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Neue DCPs im Verleihprogramm – Digitalisierung des Filmerbes
In diesem Jahr konnten wieder zahlreiche Klassiker des deutschen Films dank der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien hochauflösend digitalisiert werden – ein wichtiger Schritt, um das nationale Filmerbe zu sichern und für die Zukunft verfügbar zu halten.
Von den neu digitalisierten Filmen waren einige 2016/2017 Teil der erfolgreichen und auch international beachteten Filmreihe „Geliebt und verdrängt. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963“ mit Stationen u.a. in Locarno, Turin, Triest, Lissabon, Helsinki, Zürich, Zagreb, Berlin und Frankfurt und New York. Um ein paar Titel zu nennen: Rosen blühen auf dem Heidegrab, Viele kamen vorbei, Stadt ohne Mitleid. Daneben finden Sie auch Alraune, Der Zauberberg, Der Fußgänger, u.a. Des Weiteren haben wir „Zwischen Gestern und Morgen“ von Harald Braun als DCP in unser Programm aufgenommen.
Mehr Informationen zu den neuen DCPs finden Sie hier.
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Filme von Niklaus Schilling und Rudolf Thome im DIF-Verleih
Im Frühjahr 2016 haben wir den umfangreichen Vorlass und damit auch Filmmaterial von Rudolf Thome in unser Archiv aufgenommen. Die analogen Filme stehen nun für den Verleih zur Verfügung. Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
Das DIF hat mit dem Nachlass von Niklaus Schilling (* 23.04.1944, Basel – † 06.05.2016, Berlin) nun seine Filmwerke auch für den Verleih übernommen. Der Regisseur und Autor, der letztes Jahr verstarb, war ebenfalls ein wichtiger Vertreter des deutschen Autorenkinos. Mit Filmen wie „Rheingold“ (1977), „Der Willi-Busch-Report“ (1979) – beide Filme sind auch als DCP verfügbar – und „Der Westen leuchtet!“ (1982) wurden seine – auch experimentellen – Filme bedeutend für das deutsche Kino. Mehr zu Niklaus Schilling auf filmportal.de.
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Jubilare
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Lotte Reiniger
120. Geburtstag
(* 02. Juni 1899)
Meryl Streep
70. Geburtstag
(* 22. Juni 1949)
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Jubilare
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Juni 2019
Lotte Reiniger – 120. Geburtstag (* 02. Juni 1899)
Am 02. Juni 2019 hätte Lotte Reiniger ihren 120. Geburtstag gefeiert. Mit ihren Scherenschnittfilmen und zahlreichen Kollaborationen hat die Trickfilmpionierin einen festen Platz in der Filmgeschichtsschreibung. Schon als Sechsjährige entwickelt sie Interesse am Theater und fertigt erste Scherenschnitte an. Von 1916-17 besucht sie die Schauspielschule und arbeitet als Statistin am Deutschen Theater. 1923 entsteht ihr erster abendfüllender Animationsfilm DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED, nach einem Märchen aus Tausend und einer Nacht. Darauf aufbauend realisiert sie weitere beeindruckende Märchenadaptionen wie KALIF STORCH oder HÄNSEL UND GRETEL. Nach Kriegsende lebt sie u.a. in Rom, London und Kanada. Ein spätes Highlight ihrer Karriere sind z.B. die Scherenschnittfilme zu Jacques Offenbachs HELEN LA BELLE oder Antonio Vivaldis DIE VIER JAHRESZEITEN, die dem DFF neben den auch oben genannten Filmen als analoge 16 oder 35mm Kopien vorliegen.
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Meryl Streep – 70. Geburtstag (* 22. Juni 1949)
Am 22. Juni 2019 feiert Meryl Streep ihren 70. Geburtstag. Mit 21 Oscar-Nominierungen und einer Karriere die mittlerweile fast 50 Jahre überdauert ist sie eine der prominentesten Schauspielerinnen unserer Zeit. Geboren in Summit, New Jersey sammelt sie schon erste Theatererfahrung an der dortigen High School. Nach einem Schauspielstudium an der Yale School of Drama folgen erste Bühnenengagements in New York, bevor ihr in Michael Ciminos THE DEER HUNTER der Durchbruch in Hollywood gelingt. Die darauffolgende Karriere umfasst eine immense Rollenvielfalt und unterstreicht ihre chamäleonhafte Wandelbarkeit. So mimt sie z.B. in Robert Bentons STILL OF THE NIGHT eine mysteriöse Femme Fatale oder brilliert in einer komplexen Doppelrolle in THE FRENCH LIEUTENANT’S WOMAN. Ein später Karrierehöhepunkt im ist ihre Darstellung der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher in Phyllida Llloyds THE IRON LADY. Die drei letztgenannten Filme liegen dem Filmverleih des DFF als analoge 35mm Kopien vor.
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Dezember 2018
Gérard Depardieu – 70. Geburtstag (* 27. Dezember 1948)
Am 27. Dezember feiert Gérard Depardieu seinen 70. Geburtstag. Er ist einer der prominentesten französischen Schauspieler aller Zeiten. Als Charakterdarsteller bewegt er sich durch nunmehr fast fünfzig Jahre europäische Filmgeschichte. Nach aufmüpfiger Kindheit und einem Abdriften in die Kleinkriminalität fand er Mitte der 1960er Jahre seine Berufung im Schauspiel. So absolvierte er 1966 die École d’Art Dramatique am Theâtre Edouard VII und feierte schon 1974 in Bertrand Bliers DIE AUSGEBUFFTEN seinen schauspielerischen Durchbruch. Darauf aufbauend arbeitete er nicht nur mit französischen Autorenfilmern wie Francois Truffaut oder Claude Sautet, sondern auch mit europäischen Regiegrößen wie Bernardo Bertolucci oder Andrzej Wajda. Für seine schauspielerischen Leistungen wurde er sechszehnmal für den französischen Filmpreis César nominiert. Seine erste Auszeichnung erhielt er für die Rolle des Bernard Granger in Francois Truffauts DIE LETZTE METRO. Gemeinsam mit DIE FRAU NEBENAN, einer weiteren Truffaut/Depardieu Kollaboration, liegt DIE LETZTE METRO unserem Verleih im 35mm Format vor. Ein weiteres Verleihhighlight im 35mm Format ist Bruno Nuyttens CAMILLE CLAUDEL, in dem Gerard Depardieu den Künstler Auguste Rodin mimt.
„Ich sehne mich nach dem Delirium. Es gibt da eine tiefe Sehnsucht, die meiner Natur absolut entspricht und der ich bisher noch nicht nachgegeben habe. Ich möchte drei Monate lang sturzbetrunken sein. Und dann einfach explodieren.“ – Gérard Depardieu
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September 2018
Romy Schneider – 80. Geburtstag (* 23.09. 1938 – † 29.05.1982)
Romy Schneiders Erfolg steigt 1955 mit „SISSI“ – der verfälschten und verkitschten Geschichte Elisabeths von Bayern, die zur Kaiserin von Österreich avanciert – ins Unermeßliche: Der Film hat in der BRD mehr Besucher als „Vom Winde verweht“. In der Fortsetzung „SISSI, DIE JUNGE KAISERIN“ setzt Regisseur und Produzent Ernst Marischka auf das bewährte Konzept. Von der Kritik geschmäht, vom Publikum umso überschwänglicher geliebt, erhält Schneider bei der Bambi-Verleihung (1957) den 2. Preis. Bei den Dreharbeiten zu „ROBINSON SOLL NICHT STERBEN“ lernt Schneider 1956 ihren Partner Horst Buchholz auch privat schätzen, die erste „reale Romanze“ des Filmlieblings, auf die sich die Presse stürzt und die 1957 in dem Film MONPTI ein Ende findet. Dort gibt Helmut Käutner Romy Schneider Gelegenheit, gegen ihr allzu früh gefestigtes Rollenschema anzuspielen in einer Geschichte voller poetischer wie tragischer Momente.
Romy Schneider sucht die Zusammenarbeit mit progressiven Regisseuren und daraus gehen Besetzungen hervor, die die Auseinandersetzung mit den Zwängen bürgerlicher Normen und Ansprüche auf Emanzipation und Selbstverwirklichung hervorheben. Schneider wird zur modernen Liebenden schlechthin, etwa als deutsche Jüdin im besetzten Frankreich neben Jean-Louis Trintignant in „LE TRAIN“. Als nähme Costa Gavras Film CLAIRE DE FEMME (Die Liebe einer Frau), in dem sie mit Yves Montand spielt, schwere persönliche Schicksalsschläge vorweg, behandelt der Film Gefühle wie Trauer und Verlust.
Nahezu ein Jahr vor ihrem Tod am 29. Mai 1982 in Paris resümiert sie in einem Stern-Interview ihre künstlerische Arbeit mit den Worten: „Überhaupt mochte ich alle Rollen, die ganz scheußlich waren. Trio infernal zum Beispiel, das war gut, weil ich nichts mit diesen Rollen zu tun habe, weil ich es nicht bin, weil ich nicht lieb sein musste“.
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August 2018
Robert de Niro – 75. Geburtstag (* 17. August 1943)
Er gilt als einer der größten Schauspieler aller Zeiten, als Inbegriff des italo-amerikanischen Charakterdarstellers: Am 17. August feiert Robert Anthony De Niro seinen 75. Geburtstag. Aufgewachsen in Armut, als Kind einer Künstlerfamilie im New Yorker Stadtteil Little Italy, erhält er bereits im Alter von 16 Jahren seine erste Schauspielgage und wird durch sein Mitwirken in zahlreichen Filmklassikern zum Weltstar. Ebenso wie sein Idol Marlon Brando wird Robert De Niro mit dem Begriff des Method Acting in Verbindung gebracht, einer Schauspielmethode, mithilfe derer Darsteller Emotionalität erzeugen, indem sie vorrangig auf eigene Erlebnisse und Erfahrungen zurückgreifen. Der internationale Durchbruch gelingt mit der Darstellung des jungen Vito Corleone in Francis Ford Coppolas DER PATE – TEIL II, für die er seinen ersten Oscar erhält, und dank der stetigen Zusammenarbeit mit Martin Scorsese, allen voran in TAXI DRIVER und RAGING BULL (Wie ein wilder Stier). Jenes Boxerdrama, das für Robert De Niro den zweiten Oscar bedeutete, liegt unserem Verleih im 35mm-Format vor, ebenso wie sein Regiedebüt A BRONX TALE (In den Straßen der Bronx).
“Time goes on. So whatever you’re going to do, do it. Do it now. Don’t wait.“ – Robert De Niro
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Juli 2018
Ingmar Bergman (* 14.07.1918 – † 30.07.2007)
Am 14. Juli 2018 wäre Ingmar Bergmans 100. Geburtstag. 1997 wurde er bei den Filmfestspielen in Cannes als „Bester Regisseur aller Zeiten“ geehrt. Bergmans Oeuvre ist eine durchdringende Studie der menschlichen Psyche und mythologische Verklärung zugleich – eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus. In visueller Hinsicht sind es vor allem seine empfindsame Vorliebe für emotionsgeladene Großaufnahmen und sein außergewöhnlicher Sinn für atmosphärische Lichtsetzung, die Zuschauern im Gedächtnis bleiben und den unverwechselbaren kraftvoll-poetischen Stil kennzeichnen. In unserem Verleihprogramm finden Sie zahlreiche Meisterwerke des Ausnahmeregisseurs Ingmar Bergman wie ABEND DER GAUKLER, der ersten Zusammenarbeit mit Kameramann Sven Nykvist oder DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT, mit dem Bergman der internationale Durchbruch gelang, haben wir auch Kopien seiner bekanntesten Werke SZENEN EINER EHE oder DAS SCHWEIGEN, sowie EINEN SOMMER LANG, für Jean-Luc Godard einer der „schönsten Film überhaupt“ und viele andere, die allesamt große Filmkunst sind.
„Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.“ – Ingmar Bergman
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Mai 2018
Agnès Varda – 90. Geburtstag (* 30. Mai 1928, Brüssel)
Agnés Varda floh mit ihrer Familie 1940 von Belgien nach Frankreich an die Küstenstadt Séte. Sie studierte dann in Paris zunächst Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie und arbeitete nach einer Fotografenlehre als Fotoreporterin für mehrere Zeitschriften.
Zusammen mit Chris Marker und Alain Resnais gehörte sie der später so genannten Groupe Rive Gauche an, die der Nouvelle Vague zugerechnet werden kann, wenn auch nicht dem engen Kreis um die Zeitschrift Cahiers du cinéma angehörte wie Godard oder Truffaut. Beide Gruppen wurden einflussreich für den modernen Stil der Nouvelle Vague und für den französischen Film insgesamt.
Ihre Filme brachten ihr viel Beachtung und Preise ein, teilweise entstanden Filme in Zusammenarbeit mit ihrem Mann Jaques Demy, so beispielsweise JACQUOT (Jacquot de Nantes) – seine Autobiografie diente als Vorlage für das Drehbuch. Filmgeschichte schrieb sie aber unter anderem auch mit MITTWOCH ZWISCHEN 5 UND 7 (CLÉO DE 5 À 7) sowie VOGELFREI (SANS TOI NI LOI) die sie in unserem Verleih finden.
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April 2018
Hardy Krüger – 90. Geburtstag (* 12.04.1928 Berlin-Wedding)
“Ich kann nicht Theater spielen wie ein Beamter mit Pensionsberechtigung. Dann wäre ich totunglücklich. “ – Hardy Krüger
Am 12. April 2018 feiert Franz Eberhard August – alias „Hardy“ – Krüger seinen 90. Geburtstag. Er gilt als einer der wenigen deutschen Schauspieler, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene beachtliche Erfolge feiern konnten. Vielfach geehrt mit Auszeichnungen wie dem Deutschen Filmpreis, der Goldenen Kamera oder dem Bayerischen Filmpreis, ist Hardy Krüger, der vielgereiste Vater von drei Kindern, zudem erfolgreicher Autor von Romanen und Erlebnisberichten – und nicht zuletzt Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. ILLUSION IN MOLL, Helmut Käutners DIE GANS VON SEDAN oder den von Stanley Kramer inszenierten Film DAS GEHEIMNIS VON SANTA VITTORIA und einige andere finden Sie in unserem Verleihprogramm. Weitere Informationen.
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Serge Gainsbourg – 90. Geburtstag (* 02.04.1928 – † 02.03.1991)
Ebenfalls 90 Jahre alt wäre der französische Singer-Songwriter Serge Gainsbourg im April 2018 geworden, wäre er nicht im Jahre 1991 verstorben. Gainsbourg – Schauspieler, Schriftsteller, Liedermacher und Provokateur in Personalunion – schrieb zeitlebens Drehbücher und Musik für über 40 Filme. Neben SIEBEN TOTE IN DEN AUGEN DER KATZE haben wir mit Joann Sfars GAINSBOURG eine Filmbiografie im DCP-Format und 35mm, sowohl in OmU als auch in synchronisierter Fassung zur Verfügung.
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März 2018
Karlheinz Böhm – 90. Geburtstag (* 16.03.1928 – † 29.05.2014)
„Es gibt nicht fünf Milliarden Menschen, sondern fünf Milliarden mal einen Menschen.“– Karlheinz Böhm
Der österreichische Schauspieler Karlheinz Böhm starb am 29. Mai 2014 im Alter von 86 Jahren.
In Andenken an diesen unvergesslichen und sozial engagierten Schauspieler, der durch die Gründung der Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ auf Notleidende in Äthiopien aufmerksam gemacht hat, möchten wir auf einige seiner Filme hinweisen, die im DIF verfügbar sind. Darunter finden Sie die beliebte „Sissi-Trilogie“, in der Karlheinz Böhm als Kaiser Franz Joseph an der Seite von Romy Schneider brilliert. Mit Arthur Maria Rabenalts Alraune, in dem Karlheinz Böhm zusammen mit Hildegard Knef und Erich von Strohheim zu sehen ist, haben wir auch einen seiner frühen Erfolge im Programm.
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Februar 2018
Karin Dor – (* 22.02.1938 Wiesbaden – † 06.11.2017 München)
Vor 80 Jahren wurde Karin Dor als Kätherose Derr in Wiesbaden geboren. Sie war durch zahlreiche populäre Rollen in beispielsweise Literatur-Verfilmungen von Karl May, Edgar Wallace in Deutschland bekannt, international auch als a Bond Girl in James Bond 007 – Man lebt nur zweimal und auch durch ihre Rolle in einem Film von Hitchcock. Vielen ist Sie auch durch ihre Präsenz in Kriminalfilmen gut in Erinnerung, die im Fernsehen aufgrund ihrer Beliebtheit immer wieder zu sehen waren.
