LECTURE & FILM: Schnell wie der Witz. Die Filme von Ernst Lubitsch

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Die Filme von Ernst Lubitsch reißen das Publikum im Nu in ihren Bann. Das fängt schon mit den ungewöhnlichen Titeln an: DER BLUSENKÖNIG (DE 1917), KÄSEKÖNIG HOLLÄNDER (DE 1917) oder DER G.M.B.H.-TENOR (DE 1916) – und das sind nur drei seiner mehr als 70 Werke, alle drei Filme sind aktuell verschollen. Lubitsch arbeitete schnell. 1915 in Berlin drehte er elf Filme, 1932 in Hollywood fünf, darunter TROUBLE IN PARADISE. Als Asta Nielsen sich beklagt, sie habe in seinem Film gar nicht richtig weinen können, schreibt Lubitsch ihr 1920 in einem Brief: „Sie können es mir immer noch nicht verzeihen, daß ich Sie bei einer Großaufnahme statt 5 nur 2 Meter haben weinen lassen. Aber glauben Sie mir, Ihre Tränen kullerten so echt aus den Augen über die Backen auf die Bluse, daß das Publikum nach 2 Metern vollauf ergriffen war.“

Lubitsch ist gewitzt, und das meint nicht einfach nur, dass es etwas zu lachen gibt. Gewitzt ist jemand, der wach ist, der scharf beobachten kann, jemand, der Einfälle hat und einen präzisen Humor. In der Militärzuckerbäckergarnison der BERGKATZE (DE 1920) isst der Trompeter im ovalen Rähmchen gerade eine Wurst, als er zum Morgenappell bläst. In vier Hochbetten nebeneinander räkeln sich Soldaten im Nachthemd. Einer klettert müde aus dem Bett, schlurft zum Fenster, macht es zu. Der Zuckerbäckerkommandant kommt in den Schlafsaal, zwirbelt an seinem Schnurrbart und brüllt irgendetwas, das keiner versteht. Das Tempo zieht an, die Soldaten beeilen sich mit der Katzenwäsche. Der Kommandant geht wieder – die Soldaten springen zurück ins Bett.

Bis Juli 2017 widmet sich die Reihe Lecture & Film mit Vorträgen von Expert/innen und einem thematischen Begleitprogramm Ernst Lubitsch und seinen Filmen.

„[A]ußerdem waren ihm in seinen Filmen die Türen immer wichtiger als die Menschen“ Aus dem Essay ‚Was Lubitsch berührt. (Schnell wie der Witz)‘ von Frieda Grafe (1990)

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Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Filmmuseums, des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe Universität und des Kulturamts der Stadt Frankfurt.

Alle Veranstaltungs- Mitschnitte sind zu finden unter filmportal.de und ernst-lubitsch.de

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Aushöhlung der AUSTERNPRINZESSIN

Ein Live-Video-Essay-Kochkurs von Kevin B. Lee
Vortrag in englischer Sprache

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„DIE AUSTERNPRINZESSIN wird in Echtzeit ausgeschlürft und verschlungen: Diese Live-Vorstellung bestimmter Video-Essay-Techniken enthüllt, wie Ernst Lubitschs Klassiker zusammengesetzt sind, während ein neuer Blick auf Kameraführung, Produktionsdesign und Schauspielkunst des deutschen Meisters geworfen wird, welche für den gewissen Lubitsch Touch sorgen. Die rohe Verspeisung wird empfohlen. Cocktail- Sauce kann nach Belieben dazu gereicht werden.“ Kevin B. Lee ist leitender Video-Essayist der Plattform Fandor. Er produzierte mehr als 300 Video-Essays, in denen er sich mit Film und Medien auseinandersetzte. Das Sight & Sound Magazine bezeichnete seinen mittellangen Film TRANSFORMERS: THE PREMAKE als einen der besten Dokumentarfilme des Jahres 2014. Darüber hinaus ist er der erste Gast der Harun Farocki Residency in Berlin.

kevinbleeKevin B. Lee ist leitender Video-Essayist der Plattform Fandor. Er produzierte mehr als 300 Video-Essays, in denen er sich mit Film und Medien auseinandersetzte. Das Sight & Sound Magazine bezeichnete seinen mittellangen Film TRANSFORMERS: THE PREMAKE als einen der besten Dokumentarfilme des Jahres 2014. Darüber hinaus ist er der erste Gast der Harun Farocki Residency in Berlin.

 

 

DIE AUSTERNPRINZESSIN

Deutschland 1919. R: Ernst Lubitsch
D: Ossi Oswalda, Victor Janson, Harry Liedtke. 63 Min. 35mm/DCP. Dt. ZT

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Mit DIE AUSTERNPRINZESSIN etablierte Ernst Lubitsch seine eigene Form der rasanten Gesellschaftskomödie: Der schwerreiche Geschäftsmann Quaker hat sein Vermögen mit Meeresfrüchten verdient und ist deshalb allerorten als Austernkönig bekannt. Seine temperamentvolle Tochter, die „Austernprinzessin“, will unbedingt einen europäischen Adligen ehelichen. Dabei gerät sie jedoch an den mittellosen Prinzen Nuki, der zunächst seinen Diener vorschickt. Sie heiratet diesen sofort und löst damit zahlreiche Turbulenzen bis hin zu einer Foxtrott-Epidemie aus. Kritiker B. E. Lüthge schrieb 1919 im Film-Kurier: „Fabelhaft. So eine Idee! Unerhörte Aufmachung! Aber da lacht man eben nicht mehr, sondern man – staunt.“

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Donnerstag, 12.01.
20:15 Uhr
Filmbeginn:
ca. 20:30 Uhr

35mm-Doppel-projektion mit Video-Live-Essay.
Eintritt frei!

