MIKLÓS JANCSÓ

[imageeffect type=“shadow“ width=“769″ height=“328″ shadow=“shadow-medium“ alt=“A ZSARNOK SZIVE AVAGY BOCCACCIO MAGYARORSZÁGON“ url=“/wp-content/uploads/2015/05/zsarnok_header_769.jpg“]

[threefourths_columns ]Die Filme des Ungarn Miklós Jancsó (1921-2014) haben eine unvergleichliche Handschrift. Seine Spielfilme sind gekennzeichnet von atemberaubend choreographierten Plansequenzen und ihrem machtkritischen und geschichtsbewussten Charakter. Bis Anfang der 1970er Jahre war Jancsó ein gefeierter Regisseur in der westlichen Welt, die letzten 20 Jahre seines Filmschaffens sind jedoch außerhalb Ungarns bis dato kaum bekannt.

Das Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V. zeigt nun erstmals zusammenhängend die internationalen (Ko-)Produktionen von Miklós Jancsó. Als einer der wenigen Regisseure aus einem Land hinter dem Eisernen Vorhang konnte er von 1967 an mehrfach Spiel- und Dokumentarfilme im Ausland realisieren, am häufigsten in Italien. Anhand von zehn Spielfilmen und drei Dokumentarfilmen – die meisten von ihnen waren noch nie in Deutschland zu sehen – soll untersucht werden, ob und wie sich die Freiheit von politischer Zensur und das fremde kulturelle Umfeld auf seine Filmsprache auswirkten.

Drei langjährige künstlerische Partner Jancsós – sein Kameramann János Kende, die italienische Drehbuchautorin Giovanna Gagliardo und der Schauspieler Lajos Balázsovits – werden in Filmgesprächen ihre Sicht auf diese Fragestellung und das Werk von Miklós Jancsó erläutern.

Begleitend zum Filmprogramm erscheint eine Publikation, die erstmals eingehend diesen Teil von Jancsós Filmographie untersucht.

Eine Veranstaltung des FILMKOLLEKTIV FRANKFURT. Nähere Informationen unter: www.filmkollektiv-frankfurt.de

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Wochenenddauerkarte: 50 Euro /ermäßigt 35 Euro

 

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In Zusammenarbeit mit:

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CSILLAGOSOK, KATONÁK Sterne an den Mützen

Ungarn/UdSSR 1967. R: Miklós Jancsó. D: András Kozák,
József Madaras, Tatjana Konjuchowa. 88 Min. 35mm. ung./russ. OmeU

KAMAERÁVAL KO SZTROMÁBAN With the Camera in Kostroma

Ungarn 1967. R: Zsolt Kézdi Kovács. 13 Min. 35mm. ung./russ. OmeU

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CSILLAGOSOK_KATONÁK_571

Jancsós erste internationale Koproduktion CSILLAGOSOK, KATONÁK sollte den 50. Jahrestag der Oktoberrevolution 1917 feiern. Der Film spielt im Jahr 1919, als ungarische Kriegsgefangene sich im russischen Bürgerkrieg den Bolschewiken im Kampf gegen die Weiße Armee anschließen. Der internationale Erfolg von SZEGÉ- NYLEGÉNYEK (1965) hatte Jancsó dieses Prestigeprojekt ermöglicht – obwohl er sich damit als subtiler Kritiker totalitärer Regime, auch des sozialistischen, erwiesen hatte. Für den sowjetischen Kinostart wurde der Film umgeschnitten, um ihm mehr heroischen Glanz zu verleihen.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last]Montag, 15.06.2015
20:30 Uhr

Einführung: Gary Vanisian

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LABORATORIO TEATRALE DI LUCA RONCONI

Italien 1977. R: Miklós Jancsó
Dokumentarfilm. 77 Min. BetaSP. OmeU

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LABORATORIO TEATRALE_571

Während die Spielfilme von Miklós Jancsó große Erfolge feierten, sind seine beeindruckenden Dokumentationen bis heute wenig beachtet. In LABORATORIO TEATRALE DI LUCA RONCONI begleitet er die Theaterproben zu Pier Paolo Pasolinis Theaterstück Calderón, das Motive aus Pedro Calderóns La vida es sueño ins franquistische Spanien versetzt. Inszeniert wird es im Theaterlabor der Stadt Prato vom italienischen Theaterregisseur Luca Ronconi, der im Februar 2015 starb. Der Film macht deutlich, was Jancsó an Ronconis Avantgardetheater interessierte: die Körperlichkeit, die Präzision der Bewegungen, die Konzentration aufs Wesentliche.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 17.06.2015
18:00 Uhr

Deutschlandpremiere

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SIROKKÓ Schirokko

Ungarn/Frankreich 1969. R: Miklós Jancsó
D: Jacques Charrier, Marina Vlady, József Madaras. 80 Min. 35mm. ung. OmeU

