FR FILMNACHT AM SAMSTAG, 14. JUNI 2014

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Klassiker im Kino des Deutschen Filmmuseums – Kinofreunde bestimmen selbst das Programm

Kino ist das wahre Leben, hat Jean-Luc Godard einmal gesagt. Dass er dabei das magische Dunkel eines Kinosaals meinte, musste er nicht dazusagen – das war noch selbstverständlich. Die FR-Filmnacht lädt dazu ein, große Filmklassiker zu erleben, wie es sich gehört: in vorzüglichen Kopien, vorgeführt im Kino des Deutschen Filmmuseums, teils in Originalfassung (mit Untertiteln).

In vier Blöcken werden bis weit nach Mitternacht Meisterwerke der klassischen Filmgenres gezeigt. Schon Charlie Chaplin wusste, dass man die besten Gags daran erkennt, dass sie Erwachsene und Kinder gleichermaßen zum Lachen bringen. So eröffnet der Block „Family and Fantasy“ die Filmnacht um 18 Uhr. „The Big Picture – Drama and Romance“ folgt um 20:30 Uhr, anschließend sind um 22:30 Uhr „Klassiker des Stummfilms“ zu sehen. Zu Ende geht die FR-Filmnacht mit „Midnight Movies“ um 0:15 Uhr.

Die vier Filme für die lange FR-Filmnacht stehen fest, ausgewählt von den Lesern der Frankfurter Rundschau: THE KID (USA 1921), CASABLANCA (USA 1942), NOSFERATU (DE 1921) und LETZTES JAHR IN MARIENBAD (FR 1961). Daniel Kothenschulte, Filmkritiker der Frankfurter Rundschau, gibt zu jedem Film eine kurze Einführung und moderiert Filmgespräche an der FR-Erlebbar. Das Publikum darf sich außerdem auf Cocktails und Snacks freuen.

Die Verlosung der Plätze für eine der Vorführungen und das Rahmenprogramm ist nun beendet, die Gewinner wurden per E-Mail informiert.

Es gibt ein begrenztes Restkartenkontingent an der Abendkasse.

In Kooperation mit

Logo-Frankfurter-Rundschau

18 Uhr, Family and Fantasy
THE KID
USA 1921. R.: Charles Chaplin. Ca. 65 Min. Blu-ray
Live-Klavierbegleitung: Daniel Kothenschulte
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Auch nach 93 Jahren hat Charlie Chaplins erster Langfilm nichts von seinem Charme verloren. Sein Porträt väterlicher Fürsorge erscheint heute moderner denn je: Ebenso liebevoll wie erfindungsreich kümmert sich der Tramp in der rasanten Tragikomödie um sein Findelkind. Etwa in der wundervollen Szene, in der er sich als Glaser verdingt und der Kleine ihm mit seiner Steinschleuder fleißig zu neuen Aufträgen verhilft. Chaplins Meisterwerk war 1920 eine doppelte Sensation. Zum ersten Mal erzählte ein Slapstick-Komiker eine lange Geschichte mit Platz für tiefe Gefühle.
Den Film erleben sie mit Live-Klavierbegleitung von Daniel Kothenschulte. Als Bonbon gibt es einen Vorfilm mit den Kleinen Strolchen.

20:30 Uhr, The Big Picture – Drama and Romance
CASABLANCA
USA 1942. R: Michael Curtiz. 102 Min. 35mm. OmU
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Den echten Filmfan erkennt man daran, dass er wenigstens einen berühmten Satz aus dem berühmten Liebes- und Widerstandsdrama aus dem zweiten Weltkrieg zitieren kann. „Ich schau dir in die Augen, Kleines“, Humphrey Bogarts trockene Liebeserklärung an Ingrid Bergman lässt das Herz ebenso erweichen wie Dooley Wilsons legendäre Interpretation des Liedes „As Time Goes By“. Tatsächlich scheint die Zeit stillzustehen, wenn man diesen zeitlosen Klassiker wiedersieht.

22:30 Uhr, Klassiker des Kunstfilms
L’ANNÉE DERNIÈRE À MARIENBAD
Letztes Jahr in Marienbad
FR 1961. R: Alain Resnais. 94 Min. 35mm. DF
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Am 1. März ist Alain Resnais gestorben. In diesem fast schon surrealen Meisterwerk versucht ein Gast in einem prunkvollen Grand Hotel eine Frau davon zu überzeugen, einem angeblich im Vorjahr gefassten Plan folgend, mit ihm durchzubrennen. Die allerdings behauptet, sich an kein derartiges Versprechen zu erinnern. Auch dem Zuschauer macht es Resnais unmöglich, zwischen filmischer Gegenwart oder Vergangenheit zu unterscheiden – doch diese Irritation wird zu einer unvergesslichen Erfahrung in einem wahren Bilderrätsel.

0:15 Uhr, Midnight Movies
NOSFERATU
DE 1921. R.: F.W. Murnau. 92 Min. 35mm
Live-Klavierbegleitung: Daniel Kothenschulte
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Eine Sinfonie des Grauens heißt die erste bedeutende Dracula-Verfilmung im Untertitel, bis heute ist sie wohl die kunstvollste Verfilmung des Vampirstoffes geblieben. Meisterregisseur Murnau nahm sich die Bildwelten romantischer Malerei zum Vorbild, doch Einstellungen wie die Schattengestalt des von Max Schreck gespielten Blutsaugers oder der Schiffsratten sind ohne Vergleich. Die originalen Einfärbungen und Live-Musik machen den Film zu einem besonderen Kinoerlebnis.

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