Die im Oktober gestartete Reihe Lecture & Film umfasst insgesamt zehn Vorträge, die jeden ersten Donnerstag im Monat um 20 Uhr Filminteressierten die Möglichkeit bieten, mehr über die Wirkung und die verschiedenen Funktionsweisen des filmischen Erzählens zu erfahren. Anknüpfend an die Themenkomplexe im zweiten Teil der neuen Dauerausstellung – Bildgestaltung, Ton, Montage und Schauspiel – geben Film- und Medienwissenschaftler einen mit Fotos oder Filmausschnitten illustrierten Einblick in die facettenreiche Welt der Filmsprache. Im Anschluss an die Lecture wird jeweils exemplarisch ein Film zum Thema gezeigt und dieses immer mittwochs und samstags um 18 Uhr durch weitere Filme vertieft.
DIE FARBE DES OZEANS
Deutschland/Spanien/Frankreich 2011. R: Maggie Peren
D: Sabine Timoteo, Álex González, Hubert Koundé. 95 Min. 35mm. OmeU
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„Die Bedeutung des Filmtons“, Lecture von André Bendocchi-Alves
Der Filmeditor und Sound Designer André Bendocchi-Alves begann sein künstlerisches Schaffen 1988 und gilt als einer der Pioniere der digitalen Filmtonbearbeitung. Er hat bereits bei mehr als 130 Filmen die Tongestaltung, Tonmischung oder den Tonschnitt übernommen und mit vielen namhaften Regisseuren zusammengearbeitet.
Seinen Vortrag veranschaulicht Bendocchi-Alves mit einer seiner jüngsten Arbeiten, Maggie Perens Film DIE FARBE DES OZEANS (2011): Natalie macht mit ihrem Freund Urlaub auf Gran Canaria, als ein Boot mit afrikanischen Flüchtlingen den Strand erreicht. Sofort bringt die Polizei die Flüchtlinge in ein Auffanglager. Zollfahnder José ist entschlossen, alle Afrikaner zurückzuschicken. Also fälscht er die Papiere der Kongolesen und gibt als Herkunftsland das als einigermaßen sicher geltende Senegal an – eine Zurückweisung dorthin ist erlaubt. Doch Zola und sein Sohn Mamadou können fliehen und treffen auf Natalie, die ihnen ihre Hilfe anbietet. Maggie Perens zweiter Spielfilm erhielt beim Filmfest München den Bernhard Wicki-Nachwuchspreis.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Donnerstag, 05.01.2012
20:00 Uhr
Zu Gast:
André Bendocchi-Alves
[button url=“/filmmuseum/besucherinformationen/“ ]Eintrittspreis „Vortrag und Film“: 9 €[/button]
LE BAL Der Tanzpalast
IT/FR/DZ 1983. R: Ettore Scola.
D: Étienne Guichard, Régis Bouquet, Francesco De Rosa. 112 Min. 35mm. o.D.
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In Ettore Scolas weltweit ausgezeichnetem Film wird während der gesamten 112 Minuten keine einzige Dialogzeile gesprochen. Scola lässt in einem Pariser Tanzcafé 50 Jahre französischer Geschichte nur mittels Tanz und Musik lebendig werden. Neun Frauen und Männer betreten zu Beginn den Tanzsaal und verteilen sich an verschiedene Tische. Durch Choreographien und augenfällige Charakterzeichnungen führt der Film von der Gründung der Front populaire 1936 in die Zeit der Résistance bis hin zu den Studentenprotesten 1968. Ein meisterhaftes Beispiel für das Potenzial des Filmtons, auch inhaltlich eine Hauptrolle zu übernehmen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 04.01.2012
18:00 Uhr
Samstag, 07.01.2012
18:00 Uhr
THE CONVERSATION Der Dialog
USA 1973. R: Francis Ford Coppola
D: Gene Hackman, John Cazale, Allen Garfield. 113 Min. 35mm. OmU
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Nachdem Coppolas Rohschnittfassung von THE CONVERSATION erheblich kritisiert worden war, arbeitete Filmeditor Walter Murch ein Jahr lang am Neuschnitt und der Tonmontage. Das Ergebnis gilt auch heute noch als Meisterwerk und einer der wichtigsten Filme aus der Ära des New Hollywood. Der Protagonist, Abhörspezialist Harry Caul, erhält den Auftrag, ein junges Paar zu bespitzeln. Beim Überprüfen der Aufzeichnungen fällt ihm ein von Störgeräuschen überlagerter Satz auf, bei dem es um Mord zu gehen scheint: Ist das Paar in Lebensgefahr? Caul versucht nun herauszufinden, welchem Zweck sein Auftrag diente.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 11.01.2012
18:00 Uhr
Samstag, 14.01.2012
18:00 Uhr
APOCALYPSE NOW
USA 1979. R: Francis Ford Coppola
D: Martin Sheen, Marlon Brando, Robert Duvall. 153 Min. 35mm. OmU
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Nur wenige Filme werden derart mit ihren musikalischen Momenten assoziiert, wie es bei Coppolas Opus magnum über den Vietnamkrieg der Fall ist. Die von Wagners Walkürenritt untermalten Angriffe US-amerikanischer Hubschrauber auf ein vietnamesisches Dorf sind ebenso legendär wie das furios montierte Ende, das The End von The Doors zur rhythmischen Strukturierung verwendet. Coppola übertrug die Buchvorlage Joseph Conrads (Herz der Finsternis, 1899) in das Jahr 1969: Captain Willard erhält den Auftrag, Colonel Kurtz umzubringen, der im kambodschanischen Dschungel ein diktatorisches Reich aufgebaut haben soll. Auf der langen Bootsfahrt erlebt Willard ein grausames Kriegspanoptikum.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 18.01.2012
18:00 Uhr
Samstag, 21.01.2012
17:30 Uhr
DER AMERIKANISCHE FREUND
BRD/Frankreich 1976. R: Wim Wenders
D: Bruno Ganz, Dennis Hopper, Gérard Blain. 127 Min. 35mm.
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Der Stil des kürzlich verstorbenen Schnittmeisters Peter Przygodda beeinflusste auch die Arbeit seines Freundes André Bendocchi-Alves. Wesentlich für Przygodda war sein musikalisches Gespür, das er gerade in der Zusammenarbeit mit Wenders ausschöpfte. DER AMERIKANISCHE FREUND – nach der Vorlage von Patricia Highsmith – wurde auch schon von der zeitgenössischen Kritik als Höhepunkt seines Wirkens empfunden. Darin wird der Restaurateur Jonathan Zimmermann von dem US-Amerikaner Tom Ripley in kriminelle Machenschaften verwickelt: Zimmermann, der an Leukämie erkrankt ist und Geld für die Behandlung benötigt, willigt ein, einen Auftragsmord zu begehen.
[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ]Mittwoch, 25.01.2012
18:00 Uhr
Samstag, 28.01.2012
18:00 Uhr
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