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SIROKKO_571
SIROKKÓ war Miklós Jancsós erste Zusammenarbeit mit bekannten westeuropäischen Schauspielern und sein bis dato formell anspruchsvollster Spielfilm mit nur zwölf Einstellungen. Der Film spielt 1934 in der winterlichen südungarischen Provinz, wo Mitglieder des kroatischen faschistischen Geheimbunds Ustascha für ein Attentat auf den serbischen König Alexander I. trainieren. Als der charismatische Freiheitskämpfer Marko Lazar sich weigert, seine Ideale zu opfern, beschließen die Anführer seine Liquidierung.
Kurzfilm: TANULMÁNY Study
HU 1969 R: György Pintér. 12 Min. Ung./Frz. OmeU

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 19.06.2015
18:00 Uhr

Anschließender Kurzvortrag: János Kende (Kameramann)

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LA PACIFISTA The Pacifist

Italien/Frankreich/BRD 1970. R: Miklós Jancsó
D: Monica Vitti, Pierre Clémenti, Daniel Olbrychski. 82 Min. 35mm. ital. OmeU

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LA PACIFISTA_571
Jancsós erste, außerhalb Ungarns entstandene, Regiearbeit führt ins Mailand des Jahres 1970. Studenten besetzen Gebäude und skandieren Parolen auf den Straßen. Die Journalistin Barbara verliebt sich in einen rätselhaften Anarchisten, der sich von seinen Kampfgenossen bedroht sieht, sollte er bei einem Attentat versagen. LA PACIFISTA vereint auf einzigartige Weise Choreographie, Liebesgeschichte und zeitgenössisches Setting. Der Film war Jancsós erste Zusammenarbeit mit der Drehbuchautorin und späteren Regisseurin Giovanna Gagliardo. Die Dreharbeiten in Italien markierten zugleich den Beginn seines langjährigen Italienaufenthalts.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Freitag, 19.06.2015
22:30 Uhr

[imageeffect type=“lightbox“ width=“90″ height=“38″ alt=““ url=“/wp-content/uploads/2012/02/button_trailer_play.png“ videourl=“https://www.youtube.com/watch?v=7dwcTYHc6h8″]

Zu Gast: Giovanna Gagliardo (Drehbuchautorin)

Deutschlandpremiere

Kopie zur Verfügung gestellt von: Fondazione Cineteca di Bologna

cineteca.bologna.positivo.alta

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LA TECNICA E IL RITO The Technique and the Rite

Italien 1972. R: Miklós Jancsó
D: József Madaras, Marco Guglielmi. 92 Min. 35mm. OmeU

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Die zweite italienische Regiearbeit Jancsós entstand im Auftrag des Fernsehsenders RAI, der in dieser Zeit verstärkt Vertreter der Filmavantgarde engagierte, so auch Jean-Luc Godard oder Glauber Rocha. Zu Beginn des 5. Jh. n. Chr. will die Hauptfigur des Films, der Hunnenführer Attila, die beiden römischen Reiche erobern und opfert dem Machterhalt sogar seinen Bruder Bleda. Die auch für die ungarische Geschichte bedeutende Gestalt Attilas interpretiert Jancsó als universale Verkörperung von Macht und tyrannischer Gewalt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 20.06.2015
16:00 Uhr

Deutschlandpremiere

Zu Gast: Giovanna Gagliardo (Drehbuchautorin)

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ROMA RIVUOLE CESARE Rome Wants Another Cesar

Italien 1974. R: Miklós Jancsó
D: Hiram Keller, Daniel Olbrychski. 100 Min. 35mm. OmeU

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44 vor Christus wird Cäsar in Rom ermordet. Die Nachricht von seinem Tod erreicht die römische Provinz Numidien erst Wochen später. In dieser erst kurz zuvor von Rom eroberten Region in Nordafrika hält sich gerade Octavian, der spätere römische Kaiser Augustus, auf. Er sympathisiert mit der von anderen Römern organisierten Widerstandsbewegung gegen den Statthalter Titus Sextius und mit den Freiheitsbestrebungen der ausgebeuteten Numidier. Jancsós Hauptthemen werden hier in ritualartigen Szenen und in wie Seelenlandschaften anmutenden Wüstensettings verhandelt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 20.06.2015
18:00 Uhr

Deutschlandpremiere

Zu Gast: Giovanna Gagliardo (Drehbuchautorin)

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A ZSARNOK SZIVE AVAGY BOCCACCIO MAGYARORSZÁGON

Das Herz des Tyrannen Ungarn/Italien 1981. R: Miklós Jancsó
D: József Madaras, László Gálffy. 88 Min. 35mm. ung. OmeU

