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Original- oder Synchronfassung? Das Publikum hierzulande konsumiert Filme lieber auf deutsch. Synchronisationen beeinflussen durch ihr hohes Variations- und Manipulationspotenzial den interkulturellen Transfer von Filmen jedoch entscheidend. Medienkompetenz setzt daher auch Synchronkompetenz voraus. Diese erfährt nun durch ein neues Buch Unterstützung: Thomas Bräutigam (Berlin) und Nils Daniel Peiler (Goethe-Universität Frankfurt) haben den ersten deutschsprachigen Sammelband zum Thema herausgegeben, „Film im Transferprozess. Transdisziplinäre Studien zur Filmsynchronisation.“ (Schüren Verlag: Marburg 2015). Ihren Band präsentieren sie zusammen mit einem der prekären Fälle der Filmsynchrongeschichte, den es in einer selten gezeigten 35mm-Kopie zu sehen gibt: Alfred Hitchcocks NOTORIOUS. Der Film zeigt, wie gravierend die Eingriffe in den Inhalt ausfallen können, wenn in den deutschen Fassungen etwa aus Nazis und Kommunisten gleichermaßen Rauschgifthändler werden und damit die politische Ebene der Originalfassungen verlorengehen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] [button url=“/filmmuseum/kinoprogramm/preisereservierung/“ ]Preise/Reservierung[/button]
In Kooperation mit dem
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt
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NOTORIOUS Weißes Gift
USA 1946. R: Alfred Hitchcock. B: Ben Hecht
D: Ingrid Bergman, Cary Grant, Claude Rains. 100 Min. 16mm. DF
(Synchronfassung von 1951)
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NOTORIOUS kam 1951, fünf Jahre nach dem internationalen Start, auch in die deutschen Kinos – allerdings in einer gekürzten und politisch zensierenden Synchronfassung. In WEISSES GIFT wurde der gesamte Film nach der Formel „Nazis raus – Rauschgifthändler rein“ weißgewaschen. Vom politischen Gehalt bleibt da nicht viel: Aus „Patriotism“ wird in der deutschen Erstsynchronisation etwa „Menschenliebe“. Besonders pikant: Erst 1969 sollte NOTORIOUS in einer Neusynchronisation als BERÜCHTIGT im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden, doch noch hier fehlt eine Einstellung, in der die „IG Farben“ Erwähnung findet.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 30.04.
18:00 Uhr
Filmbeginn:
ca. 18:45 Uhr
Die Herausgeber Thomas Bräutigam (Berlin) und Nils Daniel Peiler (Goethe-Universität) sprechen zur Einführung
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