppelspiel spielt. Unterlegt mit dem beunruhigenden Soundtrack von Sonic Youth und mit rasant geschnittenen Sequenzen, schafft der Film immer gigantischere Bilderfluten, die die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt verschwimmen lassen.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 23.12.2011
20:30 Uhr

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L’HEURE D’ÉTÉ Summer Hours

Frankreich 2008. R: Olivier Assayas
D: Juliette Binoche, Charles Berling, Jérémy Renier. 102 Min. 35 mm. OmeU

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Ein Sommer auf dem Land: Im Haus der Familie Berthier kommen die Kinder und Enkelkinder zusammen, um gemeinsam den 75. Geburtstag der Mutter Hélène zu feiern. Diese hat sich ein Lebtag um den künstlerischen Nachlass ihres Onkels, des Malers Paul Berthier, gekümmert. Als Hélène plötzlich stirbt, sehen sich die drei Geschwister Frédéric, Adrienne und Jérémie mit ihrem Verlust und dem Erbe konfrontiert. Sie müssen sich entscheiden, was mit dem Haus voller Erinnerungen an ein intensiv gelebtes Leben und den Kunstwerken passiert soll. Das ist nicht leicht, wenn die Familienmitglieder in New York und Shanghai leben.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Montag, 26.12.2011
18:00 Uhr

Freitag 30.12.2011
20:30 Uhr

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CARLOS Der Schakal

Frankreich/Deutschland 2010. R: Olivier Assayas
D: Edgar Ramirez, Alexander Scheer, Nora von Waldstätten. 330 Min. DCP. Franz./engl./arab./dt./russ./span. OmU

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Der dreiteilige biografische Spielfilm zeigt Aufstieg und Fall des Linksterroristen Illich Ramírez Sánches, der als „Carlos“ das Bild des modernen Terrorismus mitprägte. Nach dem Anschlag auf das OPEC-Hauptquartier in Wien wurde er in den 70er Jahren zu einem der meist gesuchten Männer. Der Film setzt Carlos kein Denkmal, sondern zeigt den Terroristen als Täter und als Schlüsselfigur in einem Netzwerk, in dem er selbst manipuliert wurde. Assayas sagte über seine Motive, den Film zu drehen: „Ein eiskalter und selbstverliebter Profi, der mal für den einen, mal für den anderen arbeitet. Man wird nie die ganze Wahrheit über ihn erfahren, er bleibt ein Mythos, eine Legende. Die Herausbildung dieses Mythos hat mich besonders interessiert.“

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 29.12.2011
18:00 Uhr

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