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Zur Zeit der ungarischen Renaissance des 15. Jahrhunderts kehrt der in Italien aufgewachsene Edelmann Gáspár Guthi auf Einladung seines Onkels in seine Heimat zurück. Im väterlichen Schloss herrscht eine von höfischer Pracht erleuchtete und von Verrat bestimmte Atmosphäre, inmitten derer Gáspár versucht, die Widersprüche um den plötzlichen Tod seines Vaters und die Gerüchte um seine junge Mutter aufzuklären. Inspiriert vom Hamlet-Stoff und Pasolinis „Trilogie des Lebens“ markiert Jancsós erster Studiofilm den Abschied von seinem Filmschaffen in Italien.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 20.06.2015
20:30 Uhr

Zu Gast: János Kende (Kameramann)

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VIZI PRIVATI, PUBBLICHE VIRTÙ Die große Orgie

Italien/Jugoslawien 1976. R: Miklós Jancsó
D: Lajos Balázsovits, Laura Betti, Teresa Ann Savoy. 104 Min. 35mm. ital. OmeU

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Jancsós Sicht aufs k.u.k.-Imperium: Der österreichische Kronprinz Rudolf vergnügt sich sinnenfreudig auf dem Schloss Mayerling und wird zusammen mit seiner Geliebten, dem Zwitterwesen Mary Vetsera, Opfer politischer Intrigen. Die kühne Interpretation der „Affäre Mayerling“ entstand auf der Höhe der Popularität von „Erotikfilmen“ wie Bernardo Bertoluccis ULTIMO TANGO A PARIGI oder Walerian Borowczyks CONTES IMMORAUX. Es war der einzige Film Jancsós, der je in Westdeutschland einen Kinoverleih hatte, bezeichnenderweise in einer den politischen Gehalt entstellenden, zotigen Synchronisation. In Ungarn konnte der Film erst 1990 öffentlich gezeigt werden.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Samstag, 20.06.2015
22:30 Uhr

Zu Gast: Lajos Balázsovits

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KÉK DUNA KERINGŐ Blue Danube Waltz

Ungarn/USA 1992. R: Miklós Jancsó
D: György Cserhalmi, Dorottya Udvaros, András Kozák. 95 Min. 35mm. ung. OmeU

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Im Mittelpunkt von Jancsós visionärer Macht- und Medienanalyse steht ein ehemaliger Dissident. Er muss mit ansehen, wie der neue Ministerpräsident, sein Cousin, das Land enthusiastisch aus dem Kommunismus in den Kapitalismus führt. Als der Regent Opfer eines Attentats wird, überschlagen sich die Ereignisse.

Vorfilm: JANCSÓ SUKULAISTEN LUONA Jancsó Among Relatives
FI/HU 1984. R: Miklós Jancsó. Dokumentarfilm. 49 Min. Finn./Ung. OmeU

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 21.06.2015
12:00 Uhr

Deutschlandpremiere

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L’AUBE Dawn

Frankreich/Israel 1986. R: Miklós Jancsó
D: Redjep Mitrovitsa, Philippe Léotard, Michael York. 92 Min. 35mm. frz. OmU

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Der 18-jährige Buchenwald-Überlebende Elisha schließt sich in Palästina dem gewaltsamen jüdischen Widerstand gegen die britische Mandatsherrschaft an. Er wird beauftragt, einen britischen Offizier zu exekutieren. In der Nacht zuvor quält er sich mit Fragen zu Glauben und Gewissen. Die Elie-Wiesel-Verfilmung ist eine der großen Wiederentdeckungen dieses Programms.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 21.06.2015
18:00 Uhr

Einführung: Gary Vanisian

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ODA AZ IGAZSÁG! Sag mir wo die Wahrheit ist

Ungarn/Österreich/Polen 2010. R: Miklós Jancsó
D: György Cserhalmi, László Gálffi, Kornél Mundruczó. 92 Min. 35mm. ung./poln. OmeU

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ODA AZ IGÁZSÁG_571

Jancsó porträtiert die Ära des ungarischen Königs Matthias Corvinus im 15. Jahrhundert, mit dessen Tod eine kulturelle Hochzeit endete. Adelige an seinem Hof intrigieren um die Macht, bis feindliche Truppen den Kabalen ein gewaltsames Ende setzen. Jancsós letzter Spielfilm vereint viele seiner Stammschauspieler, die eine Art Quintessenz seines Lebenswerks erschaffen.

Vorfilm: CAPITALI CULTURALI DELL’EUROPA: BUDAPEST
Italien 1983. R: Miklós Jancsó 55 Min. BetaSP. Ital. OmeU

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Sonntag, 21.06.2015
20:15 Uhr

Deutschlandpremiere

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