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Tonbilder
In der Frühzeit des Kinos entstanden hauptsächlich kurze, einaktige Filme: Dokumentaraufnahmen oder komische Szenen und kleine Dramen. Stets um den Fortschritt des Mediums bemüht, entwickelten Filmakteure 1903 sogenannte Tonbilder: Eine zuvor separat besprochene oder besungene Grammophonplatte wurde mit einer Kamera synchron geschaltet. Vorgeführt wurden die Filme mit einem Projektor, der wiederum synchron zu einem Plattenspieler lief. Die Filme zeigten vorzugsweise Tänze, Opern-Arien oder Varietészenen. Wir zeigen 14 Tonbilder aus den Jahren 1907 bis 1909, die das Deutsche Filminstitut – DIF in den vergangenen Monaten mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien restauriert und digitalisiert hat. Diese ganz besonderen Werke der Filmgeschichte werden in der Sonntagsmatinee zum ersten Mal gezeigt.
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Tonbilder, das sind kurze, unterhaltsame, oft burleske Werke, die ein besonderes Musikstück bebildern. Häufig wird getanzt oder gesungen, zuweilen werden Revueszenen oder – seltener – auch mal ein gesprochener Sketch dargeboten. Da spielt die Militärkapelle Graf einen FLOTTENMARSCH (DE 1908); da legen die Grisetten aus Franz Lehárs DIE LUSTIGE WITWE im gleichnamigen Tonbild (DE 1908) einen beschwingten Showtanz aufs Parkett; da warnt, etwa in ABENDS NACH NEUNE (DE 1909), ein tanzendes und singendes Duo die Jugend schelmisch vor den Risiken abendlicher Spaziergänge, denn „je später ist die Stunde, desto größer die Gefahr“; da beklagt ein Tenor mit dem beliebten Lied aus Giuseppe Verdis RIGOLETTO (DE 1909) „Ach, wie so trügerisch“ die Weiberherzen sind – das alles gewissermaßen in Echtzeit auf der Leinwand und im Ohr der Kinogänger.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Sonntag, 27.04.2014
12:00 Uhr