Schließlich spielte sie verstärkt im Theater. Verfügbar ist neben den genannten Filmen auch die Literaturverfilmung Ich bin die Andere, mit der Karin Dor als alkoholkranke Mutter der von Katja Riemann verkörperten Carolin Winter ihr Comeback auf der Kinoleinwand feierte.
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Januar 2018
Jeanne Moreau – (* 23.01.1928 Paris – † 31.07.2017 Paris)
“Jeanne Moreau doesn’t make you think of flirtation but of love. … Generosity, ardor, complicity, comprehension of human fragility: all of that can be read on the screen when Jeanne Moreau is acting“. François Truffaut
Zum ihrem 90. Geburtstag erinnern wir noch einmal an die im Juli verstorbene Jeanne Moreau, eine der herausragendsten Schauspielerinnen des europäischen Kinos und eine Ikone der Nouvelle Vague. Die Diversität ihres Schaffens wird in der Zusammenarbeit mit François Truffaut, Michelangelo Antonioni oder Luis Buñuel, Orson Welles deutlich aber auch in der kleinen Auswahl, die wir bereitstellen, darunter Filme von Jaques Demy, Henri Verneuil und Peter Brook. Die Pariserin, die mit ihrem freien Geist eine Heldin der 50er und 60er Jahre darstellte, war mit der Expressivität, subtilen Erotik, Kälte und Unnahbarkeit für kontroversielle Charakterstudien prädestiniert.
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Dezember 2017
Liesl Karlstadt – 125. Geburtstag (* 12.12.1892 – † 27.07.1960)
„Wir verfassen unsere Stücke selbst, indem wir in die Probe gehen, bewaffnet mit Bleistift und einem Stück Papier. Da sprechen wir von verschiedenen vorhandenen Ideen, das heißt: ich stelle Fragen, und er beantwortet sie mir.“ – Liesl Karlstadt (über die Zusammenarbeit mit Karl Valentin)
Die als Elisabeth Wellano geborene Schauspielerin und Kabarettistin erhielt den Künstlernamen „Karlstadt“ von ihrem langjährigen Bühnenpartner Karl Valentin, in Anlehnung an dessen großes Idol, den damals bekannten Komiker Karl Maxstadt. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, als das fünfte von neun Kindern eines italienischstämmigen Bäckers, gelingt ihr über den Umweg einer Textillehre schließlich die Verwirklichung ihres Traums von der großen Bühne. Als Soubrette schließt sie sich einer Theatergruppe an und wird daraufhin von Karl Valentin entdeckt. Die Folge ist eine Zusammenarbeit, in der über 400 Sketche und zahlreiche Filme entstehen, und die 26 Jahre überdauern wird.
Einer der vergnüglichsten Leinwandauftritte des Komikerduos ist sicherlich Die verkaufte Braut, eine Verfilmung der gleichnamigen Oper unter der Regie von Max Ophüls. Neben Titeln wie Karl Valentin, der Sonderling haben wir auch zahlreiche Kurzfilme in unserem Verleihprogramm.
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November 2017
Marcel Ophüls – 90. Geburtstag (* 01.11.1927 in Frankfurt am Main)
Der Sohn des Film- und Theaterregisseurs Max Ophüls arbeitete zunächst als Regie-Assistent von John Huston, Anatole Litvak, Julien Duvivier und seinem Vater und wird dann Hörfunk- und Fernseh-Redakteur beim Südwestfunk in Baden-Baden. In dieser Zeit entstehen erste Kurzfilme, in Frankreich dreht er erste Spielfilme . Im Archiv haben wir Heißes Pflaster, den Ophüls mit Unterstützung von François Truffaut realisiert hat, bevor er sich wieder dem Dokumentarfilm zuwendet. Das Haus Nebenan – ein Film, der die Kollaboration des Vichy Regimes thematisiert und AUF DER SUCHE NACH MEINEM AMERIKA und NICHT SCHULDIG? – THE MEMORY OF JUSTICE, der sich mit Kriegsverbrechen auseinandersetzt, sind ebenfalls bei uns zu finden. Für nähere Details zur Ausleihe und Rechten fragen Sie bitte im Verleih nach.
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Oktober 2017
Eddie Constantine – 100. Geburtstag (* 29.10.1917 Los Angeles – 25.02.1993 in Wiesbaden)
„Für mich repräsentiert Constantine bereits in sich eine fertige Figur.“ – Jean-Luc Godard
„Godard hat mir den Geschmack an der Arbeit wiedergegeben. Ich habe Lust, originelle Sachen zu drehen.“ – Eddie Constantine
Anläßlich des 100. Geburtstages von Eddie Constantine, der zuletzt in Wiesbaden gelebt hat, lenken wir den Blick zurück in eine Zeit, in der diese Filme mit Optimismus, Tatkraft und frechen Sprüchen Abwechslung zu manchen Schnulzen im deutschen Nachkriegskino boten und eine Verbindung herstellten zur amerikanischen Populärkultur und dem Aufbruch in die Jahre des Wirtschaftswunders. Eddie Constantine – ob als Sänger erfolgreicher Chansons oder Verkörperung der Pulp Fiction Figuren Lemmy Caution, Nick Carter oder einfach Eddie – war über ein Jahrzehnt ein Publikumsmagnet – und schließlich Charakterdarsteller, der seine früheren Rollen parodieren konnte und wollte. Diese Vielseitigkeit und Popularität faszinierte die Autorenfilmer in Deutschland und Frankreich wie beispielsweise Fassbinder oder Godard.
Für diese Rückschau haben wir viele ältere Synchronfassungen gesichtet in denen der klassische Eddie es mit allerlei Schurken aufnimmt. Darunter sind Filme wie HEISSE KÜSSE, SCHARFE SCHÜSSE (1957) oder NICHT SCHIESSEN LIEBLING, KÜSSEN (1961). Statt mit Schurken hat es Lemmy Caution in ALPHAVILLE (1965) von Godard hingegen mit einer bestimmten Form von Rationalität zu tun, in einer Welt, die uns merkwürdig vertraut vorkommt. Der Film gewann den Goldenen Bären auf der Berlinale 1965.
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September 2017
Werner Herzog – 75. Geburtstag (* 05.09.1942)
„If you do not have an absolutely clear vision of something, where you can follow the light to the end of the tunnel, then it doesn’t matter whether you’re bold or cowardly, or whether you’re stupid or intelligent. Doesn’t get you anywhere.“ – Werner Herzog
Im September feiert Werner Herzog seinen 75. Geburtstag. Der nach wie vor sowohl im Spielfilm- als auch im Dokumentarfilmbereich aktive Regisseur gilt als einer der wichtigsten Vertreter des „Neuen deutschen Films“. Große Bekanntheit erlangte Herzog auch durch die Zusammenarbeit mit seinem „liebsten Feind“, dem exzentrischen Schauspieler Klaus Kinski, der in seinen bekanntesten Spielfilmen die Hauptrollen übernahm. In Herzogs bewusst ästhetisierten dokumentarischen Arbeiten ist die eigene Weltsicht des Regisseurs stets spürbar, womit diese im krassen Kontrast zum sogenannten „Cinéma vérité“ stehen. Werner Herzog, den das Time Magazin im Jahre 2009 zu den 100 einflussreichsten Personen der Welt zählte, machte auch als Opernregisseur von sich reden, als Schriftsteller, indem er in 22 Tagen zu Fuß von München nach Paris wanderte oder – wie in einem Kurzfilm dokumentiert – einen seiner Schuhe verspeiste. Neben seinem ersten Spielfilm LEBENSZEICHEN befinden sich mit WOYZECK, AGUIRRE, DER ZORN GOTTES oder FITZCARRALDO einige seiner bedeutendsten Werke in unserer Auswahl. Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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August 2017
Robert Mitchum – 100. Geburtstag (* 06.08.1917 – † 01.07.1997)
Robert Mitchum war ein enfant terrible, ein bad boy der Schauspielerzunft seiner Zeit oder ein progressiver Zeitgenosse, der auch nicht mit Kritik an der Oberflächlichkeit der Filmindustrie sparte. In der Jugend wurde er wegen Landstreicherei verurteilt, Mitchum hatte im Alter von zwei Jahren seinen Vater verloren, und entfloh irgendwann den neuen familiären Verhältnissen. Nach Gelegenheitsjobs schloß er sich einer Laientheatergruppe an bis er 1942 in Hollywood beschäftigt wurde. Als Schauspieler kultivierte er eine lässige, reduzierte Darstellung, die ihm eine besondere Präsenz verlieh und ihn zu einem der wichtigsten Darsteller im Film Noir machte und zudem stilbildend für einige jüngere Schauspieler wurde. Ein herausragendes Werk des Film Noir ist GOLDENES GIFT von Jacques Tourneur, der ebenso in unserer abwechslungsreichen Auswahl zu finden ist wie ENGELSGESICHT von Otto Preminger. Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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Juli 2017
Hannelore Elsner – 75. Geburtstag (* 26.07.1942)
„Wer nicht älter werden will, muss einfach früher sterben.“ – Hannelore Elsner
Am 26. Juli feiert Hannelore Elsner ihren 75. Geburtstag. Die 1942 geborene Schauspielerin begann ihre Karriere auf der Theaterbühne. Ihre erste Filmrolle hatte sie bereits im Alter von 17 Jahren an der Seite von Freddy Quinn in FREDDY UNTER FREMDEN STERNEN. Ab den 1960er Jahren wirkte Hannelore Elsner zunehmend in Unterhaltungsfilmen, TV Serien und auch in Filmen der jungen deutschen Autorenfilmer mit. Über 12 Jahre hinweg spielte sie ab den 90er Jahren die Hauptrolle in der ARD-Produktion DIE KOMMISSARIN. Große Erfolge feierte sie mit eindrücklichen Charakterdarstellungen wie beispielsweise als Schriftstellerin Hanna Flanders in Osker Roehlers DIE UNBERÜHRBARE. Eine Rolle, für die sie unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis und dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später erhielt sie einen weiteren Deutschen Filmpreis für „MEIN LETZTER FILM“, den sie ebenso im Programm finden wie FREDDY UNTER FREMDEN STERNEN, Hannelore Elsners Filmdebüt. Seit ROT UND BLAU (2003) spielte Elsner Hauptrollen in mehreren Filmen des Regisseurs Rudolf Thome, zuletzt in DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE (2007) – auch diese Filme (wie das analoge Filmwerk Thomes insgesamt) finden Sie in unserem Verleih. Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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Juni 2017
Hanns Zischler – 70. Geburtstag (*18.06.1947 Nürnberg)
Christoph Johann „Hanns“ Zischler studierte in München und Berlin Philosophie, Ethnologie, Musik und Germanistik. Für den Film trat er in verschieden Bereichen in Erscheinung: Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, arbeitete aber auch als Lektor und Übersetzer. Er spielte erste Filmrollen (etwa in frühen Wenders-Filmen) und kam 1968 zur Berliner Schaubühne, wo er von 1973 bis 1975 als Dramaturg tätig war. Es folgten eigene Inszenierungen in Karlsruhe, Basel und Berlin. Daneben schrieb (und schreibt) Zischler Hörspiele, Filmkritiken und literarische Essays. Hanns Zischler ist einer der meistbeschäftigten Schauspieler Deutschlands, wirkte aber auch weit darüber hinaus – darunter in Chabrols Dr. M oder in dem Film Malevil nach dem Roman von Robert Merle und anderen internationalen Produktionen (darunter auch mit Godard, Spielberg und Assayas). Ob in Zusammenarbeit mit Wim Wenders in Im Lauf der Zeit oder in mehreren Filmen von Rudolf Thome, Dr. Faustus oder Die Flambierte Frau – die genannten Filme und viele andere finden Sie in unserer Programmzusammenstellung. Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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Mai 2017
Marlene Dietrich – 25. Todestag (* 27.12.1901 – † 06.05.1992)
„Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen. Aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe.“ – Marlene Dietrich
Vor 25 Jahren starb mit Marlene Dietrich eine begnadete Schauspielerin, Sängerin und nicht zuletzt eine wahre Stilikone. Ihre tiefe, laszive Stimme und ihr ungewöhnliches Erscheinungsbild – Hut tragend und zumeist in Hosenanzüge gekleidet – machten die in Schöneberg geborene Künstlerin in kürzester Zeit zum gefragtesten deutschen Filmstar in Hollywood. Marlene Dietrich begann ihre Karriere im Berlin der Zwanziger Jahre und emigrierte nach ersten Erfolgen Anfang der 30er Jahre in die USA, wo sie zur Leinwandlegende wurde und schließlich die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Für ihr Engagement gegen den Nationalsozialismus zur Zeit des Zweiten Weltkriegs verlieh ihr Präsident Truman im Jahre 1947 die Freiheitsmedaille. Bis heute unvergessen ist ihr Welthit „Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, der eigens für Josef von Sternbergs Film Der blaue Engel komponiert wurde und ihren großen Durchbruch bedeutete. Wir freuen uns, Ihnen sowohl Der blaue Engel als auch Kurt Bernhardts Film Die Frau, nach der man sich sehnt, in dem Marlene Dietrich zum ersten Mal in ihrer Paraderolle als femme fatale zu sehen ist, im DCP-Format anbieten zu können.
Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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April 2017
Peter Greenaway – 75. Geburtstag (* 05. April 1942 in Newport, Wales)
„Wir sind in Gefahr, die alten Formensprachen zu verlieren. Aber, und das ist wahrscheinlich typisch postmodern, wir müssen fähig sein, die alten Sprachen zu rekapitulieren und wiederaufzunehmen, uns ihrer geschichtlichen Kontinuität bewußt zu bleiben. In meinen Filmen kann man sehen, daß ich ein waschechter Atheist bin, aber in Theologie hatte ich immer die besten Noten.“ – Peter Greenaway
Peter Greenaways Filmsprache orientiert sich an Architektur und Malerei und treibt ein Spiel um die Entzifferung von Bildern, die sich wie der Inhalt eines Koffers oder einer Schachtel in abstrakten Nummern über ein Gesamtkunstwerk ergießen. Diese Bildwelten nehmen dabei die alten Stoffe und deren Formsprache in der Kunst auf um sie experimentell zu erforschen. Seine Themen kreisen um die klassischen Themen wie Tod, Gewalt, Sexualität und Kunst. 2014 erhielt er die BAFTA Auszeichnung für den besten britischen Beitrag zum Kino. Zu seinem 75. Geburtstag bieten wir einige seiner bekannten Filme wie das kriminologische Vexierbild Der Kontrakt des Zeichners, welches genüsslich den Zuschauer durch ein Labyrinth des Scheins führt, Der Bauch des Architekten, der ein klassizistisches Kenotaph verdauen muss, während seine schwangere Frau ihn betrügt, und Die Bettlektüre, die das Einschreiben einer Kultur in den Körper visualisiert.
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März 2017
Joachim Fuchsberger – 90. Geburtstag (* 11.03.1927 – † 11.09.2014)
„Ich bemühe mich so zu leben, dass ich sage: Ich bin dem, was mir gegeben war, halbwegs gerecht geworden. Ich will mir jeden Morgen im Spiegel beim Rasieren ins Auge schauen, ohne dass ich kotzen muss.” – Joachim Fuchsberger
Vor 2 Jahren starb mit Joachim „Blacky“ Fuchsberger eine Schauspiellegende. Im März 2017 hätte der Entertainer seinen 90. Geburtstag gefeiert. Große Bekanntheit erlangte Fuchsberger durch seine Auftritte in den Edgar Wallace-Verfilmungen, in denen er vornehmlich tollkühne Ermittler verkörperte. Der unter anderem mit der Goldenen Kamera und dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Schauspieler, dessen Werk mehr als 80 Filme und Serien umfasst, machte sich zudem als Showmaster und Schlagertexter für Szenegrößen wie Udo Jürgens einen Namen.
In unserem Verleihprogramm finden Sie neben dem Film 08/15, mit dem Fuchsberger der große Durchbruch gelang, auch Klassiker aus der bereits erwähnten Edgar Wallace-Reihe wie Die Bande des Schreckens oder Der schwarze Abt.
Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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Februar 2017
Alexander Kluge – 85. Geburtstag (* 14.02.1932)
Alexander Kluge, der als Autor nicht nur innovative Filme und Fernsehformate, sondern auch bedeutende literarische Texte und Theorieschriften hervorgebracht hat, wurde 1932 als Arztsohn in Halberstadt geboren. Durch die Vermittlung von Theodor W. Adorno konnte Kluge erste Erfahrungen als Volontär bei Fritz Lang sammeln. Dieser inszenierte damals „Das indische Grabmal“ für Artur Brauners Produktionsfirma CCC.
