Kinder und Jugendliche erforschten das Deutsche Filmmuseum!
Der Multimediaguide zeigt spannende Beiträge von Kindern und Jugendlichen zur Dauerausstellung des Deutschen Filmmuseums, Informationen zum Kino und den Archiven des Hauses sowie ein interaktives Fotospiel. Der Guide ist kostenfrei an der Kasse des Deutschen Filmmuseums ausleihbar. Hier zwei Beiträge der Jugendlichen als Vorgeschmack auf unseren Guide!
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Hakeem über Darth Vaders Helm
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Rufus über das Geheimnis des Kinetoskops
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Trailer
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[reveal title=“Mehr zum Launch des Multimediaguides“ ]
Das erste Wort hatte an diesem Abend einmal nicht die Direktorin des Deutschen Filminstituts und des Deutschen Filmmuseums, Claudia Dillmann. Auch die Leiterin der Abteilung Filmbildung und –vermittlung, Christine Kopf, musste sich zunächst bescheiden. Denn an diesem Freitagabend hat die Jugend das Wort. Jene Kinder und Jugendliche nämlich, die über zwei Jahre lang den neuen Multimediaguide des Deutschen Filmmuseums erarbeitet hatten, der am 1. September 2017 mit einer großen Feier der Öffentlichkeit übergeben wurde. Die zahlreich erschienenen Gäste im voll besetzten Kino begrüßten daher die beiden Nachwuchs-Moderatoren Amin (14) und Benjamin (12).
Ganz im Sinne des partizipativen Multimediaguide-Projekts wurde auch die öffentliche Vorstellung des Guides gemeinsam mit den jungen Teilnehmer/innen konzipiert.
In ihrer Rede verwies Claudia Dillmann auf das turbulente Treiben, das zuweilen im Haus herrschte, als sich die jungen Projektgruppen das Filmmuseum in den vergangenen zweieinhalb Jahren zu eigen machten. Auf die Frage nach ihrem schönsten Moment im Projektverlauf, erinnerte sich Projektleiterin Barbara Dierksen an den Rückweg vom Tonstudio der Oper ins Deutsche Filmmuseum. An diesem Tag im April 2017 war mit den eingesprochenen Audiobeiträgen der letzte große Produktionsbrocken mit den Jugendlichen erfolgreich gemeistert und beim Gang über die Untermainbrücke habe sie den Moment der Zufriedenheit über das Erreichte sehr genossen.
Christine Kopf hob die Bedeutung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Kulturinstitutionen hervor und betonte die Herausforderung, die es für die Mitarbeiter bedeutete, die Kontrolle über die Inhalte des Projektes zum großen Teil an die Teilnehmer/innen abgeben zu müssen. Neben zahlreichen Gästen, saßen auch viele Teilnehmer/innen aus den drei Projektgruppen, deren Eltern sowie Förderer und Wegbegleiter/innen des Multimediaguides im Publikum.
Ein Höhepunkt der gemeinsamen Feier war die Live-Vertonung kurzer Stummfilm-Klassiker aus der Frühzeit des Kinos. Der kreative Einsatz von Trompete, Trommel und schwingendem Sägeblatt sorgte für einige Lacher beim Publikum. Die Jugendlichen hatten die Vorführung während eines Projektworkshops einstudiert und an diesem Abend den Gästen präsentiert.
Im Anschluss konnten Interessierte den neuen Multimediaguide endlich selbst in die Hand nehmen und die Dauerausstellung des Hauses aus einem ganz neuen Blickwinkel aufs Neue entdecken.
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[reveal title=“Mehr zum Projekt“ ]
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Einen Multimediaguide von jungen Menschen für junge Menschen und Familien hat das Deutsche Filminstitut in einem langfristigen Modellprojekt der Filmbildung und -vermittlung im Deutschen Filmmuseum erstellt. Ein Ziel des auf zweieinhalb Jahre angelegten Projekts war es, von den jungen Teilnehmer/innen zu lernen, wie sie das Museum und seine Inhalte wahrnehmen. Die Ergebnisse sollen in die Vermittlungsarbeit des Museums einfließen.
Die Idee des ersten Teils des Bildungsprojektes war, dass sich die Schüler/innen selbst erschließen, was ein Museum ist, welche Abteilungen es gibt und wer genau dort arbeitet. Daher haben die Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Claudia Dillmann sowie zahlreiche Mitarbeiter/innen des Hauses, viel Zeit mit den 21 Grundschüler/innen aus der ersten Gruppe verbracht. Die Kinder lernten mithilfe des Kooperationspartners „Gallus Zentrum“, wie Interviews geführt werden und wie man mit Kamera und Tonangel arbeitet. Solchermaßen präpariert, nahmen die jungen Forscher/innen das Museumsteam unter die Lupe und befragten die Mitarbeiter/innen ausführlich – etwa darüber, wie das Kinoprogramm entsteht oder allgemein wie ihr Arbeitsalltag aussieht.
