LECTURE & FILM: Easier than painting. Die Filme von Andy Warhol

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[threefourths_columns ] Andy Warhol zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Zu seinem OEuvre gehören zahlreiche Filme, die der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren sukzessive in restaurierten Kopien zugänglich gemacht wurden. Die Vorlesungsreihe geht der These nach, dass Warhols lange verborgen gebliebenen Filme möglicherweise der wichtigste Teil seines Werkes sind, da seine ästhetische Konzeption generell auf den Film ausgerichtet scheint. Schon in seiner Malerei und seinen Siebdruck-Arbeiten hat Warhol immer wieder den Starkult zum Thema gemacht. Serialität und Reproduzierbarkeit der technischen Bildmedien sind von Anfang an Gegenstand seiner Kunst. Es scheint somit nur konsequent, dass Warhol 1963 anfing, Filme zu machen, und sich diesem Medium über längere Zeit hinweg fast ausschließlich widmete.

[reveal title = „Mehr“]

Die Bandbreite seines filmischen Schaffens reicht von fast 500 „Screen Tests“ berühmter Persönlichkeiten über die frühen experimentellen Filme bis zu den von ihm produzierten Kinofilmen aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. Die Ringvorlesung und Filmreihe „Easier than painting. Die Filme von Andy Warhol“ ist eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe, die aus Filmvorführungen und Vorträgen international renommierter Wissenschaftler besteht. Die Veranstaltungsreihe wird von der Goethe- Universität gemeinsam mit dem Filmmuseum Frankfurt und in Kooperation mit der HFG Offenbach und der Städelschule unter dem Dach der hessischen Film- und Medienakademie organisiert.

Begleitend zu den Lectures zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums jeden Mittwoch und Samstag Werke, die Elemente des Pop im Film aufgreifen und so exemplarisch die Bandbreite des „Popkinos“ in der Filmgeschichte abbilden.

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„If you want to know all about Andy Warhol, just look at the surface of my paintings and films and me, and there I am. There’s nothing behind it.” (Andy Warhol)

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Nightwatching. Warhols Film SLEEP oder Über die ästhetische und mediale Grenze zwischen Stillstand und Bewegung

Lecture von Michael Diers

SLEEP ist Andy Warhols erster, 1963 entstandener (Underground-)Film. In einer Montage aus rhythmisch strukturierten Abschnitten zeigt er über die Dauer von fast sechs Stunden den unbekleidet daliegenden Dichterfreund John Giorno. Der Betrachter hält mit der starren Kamera Nachtwache und muss sich auf kleinste, eher unscheinbare Veränderungen konzentrieren – auf ein filmisches Fast-Nichts. Der Vortrag wird den Film vorstellen und seine Konzeption und Ästhetik im Kontext der medial grundlegenden Frage nach der Differenz von Stillstand und Bewegung beziehungsweise von fotografischem Film und filmischer Fotografie diskutieren und in Vergleich setzen.

Lecture_diersMichael Diers ist Professor für Kunst- und Bildgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Kunst der Renaissance, der Moderne, des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, Fotografie, neue Medien, politische Ikonographie, Kunst- und Medientheorie sowie Wissenschaftsgeschichte.

SLEEP

USA 1963. R: Andy Warhol
D: John Giorno. 361 Min. 16mm. Stumm

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Ein nackter Mann schläft. Genauer gesagt: John Giorno, seines Zeichens Beat-Poet, wird über mehrere Stunden beim Schlafen beobachtet. Mit einigen sich wiederholenden Loops und der bei Stummfilmen nicht unüblichen Geschwindigkeit von 16 Bildern pro Sekunde entwickelt das minimalistische Kunstwerk seinen eigenen Rhythmus. Warhol beschrieb SLEEP mit den Worten: „Es fing damit an, dass jemand schlief, und dann wurde es einfach länger und länger. Ich habe tatsächlich all die Stunden für diesen Film gedreht, aber ich habe den endgültigen Film ein bisschen frisiert, um eine bessere Linie zu bekommen.“

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last] Donnerstag, 12.12.2013
Lecture & Diskussion 18:00 Uhr
Filmbeginn: ca. 19:30 Uhr

Angesichts der Länge des Films gibt es im Kinofoyer Getränke und kleine Snacks.

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„Warhol’s Aquarium”

Lecture von Adrian Martin

„Andy hat nur die Kamera eingeschaltet und ist dann weggegangen“: Von dieser Aussage gibt es unterschiedliche Variationen von verschiedenen Teilnehmern der frühen Filmproduktionen Warhols. VINYL (USA 1965) stellt ein besonders beeindruckendes Beispiel für diese Art des Filmemachens dar. Zahlreiche Superstars und Bekannte von Warhol lungern in langen Einstellungen herum. Dennoch handelt es sich um ein besonderes Projekt. Zum einen handelt es sich um einen Spielfilm. Zum anderen rahmt Warhols berühmte „statische Kamera“ die Handlung auf eine besondere Weise ein: Mit einer Technik, die Alain Bergala als die Aquariums-Einstellung bezeichnet, wird das Bild mit einer großen Anzahl von Körpern angefüllt. Man kann eine alternative Geschichte des Kinos am Leitfaden einer solchen Fischaugen-Perspektive des Aquarium-Blicks schreiben – und VINYL ist ein Schlüsselfilm in dieser abenteuerlichen Geschichte. Indem er die Banalität des Dokumentierens des Factory-Alltags mit der versuchsweisen Umsetzung eines Spielfilm-Scripts verbindet, schafft Warhol eine neue hybride Form des Kinos.