1960 drehte er mit Peter Schamoni in München seinen ersten Kurzfilm Brutalität in Stein, der sich mit nationalsozialistischer Architektur beschäftigte.
Als 1962 im „Oberhausener Manifest“ der Anspruch verkündet wurde, den „neuen deutschen Film“ zu schaffen, gehörte Kluge zu den Unterzeichnern und treibenden Kräften. Mit Abschied von gestern (1965/1966) gelang Kluge der international honorierte Durchbruch für den Neuen Deutschen Film. In weiteren Essayfilmen wie Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos (1967/1968) oder „Gelegenheitsarbeit einer Sklavin“ (1973) entwickelte Kluge seinen assoziativ-analytischen Stil fort. Zu seinen wichtigsten Filmen der 1980er Jahre gehören „Die Macht der Gefühle“ (1981-1983) und „Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit“ (1984/1985). Kluges Denken ist von Walter Benjamin und der Frankfurter Schule beeinflusst, soziologische Arbeiten entstanden meist in Zusammenarbeit mit Oskar Negt.
Zu Kluges Fernsehformaten gehören die Kulturmagazine „Prime Time/Spätausgabe“, „10 vor 11/Ten to Eleven“ sowie „News & Stories“.
So hat sich für ihn bewahrheitet, was er 1968 seine Hauptfigur aus „Die Artisten…“ Leni Peickert sagen ließ: „Irgendwann wächst alles zusammen – die Liebe zur Sache, die Romane und die Fernsehtechnik.“
Weitere Informationen zu Alexander Kluges Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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Januar 2017
Ernst Lubitsch – 125. Geburtstag (* 29.01.1892 – † 30.11.1947)
„I let the audience use their imaginations. Can I help it if they misconstrue my suggestions?“ – Ernst Lubitsch
Vor rund 125 Jahren wurde Ernst Lubitsch in Berlin geboren. Nach Erfolgen in Deutschland mit Komödien und schließlich aufwändigen Historienfilmen – darunter Madame Dubarry, sein erster großer Historienfilm, der ihn auch in den USA bekannt machte, Sumurun“ (1920), Anna Boleyn (1920) ging Lubitsch in den 1920er Jahren in die USA und war damit einer der ersten europäischen Regisseure, die in Hollywood Karriere machten. Dort sorgte er vor allem mit seinen intelligent inszenierten Gesellschaftskomödien für Aufsehen, die im prüden Amerika als durchaus gewagt galten und mit dem Stempel „naughty, but nice“ versehen wurden. Die Fachpresse sprach vom Lubitsch Touch, da der Regisseur die scharfen Zensurbestimmungen umschiffte, indem er nicht alle Details der Handlung erzählte und somit vieles der Fantasie des Publikums überließ. Kurz vor seinem Tode im Jahre 1947 erhielt Ernst Lubitsch den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Unser Verleihprogramm enthält neben den oben genannten auch Die Austernprinzessin, Ninotschka oder To Be or Not to Be und viele andere seiner bedeutendsten Arbeiten.
Weitere Informationen zu Biographie und Werk finden Sie auf filmportal.de.
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Dezember 2016
Kirk Douglas – 100. Geburtstag (* 09.12.2016)
„The learning process continues until the day you die.“ – Kirk Douglas
Am 09. Dezember wird Kirk Douglas, der Vater von Schauspieler und ebenfalls Oscar-Preisträger Michael Douglas, 100 Jahre alt. Der als Issur Danielowitsch Demsky geborene Schauspieler wurde in den 50er und 60er Jahren zu einem der größten Stars des amerikanischen Kinos. Mit seiner muskulösen Statur prägte er das Bild des harten Mannes, das den Zuschauern besonders durch seine eindrucksvolle Verkörperung des römischen Sklaven Spartacus in Stanley Kubricks gleichnamigem Film im Gedächtnis bleiben sollte. Bemerkenswert ist diesbezüglich auch Douglas‘ Engagement des damals auf der sog. Schwarzen Liste stehenden kommunistischen Drehbuchautors Dalton Trumbo. Eine Entscheidung, die er rückblickend als die wichtigste seiner Karriere bezeichnet. 1996 wurde Kirk Douglas der Ehren-Oscar für sein Lebenswerk verliehen. Seine erste Oscar-Nominierung erhielt er im Jahre 1950 dank seiner Darbietung im Film CHAMPION, den Sie neben Stanley Kubricks PATHS OF GLORY oder Richard Fleischers THE VIKINGS auch in unserem Verleihprogramm finden.
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November 2016
Jean Gabin – 40. Todestag (* 17.05.1904 – † 15.11.1976)
„Beim Film ist es wie im Leben: Man beginnt als jugendlicher Liebhaber, dann wird man Charakterdarsteller und endet als komischer Alter.“ – Jean Gabin
Den einfachen und sympathischen Typen, den Jean Gabin mit reduzierter Gestik aber mit einer gewissen Eleganz verkörperte, machte ihn zu einer glaubhaften Figur des Kinos mit der sich viele Menschen identifizieren konnten. Zudem war Gabin, der als Sohn zweier Varietékünstler aufwuchs und zunächst nicht als Darsteller auftreten wollte, durch seinen Einsatz für die Befreiung Frankreichs zu einer Identifikationsfigur nach dem Krieg geworden. Besonders die Maigret Verfilmungen sind vielen heute präsent – dabei ging seine Vielseitigkeit dank seiner Charakterrollen als Kumpel, Krimineller mit bürgerlichem Gestus und in anspruchsvollen Dramen weit über die Darstellung des berühmten Kriminalkommissars hinaus. Ob poetischer Realismus oder, wie bei Pépé le Moko – Im Dunkel von Algier bereits Film Noir, Filme wie DIE BESTIE MENSCH von Jean Renoir und HAFEN IM NEBEL von Marcel Carné – neben einigen anderen herausragenden Filmen bei uns im Programm – begründen zu Recht Gabins Ruhm als Filmlegende.
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Oktober 2016
Klaus Kinski – 90. Geburtstag (* 18.10.1926 – † 23.11.1991)
„Ich habe jahrelang gesagt, ich hasse die Menschen wie die Pest und möchte irgendwohin, wo keine Menschen sind. Heute weiß ich: Ich wollte das Gegenteil nicht zugeben.“ – Klaus Kinski
Im Oktober wäre er 90 Jahre alt geworden, im November ist sein 25. Todestag: Klaus Kinski. Berüchtigt aufgrund seiner hochemotionalen Wutausbrüche, berühmt aufgrund seiner eindrücklichen Darstellungen von zumeist psycho- und soziopathischen Charakteren. Ob als Privatmensch oder auf der großen Leinwand, immer wieder zeigte Kinski sowohl in, als auch abseits seiner Kunst, wie schmal der Grat zwischen Genie und Wahnsinn sein kann. Enormes Selbstbewusstsein, aufbrausendes Temperament und unstillbarer Geltungsdrang machten ihn zu einem der international gefragtesten Schauspieler, brachten ihm aber zugleich den Ruf ein, besonders schwierig zu sein. Nur wenige Regisseure wie Werner Herzog, der über seine Beziehung zu Kinski sogar einen Dokumentarfilm mit dem bezeichnenden Titel Mein liebster Feind veröffentlichte, wussten mit ihm umzugehen und sein Talent zu kanalisieren. Eine der fruchtbarsten Zusammenarbeiten mit Herzog ist sicherlich Aguirre, der Zorn Gottes, der sich ebenso in unserer Auswahl befindet wie der Klassiker WOYZECK und zahlreiche Kultklassiker.
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September 2016
Hans Albers – 125. Geburtstag (* 22.09.1981 – † 24.07.1960)
„Wer das Zeug zu einem guten Schauspieler hat, sei fleißig, damit er es nicht wird.“ – Hans Albers
Hans Albers, einer der beliebtesten Theater- und Filmschauspieler Deutschlands, wurde vor rund 125 Jahren geboren. Zu Beginn seiner Kinokarriere ist er vor allem in Nebenrollen zu sehen: Albers, hoch gewachsen, gut aussehend und von imposanter Statur, spielt Hochstapler und Schurken, glänzt als Liebhaber und Lebemann, als galanter Charmeur und Mann von Welt. Nach zahlreichen Nebenrollen feiert Albers mit dem Abenteuerfilm „F.P. 1 antwortet nicht“ seinen bis dahin größten Kinoerfolg. Der dazugehörige Filmsong „Das Fliegerlied“ wird ein populärer Schlager. Ohnehin nimmt Albers im Verlauf seiner Karriere zahlreiche erfolgreiche Schlagerplatten auf, die meist in Verbindung zu seinen Filmen stehen. Einige seiner bekanntesten Werke bieten wir in unserem Verleihprogramm an.
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August 2016
Hertha Feiler – 100. Geburtstag (* 03.08.1916 – † 01.11.1970)
Rabindranath Tagore – 75. Todestag (* 07.05.1861 – † 07.08.1941)
Bertolt Brecht – 60. Todestag (* 10.02.1898 – † 14.08.1956)
In diesem Jahr wäre sie 100 Jahre alt geworden: Hertha Feiler, die österreichische Schauspielerin, die Heinz Rühmanns Herz eroberte. Ihren Traum, Pianistin zu werden, verwarf sie aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung in jungen Jahren und wandte sich stattdessen der darstellenden Kunst zu. Dank der Popularität ihres Mannes war die „Vierteljüdin“ vor den Übergriffen der Nationalsozialisten gefeit und konnte auch in den 1930er Jahren ihren Beruf ausüben. Ihre fortschreitende Krebserkrankung zwang sie Ende der Sechzigerjahre dazu, ihre Karriere zu beenden. Eine Auswahl der schönsten Filme mit Hertha Feiler finden Sie in unserem Verleihprogramm.
[reveal title=“Rabindranath Tagore“ ]
Der Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore ist einflussreicher Nationaldichter, von ihm stammen die Nationalhymnen Bangladeschs und Indiens. Seine Gedichte und seine Haltung zur Freiheit jedes Einzelnen weisen noch immer weit über diese Länder hinaus. Sie richten sich an die Gemeinschaft aller Menschen und sprechen sich nicht nur gegen Kastensystem und Ungleichbehandlung anderer aus und verbinden alte Weisheiten mit einer modernen Interpretation. Bereits zu Anfang des letzten Jahrhunderts thematisieren sie die Gleichbehandlung der Frau und schließen gleichgeschlechtliche Beziehungen mit ein, wie sie sich gegen jede Form der Diskriminierung wenden. In Zeiten, wo die Rückständigkeit auch hier wieder Anhänger findet, erinnert sein Werk daran: Die Geschichte der Entwicklung der Freiheit, so schrieb einst Tagore, ist die Geschichte der Vervollkommnung menschlicher Beziehungen.
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[reveal title=“Bertolt Brecht“ ]
Die Emanzipation des Menschen, Bewusstsein gegen Strukturen, die das Handeln bestimmen, sind auch von zentraler Bedeutung für das Werk von Bertolt Brecht. Sein Theater und der „Verfremdungseffekt“ sind große Theatergeschichte.
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Das Porträt Rabindranath Tagore von Satyajit Ray und Die Dreigroschenoper und Abschied. Brechts letzter Sommer stellen wir vor. Die Filme bieten eine gute Einführung in das Leben der beiden Dichter.
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Juli 2016
Olivia de Havilland – 100. Geburtstag (* 01.07.2016)
Die lebende Filmlegende wird in diesem Monat 100 Jahre alt. Wir gratulieren! Hollywood – dazu gehören Filme wie Robin Hood, Vom Winde verweht und viele andere unvergessliche Filme in denen sie spielte, oft an der Seite von Errol Flynn. Wir bieten Schönste der Stadt (The Strawberry Blonde, 1941) OmU, an. In dieser virtuos inszenierten Komödie spielt sie an der Seite von James Cagney und Rita Hayworth.
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Juni 2016
Billy Wilder – 110. Geburtstag (*22.06.1906 – † 27.03.2002)
Es gibt drei wichtige Regeln beim Filmemachen: Du sollst nicht langweilen, du sollst nicht langweilen, und du sollst nicht langweilen! – Billy Wilder
Vor 110 Jahren wurde Samuel Wilder, der als Billy Wilder mit unvergesslichen Klassikern Generationen zum Lachen brachte, geboren. Getreu seinem Motto „Du sollst nicht langweilen“ zeichnen sich seine Filme nicht nur durch seinen unverwechselbaren, subtilen Humor aus, sondern auch durch eine dichte, schnelle Handlung und pointierte Dialoge. Wilder begann seine Filmkarriere in Berlin zunächst als Drehbuchautor. So gelang ihm der Durchbruch 1930 mit dem Erfolg von MENSCHEN AM SONNTAG und schrieb auch am Drehbuch der ersten Verfilmung von EMIL UND DIE DETEKTIVE nach dem Roman von Erich Kästner. Nach seiner Emigration 1933 konnte der jüdischstämmige Wilder in Hollywood Fuß fassen. Unzufrieden mit der Umsetzung seiner Drehbücher führte Wilder ab Anfang der 1940er verstärkt Regie. Heute ist er v.a. für seine Komödien bekannt und beliebt, sei es SOME LIKE IT HOT mit Marilyn Monroe, ARIANE – LIEBE AM NACHMITTAG mit Audrey Hepburn oder ONE, TWO, THREE, eine turbulente Screwball-Komödie, die vor dem Hintergrund des Ost-West Konflikts spielt – allesamt Klassiker der Filmgeschichte.
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Mai 2016
William Shakespeare – 400. Todestag (* vermutlich 23.04.1564 – † 03.05.1616)
In diesem Jahr jährt sich der Todestag einer der einflussreichsten Dramatiker aller Zeiten zum 400. Mal. Schon zu Lebzeiten traf William Shakespeare mit der poetischen Kraft seiner Werke den Massengeschmack. In unzähligen zeitlosen Komödien, Dramen und Tragödien schaffte er es immer wieder das Publikum mit Witz und Wortspiel, Dramatik und Romantik zu begeistern und glaubhafte Charaktere in der Breite menschlicher Emotionen zu beschreiben. So beeinflusste er Literatur und Theater bis heute, sei es mit dem tragischen HAMLET oder OTHELLO, der gewitzten Liebeskomödie EIN SOMMERNACHTSTRAUM oder Verlorene Liebesmüh’ – hier unter der Regie von Kenneth Branagh. Unzählige seiner Stücke wurden verfilmt – viele mehrmals – oder boten Stoff für unkonventionelle Filmbearbeitungen wie SEIN ODER NICHTSEIN von Lubitsch. Wir freuen uns einige populäre Adaptionen und andere selten aufgeführte Verfilmungen aus unserem Verleihprogramm anbieten zu können.
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April 2016
Gregory Peck – 100. Geburtstag (*05.04.1916 – † 12.06.2003)
In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden: Gregory Peck, mehrfach für sein Lebenswerk ausgezeichnet, begann seine Hollywood-Kariere Mitte der 1940er. Schon in den ersten fünf Jahren wurde er viermal für den Oscar nominiert, darunter als Hauptdarsteller in TABU DER GERECHTEN (1947), bekam die Auszeichnung jedoch erst 1962 für die Rolle des aufrechten Anwalts Atticus Finch im Rassismus-Drama WER DIE NACHTIGALL STÖRT, die ihn unsterblich machte. Peck spielte vielfältige – aber immer rechtschaffene und heldenhafte – Charaktere in über 50 Filmen verschiedener Genres und wurde zum Weltstar. Fünf seiner bekanntesten Filme bieten wir in unserem Verleihprogramm an.
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März 2016
Bruno Ganz – 75. Geburtstag (*22.03.1941)
Brigitte Helm – 110. Geburtstag (*17.03.1906 – † 11.06.1996)
Film – das ist ein ganz anderes Medium. Das musste ich auch erst lernen. Im Theater braucht die Vermittlung andere Wege. Es sind größere Mittel nötig. Das Spiel vor und für die Kamera ist sehr intim. Die Kamera sieht alles… (Bruno Ganz)
Wir gratulieren diesen Monat dem Film- und Theaterschauspieler Bruno Ganz zu seinem 75. Geburtstag!
Spätestens seit Projekten wie Faust I +II, einer 21-stündigen Bühnen-Inszenierung von Peter Stein, oder dem international erfolgreichem Film Der Himmel über Berlin ist er fest etabliert als einer der großen deutschsprachigen Schauspieler.