Im Januar wurden die Ergebnisse dieser ersten Gruppe der Öffentlichkeit präsentiert: Die Eltern, Geschwister und Freunde der teilnehmenden Kinder sowie die Förderer des Projekts konnten so die produzierten Interviews, Animationsfilme und Fotos schon vor Fertigstellung des Multimediaguides begutachten.
Zwischen Januar und Juli 2016 war die zweite Gruppe mit Jugendlichen im zwischen 16 bis 18 Jahren im Haus unterwegs. Sie widmete sich dem zweiten Teil der Dauerausstellung, die das „Filmische Erzählen“ zum Thema hat. Die Jugendlichen erhielten Workshops zu den Ausstellungsbereichen Schauspiel, Bild, Ton und Montage, sichteten gemeinsam Filme auf großer Leinwand, diskutierten und analysierten sie. Bei der Recherche in den Archiven des Deutschen Filminstituts, in Gesprächen mit Expert/innen und vertiefender Lektüre der Fachliteratur ergänzten die Jugendlichen ihre Erkenntnisse zu ausgewählten Exponaten des Hauses. Zu den Highlights gehörte dabei ein Interview mit dem Schauspieler David Bennent, der eigens hierfür aus Berlin anreiste. Die Jugendlichen befragten ihn zu seinen Erfahrungen am Set von Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL (BRD/FR 1979). Drei der Jugendlichen waren von der Kameraführung in Wolfgang Petersens DAS BOOT (BRD 1981) so beeindruckt, dass sie, begleitet von Sammlungsleiter Hans-Peter Reichmann, nach München fuhren, um mit Jost Vacano, dem Kameramann des Films zu sprechen.
Zu einem Gespräch über das Alien-Kostüm aus Ridley Scotts ALIEN (USA 1979) wurde die Restauratorin Kathrin Sündermann eingeladen, ein Lichttechniker des Hessischen Rundfunks zeigte den Jugendlichen, wie man die Darth-Vader-Maske am Besten in Szene setzt und Maskenbildnerin Heidi Lauser erläuterte, wie mit kleinen Tricks große Wirkung bei der Mimik von Schauspieler/innen erzielt werden kann.
Mit der Produktion ihrer Beiträge (Video, Audio, Foto oder Text) für den Multimediaguide schloss diese Gruppe Mitte Juli ihre Arbeit ab. Eine dritte Gruppe mit Teilnehmer/innen im Alter von zwölf bis 14 Jahren nahm im September 2016 ihre Arbeit auf. Sie widmete sich intensiv dem ersten Teil der Dauerausstellung zum Thema „Filmisches Sehen“. Auch diese Gruppe befasste sich in vertiefenden Workshops mit den Themen der Dauerausstellung und recherchierte selbstständig Hintergrundinformationen zu ihren Lieblingsexponaten.
„Bewegung und Wahrnehmung“ war das Thema eines der Workshops mit dem Filmpädagogen und Oscar®-prämierten Trickfilmer Thomas Stellmach. Eine Laterna magica-Aufführung des illuminago-Ensembles im Kino des Deutschen Filmmuseums veranschaulichte die historische Vorführpraxis dieses Projektionsapparates. Ein Besuch im Archiv des Deutschen Filminstituts in Rödelheim versorgte die Gruppe mit weiteren Erkenntnissen zu Exponaten aus der Vor- und Frühgeschichte des Films. Zudem probten die Jugendlichen an zwei Tagen die Vertonung von drei frühen Stummfilmen: L’HOMME À LA TÊTE EN CAOUTCHOUC (FR 1901, R: Georges Méliès), DANSE DU FEU (FR 1899, R: George Méliès) und ALTER MARKTPLATZ (FR/DE 1896, R: Compagnie Lumière). Diese wurden dann live vor großem Publikum im Kino des Deutschen Filmmuseums vorgestellt.
Im April 2017 erstellten auch die Jugendlichen dieser Gruppe eigene Audiobeiträge im Tonstudio der Oper Frankfurt. Hiermit endete die Projektarbeit mit den letzten Teilnehmer/innen. Der fertige Multimediaguide wird vom 2. September 2017 an interessierten Besucher/innen das Deutsche Filmmuseum und seine Dauerausstellung anhand von Audiobeiträgen, mit Bewegtbild, Texten und Fotos sowie interaktiven Funktionen spielerisch vorstellen und so den Besuch des Hauses noch attraktiver machen. Viele der Teilnehmer/innen der beiden außerschulischen Gruppen gehören zum ALUMNI-Netzwerk der Diesterweg-Stipendiaten der Stiftung Polytechnische Gesellschaft sowie aus mit dem Deutschen Filmmuseum kooperierenden Schulen.
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Multimediaguide-Broschüre (PDF, 5 MB)
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[reveal title=“Kurztrailer und Kurzdokumentation“ ]
Kurztrailer, deutsche Version
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Kurztrailer, deutsch mit englischen Untertiteln / with english subtitles
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Kurzdokumentation
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Förderer:
Projektpartner:
Günderrodeschule