Weisse Schatten

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Schöne Bescherung! Kurz vor Weihnachten fällt dem Ingenieur Richard (Hans Söhnker), der in seiner Almhütte ein zurückgezogenes Dasein führt, die bewusstlose Ärztin Ruth in die Arme. Und damit nicht genug: Am nächsten Tag findet er die Leiche einer weiteren Frau.
Die Tote ist Ruths Freundin Hella, die ihr bei einer Bergtour gestand, eine Affäre mit Ruths Verlobten zu haben. Ruth will sich das Leben nehmen, mischt Gift in ihren Kaffee, doch es ist Hella, die aus der Tasse trinkt. Unglück oder Mord? Richard glaubt Ruth und möchte ihr helfen. Er beginnt, ihre Spuren zu verwischen und entfernt sogar die Leiche aus der Hütte, um die geheimnisvolle Fremde zu schützen. Doch der Zufall und zwei Polizisten drohen seinen Plan zu durchkreuzen. Schließlich ist es Ruth selbst, die Verantwortung übernimmt und zur Polizei geht, um den Vorfall aufzuklären.

Helmut Käutners eindringliches Kammerspiel aus dem Jahr 1951 setzt sich mit der Frage nach Schuld und persönlicher Verantwortung des Einzelnen auseinander und reiht sich somit ein in die Liste seiner großen Nachkriegsfilme wie z.B. „In jenen Tagen“ (1946/47) oder „Die letzte Brücke“ (1953).

[reveal title=“Credits“ ]

Regie: Helmut Käutner
Drehbuch: Helmut Käutner; Maria Osten-Sacken
Kamera: Helmut Ashley
Musik: Bernhard Eichhorn
Produktionsfirma: Dornas-Film GmbH, München
Produzent: Hans Tost; Fedor Janas
Uraufführung (DE): 28.09.1951, Wiesbaden, Walhalla

Darsteller: Hilde Krahl, Hans Söhnker, Claude Farell, Hugo Gottschlich

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[reveal title=“Helmut Käutner“ ]Der 1908 in Düsseldorf geborene Regisseur studierte ab 1928 in München Germanistik, Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft. Mit Ausnahme einer ästhetisch verfremdeten Kriegspropagandaszene in „Auf Wiedersehen, Franziska!“ von 1940/41 war er während der nationalsozialistischen Herrschaft noch gezwungen, unpolitische, im Privaten angesiedelte Filme zu drehen. Diese humanistische Herangehensweise erhebt Käutner allerdings bewusst zu einem der hervorstechendsten Merkmale seines Nachkriegsschaffens: Das Politische wird in seinen Filmen nicht durch komplexe Programmatiken oder theoretische Diskurse artikuliert, sondern entfaltet sich in einer am Menschen orientierten Perspektive. Es ist Käutners filmischer wie dramaturgischer Blick, der individuelle Schicksale immer wieder transparent macht fürs Gesellschaftliche, der im Privaten – gerade im Scheitern der Träume und Hoffnungen seiner Protagonisten – das Politische aufscheinen lässt. In WEISSE SCHATTEN weisen Richards gutgemeinte Vertuschungen und Ruths letztliche Selbstermächtigung über die individuellen Schicksale hinaus und hin auf eine Gesellschaft, in der die Fragen nach den Gräueln der jüngsten Vergangenheit und der eigenen Verantwortung allzu häufig totgeschwiegen wurden.
Helmut Käutners filmgeschichtliche Relevanz gründet sich nicht allein auf seine ästhetisch wie dramaturgisch exzellenten, poetisch realistischen Werke der 40er Jahre – „Romanze in Moll“ (1942), „Große Freiheit Nr. 7“ (1943/44) sowie „Unter den Brücken (1944/45). Bleibenden Eindruck hinterließen auch Filme wie „Ludwig II.“ (1954), „Des Teufels General“ (1954/55), „Der Hauptmann von Köpenick“ (1956) und „Die Zürcher Verlobung“ (1956/57), mit denen Käutner seinen Ruf als wichtiger deutscher Gegenwartsregisseur zurückgewann. („Köpenick“ z.B. erhielt 6 Bundesfilmpreise und wurde zum ersten deutschen Nachkriegserfolg in den USA). Nach 1964 zieht sich Käutner jedoch – abgesehen von der „Feuerzangenbowle“ (1970) – aufs Fernsehen zurück, inszeniert meist Theaterstücke in eigener Bearbeitung und tritt als Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner auf.
1977 zieht er, bereits durch Krankheiten gezeichnet, in die Toscana, wo er am 20. April 1980 in seinem Haus bei Castellina/Chianti stirbt. (Quelle: www.filmportal.de)[/reveal]

Das Deutsche Filminstitut-DIF bietet neben einigen der wichtigsten Filme Käutners auch eine 35mm-Kopie von WEISSE SCHATTEN an – eine Rarität, bei der es sich möglicherweise um die einzige erhaltene Kopie dieses Films handelt.

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Verleihkopie: 35 mm, s/w, deutsch
Länge: 2276 m – 84 Min. / 24 B/s
Preis: € 130,–
Trailer: 16 mm, s/w, deutsch
Länge: 38,3 m – 4 Min. / 24 B/s
Preis: € 25,–

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