Die professionelle Theaterkarriere des in der Schweiz geborenen Bruno Ganz begann 1962 am Jungen Theater in Göttingen nachdem er die Schullaufbahn und die Schauspielerausbildung abgebrochen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits seine erste kleine Rolle in Der Herr mit der schwarzen Melone. 1967 spielte er in Haro Senfts Der sanfte Lauf seine erste Hauptrolle. Dennoch dauert es fast zehn Jahre bis Bruno Ganz, erneut das Theater verlässt und vor der Kamera steht, diesmal für Eric Rohmer. Zu den zahlreichen Ehrungen, welche Bruno Ganz im Laufe seiner Kariere erhielt gehören das Filmband in Gold sowie das Bundesverdienstkreuz. Bruno Ganz gilt inzwischen als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler.
[reveal title=“Brigitte Helm“ ]
Zum 110. Mal jährt sich diesen Monat der Geburtstag von Brigitte Helm. Ihre erste Rolle, die Doppelrolle Maria/ Maschinenmensch in Fritz Langs Metropolis, ist nach wie vor ihre bekannteste. Legenden ranken sich darum, wie sie die Aufmerksamkeit des bekannten Regisseurs auf sich lenkte: In einigen Versionen saß der Regisseur in einer Schulinszenierung in der Helm spielte, in anderen war es Ihre Mutter, die eine Bewerbung losschickte. So oder so, Brigitte Helm überzeugte Publikum und Kritik in einem solchen Maße, das ihr die UFA einen zehn Jahres Vertrag anbot. Sie spielte in zahlreichen Filmen die Hauptrolle, darunter G.W. Pabsts Die Liebe der Jeanne Ney, Alraune, oder Am Rande der Welt (1927). Wir freuen uns Ihnen diese Klassiker des deutschen Films in unserem Verleihprogramm anbieten zu können.
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Februar 2016
Buster Keaton – 50. Todestag (*04.10.1895 – † 01.02.1966)
Erich Engel – 125. Geburtstag (*14.02.1891 – † 10.05.1966)
„Wenn du einen Blinden ins Kino mitnimmst, achte darauf, dass es ein Stummfilm ist.“ – Buster Keaton
Vor rund 50 Jahren verstarb mit Buster Keaton (mit bürgerlichem Namen Joseph Frank Keaton) einer der einflussreichsten Leinwandkomiker aller Zeiten. Bekannt wurde Keaton vor allem durch seine eigenen innovativen Filmkomödien, in denen er durch ein stoisches Mienenspiel und das Tragen eines filzigen Porkpie-Huts für Amusement sorgte – und eine Kunstfigur mit hohem Wiedererkennungswert etablierte. Buster Keaton, der schon im frühen Kindesalter in den Varieté-Shows seiner Eltern auftrat, bestand darauf, in seinen Produktionen alle, auch sehr gefährliche Stunts selbst auszuführen. Die professionelle Hingabe und der einzigartige Humor erklärt unter anderem die anhaltende Faszination die er bis heute auf das Publikum hat.
In unserem Verleihprogramm finden Sie eine gute, allerdings überwiegend im 16mm Format vorliegende Auswahl aus seinem Werk – mit ONE WEEK die erste eigene Veröffentlichung Buster Keatons, mit FILM, geschrieben von Samuel Beckett, den avantgardistischsten und mit STEAMBOAT BILL JR. den Film, in dem er den vermutlich legendärsten all seiner Stunts absolviert: er weicht einer auf ihn herabfallenden Hausfassade quasi regungslos aus.
[reveal title=“Erich Engel“ ]
Am Valentinstag 2016 wäre Erich Engel 125 Jahre alt geworden, seines Zeichens Film- und Theaterregisseur. Auf den Bühnen des Landes inszenierte er mit Vorliebe die Stücke Bertolt Brechts und erlangte damit große Bekanntheit. Erich Engel war im Laufe seiner Karriere Intendant der Münchener Kammerspiele, Oberspielleiter in Brechts Berliner Ensemble und ein vor allem in der DDR durch seine Produktionen für die DEFA gefeierter Filmregisseur. Mit KONSUL STROTTHOFF, MAN REDE MIR NICHT VON LIEBE oder DER MANN MEINES LEBENS verfügen wir über Kopien von Filmen, die dem Betrachter einen guten Eindruck von Erich Engels außergewöhnlichem Schaffen vermitteln.
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Januar 2016
Lilian Harvey – 110. Geburtstag (*19.01.1906 – † 27.07.1968)
Georges Lautner – 90. Geburtstag (*24.01.1926 – † 22.11.2013)
In Lilian Harvey, am 19. Januar wäre sie 110 Jahre alt geworden, findet die Ufa ihren Star und zusammen mit ihrem Kollegen Willy Fritsch wird sie darüber hinaus zum Traumpaar. Der Berliner Produzent und Regisseur Richard Eichberg bringt Fritsch und Harvey 1926 für den Film DIE KEUSCHE SUSANNE (1926), gedreht nach der Operettenvorlage von Jean Gilbert, ein erstes Mal zusammen. Der Funke zündet! Zu nichts weniger als zum „süßesten Mädel der Welt“ möchte man sie küren und wer Harveys Sing-, Tanz- und Schauspieltalent in Filmen wie EIN BLONDER TRAUM (1932) oder DER KONGRESS TANZT (1931) erlebt, jeweils an der Seite von Willy Fritsch, kann das nachempfinden. Harvey und Fritsch drehten insgesamt zwölf Filme gemeinsam und die tragende Rolle der darin eingebetteten Gesangsstücke ging nahtlos in die uns heute selbstverständliche Weitervermarktung von Filmmusiken auf Tonträgern über. Schlager wie „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Du bist das süßeste Mädel der Welt“ klingen noch bis in unsere Tage nach und verlängerten seinerzeit das Filmnacherleben akustisch bis in die deutschen Wohnzimmer hinein. In dem Traumpaar suchte und fand das Kinopublikum eine Ahnung von Hollywood in und aus deutschen Landen, dem leichten flirrenden Glitter und Glamour, mit dem sich das deutsche Kino nur in seltenen Sternstunden so leicht tat wie man es aus der amerikanischen Traumfabrik gewohnt war.
[reveal title=“Georges Lautner“ ]
Jean-Paul Belmondo, Bernard Blier, Mireille Darc und Louis de Funès – große Namen des französischen Kinos und alle haben vor seiner Kamera gestanden: Georges Lautner. Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent wäre diesen Monat 90 Jahre alt geworden wäre. Zwar war Lautner als Person nicht so bekannt wie die Autoren der Nouvelle Vague, aber seine Krimis und Thriller, häufig mit einer ironischen Note, erreichten regelmäßig einen großen Teil des französischen Kinopublikums. Vom Londoner Guardian nach dem Erfolg seiner Filme gefragt sagte er, er wolle keinen Ruhm sondern populäre Filme, die dem Großteil des Publikums gefallen würden. In diesem Sinne freuen wir uns ihnen sechs seiner Filme aus unserem Verleihprogramm anbieten zu können, darunter sein wohl erfolgreichster Film: Der Profi.
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Dezember 2015
Woody Allen – 80. Geburtstag (*01.12.1935)
Curd Jürgens – 100. Geburtstag (*13.12.1915 – † 18.06.1982)
Jean-Luc Godard – 85. Geburtstag (*03.12.1930)
Fritz Lang – 125. Geburtstag (*05.12.1915 – † 02.08.1976)
Hildegard Knef – 90. Geburtstag (*28.12.1925 – † 01.02.2002)
Lauter runde Geburtstage und große Filmgeschichte – ob 24 Mal für den Oscar nominiert oder 24 Mal die Wahrheit in der Sekunde, ob Komiker oder Nouvelle Vague, ob Urgestein der Filmgeschichte, Dinosaurier oder Baby, ob rote Rosen oder kein bisschen Weise – das volle Programm an Filmkopien finden Sie hier (Aktuelles Oktober bis Dezember 2015, PDF).
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November 2015
Valy Arnheim – 65. Todestag (*08.06.1883 – † 11.11.1950)
Alain Delon – 80. Geburtstag (*08.11.1935)
Im November gedenken wir Valy Arnheim. Mit DIE HOCHBAHNKATASTROPHE restaurierte das DIF bereits im Jahre 2010 ein Juwel des Detektivfilms der zwanziger Jahre. Dieser Film aus der deutschen Harry-Hill-Serie, bei der Arnheim sowohl als Regisseur als auch als Hauptdarsteller war, besticht in erster Linie durch sensationelle Stunts und komische Momente. Doch mindestens ebenso faszinierend ist der spielerische Umgang mit dem Medium Film innerhalb des Films.
Erpresser drohen in diesem actionreichen Film aus der Harry-Hill-Reihe der Betreibergesellschaft einer Großstadt-Hochbahn mit Anschlägen. Meisterdetektiv Hill und die Tochter des Bahndirektors, Alice Clausson, helfen der Polizei auf die Sprünge. Der ‚Sensationsfilm‘ wurde am 10. Oktober 1921 wegen ‚Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit‘ und ‚Anreiz zu ähnlichen Attentaten‘ durch die Filmprüfstelle verboten, schließlich aber dann doch zugelassen.
Wir sind sehr froh, Ihnen dieses Meisterwerk nun auch als DCP zum Verleih anbieten zu können.
[reveal title=“Alain Delon“ ]
„Ich war nie schön, ich war gutaussehend.“ – Alain Delon
Am 08. November 2015 feiert Alain Delon seinen 80. Geburtstag. Der Vorzeigebösewicht von der Île-de-France prägte den französischen Gangsterfilm der 1960er und 1970er Jahre wie kaum ein anderer. Neben seinen eindrucksvollen Darbietungen auf der Leinwand machte Delon vor allem durch seine Liebesbeziehungen von sich reden, beispielsweise mit SISSI-Darstellerin Romy Schneider. Auch seine angeblichen Verbindungen zur Unterwelt waren immer wieder Thema in der Boulevardpresse, was ihm in seinen Gangsterrollen zusätzliche Authentizität verlieh. Alain Delon nennt zahlreiche Filmpreise sein Eigen und wurde bereits mehrfach für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
In unserem Verleihprogramm finden Sie neben Jean-Pierre Melvilles wegweisendem Klassiker DER EISKALTE ENGEL und Volker Schlöndorffs EINE LIEBE VON SWANN auch SCORPIO, DER KILLER, in dem Alain Delon neben Burt Lancaster zu sehen ist.
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Oktober 2015
Wolfgang Liebeneiner – 110. Geburtstag (*06.10.1905)
Henri Verneuil – 95. Geburtstag (*15.10.1920)
„Ein Chamäleon im Geiste wie im Leben. Und auch ein großer Widerspruch in sich.“ Johanna Liebeneiner über ihren Vater Wolfgang Liebeneiner, diesen Monat jährt sich sein Geburtstag zum 110. Mal. Liebeneiner ist in der Bundesrepublik mit seinen Unterhaltungsfilmen wie beispielsweise AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS – Seebären und Reeperbahn-Romantik mit Hans Albers und Heinz Rühman – bekannt geworden. Angespielt ist damit aber auch die problematische Vergangenheit Liebeneiners im Nationalsozialismus. Wie wichtig er für deren Propagandaapparat war, zeigt die Tatsache, dass er von Goebbels mit der Realisierung des Films „Ich klage an“ beauftragt wurde, ein Machwerk, das in der Bevölkerung Akzeptanz für die staatliche Euthanasiepolitik schaffen sollte und bis heute unter Vorbehalt steht. Aber auch mit ersteren Filmen wie DIE TRAPP-FAMILIE oder LIEBE 47 hat er sich nach 1945 einen Namen gemacht. Angelehnt an Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ verarbeitet die Verfilmung die Folgen des Zweiten Weltkrieges: die Probleme der Kriegsheimkehrer, die herrschende Hungersnot und Armut und den Trümmeralltag. Wir freuen uns das wir, mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowohl LIEBE 47 als auch AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS hochauflösend scannen konnten und ihnen diese nun als DCP in unserem digitalen Verleih anbieten können.
[reveal title=“Henri Verneuil“ ]
„Die Menschen sind nie so gut oder so böse, wie es den Anschein hat.“ Henri Verneuil Der armenischstämmige Henri Verneuil arbeitet sich nach der Emigration nach Frankreich schnell hoch und beginnt Filme zu machen. So gewinnt er den bereits bekannten Schauspieler Fernandel als Hauptdarsteller für mehrere Filme. Bereits der zweite Film mit Fernandel, VERBOTENE FRUCHT, verhilft Henri Verneuil zum internationalen Durchbruch. Von nun an gelingt es ihm als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor immer wieder das Publikum in die Kinosäle, und nicht zuletzt die bekanntesten französischen Schauspieler seiner Zeit vor die Kamera zu locken. So spielen zum Beispiel Jean Gabin und Jean-Paul Belmondo in dem „besinnlich-poetischen Film“ EIN AFFE IM WINTER. Aber auch ernste Themen finden Eingang in das Werk Verneuils, so geht es etwas in dem Dialogstück DER PRÄSIDENT um das abwägen zwischen Moral und Pragmatismus in einer Demokratie, und der Politthriller TAUSEND MILLIARDEN DOLLAR setzt sich mit dem Expansionsstreben multinationaler Konzerne auseinander. Henri Verneuil starb 2002 und hinterließ ein umfangreiches und facettenreiches Werk für das er auch immer wieder ausgezeichnet wurde, beispielweise 1996 mit einem Ehren-César für sein Lebenswerk. Am 06.10.2015 wäre er 110. Jahre alt geworden.
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September 2015
Mario Adorf – 85. Geburtstag (*08.09.1930)
Karin Baal – 75. Geburtstag (*06.06.1940)
Nach diversen Theater Engagements und dem Film Debüt in Paul Mays 08/15 gelingt Mario Adorf 1957 der filmische Durchbruch in Robert Siodmaks NACHTS, WENN DER TEUFEL KAM. Zunächst spielt Adorf überwiegend die Rolle des zwielichtigen Ganoven, doch es gelingt ihm bald, die vielen Facetten seiner Schauspielkunst unter Beweis zu stellen. International wird er durch Engagements bei Filmemachern wie Sergio Corbucci, Billy Wilder oder Claude Chabrol bekannt. Aber auch die Autorenfilmer des Neuen Deutschen Films entdecken seine Talente und so spielt er beispielweise Alfred Matzerath in Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL oder den korrupten Unternehmer Schukert in Fassbinders LOLA. Für diese Rolle erhält er das Filmband in Silber. Eine von diversen Auszeichnungen seiner Karriere, die 2004 mit dem Deutschen Filmpreis für sein Lebenswerk gekrönt wird. Neben dem Film spielt er auch immer wieder auf der Theaterbühne, oder in legendären Fernsehmehrteilern wie Helmut Dietls KIR ROYAL, oder Dieter Wedels DER SCHATTENMANN. In unserem Verleih finden Sie zwölf Filme mit Mario Adorf, darunter auch die Verfilmungen der Bestseller DER ARZT VON STALINGRAD und MOMO.
[reveal title=“Karin Baal“ ]
„Vom Teenager-Star zur großen Charakterdarstellerin“, so fasst die Rainer Werner Fassbinder Foundation die Karriere von Karin Baal treffend zusammen. Geboren als Karin Blauermel 1940 im Berliner Wedding, setzt sie sich mit fünfzehn gegen 700 Konkurrentinnen bei einem Casting für die Hauptrolle in DIE HALBSTARKEN durch. Dieser Durchbruch ermöglicht ihr eine professionelle Schauspielausbildung, jedoch bleibt sie zunächst auf die Rolle der Rebellin und Verführerin festgelegt, so beispielweise in DAS MÄDCHEN ROSEMARIE, spielt aber auch wiederholt Rollen in Kinokomödien. Neben Film und Fernsehen wird sie als Theaterschauspielerin bekannt und geht 1977 mit ihrer Rolle in Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ auf Tournee. Einen weiteren Bühnenerfolg erspielt sie sich 1982 bei den Salzburger Festspielen in Wim Wenders Inszenierung von Peter Handkes „Über die Dörfer“. 1979 wird Rainer Werner Fassbinder auf sie aufmerksam und besetzt sie in seinen Filmen LOLA und LILI MARLEN. Bis heute ist sie immer wieder in Film und Fernsehen, sowie auf der Theaterbühne zu sehen. Wir gratulieren herzlich zum 75. Geburtstag.