Samstag, 14.01.
18:00 Uhr
(nur Film)
DCP, Musikfassung

Klavierbegleitung:
Uwe Oberg

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Ärger im Paradies

Die für Donnerstag, 19. Januar, geplante Lecture von Ute Holl muss leider abgesagt werden.
Eine kurze Einführung von Rembert Hüser, Professor für Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt,
stimmt stattdessen auf Lubitschs TROUBLE IN PARADISE (Ärger im Paradies, US 1932) ein.

 

TROUBLE IN PARADISE Ärger im Paradies

USA 1932. R: Ernst Lubitsch
D: Miriam Hopkins, Herbert Marshall, Kay Francis. 83 Min. 16mm. OF

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"Ärger im Paradies" USA 1932 Miriam Hopkins, Herbert Marshall, Kay Francis (v.l.n.r.)

Gaston und Lily sind gerissene Gauner. In Venedig lernen sich die beiden kennen und versuchen, sich vor romantischer Kulisse gegenseitig zu berauben. Schließlich verlieben sie sich ineinander und beschließen, fortan als hochstapelndes Betrügerpärchen gemeinsame Sache zu machen. Paris ist die nächste Station ihres Raubzuges, wo sie der reichen Parfümerie-Erbin Mariette Colet eine wertvolle Handtasche entwenden. Die darin enthaltenen Juwelen reizen die beiden Langfinger so, dass sie sich als Mitarbeiter von Mariette Colet engagieren lassen. Doch der Plan droht zu scheitern, als sich Gaston in Mariette verliebt.

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Donnerstag, 19.01.
20:15 Uhr
Eintritt frei!

Samstag, 21.01.
18:00 Uhr
(ohne Einführung)

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THE LAST COMMAND Sein letzter Befehl

USA 1928. R: Josef von Sternberg
D: Emil Jannings, Evelyn Brent, William Powell. 88 Min. Blu-ray. Stumm mit engl. ZT. Musikfassung

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sein-letzter-befehl

Emil Jannings brillierte von 1917 an in mehreren Filmen Ernst Lubitschs. 1927 ging er nach Hollywood, wo er seine größten Erfolge mit THE WAY OF ALL FLESH (US 1927, R: Victor Fleming) und THE LAST COMMAND feierte. Jannings erhielt für seine Leistungen in beiden Filmen 1928 den ersten Schauspiel-Oscar® der Filmgeschichte. In THE LAST COMMAND ist er als zaristischer General Sergius Alexander nach der bolschewistischen Revolution auf der Flucht. Er landet in Hollywood, wo er sich als Komparse verdingt. In einem Film über die Revolution bekommt er die Rolle seines Lebens, doch die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen.

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Mittwoch, 04.01.
18:00 Uhr

Samstag, 07.01.
18:00 Uhr

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THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME Der Glöckner von Notre Dame

USA 1939. R: William Dieterle
D: Charles Laughton, Maureen O’Hara, Cedric Hardwicke. 113 Min. 35mm. DF

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Der missgestaltete und verachtete Glöckner Quasimodo verliebt sich in die schöne Zigeunerin Esmeralda, die als Einzige Mitgefühl für ihn zeigt. Als Esmeralda als angebliche Hexe verfolgt wird, bietet er ihr Zuflucht und Hilfe. William Dieterles THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME gilt bis heute als die beste von zahlreichen Verfilmungen des berühmten Romans von Victor Hugo. Dem 1930 aus Deutschland nach Hollywood emigrierten (Wilhelm) Dieterle gelang es, in eindringlichen expressionistischen Schwarzweißbildern und mit grandiosen Darsteller/innen die historische Atmosphäre getreu der literarischen Vorlage einzufangen.

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Mittwoch, 18.01.
18:00 Uhr

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A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM Ein Sommernachtstraum

USA 1935. R: Max Reinhardt, William Dieterle
D: Mickey Rooney, Olivia de Havilland. 116 Min. (gekürzte Fassung). 35mm. OF

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ein-sommernachtstraum

Der Theaterregisseur Max Reinhardt gilt als Entdecker Ernst Lubitschs, den er im Alter von 19 Jahren als Schauspieler in sein Ensemble am Deutschen Theater Berlin aufnahm. Auch als Filmregisseur versuchte sich Reinhardt, erstmals 1910 mit SUMURUN – der Interpretation eines Theaterstücks, das Lubitsch zehn Jahre später mit sich selbst in der Hauptrolle verfilmte. In den USA drehte Reinhardt nur einen Film, A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM, gemeinsam mit dem ebenfalls emigrierten William Dieterle. Auch in dieser Produktion bewies Reinhardt ein Gespür für große Talente: Er ermöglichte Mickey Rooney und Olivia de Havilland ihre Spielfilmdebüts.

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Mittwoch, 25.01.
18:00 Uhr

Samstag, 28.01.
17:30 Uhr

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