lecture_martinAdrian Martin ist Gastprofessor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Er ist Autor von sechs Büchern und schreibt für Sight and Sound, Cahiers du cinéma, Trafic, Filmkrant und weitere Zeitschriften. Er ist überdies der Mitherausgeber der Online-Zeitschrift LOLA (www.lolajournal.com).

 

 

 

VINYL

USA 1965. R: Andy Warhol
D: Tosh Carillo, Larry Latrae, Gerard Malanga. 66 Min. 16mm. OF

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VINYL ist die erste Verfilmung von Anthony Burgess‘ berühmtem Roman A Clockwork Orange. Warhol hatte die Rechte nach eigener Aussage für 3.000 Dollar erworben und schon früh vermutet, daraus könne ein guter Film werden: Victor ist ein bösartiger, junger Straftäter, der mit großer Lust Gewichte hebt, zum Song „Nowhere to Run“ von Martha & The Vandellas tanzt und andere Leute sadistisch quält. Eines Tages soll Victor ins Gefängnis – doch er unterzieht sich lieber einer unmenschlichen verhaltensändernden Maßnahme.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Donnerstag, 19.12.2013
Lecture 20:15 Uhr
Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

Vorfilme: BOB DYLAN SCREEN TESTS 1 & 2 USA 1964-66. R: Andy Warhol D: Bob Dylan. ca. 6 Min. 16mm. OF

 

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A CLOCKWORK ORANGE Uhrwerk Orange

Großbritannien 1971. R: Stanley Kubrick. D: Malcolm McDowell,
Patrick Magee, Michael Bates. 137 Min. DCP. OmU

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Popkultur trifft auf Ultra-Brutalität: A CLOCKWORK ORANGE spielt in der Zukunft. Teenager Alex ist notorischer Schulschwänzer und begeisterter Beethoven-Liebhaber, dessen Musik er bei voller Lautstärke hört. Gemeinsam mit seinen Freunden trifft er sich abends, um aus purem Spaß wildfremde Menschen zu überfallen, zu quälen, zu vergewaltigen oder zu töten. Doch damit nicht genug – Alex zelebriert die Gewalt mit großem stilistischen Anspruch. Schließlich wird er wegen Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt. Dort wandelt sich der amoralische Hooligan nach einer Gehirnwäsche zum Spießbürger.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Mittwoch, 11.12.2013
17:30 Uhr

Samstag, 21.12.2013
18:00 Uhr

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FASTER, PUSYCAT! KILL! KILL! Die Satansweiber von Tittfield

USA 1965. R: Russ Meyer
D: Tura Satana, Haji, Lori Williams. 83 Min. 35mm. DF

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Die drei drallen GoGo-Girls Varla, Rosie und Billie tanzen in einer Bar wild zu den lüsternen und obszönen Zurufen ihrer geifernden Zuschauer. Schließlich eskaliert die Situation und sie begeben sich auf einen tödlichen Rachefeldzug gegen die Männer. Filmkritiker Roger Ebert urteilte: „Was das Publikum anzieht, ist das Bild von starken Frauen als einer Pop-Art-Fantasie, […] die bizarr und unnatürlich erscheint, bis man sich klarmacht, dass Schwarzenegger, Stallone, Van Damme und Seagal im Prinzip ebenfalls solche Charaktere spielen. Natürlich ohne die Büstenhalter.“

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Samstag, 14.12.2013
18:00 Uhr

Mittwoch, 18.12.2013
18:00 Uhr

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THE ROYAL TENENBAUMS Die Royal Tenenbaums

USA 2001. R: Wes Anderson. D: Gene Hackman, Gwyneth Paltrow,
Anjelica Huston. 110 Min. Blu-Ray. OF

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In der Vorzeigefamilie Tenenbaum scheint alles perfekt – bis sich Vater Royal überraschend von seiner Frau trennt und ins Hotel zieht. 22 Jahre später will Royal zurück und muss feststellen, dass seine erwachsenen Kinder mit zahlreichen Problemen kämpfen. Gwyneth Paltrow wurde durch den Film zur popkulturellen Ikone: Ihre Rolle der Adoptivtochter Margot steckt voller Anspielungen auf die Warhol-Musen Edie Sedgwick und Nico. Auch in der Farbregie und der Musikauswahl (von den Beatles und den Rolling Stones bis zu klassischen Stücken von Ravel) bewies Regisseur Wes Anderson, dass er zu den bedeutendsten Vertretern des Popkinos der Gegenwart zählt.

[/threefourths_columns] [onefourth_columns_last ] Mittwoch, 25.12.2013
18:00 Uhr

Samstag, 28.12.2013
18:00 Uhr

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