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August 2015
Robert Siodmak – 115. Geburtstag (* 08.08.1900 – † 10.03.1973)
G.W. Pabst – 130. Geburtstag (*27.08.1885 – † 29.05.1967)
„Wenn ich, wie Alfred Hitchcock, mein ganzes Leben nur Kriminalfilme gemacht hätte, wäre mein Name bestimmt ebenso bekannt. Aber das langweilte mich und ich versuchte es auf verschiedenen Gebieten, mit Komödien, Tragödien oder Musicals.“ – Robert Siodmak
Vor 115 Jahren wurde Robert Siodmak geboren, seines Zeichens Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Zu Anfang seiner Karriere galt Siodmak nicht zuletzt durch sein Mitwirken an der Produktion Menschen Am Sonntag als wichtiger Vertreter der Neuen Sachlichkeit im Film, der Gegenströmung zum Deutschen Expressionismus. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung emigrierte er jedoch wenig später aus dem nationalsozialistischen Deutschland und wurde in Hollywood zu einem der bedeutendsten Regisseure des Film noir.
Nach Kriegsende führte Robert Siodmak auch wieder in Deutschland Regie und drehte dort unter anderem den Film Nachts, wenn der Teufel kam, der ihm zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen einbrachte.
Besagter Titel ist ebenso Bestandteil unseres Verleihprogramms wie Abschied oder der Genreklassiker Die Wendeltreppe, um nur einige von Robert Siodmaks herausragenden Regiearbeiten zu nennen.
[reveal title=“G. W. Pabst“ ]
Der im August 1885 geborene G. W. (Georg Wilhelm) Pabst, einer der herausragendsten Regisseure des Stumm- und frühen Tonfilms, der zudem die Neue Sachlichkeit mit begründete, feierte seine größten Erfolge mit Filmen wie Die freudlose Gasse, den er mit Greta Garbo und Asta Nielsen drehte, sowie mit Die Büchse der Pandora und Tagebuch einer Verlorenen, der die amerikanische Schauspielerin Louise Brooks zu einer Ikone des frühen Films machte. In seinen ersten Tonfilmen Westfront 1918, Die Dreigroschenoper und Kameradschaft schimmert eine linkspolitische Haltung durch. Zunächst gelingt es ihm in Frankreich zu drehen und er fasst den Entschluß in Hollywood zu arbeiten, dieser Plan scheitert aber schließlich durch die Entwicklungen und den Beginn des Krieges während er seine Familie besucht. Nach dem Ende des Krieges konnte Pabst nicht mehr an die kommerziellen Erfolge der Stummfilmära anknüpfen, obwohl er beispielsweise mit Der Prozeß oder Es geschah am 20. Juli hochwertige Regiearbeiten ablieferte. In unserem Verleihprogramm finden Sie insgesamt 12 Filme aus dem Gesamtwerk von G. W. Pabst.
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Juli 2015
Pina Bausch – 75. Geburtstag (*27.07.1940 – † 30.06.2009)
Paul Leni – 130. Geburtstag (*08.07.1885 – † 02.09.1929)
„Ich bin weniger daran interessiert, wie sich die Menschen bewegen als was sie bewegt.“ – Pina Bausch
Pina Bausch wäre im Juli dieses Jahres 75. Jahre alt geworden. Die Choreografin, Tänzerin und Tanzpädagogin steht für die Gründung des Tanztheaters, welches sie als Direktorin des Wuppertaler Tanztheaters entwickelte und damit entscheidende Impulse für den internationalen, zeitgenössischen Tanz gab. Wir feiern und gedenken eine der bedeutendsten Choreografinnen des 20. Jahrhunderts mit Filmen wie Die Klage der Kaiserin, eine Collage von Tanzszenen, angesiedelt zwischen Drama und Absurdität, Fellinis Schiff der Träume mit Pina Bausch als blinde Principessa Lherimia auf einem Ozeandampfer kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges und TANZTRÄUME – JUGENDLICHE TANZEN KONTAKTHOF VON PINA BAUSCH, wo 40 Schüler und Schülerinnen unter der Leitung von Ensemblemitgliedern und Pina Bausch tanzend ihre Gefühle erforschen.
[reveal title=“Paul Leni“ ]
Den expressionistischen Film prägte Paul Leni als Filmarchitekt und Regisseur. Zunächst arbeitete er als Zeichner und gestaltete Filmplakate, während des ersten Weltkrieges kam es dann aber zu dem klischeebeladenen, propagandistischen Erstlingswerk DAS TAGEBUCH DES DR. HART. Nach dem Krieg arbeitete er regelmäßig für den Film, unter anderem mit Ernst Lubitsch und Joe May als Szenenbildner, 1917 aber auch bereits als Regisseur von DORNRÖSCHEN. Weitere Filme und Szenenbilder für große Namen des Stummfilms folgten, bis er 1926 in die USA ging um einem Engagement von Carl Laemmle zu folgen. Erfolgreich war Leni mit The Cat and the Canary, einer schwarzen Komödie und The Man Who Laughs, nach Victor Hugo mit Conradt Veidt. Er prägte mit seiner inszenatorischen Arbeit auch den Stil der Horrorfilme der Universal Pictures, bevor er 1929 in Folge einer Blutvergiftung starb.
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Juni 2015
Claude Chabrol – 85. Geburtstag (*24.06.1930 – † 02.09.2010)
Thomas Mann – 140. Geburtstag (*06.06.1875- † 12.08.1955)
Stan Laurel – 125. Geburtstag (*16.06.1890 – † 23.02.1965)
„Ich mache die Zuschauer zu Mitwissern, damit sie unsicher werden und ihre Wahrheit in Frage stellen.“ Claude Chabrol
Wäre Claude Chabrol nicht 2010 verstorben, wäre er im Juni dieses Jahres 85 Jahre alt geworden. Zusammen mit Jean-Luc Godard, François Truffaut und anderen zählt er zu den großen Regisseuren der Nouvelle Vague, der wohl bedeutendsten stilistischen Strömung im französischen Kino der Nachkriegszeit. Von Kindesbeinen an Cineast, gründete Chabrol bereits im zarten Alter von 13 Jahren einen Filmclub in der Dorfscheune. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er leidenschaftlich mit Éric Rohmer an der weltweit ersten Monographie über sein Idol Alfred Hitchcock. Große Bekanntheit erlangte der studierte Literaturwissenschaftler vor allem als Filmkritiker der Cahiers du cinéma und später als Regisseur sozialkritischer Filme, die sich in erster Linie mit der französischen Bourgeoisie auseinandersetzen.
In unserem Verleihprogramm findet sich vor allem Claude Chabrols Spätwerk, zum Beispiel Dr. M, Betty, Biester oder Die Farbe der Lüge.
[reveal title=“Thomas Mann“ ]
Vor 140 Jahren erblickte Thomas Mann das Licht der Welt und somit sicherlich einer der einflussreichsten deutschen Schriftsteller aller Zeiten. Wir sind sehr froh, Ihnen Verfilmungen seiner anspruchsvollen Arbeiten anbieten zu können, darunter Die Buddenbrooks – Thomas Manns erster Roman, für den er im Jahre 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Daneben können Sie auch die filmische Entsprechung des monumentalen Bildungsromans Der Zauberberg oder des späteren Werks Doktor Faustus bei uns finden.
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[reveal title=“Stan Laurel“ ]
Stan Laurel war ein britischer Filmkomiker, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Am 16. Juni 2015 würde er seinen 125. Geburtstag feiern. Berühmt wurde Stan Laurel als Teil des Komikerduos Laurel und Hardy – im deutschsprachigen Raum besser bekannt als Dick und Doof. Das Filmarchiv des Deutschen Filminstituts ist im Besitz von dreizehn Kopien dieser urkomischen Serie.
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Mai 2015
Rudolf Klein-Rogge – 60. Todestag (*24.11.1885 – † 29.05.1955)
Sabine Sinjen – 20. Todestag (*18.08.1942- † 18.05.1995)
Henry Fonda – 110. Geburtstag (*06.05.1905- † 02.08.1982)
Dr. Mabuse oder der Erfinder Rotwang in METROPOLIS– dies sind einige der Rollen, durch die der Schauspieler und Theaterregisseur Rudolf Klein-Rogge zu einem der bekanntesten Gesichter des Films der Weimarer Zeit wurde. Zunächst hat sich der in Köln geborene Klein-Rogge als Theaterschauspieler einen Namen gemacht, bevor nach und nach kleinere Filmrollen in den 1910er Jahren annimmt. Der große Durchbruch auf der Leinwand kommt dann aber mit der Titelrolle in DR MABUSE, DER SPIELER. Für Fritz Lang, den er durch seine Ex-Frau Thea von Harbou kennen lernt, steht er danach noch neun mal vor der Kamera. Dabei spielt er meist die Rolle des Antagonisten, der im Hintergrund die Fäden zieht, wobei sein Spiel von Zeitgenossen häufig als „dämonisch“ beschrieben wird. In seiner letzten Zusammenarbeit mit Fritz Lang –DAS TESTAMENT DES DR MABUSE– gelingt es ihm die Darstellung des hypnotischen Tyrannen eindrucksvoll in die Tonfilmära zu überführen. Ab Mitte der dreißiger Jahre spielt er jedoch nur noch Nebenrollen und arbeitet schließlich als Theaterregisseur bis in die frühen 1950er Jahre in Graz. Er erliegt 1955 den Folgen eines Schlaganfalls. In unserem Verleih finden sie sechs Titel mit denen Rudolf Klein-Rogge seinen Ruf unter Beweis stellte und die allesamt zu den Klassikern der Filmgeschichte gehören.
[reveal title=“Sabine Sinjen“ ]
Diesen Monat erinnern wir uns ebenfalls an Sabine Sinjen, deren Todestag sich zum zwanzigsten mal jährt. Nachdem sie zunächst durch seichtere Unterhaltungsfilme bekannt wurde, hat sie sich unter der Regie von Urlich Schamoni zu einer starken Charakterdarstellerin entwickelt, In den Filmen ES, ALLE JAHRE WIEDER und WIR-ZWEI verkörperte Sie Frauenfiguren, die sich in Spannungsituation zwischen den Ansprüchen einer sich modernisierenden Gesellschaft und althergebrachten moralischen Ansprüchen wiederfinden, wobei sich diese Konflikte bis in das privateste ziehen. Sie finden diese Titel, sowie fünf weitere Filme mit Sabine Sinjen, darunter das Erstlingswerk DIE FRÜHREIFEN, in unserem Verleih.
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[reveal title=“Henry Fonda“ ]
Des Weiteren erinnern wir uns an Henry Fonda, der meist in der Rolle des aufrechten Amerikaners, nicht nur im Western, zu Weltruhm kam; konnte zuweilen aber auch den hinterlistigen Gangster spielen und so sein breites Repertoire unter Beweis stellen. Er hätte dieses Jahr seinen 110. Geburtstag gefeiert. In unserem Angebot haben wir mehrere Filme in denen Fonda mitspielte, darunter der Klassiker BEFEHL DES GEWISSENS bei dem John Ford Regie führte, mit dem Fonda oft zusammenarbeitete.
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April 2015
Harry Liedtke – 70. Todestag (*12.10.1882 -† 28.04.1945)
O.W. Fischer – 100. Geburtstag (*01.04.1915 -† 29.01.2004)
Der Name Harry Liedtke ist untrennbar mit Ernst Lubitsch verknüpft und daher mit einem Genre, das später der Kriegsunterhaltung im Nationalsozialismus dienen musste. Durch die Politik der Gleichschaltung wären die großen Komödien und ihre Talente beinahe in Vergessenheit geraten. Die Filme von Lubitsch gehören zweifellos zum Besten, was das deutsche Kino hervorgebracht hat.
„Ernst Lubitsch verkörperte den sinnlichen Mehrwert, den das Kino immer verspricht und selten einlöst.“ (Karsten Witte)
Liedtke spielte häufig den Gentlemen oder den jugendlichen Charmeur und war einer der Publikumslieblinge des deutschen Kinos. Gemeinsam mit Marlene Dietrich ist er auch in Ich küsse Ihre Hand, Madame von 1928 erfolgreich. Diesen Film finden Sie ebenso in unserem Programm wie die restaurierten Klassiker SUMURUN und MADAME DUBARRY, wo er neben Pola Negri spielt und auch Paul Wegener und Emil Jannings, sowie DIE AUSTERNPRINZESSIN und andere Titel.
In unserem Verleihprogramm finden Sie elf ausleihbare Kopien mit Harry Liedtke, davon sechs mit Lubitsch als Regisseur.
[reveal title=“O.W. Fischer“ ]
Der in Österrreich geborene Schauspieler O.W.Fischer war neben Curd Jürgens einer der bestbezahlten Schauspieler und der Filmstar der Wirtschaftswunderjahre. Die erste gemeinsame Leinwandzusammenarbeit des Traumpaars des deutschen Films – O.W. Fischer und Maria Schell – ist Bis wir uns wiedersehen von 1952, wo er einen innerlich zerrissenen Falschspieler darstellt, beide spielen auch in DER TRÄUMENDE MUND. Diese Filme haben wir ebenso im Programm wie die Zusammenarbeit mit Ruth Leuwerik in „Ludwig II“ (1955). Für seine Rolle als Bayernkönig unter der Regie von Helmut Käutner erhielt Fischer den Bundesfilmpreis.
Seinen Erfolg begründeten auch Filme wie die Krimikomödie Peter Voß, der Millionendieb (1958) oder der mit vielen Auszeichnungen geehrte Film Helden aus demselben Jahr, nach dem Theaterstück von George Bernhard Shaw.
Insgesamt finden Sie vierzehn Filme mit O.W. Fischer in unserem Programm. Jeder davon ist ein Wiedersehen mit vielen beliebten Darstellern des deutschen Films.
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März 2015: Olga Tschechowa (*14.04.1897** – † 09.03.1980)
„Was heißt schon für uns Frauen, mit Anstand alt zu werden? Lieber unanständig jung bleiben“ – Olga Tschechowa
Vor 35 Jahren verstarb Olga Tschechowa, geb. von Knipper, ihres Zeichens Schauspielerin deutsch-russischer Herkunft. Schon in der Kindheit war sie umgeben von berühmten Persönlichkeiten wie ihrem Onkel, dem Schriftsteller Anton Tschechow, oder Künstlern wie Tolstoj und Glazunov. Nach einer Ausbildung bei Konstantin Stanislawski in Moskau misslang der Start in die Schauspielkarriere auf russischem Boden, weshalb sie im Jahre 1921 nach Deutschland emigrierte.
[reveal title=“Mehr“ ]
Noch im gleichen Jahr erhielt Olga Tschechowa eine Nebenrolle in F.W. Murnaus Film SCHLOß VOGELÖD. Eine Wende in der Filmgeschichte, das Aufkommen des Tonfilms, gestaltete sie mit, indem sie in bedeutenden Werken wie DIE DREI VON DER TANKSTELLE (1930) mitspielte.
Insgesamt wirkte Olga Tschechowa in knapp zweihundert Filmen mit, die unter der Regie von Max Ophüls, Willi Forst oder Carl Fröhlich entstanden. Dabei erwies sie sich als besonders wandelbar und brillierte in den unterschiedlichsten Charakterrollen.
In unserem Verleihprogramm finden Sie vierzehn ausleihbare Kopien von Filmen mit Olga Tschechowa.
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** Geburtsdatum variiert in diversen Quellen
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Februar 2015: Stan Laurel (*16.06.1890 – † 23.02.1965)
„Wenn irgendwer auf meiner Beerdigung ein langes Gesicht zieht, rede ich nie wieder mit ihm“ – Stan Laurel
Stan Laurel war ein britischer Filmkomiker, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Berühmt wurde er als Teil des Komikerduetts Laurel und Hardy (im deutschsprachigen Raum als Dick und Doof bekannt). In eine Künstlerfamilie geboren, hatte er seinen ersten Theaterauftritt bereits im Alter von neun Jahren. Die professionelle Karriere startete Laurel in diversen britischen Varieté-Theatern.
[reveal title=“Mehr“ ]
Seit er in den 1920ern Jahren auf den Komiker Oliver Hardy traf, spielten die beiden in über hundert Filmen als Laurel und Hardy zusammen. Durch ihren Charme, ihre Physiognomie und ihre unvergleichliche Ausstrahlung menschlicher Wärme sind sie bis heute dem weltweiten Publikum präsent.
Das Filmarchiv des Deutschen Filminstituts ist im Besitz von dreizehn Kopien der Serie Dick und Doof.
