KLASSIKER UND RARITÄTEN

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[threefourths_columns ]Die umfassendste kulturpolitische Zäsur der DDR-Geschichte jährt sich im Dezember 2015  zum 50. Mal: Nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED wurden 1965/66 zahlreiche Bücher, Theater- und Musikstücke sowie Filme verboten. Insgesamt fielen zwölf Filme durch ihre kritische Haltung gegenüber Staat und Gesellschaft sowie eine relativ freie künstlerische Gestaltung bei den kulturpolitischen Funktionären in Ungnade. Nahezu die gesamte Jahresproduktion der DEFA wurde gestoppt.

Die betroffenen Filmemacher und Autoren fanden danach nur noch schwer oder gar keine Arbeit mehr, andere wiederum kehrten dem Spielfilm den Rücken. In den folgenden Jahren verhinderte diese Zäsur, dass brisante Themen im Spielfilm der DDR verarbeitet wurden; nur wenige mutige Filme entstanden. Bis zum Mauerfall 1989 wurden die Verbotsfilme nicht öffentlich vorgeführt. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt drei der verbotenen Werke in einer Filmreihe.

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DAS KANINCHEN BIN ICH

DDR 1965. R: Kurt Maetzig. D: Angelika Waller, Alfred Müller,
Ilse Voigt, Wolfgang Winkler. 113 Min. 35mm

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Kaninchen

Maria verliert ihren Studienplatz, da ihr Bruder wegen „staatsgefährdender Hetze“ zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Als sie dem Richter ihres Bruders begegnet, beginnt sie eine Affäre mit ihm. Letztendlich hat diese Liebe jedoch keinen Bestand, und auch von ihrem Bruder wendet Maria sich ab. Sie geht nun ihren eigenen Weg. DAS KANINCHEN BIN ICH war einer der ersten und am schärfsten attackierten Filme, weswegen die zwölf verbotenen Werke auch „Kaninchen-Filme“ genannt wurden. Bereits die Romanvorlage des DDR-Schrifstellers Manfred Bieler war von den Funktionären abgelehnt worden.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Dienstag, 08.12.2015
18:00 Uhr

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BERLIN UM DIE ECKE

DDR 1965. Regie: Gerhard Klein. D: Dieter Mann, Monika Gabriel,
Erwin Geschonneck. 86 Min. 35mm

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BerlinumdieEcke

Die Freunde Olaf und Horst sind verbittert über die Zustände und das Arbeitsklima in ihrem Betrieb, doch die älteren Arbeiter haben für ihre Forderungen kein Verständnis. Als die beiden in der Betriebszeitung ungerechtfertigt kritisiert werden, fühlen sie sich so gekränkt, dass die Situation eskaliert. Gerhard Klein und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase nehmen in BERLIN UM DIE ECKE Elemente wieder auf, die sie bereits in den 50er Jahren, vor allem in BERLIN – ECKE SCHÖNHAUSER (DDR 1957) beschrieben haben.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 22.12.2015
18:00 Uhr

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DENK BLOSS NICHT, ICH HEULE

DDR 1965. R: Frank Vogel. D: Peter Reusse, Anne-Kathrein
Kretzschmar, Jutta Hoffmann. 93 Min. 35mm

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denkblossnicht

Kurz vor dem Abitur wird der Schüler Peter Naumann aufgrund seines kritischen Aufsatzes zum Thema „Die Republik braucht dich, du brauchst die Republik“ der Schule verwiesen. Seine Freundin Anne hält zu ihm, doch ihr Vater, ein unverbesserlicher Sozialist, kann Peters jugendlich-radikale Ansichten nicht nachvollziehen. Wie bereits in seinem vorherigen Film JULI LEBT (DDR 1963) widmet sich Frank Vogel den Problemen der Jugendlichen und deren Suche nach Werten. DENK BLOSS NICHT, ICH HEULE war mit seinem kontroversen Inhalt eine Herausforderung zur Diskussion, die die Funktionäre unbedingt unterbinden wollten.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Dienstag, 29.12.2015
18:00 Uhr

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