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Januar 2015: Henny Porten (*07.01.1890 – † 15.10.1960)
„Der Filmschauspieler soll zu vielen sprechen, von vielen verstanden werden, von dem einfachen Bauernmädchen in irgend einem weltverlorenen Dorf eben so, wie von dem abgehetzten, nervösen Großstadtmenschen. Er soll tausend Herzen haben, um von tausend Herzen begriffen zu werden“ – Henny Porten
Henny Porten war einer der großen Stars des deutschen Stumm- und Tonfilms. Insgesamt wirkte sie bei ungefähr zweihundert Filmen mit und arbeitete eng mit Schauspielern wie Emil Jannings zusammen, sowie mit Regisseuren wie Jessner oder Lubitsch. Henny Porten ist bekannt dafür, dass sie sich für die soziale Anerkennung des Filmschauspielers einsetzte.
[reveal title=“Mehr“ ]
Als sie sich in den 1930er Jahren gegenüber dem nationalsozialistischen Regime weigerte, die Ehe mit ihrem jüdischen Gatten aufzulösen, bedeutete dies das Ende ihrer Karriere als Schauspielerin.
Fünf Klassiker des Stummfilms mit Henny Porten in der Hauptrolle sind in unserem Verleihprogramm erhältlich: DAS ALTE GESETZ (1923), ANNA BOLEYN (1920), DIE HINTERTREPPE (1921), KOHLHIESELS TOCHTER (1920) und DER SCHATTEN DES MEERES (1912).
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Dezember 2014: Alfred Vohrer 29.12.2014 – 100. Geburtstag
Alfred Vohrer stand am Anfang seiner Karriere als Schauspieler auf der Bühne, konnte aber nach seiner Kriegsverletzung diese Tätigkeit nicht fortführen und entschloss sich für eine Umschulung zum Regisseur. Schon seine ersten Filme waren kommerzielle Erfolge. In den 60ern Jahren machte Alfred Vohrer durch eine Reihe von den Edgar-Wallace-Filmen auf sich aufmerksam.
[reveal title=“Mehr“ ]
Er drehte insgesamt 14 Filme dieser Serie und beeinflusste somit den Stil der weiteren Verfilmungen. Zu den Besonderheiten seiner Inszenierungen gehören die übertriebene Gestik im Schauspiel und die pointierte Schnitt- und Zoomtechnik. Einige Edgar-Wallace-Filme, wie zum Beispiel NEUES VOM HEXER (1965), sind in unserem Verleihprogramm erhältlich.
Die Neue Münchener Fernsehproduktion gewann Alfred Vohrer in 70ern Jahren als Regisseur. Er begann seine Fernsehkarriere mit den Krimiserien „Der Alte“ und „Derrick“, es folgten die Quotenserien „Das Traumschiff“ und „Die Schwarzwaldklinik“.
Einen Kultstatus erreichten aber die Edgar Wallace-Verfilmungen mit dem unvergleichlichen Klaus Kinski und René Deltgen (dessen Paul Temple auch im Radio-Hörspiel für leere Straßen sorgte) und vielen anderen bekannten Schauspielern, die spannende Krimiunterhaltung garantieren.
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November 2014: Vittorio De Sica, 13.11.2014 – 40. Todestag
“Das Credo des heutigen Menschen lautet: Ich glaube an das Image, an den Computer und an die Demoskopie” – Vittorio de Sica
Der italienische Schauspieler und Filmregisseur Vittorio de Sica gehört neben namhaften anderen – Fellini, Rossellini, Visconti und Zampa – zu den Mitbegründern des italienischen Neorealismus (1943-1954), einer Bewegung in Filmgeschichte und Literatur, die sich kritisch mit dem Faschismus und der Nachkriegsrealität in Italien auseinandergesetzt hat.
[reveal title=“Mehr“ ]
De Sica ist vor allem als Regisseur von Filmwerken wie FAHRRADDIEBE (1948) bekannt, die auf soziale Problematiken wie Armut und Unterdrückung der nicht privilegierten Bevölkerung Italiens aufmerksam gemacht haben. Vittorio de Sica war Darsteller in ungefähr 160 Filmen und führte in mehr als 35 Filmstücken selbst Regie. Der sowohl in Italien als auch international gefeierte de Sica nahm mehrere Oscars und einen Goldenen Bären entgegen.
Unser Verleihprogramm enthält einige Filmkopien von de Sica, darunter den Film UMBERTO D (1951), der dem Zuschauer das ausweglose Leben eines einsamen Pensionärs vor Augen führt sowie DAS WUNDER VON MAILAND (1950), über den das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Ein Loblied auf Güte und Hilfsbereitschaft, reich an poetischen und humanen Werten. Eines der unvergänglichen Meisterwerke der Filmkunst“. obn/mw
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Oktober 2014: Liselotte Pulver, 11.10.2014 – 85. Geburtstag
„Klatsch ist die Antwort auf eine Meinungsumfrage, die garnicht veranstaltet wurde“ – Liselotte Pulver
Ab den 1950er Jahren bezauberte Liselotte Pulver das deutschsprachige Publikum mit ihrer Schauspielkunst. Mit Billy Wilders Komödie Eins, Zwei, Drei, in der sie das blonde Fräulein Ingeborg spielt, wurde sie schließlich auch international bekannt. 2007 stand die lebensfrohe Schweizerin das letzte Mal vor der Kamera und genießt seitdem das Leben am Genfer See.
[reveal title=“Mehr“ ]
In unserem Verleihprogramm haben wir mehrere bekannte Filme von Liselotte Pulver, darunter die Thomas Mann-Verfilmung Buddenbrooks (1959) oder die romantische Komödie Ich denke oft an Piroschka (1955), in der sie ein liebreizendes 17-jähriges Schulmädchen verkörpert. Mit Die Zürcher Verlobung (1957) möchten wir Ihnen eine weitere Komödie ganz besonders ans Herz legen. obn/mb
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September 2014: Marcello Mastroianni (* 28.09.1924 – † 19.12.1996)
„Für mich ist es das wichtigste, überall Freunde zu finden und möglichst ein italienisches Restaurant. Um den Tisch herumsitzen, Unsinn reden, essen, trinken, lachen – das ist die Hauptsache.“ – Marcello Mastroianni
Nicht nur lebenslustiger Liebhaber, sondern vor allem auch Mann in der Krise, mit melancholischem und distanziertem Blick auf das Leben. Diesen Typus verkörperte Marcello Mastroianni schon in Fellinis DOLCE VITA – dem Film, der ihn international bekannt machte. Seinem Lieblingsregisseur Fellini blieb er treu – und dieser ihm.
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In unserem Verleihprogramm finden Sie aber auch andere cineastische Perlen mit Marcello Mastroianni, darunter einige seiner besten Filmkomödien zum Wieder- und Neuentdecken. Zusammen mit Anna Karina spielt er in Viscontis DER FREMDE, mit Sophia Loren in DIE PUPPE DES GANGSTERS und neben de Sica und der Loren in SCHADE, DASS DU EINE KANAILLE BIST! mw
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August 2014: Georg Thomalla (* 14.02.1915 – † 25.08.1999)
„Improvisation ist die Kunst, ohne Anlauf durch den Stegreif zu springen.“ – Georg Thomalla
Vor rund 15 Jahren ist der deutsche Komödiant Georg Thomalla gestorben. Im Laufe seines Lebens machte sich der gelernte Koch als Sänger – unter anderem beim Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne im Jahre 1958 – als Synchronsprecher und nicht zuletzt auch als Theater- und Filmschauspieler einen Namen.
[reveal title=“Mehr“ ]
Aber erst der Siegeszug des Fernsehens als Massenmedium in den sechziger Jahren verhalf Georg Thomalla zu seinem endgültigem Durchbruch. Sendungen wie Unser Pauker oder Ein Abend mit Georg Thomalla gehörten schnell zu den Lieblingssendungen des deutschen Publikums. Große Bekanntheit erlangte er auch als deutsche Synchronstimme von Schauspielgrößen wie Jack Lemmon, Peter Sellers oder Bob Hope.
Wer sich von Georg Thomallas darstellerischem Talent überzeugen möchte, findet in unserem Verleihprogramm eine Auswahl seiner schönsten Filme, darunter NORA, JUNGER MANN, DER ALLES KANN oder auch MENSCH ÄRGERE DICH NICHT. mb
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KARLHEINZ BÖHM am 29.05.2014 verstorben
Der österreichische Schauspieler Karlheinz Böhm starb am 29. Mai im Alter von 86 Jahren.
In Andenken an diesen unvergesslichen Schauspieler und sozial engagierten Menschen, der durch die Gründung der Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ auf notleidende Menschen in Äthiopien aufmerksam gemacht hat, möchten wir auf einige seiner Filme hinweisen, die im DIF verfügbar sind. Darunter finden Sie die beliebte „Sissi-Trilogie“, in der Karlheinz Böhm an der Seite von Romy Schneider gespielt hat und wir hoffen auch auf die weitere Würdigung seines sonst so umfangreichen Schaffens.
[button url=“/wp-content/uploads/2011/06/Karlheinz-Boehm.pdf“ target=“_blank“ ]Verleihangebot „Filme mit KARLHEINZ BÖHM“[/button]
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Juli 2014: Louis de Funès (* 31.07.1914 – † 27.01.1983)
„Lachen ist für die Seele dasselbe wie Sauerstoff für die Lungen.“ – Louis de Funès
Louis Germain David de Funès de Galarza wurde als Sohn spanischer Einwanderer am 31.07.1914 in Courbevoie in Frankreich geboren. Zu seinem 100. Geburtstag erinnern wir an einen der populärsten europäischen Komiker der sechziger und siebziger Jahre.
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Seine unverwechselbare Mimik und Gestik bei den Darstellungen cholerisch-patriarchaler Figuren machten ihn zu einem einzigartigen Kino- und Fernseherlebnis: während der Zuschauer gemeinsam mit Louis de Funès ausgelassen und albern gegen Umgangsregeln verstoßen darf, werden die kleinbürgerlichen Vertreter von Moral und Gesetz der Lächerlichkeit preisgegeben.
Ob in BALDUIN – DAS NACHTGESPENST an der Seite von Jean Gabin oder als Hitler- Parodist in SCHARFE KURVEN FÜR MADAME – sein schauspielerisches Können bleibt ebenso unvergesslich wie die tönende Freundschaft mit den Außerirdischen in LOUIS UND SEINE AUßERIRDISCHEN KOHLKÖPFE. Diese und weitere Titel finden Sie auch in unserem Verleihprogramm. mw
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Juni 2014: Lotte Reiniger (* 02.06.1899 – † 19.06.1981)
„Ich glaube mehr an Märchen als an Zeitungen.“ – Lotte Reiniger
Im Juni 2014 wäre die deutsch-englische Scherenschnittkünstlerin, Silhouettenfilmerin und Trickfilmpionierin Lotte (eigentlich Charlotte) Reiniger 115 Jahre alt geworden. Niemand verstand es so gut wie sie, bekannte Geschichten und Fabeln auf zauberhafte Art und Weise in Szene zu setzen – und somit jüngeres wie älteres Publikum in fantastische Märchenwelten zu entführen.
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Ihre detailgetreue Arbeitsweise, ihre unerschöpfliche Ausdauer, ihre Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Bewegungen präzise nachzuahmen – machten ihre Silhouettenfilme zu unangefochtenen Meisterwerken, die bis heute nichts an ihrer Schönheit und Relevanz eingebüßt haben.
In unserem Verleihprogramm finden Sie eine sehr große Auswahl von Lotte Reinigers Filmen, allen voran ihr wohl berühmtester und erster abendfüllender Trickfilm DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED, der uns in der restaurierten/ viragierten Fassung von 1999 vorliegt. Darüber hinaus können wir Ihnen die Umsetzungen bekannter Märchen wie ASCHENPUTTEL, HÄNSEL UND GRETEL, DER FROSCHKÖNIG oder ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE anbieten, sowie Lotte Reinigers letzten, kurz vor ihrem Tod entstandenen Scherenschnittfilm DIE VIER JAHRESZEITEN.
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Mai 2014: Gerhard Lamprecht (* 06.10.1897 – † 04.05.1974)
„Ein politisch denkender Mensch oder ein politischer Regisseur, gleichsam mit einer ideologischen Vorgabe, wie zu inszenieren wäre, bin ich nie gewesen.“ – Gerhard Lamprecht
Am 04. Mai 2014 jährt sich der Todestag von Gerhard Lamprecht zum nunmehr 40. Male.
Lamprecht, der sich von Kindesbeinen an für das Kino interessierte und bereits im Alter von 17 Jahren sein erstes Manuskript verkaufte, machte sich im Laufe seiner Karriere als Regisseur, Drehbuchautor, Dramaturg und nicht zuletzt als Filmhistoriker verdient.
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In seiner Arbeit nahm Gerhard Lamprecht meist eine beobachtende, wenn auch nicht objektiv beobachtenden Rolle ein und behandelte zeitgenössische, politische Themen mithilfe einer weitgehend offenen Form des Erzählens, die stets verschiedene Interpretationen zuließ.
Wir sind sehr froh, einige der schönsten Inszenierungen von Gerhard Lamprecht in unserem Verleihprogramm zu haben – etwa seine literarischen Verfilmungen von Thomas Manns Buddenbrooks sowie Erich Kästners Emil und die Detektive, als auch den „Trümmerfilm“ Irgendwo in Berlin.
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April 2014: Marlon Brando (* 03.04.1924 – † 01.07.2004)
„Die Leute machen einen Mythos aus mir, egal, was ich sage oder tue.“ – Marlon Brando
Der Mann, der Mythos, die Legende – am 03. April dieses Jahres hätte Marlon Brando seinen 90. Geburtstag gefeiert. Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts und – für einen Großteil der Filmschaffenden und Cineasten dieser Welt – gar als der größte Schauspieler aller Zeiten.
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Marlon Brando machte die Schauspieltechnik des Method Acting salonfähig und erlangte durch seine einzigartigen Darstellungen, wie auch durch seine zahlreichen öffentlichen Eklats weltweite Berühmtheit. Er prägte sowohl vor als auch hinter der Kamera das Image des gesellschaftlichen Außenseiters – und setzte sich mit sozialem und politischem Engagement auch privat für ebendiese ein.
In unserem Verleihprogramm finden Sie unter anderem die Verfilmung des Tennessee Williams Stücks Endstation Sehnsucht, einen von Brandos ersten Filmen, sowie auch Duell am Missouri – ein Western, indem Marlon Brando als exzentrischer Gesetzeshüter den Gegenpart zu der von Jack Nicholson gespielten Hauptfigur einnimmt.
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März 2014: Nadja Tiller (* 16.03.1929)
„Jetzt bin ich in einem Alter, in dem gute Laune lebensnotwendig ist.“ – Nadja Tiller
Mitte März 2014 feiert die österreichische Film-, Fernseh- und Theaterschauspielerin Nadja Maria Tiller ihren 85. Geburtstag. Makelloses Aussehen und herausragendes darstellerisches Talent machten die einstige Miss Austria zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Filmstars der 1950er und 1960er Jahre.
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Mit der Rolle der Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt in Rolf Thieles sozialkritischem Spielfilm Das Mädchen Rosemarie, gelang Nadja Tiller im Jahre 1958 schließlich auch der internationale Durchbruch.
Neben besagtem Titel möchten wir Ihnen auch Alfred Weidenmanns Verfilmung der Buddenbrooks (1959) und Helmut Käutners Neuverfilmung von Die Feuerzangenbowle (1970) besonders ans Herz legen – um nur drei der über 70 Filme zu nennen, in denen Nadja Tiller ihr Können unter Beweis stellte, und die darüber hinaus fester Bestandteil unseres Verleihprogramms sind.
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Februar 2014: Heinz Erhardt (* 20.02.1909 – † 05.06.1979)
„Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit.“ – Heinz Erhardt
Am 20. Februar 2014 wäre Heinz Erhardt 105 Jahre alt geworden. Ob als Komiker, Musiker, Dichter, Radiomoderator, Schauspieler oder als Alleinunterhalter – der gelernte Kaufmann wusste sein Publikum stets zu überzeugen.
[reveal title=“Mehr“ ]
Erhardts einzigartiger Humor – eine Mischung aus Wortspielen, verdrehten Redewendungen und amüsant gereimten Vierzeilern – machte ihn sprichwörtlich unsterblich und zum erklärten Idol renommierter Komödianten wie Otto Walkes oder Willy Astor.
Seine größten Kinoerfolge feierte Heinz Erhardt Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre mit Filmen wie Vater, Mutter und neun Kinder, Der letzte Fußgänger oder Ach, Egon! – diese und weitere Titel finden Sie selbstverständlich auch in unserem Verleihprogramm.
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Januar 2014: Cary Grant (* 18.01.1904 – † 29.11.1986)
„Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant.“ – Cary Grant
Vor rund 110 Jahren wurde die Schauspiellegende Cary Grant geboren. Mit dem charismatischen, stets gut gekleideten, perfekt frisierten, äußerst charmanten und durchaus selbstironischen „Mann von Welt“ schuf Archibald Alexander Leach – so Cary Grants bürgerlicher Name – vielleicht sogar den maskulinen Hollywood-Stereotypen schlechthin.
[reveal title=“Mehr“ ]
Erwähntes Image verkörpernd, hielt sich Grant über einen Zeitraum von fast 30 Jahren ununterbrochen an der Spitze Hollywoods und spielte dabei ausschließlich Hauptrollen. Nicht ohne Grund wählte ihn das American Film Institute auf Platz 2 der 25 bedeutendsten männlichen Filmstars aller Zeiten.
Cary Grant, dessen Leinwand-Persona augenscheinlich als Blaupause für den Kult-Agenten „James Bond“ diente – eine Rolle, die er selbst im Übrigen ablehnte – brillierte in allen Genres gleichermaßen. In unserem Verleihprogramm finden sich daher zahlreiche Klassiker, darunter auch Howard Hawks Screwball-Comedy LEOPARDEN KÜSST MAN NICHT und Alfred Hitchcocks Meisterwerk DER UNSICHTBARE DRITTE.
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Dezember 2013: Horst Buchholz (* 04.12.1933 – † 03.03.2003)
„I don’t really like to talk.“ – Horst Buchholz
Der seinerzeit als „deutscher James Dean“ geltende Horst Buchholz wäre am 4. Dezember diesen Jahres 80 Jahre alt geworden.
[reveal title=“Mehr“ ]
Tief überzeugt von den eigenen Fähigkeiten, brach Buchholz frühzeitig die Schule ab, um sich der Schauspielerei zu widmen. Eine Entscheidung, die der sage und schreibe 6 Sprachen fließend sprechende Charakterdarsteller zeitlebens nicht bereuen sollte.
Im Laufe seiner über 50 Jahre andauernden Karriere gewann er zweimal den Deutschen Filmpreis und erhielt 1955 eine Auszeichnung als bester Schauspieler in Cannes.
Unbedingt sehenswert sind Horst Buchholz’ Darstellungen in Billy Wilders Eins, Zwei, Drei, Rolf Hansens Auferstehung und Vincent Shermans Cervantes – Der Abenteurer des Königs. Alle drei Titel finden Sie selbstverständlich in unserem Verleihprogramm.
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November 2013: René Clair (* 11.11.1898 – † 15.03.1981)
„Filmkritiker haben die wichtige Aufgabe, dem Publikum zu erklären, warum es einen Film niemals verstehen wird.“ – René Clair
Der französische Regisseur und Autor René Clair, geboren als René-Lucien Chomette, erblickte vor 115 Jahren das Licht der Welt. Als Pionier der Stummfilmära stand er dem aufkommenden Tonfilm zunächst skeptisch gegenüber.
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Kaum zu glauben, erkannte er doch wenig später als einer der ersten Filmemacher das kreative Potenzial der auditiven Komponente und nutzte diese auf eine Art und Weise, die weit über die Konventionen der reinen Dialogwiedergabe hinausreichte.
Durch seine filmischen Experimente erlangte René Clair zunächst in Frankreich und wenig später auch in London und Hollywood große Berühmtheit.
Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen Der Pakt mit dem Teufel, Clairs eigene filmische Interpretation von Goethes Faust, sowie die frühe Produktion Ein italienischer Strohhut.
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Oktober 2013: Gustaf Gründgens (*22.12.1899 – † 07.10.1963)
„Ich habe zehn Jahre Kunst gegen etwas gemacht. Ich sehne mich danach, Kunst für etwas zu machen.“ – Gustaf Gründgens
Der Todestag von Gustaf Gründgens jährt sich diesen Oktober zum 50. Mal. Regisseur, Schauspieler, Musiker, Drehbuchautor – die Liste seiner Talente vor und hinter der Kamera ist lang. Fast ebenso lang wie der Katalog aus fast 40 Filmen, an denen Gründgens abseits seiner geliebten Theaterbühne mitwirkte.
[reveal title=“Mehr“ ]
Seinem Lebenswerk Tribut zollend, wurde der „Gustaf-Gründgens-Preis“ ins Leben gerufen, der regelmäßig herausragende Persönlichkeiten der Stadt Hamburg für ihre Arbeit im Rahmen der Darstellenden Kunst auszeichnet.
In unserem Verleihangebot finden Sie zahlreiche Titel von und mit Gustaf Gründgens. Besonders hervorheben möchten wir seine ikonische Darstellung des Mephistopheles in der Filmadaption des Theaterspiels Faust, seine Interpretation des französischen Revolutionärs Robespierre in Danton oder Hans Steinhoffs Tanz auf dem Vulkan, in der Gründgens als Debureau seine wohl berühmteste Filmrolle spielte.
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September 2013: Paul Wegener (*11.12.1874 – † 13.09.1948)
„ Erfahrung ist die Summe der Dummheiten, die man machen durfte, ohne sich den Hals zu brechen.“ – Paul Wegener
Am 13. September 2013 jährt sich der Todestag von Paul Wegener zum mittlerweile 65. Mal. Der ausgebildete Theaterschauspieler trug mit seinen Filmen maßgeblich zur Akzeptanz des Films als Kunstform in Deutschland bei.
[reveal title=“Mehr“ ]
Paul Wegener gilt als Multitalent. Egal ob als Theaterdarsteller, Filmschauspieler, Produzent, Regisseur oder Hörspielstimme – seine Arbeiten wurden allerorts sehr geschätzt, was ihm nicht zuletzt auch lukrative Engagements in Hollywood einbrachte. Trotz seiner Mitwirkung in einigen Nazi-Propagandafilmen bekam Wegener nach 1945 die Erlaubnis der Besatzungsmächte weiterhin aufzutreten, da seine anti-nationalsozialistische Haltung außer Frage stand.
In unserem Verleihprogramm finden sich zahlreiche Filme von und mit Paul Wegener. Besonders hervorzuheben wären hier unter anderem der Kurz-Spielfilm Rübezahls Hochzeit (1916), Wegeners herausragende Regiearbeit Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) oder seine darstellerische Leistung in dem Ernst Lubitsch Film Sumurun (1920).
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August 2013: John Ford (*01.02.1894 – † 31.08.1973)
„How did I get to Hollywood? By train.“ – John Ford
Vor rund 40 Jahren ist der US-amerikanische Filmemacher John Ford verstorben. Der vor allem durch seine Western berühmt gewordene Filmpionier drehte im Laufe seiner Karriere insgesamt 124 Filme und gilt bis heute als einer der wichtigsten Vertreter des US-amerikanischen Kinos.
[reveal title=“Mehr“ ]
John Ford wurden zu Lebzeiten die bedeutendsten Preise der Filmindustrie verliehen. So erhielt er unter anderem 4 mal den Oscar für die beste Regie – und damit häufiger als jeder andere Regisseur vor und nach ihm.
Neben einigen frühen Stummfilmen wie Das eiserne Pferd (1924) oder Drei raue Gesellen (1926) finden sich in unserem Verleihprogramm auch John Fords vielfach ausgezeichnete Klassiker Der Verräter (1935) und Ringo (1938) – der Film, der John Wayne zum Star machte und das felsige Monument Valley als Westernkulisse etablierte.
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Juli 2013: Michael Verhoeven (*13.07.1938)
„Das Leben ist eine ständige Spannung zwischen dem, was man tun soll und tun möchte, und dem, was man tun kann und tun darf.“ – Michael Verhoeven
Am 13. Juli 2013 feiert Michael Verhoeven seinen 75. Geburtstag. Der promovierte Arzt und Ehemann von Senta Berger gilt als einer der wichtigsten politischen Regisseure Deutschlands. In seinen Filmen beschäftigt sich Verhoeven in erster Linie mit „deutschen“ Themen und hat vor allem durch seine inhaltlichen Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus immer wieder für Skandale gesorgt.
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Michael Verhoeven ist Mitbegründer der Deutschen Filmakademie und Träger zahlreicher Filmpreise wie auch politischer Auszeichnungen, darunter die vom Zentralrat der Juden verliehene Josef-Neuberger-Medaille (1997), das Bundesverdienstkreuz (1999) und der Bayerische Verdienstorden (2002).
In unserem Verleihprogramm finden Sie neben den freizügigen „Schwabing-Lustspielen“ ENGELCHEN MACHT WEITER – HOPPE, HOPPE REITER (1968) und DER BETTENSTUDENT (1969) auch DIE WEISSE ROSE (1982), womit Michael Verhoeven den ersten großen Film über Widerstandskämpfer im Dritten Reich vorlegte.
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Juni 2013: Gregory Peck (* 05.04.1916 – † 12.06.2003)
„Inside of all the makeup and the character and makeup, it’s you, and I think that’s what the audience is really interested in… you, how you’re going to cope with the situation, the obstacles, the troubles that the writer put in front of you.“ – Gregory Peck
Am 12. Juni 2013 jährt sich zum mittlerweile zehnten Mal der Todestag von Gregory Peck, einem Mann, der sicherlich keiner Vorstellung bedarf. Der 1,90m große Schauspieler galt seiner Zeit als der attraktivste Darsteller Hollywoods und zählt noch heute zu den bedeutendsten männlichen Leinwandlegenden des US-amerikanischen Films.
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Der aus Kalifornien stammende, politisch höchst engagierte Filmstar spielte zumeist klassische Helden- und Vaterfiguren, die sich mit Leidenschaft, Integrität und Kompetenz in den Dienst der guten Sache stellten. Ob filmisches Alter Ego, Person des öffentlichen Lebens oder Privatmensch – Gregory Peck erfreute sich zeitlebens großer Beliebtheit.
In unserem Verleihprogramm finden Sie neben Klassikern wie Elia Kazans TABU DER GERECHTEN oder J. Lee Thompsons EIN KÖDER FÜR DIE BESTIE auch Gregory Pecks Oscar-prämierte Darstellung des Atticus Finch in Robert Mulligans preisgekrönter Literaturverfilmung WER DIE NACHTIGALL STÖRT.
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Mai 2013: Günter Pfitzmann (* 08.04.1924 – † 30.05.2003)
„Humor ist die Fähigkeit, im Leben mit Gegenwind zu segeln.“ – Günter Pfitzmann
Vor zehn Jahren ist Schauspieler und Kabarettist Günter Pfitzmann verstorben. Neben zahlreichen Bühnenauftritten, spielte er in mehr als 50 Filmen und Fernsehserien den Berliner mit Herz und Schnauze.
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Für seine herausragenden Darstellungen in verschiedenen Theaterproduktionen wurde Günter Pfitzmann unter anderem dreimal mit dem Goldenen Vorhang ausgezeichnet. Doch auch als Synchronsprecher in diversen Hörspielreihen und deutsche Stimme von Hollywoodgrößen wie Kirk Douglas bleibt er in guter Erinnerung.
Da Günter Pfitzmann ab den Sechzigerjahren beinahe ausschließlich in TV-Verfilmungen zu sehen war, finden sich in unserem Verleihprogramm vor allem seine frühen Filme wie Hunde, wollt ihr ewig leben, Die Brücke oder die Edgar-Wallace-Verfilmung Der Zinker, in der er die Hauptrolle spielt.
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Hardy Krüger (* 12.04.1928)
„Ein Reisepass erlangt seine wahre Bedeutung erst dann, wenn man ihn verloren hat.“ – Hardy Krüger
Schauspieler, Schriftsteller, Kosmopolit. Am 12. April 2013 feiert Franz Eberhard August – alias „Hardy“ – Krüger seinen 85. Geburtstag. Er gilt als einer der wenigen deutschen Schauspieler, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene beachtliche Erfolge feiern konnten.
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Vielfach geehrt mit Auszeichnungen wie dem Deutschen Filmpreis, der Goldenen Kamera oder dem Bayerischen Filmpreis, ist Hardy Krüger, der vielgereiste Vater von drei Kindern, zudem erfolgreicher Autor von Romanen und Erlebnisberichten – und nicht zuletzt Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.
Hardy Krügers Debütfilm Junge Adler, Titel aus der Nachkriegszeit wie Illusion in Moll, Helmut Käutners Die Gans von Sedan oder den von Stanley Kramer inszenierten Film Das Geheimnis von Santa Vittoria – finden Sie wie gewohnt in unserem Verleihprogramm.
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Conrad Veidt (* 22.01.1893 – † 03.04.1943)
„I was never a villain on the stage. I always played strong, sympathetic types. […] It wasn’t until I began acting in films that the producers and directors saw me primarily as a bizarre villain.“ – Conrad Veidt
Vor nun mehr 120 Jahren wurde der deutsche Schauspieler Conrad Veidt geboren. Nicht nur aufgrund seiner Körpergröße von 1,91 m gilt Veidt als einer größten Stars der Stummfilmära und speziell des Deutschen Expressionismus.
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Dank seiner schauspielerischen Qualitäten und seines imposanten Äußeren erlangt Conrad Veidt auch über die Landesgrenzen hinaus große Bekanntheit und spielt sowohl in englischen als auch in amerikanischen Produktionen tragende und unvergessliche Rollen.
Seine Verkörperung des somnambulen Cesare in Das Cabinet des Dr. Caligari hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Sein Auftritt in dem Filmklassiker Casablanca ist legendär. In unserem Verleihprogramm finden Sie neben den genannten Titeln noch andere sehenswerte Filme wie The Man Who Laughs oder Der Kongreß tanzt, in denen Conrad Veidt sein Publikum zu überzeugen weiß.
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Wilhelm (William) Dieterle (* 15.07.1893 – † 08.12.1972)
„Jeder Durchschnittsmann hat in seinem Leben mindestens zweimal daran gedacht, von zu Haus wegzulaufen, einmal als Kind und einmal als Ehemann.“ – Wilhelm Dieterle
40 Jahre sind vergangen seit dem Tod von Wilhelm Dieterle, alias William Dieterle. Schon in jungen Jahren feiert der in Ludwigshafen geborene Dieterle Erfolge als Schauspieler. Nach seinen ersten Regiearbeiten zählt er bereits zu den wichtigsten Regisseuren des Deutschen Films. Seine Fähigkeit, in jedem Genre herausragende Arbeiten zu liefern, beschert ihm 1930 ein Engagement in Hollywood, wo er neben Filmgrößen wie Michael Curtiz schnell zu einem der Hausregisseure des Major Studios Warner Bros. wird.
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Der vor allem für seine Filmbiographien und Melodramen bekannte Wilhelm Dieterle erhält im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Darunter befinden sich das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im Deutschen Film.
In Filmen wie Die Hintertreppe, Lucrezia Borgia oder in Friedrich Wilhelm Murnaus Verfilmung von Faust (1926) zeigen sich die schauspielerischen Qualitäten von Wilhelm Dieterle. Sein Regietalent hat er mit Der Glöckner von Notre Dame oder Vulcano eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diese und weitere Titel von und mit Wilhelm beziehungsweise William Dieterle finden Sie in unserem Verleihprogramm.
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Barbara Rütting (* 21.11.1927)
„Wenn viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann ändert sich die Welt!“ – Barbara Rütting
Am 21. November 2012 feiert die Schauspielerin, Autorin und nicht zuletzt Politikerin Barbara Rütting ihren 85. Geburtstag. Aufgrund ihres außergewöhnlichen künstlerischen Talents erhält sie bereits kurz nach ihrem Schauspieldebüt im Jahre 1952 den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin. Im Laufe ihrer Karriere spielt sie Hauptrollen in insgesamt 45 Filmen, zahlreichen Fernsehserien und macht sich obendrein einen Namen als Autorin von Romanen, Ratgebern, Koch- und Kinderbüchern.
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In den 1980er-Jahren beendet Barbara Rütting ihre Schauspielkarriere, um sich auf ihr politisches Engagement mit den Schwerpunkten Umweltschutz, Menschen- und Tierrechte zu konzentrieren.
In unserem Verleihprogramm finden Sie zahlreiche Filme, in denen sich das schauspielerische Ausnahmetalent der Barbara Rütting offenbart. Der unter der Regie von Alfred Weidenmann entstandene Canaris aus dem Jahre 1954 wäre hier sicherlich besonders hervorzuheben.
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Luis Trenker (* 04.10.1892 – † 12.04.1990)
„Die einzigen Gipfelgespräche, die wirklich einen Sinn haben, sind die der Alpinisten.“ – Luis Trenker
Vor nun mehr 120 Jahren wurde der Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Luis Trenker geboren. Im Jahre 1921 kommt der leidenschaftliche Alpinist zum ersten Mal mit dem Medium Film in Berührung. Der anfänglich als Bergführer engagierte Luis Trenker wird über Nacht zum Hauptdarsteller des Spielfilms BERG DES SCHICKSALS von Arnold Franck, als sich herausstellt, dass der ursprünglich geplante Schauspieler nicht klettern kann.
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In kurzen Zeitabständen folgen weitere Filme, in denen Trenker zunächst als Schauspieler und später auch als Regisseur agiert. Hauptthema seines künstlerischen Schaffens ist die Idealisierung eines der Heimat- und Bergwelt verbundenen Lebens, das häufig der Dekadenz der Städte und Stadtbewohner gegenübergestellt wird.
Eine Auswahl der schönsten Filme von und mit Luis Trenker finden Sie in unserem Verleihprogramm. Sehen Sie ihn an der Seite von Leni Riefenstahl in DER HEILIGE BERG oder lassen Sie sich von seiner letzten Regiearbeit verzaubern, SEIN BESTER FREUND.
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Lil Dagover (30.09.1887 – 23.01.1980)
„Für eine Frau ist Schönheit unbedingt wichtiger als Intelligenz, denn für Männer ist Sehen leichter als Denken.“ – Lil Dagover
Am 30. September 2012 wäre Lil Dagover, die Grande Dame des deutschen Stumm- und frühen Tonfilms, 125 Jahre alt geworden. In mehr als 50 Filmen überzeugte „die vornehme Dame“ Publikum und Kritik von ihrer Schauspielkunst und avancierte bereits vor Beginn des Zweiten Weltkrieges zum gefeierten Leinwandstar.
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Lil Dagovers ausdrucksstarke Darstellungsweise wirkte stilbildend für die Ära des deutschen Expressionismus und führte zu Kollaborationen mit nahezu allen namhaften Regisseuren der damaligen Zeit. Ihre Filme gehören zu den wichtigsten Werken der deutschen Filmgeschichte.
Eine Auswahl von Lil Dagovers schönsten Filmen finden Sie in unserem Verleihprogramm. Besonders hervorzuheben wären die restaurierte Fassung von Robert Wienes Meisterwerk Das Cabinet des Dr. Caligari, Fritz Langs Harakiri, Der Kongress tanzt von Erik Charell oder Alfred Weidenmanns Verfilmung der Buddenbrooks aus dem Jahre 1959.
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Pola Negri (03.01.1897 – 01.08.1987)
„You don’t know who I am?“ – Pola Negri
Vor genau 25 Jahren ist die polnische Schauspielerin Pola Negri verschieden, eine der großen Darstellerinnen der Stummfilmzeit. In Armut aufgewachsen und an Tuberkulose erkrankt, scheint ihr Schicksal früh beschieden. Doch allen Übeln zum Trotz vertraut Pola Negri auf ihr unverkennbares Talent und ist bereits im zarten Alter von 17 Jahren der Star des Warschauer Theaters.
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Nach dem Ende des ersten Weltkrieges gelingt ihr der große Durchbruch als Filmschauspielerin in den Werken des großartigen Ernst Lubitsch. Nach diversen Engagements in den USA und Europa bedeutet das Ende der Stummfilmzeit auch das allmähliche Ende von Negris Karrerie, die sich aufgrund ihres starken Akzents nicht im Bereich des Tonfilms zu etablieren vermag.
Pola Negris Verkörperungen der Carmen oder der Madame Dubarry in den gleichnamigen Filmen sind unvergesslich. In unserem Verleihprogramm finden Sie neben diesen und anderen Titeln auch ihren letzten großen Erfolg Mazurka.
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Ingmar Bergman (14.07.1918 – 30.07.2007)
„Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.“ – Ingmar Bergman
Am 30. Juli 2012 jährt sich zum mittlerweile fünften Mal der Todestag von Ingmar Bergman. Der 1997 bei den Filmfestspielen in Cannes als „Bester Regisseur aller Zeiten“ geehrte Schwede gilt als eines der herausragendsten Talente der gesamten Filmgeschichte.
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Bergmans Oeuvre ist eine durchdringende Studie der menschlichen Psyche und mythologische Verklärung zugleich – eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Gedankengut des Existenzialismus. In visueller Hinsicht sind es vor allem seine empfindsame Vorliebe für emotionsgeladene Großaufnahmen und sein außergewöhnlicher Sinn für atmosphärische Lichtsetzung, die Zuschauern im Gedächtnis bleiben und den unverwechselbaren kraftvoll-poetischen Stil kennzeichnen.
In unserem Verleihprogramm finden Sie zahlreiche Meisterwerke des Ausnahmeregisseurs Ingmar Bergman. Neben filmischen Kleinoden wie Abend der Gaukler, der ersten Zusammenarbeit mit Kameramann Sven Nykvist oder das lächeln einer sommernacht, mit dem Bergman der internationale Durchbruch gelang, besitzen wir auch Kopien seiner bekanntesten Werke wie Wilde Erdbeeren, Szenen einer Ehe oder Das Schweigen.
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Romy Schneider
Anlässlich des sich am 29. Mai zum dreißigsten Male jährenden Todestages von Romy Schneider (1938-1982) möchten wir einer Schauspielerin gedenken, die durch die Rolle der Elisabeth von Bayern in den drei Sissi-Filmen (1955-57) dem deutschsprachigen Kinopublikum ein Traumgesicht zuwandte, das ihr selbst Fluch und Segen gleichermaßen wurde.
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Kinopublikum, Boulevard und Produzenten waren sich einig, dass die am 23. September in Wien geborene Rosemarie Magdalena Albach nur noch als die Sissi zu reüssieren hätte. Das Bedürfnis der Deutschen nach historisch-heimatlich gewandetem Filmkitsch war groß. Romy Schneider, der dieses Bedürfnis durch die Medien katalysiert als dauernder Erwartungsdruck gegenüber ihrer Rollenwahl widerfuhr – das Ablehnen von entsprechenden Angeboten wurde ihr durch die Presse als divenhafter Größenwahn ausgelegt – flüchtete 1958 nach Paris.
In Frankreich sammelt sie erste Erfahrungen als Bühnendarstellerin, die Zusammenarbeit mit Luchino Visconti stärkt ihr das Bewusstsein ihrer selbst, motiviert sie zur Wahrnehmung der Vielfalt dramaturgischer Ausgestaltungen in der Profession und hilft derart die frühen Rollenfixierungen aufzubrechen. Außer deutschen Landen werden ihre Bühnenauftritte in Frankreich und ihre schauspielerischen Leistungen in den zumeist französisch-italienischen, teils auch deutschen Koproduktionen nicht nur anerkannt, sondern gefeiert. Tragende Rollen wie in Orson Welles Verfilmung von Kafkas Roman Der Prozess (1962) oder Viscontis unverkitschter Filmbiographie des bayrischen Königs Ludwig II (1972) markieren Etappen künstlerischen Aus- und Aufbruchs in den 60ern bis Anfang der 70er Jahre. Romy Schneider nutzt das darstellerische Deja-Vu als Elisabeth von Österreich in Viscontis Film zur Demarkationslinie zwischen dem naiv verkitschten Traumgesicht der frühen Jahre und der nun selbstbewusst ausgeübten Profession. Die ehedem noch rehäugig traumtänzerisch interpretierte Sissi wandelt sich unter Viscontis Regie zur „schwarzen Lilie“ Elisabeth, kühl distanzierend, unnahbar. Ein künstlerisch produktiv gewordener filmbiographischer Widerspruch.
Aus dem produktiv gemachten Widerspruch gehen Besetzungen hervor, die zwischen erotisch-flamboyanten und melodramatisch-tragischen, durch die Auseinandersetzung mit den Zwängen der bürgerlichen Normen und Konformitätserwartungen gegenüber den subjektiven Ansprüchen auf Emanzipation und Selbstverwirklichung bestimmten, Frauenrollen changieren. Nach den Filmen Das wilde Schaf und Sommerliebelei (beide 1974) möchte sie nur noch Liebesfilme drehen, französische. Die vielfach tragischen Momente ihres Privatlebens lassen dabei jedoch keine Sehnsucht nach banal Versöhnlichem in der Kunst aufkommen, im Gegenteil: Unter der Regie von Claude Chabrol spielt sie in dem Melodram noir Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen (1975) eine Kritik und Publikum begeisternde Femme fatale, das ihr endgültig die lange gesuchte Anerkennung als Charakterdarstellerin einbringt. Bis zu ihrem frühen Tode am 29. Mai 1982 in Paris spielt Romy Schneider noch in dreizehn weiteren Filmen. Nahezu ein Jahr vor ihrem Tod resümiert sie in einem Stern-Interview ihre künstlerische Arbeit mit den Worten: „Überhaupt mochte ich alle Rollen, die ganz scheußlich waren. Trio infernal zum Beispiel, das war gut, weil ich nichts mit diesen Rollen zu tun habe, weil ich es nicht bin, weil ich nicht lieb sein musste.“
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Margarethe von Trotta
Dass Frauen sich in allen gesellschaftlichen Bereichen, lange nicht mehr nur im Rahmen der Reproduktionsarbeit, sondern auch durch sämtliche Konstellationen vertikaler Unternehmensstrukturen durchsetzen, scheint uns heute, nahezu selbstverständlich. Im Deutschland der Nachkriegszeit war man von einem solchen Common Sense weit entfernt. Noch blieb es einigen wenigen Ausnahmen, vor allem im Bereich der Kultur- und Wissensarbeit, vorbehalten, sich im Widerstreit mit den patriarchalen Strukturen und Vorurteilen einen durch Selbständigkeit, angemessene Entlohnung und soziales Prestige definierten Arbeitsplatz zu erstreiten.
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Für den Filmbereich möchten wir Ihnen im Rahmen unserer Jubiläen für das erste Jahresquartal 2012 mit Margarethe von Trotta eine Filmschaffende vorstellen, die auf vielen verschiedenen Ebenen der Filmarbeit – als Darstellerin, Drehbuchautorin und nicht zuletzt als Regisseurin – ein illustratives Beispiel dafür gibt, wie der uns heute gewöhnliche Blick auf Geschlechtergleich- und -ungleichheiten auch das Resultat individueller Gestaltungskraft und Wirkungsmächtigkeit darstellt.
Margarethe von Trotta, 1942 in Berlin geboren, besuchte in den 60er Jahren parallel zu ihrem Studium der Germanistik und Romanistik die Schauspielschule und spielte nach den ersten Bühnenengagements ab 1967 auch Rollen in Film- und Fernsehproduktionen. Zwei Jahre darauf lernt sie den Regisseur Volker Schlöndorff kennen und lieben. Es folgt eine Phase der intensiven Zusammenarbeit, die bis 1976 andauert. In diese Zeit hinein fallen Filmproduktionen wie Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach (BRD 1970/71) und Der Fangschuss (BRD/Frankreich 1976). Neben der Zusammenarbeit mit Schlöndorff arbeitet sie auch als Darstellerin mit Rainer Werner Fassbinder und Herbert Achternbusch. Ihre Arbeit als Filmdarstellerin zeichnet sich durch die Vermittlung von kühl-distanzierten Charakterdarstellungen mit gleichermaßen emotional engagierten Rollenauffassungen aus. Immer bilden ihre Rollen dabei auch reflexive Kristallisationspunkte zur sozialen Stellung der Frau in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Ihre Rollen sind weniger eine Frage des Engagements für den, als Figurationen gesellschaftlicher Notwendigkeit des Feminismus. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass ihre erste eigene Regiearbeit, Das zweite Erwachen der Christa Klages (BRD 1977/78), von einer jungen Frau handelt, die mit zwei Komplizen eine Bank überfällt, um mit der Beute einen von der Schließung bedrohten Kinderladen über Wasser zu halten. Von Trottas zweite Regiearbeit, das Drama Schwestern oder Die Balance des Glücks (BRD 1979), zu der sie wie schon bei ihrem ersten Werk auch das Drehbuch schreibt, konstruiert das Psychodrama zweier Schwestern, in dessen Verlauf die den bürgerlichen Normierungen gegenüber angepasste Maria ihre noch durch das Leben mäandernde Schwester Anna durch zunehmende Fürsorglichkeit und die Wirkkraft materieller Abhängigkeiten ihre vermeintlichen Defizite derart zu Bewusstsein bringt, dass sie sich das Leben nimmt.
Die Filme von Margarethe von Trotta wurden von Publikum und Fachpresse wechselhaft aufgenommen. Mal wird sie für ihre Arbeiten ausgezeichnet, dann aber auch vehement angefeindet. Einen ihrer größten Publikumserfolge erreicht sie in der Co-Regie mit Volker Schlöndorff, seit 1971 und bis 1991 ist sie auch mit ihm verheiratet, durch den Film Die verlorene Ehre der Katharina Blum (BRD 1975). Dass eine zufällige Bekanntschaft die gesellschaftlichen Mahlsteine und ihre Agenten derart in Gang bringen kann, dass sie die Existenz eines Einzelnen bar jeder tatsächlichen Schuldigkeit zunichte machen können, bringt der Film in einer Eindringlichkeit auf die Leinwand, dass es die Menschen in der durch terroristische Anschläge und die rechtsstaatlichen Reaktionen auf diese verunsicherten Gesellschaft schockiert.
Margarethe von Trotta feiert am 21. Februar 2012 ihren 70. Geburtstag. Sie ist auch heute noch als Filmemacherin tätig und lehrt darüber hinaus seit 2004 als Professorin für Film an der European Graduate School im schweizerischen Saas-Fee. Dieser Tage arbeitet Sie an einem Biopic über Hannah Arendt, das wir für den Oktober 2012 in den Kinos erwarten dürfen.
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Walter Giller ist im Alter von 84 Jahren gestorben
Er war der Publikumsliebling der 1950er Jahre und mit seinem lausbubenhaften Charme spielte er sich in die Herzen des Publikums. Er war immer der nette junge Mann von nebenan – manchmal schüchtern zurückhaltend, manchmal humorvoll frech. Seine Größe als Charakterdarsteller konnte er in Filmen wie „Der Hauptmann von Köpenick“ oder „Rosen für den Staatsanwalt“ unter Beweis stellen. Letzterer brachte ihm den Deutschen Filmpreis 1960.
Wir haben Ihnen eine Auswahl seiner Filme aus unserem Verleihprogramm zusammengestellt, falls Sie aus diesem Anlass eine kleine Filmreihe oder eine Sondervorführung veranstalten möchten.
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METROPOLIS
Dem Filmverleih des Deutschen Filminstituts steht ab sofort eine Filmkopie der im vergangenen Jahr durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung rekonstruierten Fassung von Fritz Langs Metropolis für die nichtkommerzielle Ausleihe zur Verfügung.
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Nachdem die am 10. Januar 1927 vorgeführte zweieinhalbstündige Premierenfassung noch im selben Jahr auf zwei Stunden verkürzt wurde, galt die ursprüngliche Fassung bald schon als verschollen. Auch in der restaurierten Fassung von 2001, mit der Metropolis als erster Film weltweit zum Kulturdokument-Erbe der UNESCO erhoben wurde, fehlten immer noch rund 30 Minuten gegenüber der Premierenfassung. Nach jahrzehntelangen weltweiten Recherchen gingen Filmrestauratoren davon aus, dass keine vollständige Fassung von Metropolis jemals wieder auftauchen würde.
Die Nachricht, im Museo del Cine Pablo Ducros Hicken in Buenos Aires sei 2008 ein 16mm- Negativ mit der fast kompletten Urfassung entdeckt worden, klang wie ein Wunder.
Mit dem argentinischen Fund konnte 2009 die Rekonstruktion der Premierenfassung von der Friedrich Wilhelm Murnau-Stiftung beauftragt werden. Die notwendige Rekonstruktion der Schnittfolge der Originalfassung orientierte sich an der Originalpartitur von Gottfried Huppertz. Die so rekonstruierte Fassung, sie feierte zeitgleich 2010 in Berlin und Frankfurt zur Berlinale Premiere, ist nur unwesentlich kürzer als die ursprüngliche, von Fritz Lang gewollte Version.
Weitere Infos auf filmportal.de und metropolis2710
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